• Weg nach Santiago de Compostela

    13 Nisan, Ispanya ⋅ ☁️ 12 °C

    In den frühen Morgenstunden reihte ich mich in den Pilgerstrom Richtung Santiago ein. Nach jedem Ort plagte ich mich ca. eine Stunde durch die nicht abebben wollende Pilgerschar. Dennoch war es schön, weil der Camino so abwechslungsreich durch engste Gassen in Dörfern wie auch durch Feldwege sowie Wälder führte.

    Neben einem Bach saß ein Radler, dessen Kette gerissen war. Ich konnte ihm nachfühlen, was es bedeutet. Mein Angebot zu helfen, lehnte er dankbar ab. " It's not the first time", war seine Bemerkung.

    Wenig später "ärgerten" mich den Weg kreuzende Fließgewässer, mal kleine, gut eingefasst, mal größere, die eher flachen Fuhrten entsprachen. Durchqueren stellte immer eine Herausforderung dar, weil die im Sand verborgenen, größeren Steine unsichtbar waren, oder die wenigen "Steinwege" nebenan, glitschig, schmal und extrem unebenen daherkamen.

    Wie einfach sich diese "Problemchen" wenig später darstellten. Über etliche Kilometer schlängelt sich der schmale Pfad auf und ab, mit Kurven, Engstellen, unangenehmst eingefassten und tiefen Rinnen. Nicht genug damit, waren die Wanderer, denen ich mich von hinten näherte, unberechenbar. Sei es, dass sie ihre Gehstockhilfen im Gespräch mit vor, neben oder hinter ihnen Laufenden wild gestikulierend nach links und rechts bewegten. Einer schaffte es, sich hundertmal entschuldigend mich vom Rad in den Hang zu holen. Trotz Klingel!

    Ich war froh, als "Wäller", ähnliche Wege gewohnt zu sein. Ungewohnt war die Unmöglichkeit entspannt auch nur wenige Meter zu radeln, da die sich schnell ändernden Bedingungen meine absolute Konzentration erforderten. Ging es 20 nis 20m hinab kam eine ykurve in einer Senke und ich konnte in Bruchteilen in den kleinsten Gang und Turboantriebshilfe schalten! So wurde eins meiner Ziele der Tour, wach zu sein, Konzentration zu üben völlig erfüllt. Auf dieser Strecke vergaß ich, Fotos zu schießen. Meine Anspannung verhinderte an irgendetwas anderes zu denken.

    Du mein Schatz, Patricia, wärst 10x abgestiegen und hättest Dich geweigert weiterzuradeln. Zu Recht!
    Später habe ich dann, an nicht so gefährlicher Stelle, den Untergrund, einen Waldweg, fotografiert, der in, ja ihr wisst es bereits, sich in einen krummen und buckeligen Kopfsteinpflasterweg wandelte.

    In Padron, schöner Stadtnamen, wurde ich zunächst von einem Straßenmarkt mit Rummel gebremst. Naja, ein "Käffchen" ..... Neben der Kirche saß ich dann, trank meinen Kaffee und die Kirchenglocken stellten über eine halbe Stunde ihr Gebimmel nicht ein! Vielleicht kann Werner mir erklären: a) Warum alle Olivenzweige oder Palmwedel in den Händen hielten, b) Warum eine Figur auf einem Esel aus der Kirche unter Brimborium und Tschangtatertä gebracht wurde und c) die Prozession durch den Ort führte.
    Ich gestehe, es hat in mir viele Kindheitserinnerungen geweckt, wenn die "Preußen" aus "Hommelsbersch", "Kotzert" (für die Uneingeweihten seit 1964 heißt der Ort "Rosenheim") und so .. durch Streithausen mit ihren Bergmannskapellen zogen. Daher auch die längere Videosequenz.

    Das Essen an den Ständen konnte ich nur zum Teil erkennen. Oktopus ok. Dass Alex oder Laurenz im Sommer solche "Rippchen" so grillen werden, bezweifle ich. So sehen sie aber, wenn jetzt, wie es sich gehört ;)).

    Was mir auffiel, waren die seltsamen höheren, Grabmale? (wegen dem Kreuz obendrauf) in den Gärten. Ob es Hühnerställe waren? Oder kleine Scheunen? Auch hier kann mir Werner vielleicht weiterhelfen helfen?

    Ein letztes Bild, wie kann es anders sein (?), die gesamte Straßenseite vor mir rauschenden, tratschend, gestikulierend, keine Klingel höhrend (?) "Frauen" ;)))
    Sie waren, neben einem fast tauben (?) älteren Mann, wie die Handytussi, die mich buchstäblich umrannte (!) Verkehrshindernisse. Die Spitze des "Eisberges, der Dummheit" stellte, wie konnte es anders sein, ein Amerikaner dar. Er trug doch echt ein selbst zusammengebautes Holzkreuz auf der Schulter! Damit nicht genug, drehte er sich, meine Klingel höhrend, um und knallte seiner Gefährtin - Gott sei Dank nicht mir - das Teil an die Birne.
    Koreaner, Amis und jede Menge Spanier waren unterwegs.
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