• Melide + nasskalte Sauwetter

    14 April, Spanyol ⋅ 🌧 9 °C

    Bei beschissenem Regenwetter ließ ich Santiago hinter mir. Anfangs d.h. bis zum Flughafen hatte ich noch Glück, dass es eine Asphaltstrasse war. Danach war ursprünglich von mir vorgesehen, den Camino zu fahren. Nach nicht ganz 20 km in 1,5 Stunden, Regennnässe von oben undü Schlammnässe mit Pfützen von unten, waren meine Unterarme verkrampft und die Finger steif. Die Schlitterpartie mit nicht nur den Caminos ausweichen, sondern auch den ausgewaschenen Rinnen, Pfützen, Ästen etc., hatten mich durch die ziemlich anstrengende Konzentration mitgenommen.

    Was sagt die Mutti? Raus aus dem Dreck, rauf auf den Asphalt. Wie gut , dass ich Google nicht brauche, meine Frau weiß alles......
    Die N 547, so hieß die Straße, verfolgte ich von da an. Da bis kurz vor Arzùa es eine Autobahn gibt, war der Verkehr zu vernachlässigen. Das Spritzwasser der vorbeirauschenden Fahrzeuge hatte ich mir schlimmer vorgestellt.

    In Arzùa, einer nichts sagenden, langweiligen Stadt, wärmte ich mich mit einem Kaffee auf und zog mich um: lange Johns, Unterhosen! plus Fahrradunterhose plus Lange Hose,plus Regenhose. Über mein kurzärmliges ein langweiliges Woll-Tshirt, eine Wollweste, gelbe Fahrradjacke und meine rote Regenjacke. Unter den Helm meinen Winterhalskopfstrumpf. Gefroren habe ich bei dem beißenden Wind trotzdem, obwohl ich permanent in Bewegung war.

    Auch die Streckenplanung veränderte ich. Den schlammigen Camino tauschte ich gegen Asphaltwege, wie ich dachte, wurde aber von einem Schotterweg beim Abbiegen überrascht. Als die Umgebung ohne Regen dem Westerwald ähnelte, veränderten sich die Wege zu asphaltierten Straßen, die definitiv besser als die Altenkirchener Kreisstrassen waren. Galicien gilt ja als die grüne Landschaft der 1000 Flüsse. Dies sieht man an den Bildern und ich spürte es an rauf den Berg, runter ins Tal über Rio xyz und wieder rauf.

    In Melide, einer weiteren verschlafen und trostlosen galicischen Stadt, Scharen von Pilgern! Im Hintergrund sieht man die Windräder und Berge der Region. Die Pilger, marschierten mit Kind und Kegel, sprich Hund daher. Familien mit Kinderwagen waren trotz der Kälte auch darunter, so dass ich annehme, dass Alex und Katharina dies im kommenden Jahr mit Jannis praktizieren werden.
    Im Hotel erklärte man mir dass, das Galicische eine eigene Sprache sei und Portugiesen und Galicier sich sprachlich verstehen.

    Bei Ankunft war der Schlamm an den Schuhen abgetreten, die Hosen allerdings hinten eingerissen. Hoffentlich halten sie noch einige Tage. Ich bin Warmduscher, und habe mich damit etwas aufgewärmt. Nachher geht es noch hinab, da das Hotel neben einem Restaurant auch noch eine Bar/Cafeteria besitzt, durch die ich Zugang zum Hotel erhielt.
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