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  • Vor den Toren Xanthis

    September 5, 2021 in Greece ⋅ ☁️ 26 °C

    Es hat sich gestern schon angedeutet, heute früh bestätigt es sich: Heikos Hinterrad ist schon wieder platt. Etwas übermüdet nach der lauten Nacht (die Hochzeitsparty war auch um vier Uhr morgens noch nicht beendet...) frühstücken wir aber erst in Ruhe, bevor Heiko sich abermals an die Reparatur macht. Gegen halb zehn sind schließlich die Räder beladen und wir machen uns auf den Weg. Nach 20km erreichen wir die Küstenstadt Kavala, wo wir das erste Mal ein Schild entdecken, welches den Weg nach Konstantinopel/ Istanbul weist. An dieser Stelle am Hafen haben wir auch einen schönen Blick auf die Anhöhe der Landzunge Panagia, auf der die Akropolis-Festung, das Wahrzeichen der Stadt Kavala, thront. Wir stellen unsere Räder ab, machen diverse Bilder und füllen an der öffentlichen Wasserstelle unsere Trinkflaschen. Auf der Weiterfahrt durchqueren wir mit dem im 16. Jahrhundert von den Osmanen erbauten Kamares-Aqädukt mit seinen 60 Bögen eine weitere Sehenswürdigkeit der Stadt. Als Kavala hinter uns liegt, geht es unspektakulär weiter. Wir fahren viele Kilometer entlang einer schnurgeraden Straße, zu sehen bekommen wir hauptsächlich Industrieanlagen und Olivenhaine. Den Schatten eines Olivenbäumchens nutzen wir auch mal wieder für unsere Mittagspause, mit unseren geschätzten Spanakopita sowie Bougatsa hatten wir uns bereits eingedeckt. Auch den Rest des Tages fühlt es sich so an, als würden wir nur geradeaus fahren, allerdings wird die Landschaft rechts und links der Straße reizvoller. Vor einer Kulisse aus Bergen, Fluss, Feldern und Wiesen und begleitet von kräftigem Gegenwind radeln wir dem Abend entgegen. Nicht ganz so einfach gestaltet sich heute die Suche nach einen Schlafplatz. Während Heiko gerade in einem Feldweg verschwunden ist und nach einem geeigneten Platz Ausschau hält, bekommt Claudia Gesellschaft von einem älteren Bauern, der sogar einige Worte deutsch spricht. Er schenkt uns drei große, leckere Feigen und will uns klar machen, dass wir unbedingt in den wenige Kilometer entfernten Ort Xanthi fahren sollen, um dort ein Zimmer für die Nacht zu nehmen. Er begleitet uns sogar noch mit seinem Moped, damit er uns den Weg weisen kann und bittet eine fließend deutsch sprechende Griechin aus dem Ort noch, seine Wegbeschreibung für uns zu übersetzen. Wir schaffen es leider nicht, ihm klar zu machen, dass wir weder nach Xanthi noch in ein Zimmer wollen, sondern lediglich ein Stück Wiese für unser Zelt suchen. Entsprechend schaut er sehr verdutzt und ungläubig, als er mit seinem Moped vorfährt und uns nach links lotsen will, wir aber freundlich wirkend nach rechts abbiegen. Kurz darauf entdeckt Heiko dann auch tatsächlich ein Plätzchen an einem Feldrand, dass von der Straße nicht einsehbar ist. Als erstes widmen wir uns unserem Hunger, Heiko köchelt wieder ein leckeres Gericht aus frischem Gemüse, dazu knabbern wir Olivenbrot. Pünktlich zum Sonnenuntergang bauen wir unser Zelt auf und besonders Heiko freut sich auf eine Nacht ohne Campingplatzbeschallung.Read more