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  • Gegen den Wind

    August 28, 2023 in Turkey ⋅ ☁️ 23 °C

    Nachdem der Wecker uns um halb sieben geweckt hat und wir unser Obstfrühstück nebst Tee und Kaffee genossen haben, vertreiben wir uns noch etwas die Zeit am Zelt. Als wir fertig sind mit Lesen, Schreiben, Vokabeln lernen, Fotografieren usw. setzen wir uns um zehn Uhr auf die Räder. Auf einer Schotterstrecke rumpeln wir bei heute etwas bewölktem Himmel und Gegenwind los. Beide sind wir heute irgendwie nicht ganz fit und so dauert es nicht allzu lange, bis wir unsere Fahrt durch die sehr ausgetrocknet wirkende Gegend durch eine erste Pause an einem Brunnen unterbrechen. Kaum sitzen wir, da erfahren wir die nächste der vielen, vielen Freundlichkeiten auf unserer Reise. Hinter der Steinmauer des gegenüberliegenden Grundstücks taucht plötzlich der Kopf eines Mannes auf, der uns begrüßt, auf einen weiteren Brunnen mit besser fließendem Wasser hinweist und uns frisch geerntete Gurken überreicht. Diese nette Geste hellt unsere Stimmung direkt etwas auf, das Gemüse lassen wir uns noch vor Ort schmecken. Und diese Gemüsegabe soll nicht die einzige am heutigen Tag bleiben. Während der Weiterfahrt durch die zunehmend bergige Landschaft überholt uns ein Auto und kommt vor uns zum Stehen. Der Fahrer steigt aus, und präsentiert uns nach einem fröhlichen "Merhaba" den Inhalt seines Kofferraums. Dieser beinhaltet die Ernte aus seinem in Sichtweite liegenden Garten. Wenige Augenblicke später ist das Körbchen an Claudias Fahrrad gefüllt mit Tomaten, Auberginen und Pepperoni. Herrlich! Die Zwiebel, die das Abendessen komplettiert, findet Heiko später am Straßenrand. Durch inzwischen überwiegend landwirtschaftlich genutzte Gegenden geht es weiter, bei deutlich spürbarem Gegenwind arbeiten wir uns aufwärts. Die Bewölkung hat zugenommen, in der Ferne sieht es sogar nach Regen aus und Donnergrollen ist zu hören. Nach einer weiteren Rast bei Tee und Keksen unter einem Baum setzen wir uns weiter dem Gegenwind aus, der eine oder andere abenteuerlich beladene LKW (wir haben uns bereits des Öfteren gewundert...) braust an uns vorbei. Immerhin bleiben wir aber von Regen und Gewitter verschont. Wir lassen die Stadt Sorgun, wo wir einen kleinen Einkauf erledigt haben und Heiko nach der Zwiebel nun auch noch eine große Kartoffel auf der Straße gefunden hat, hinter uns und es macht sich Feierabendstimmung breit. Den folgenden Berg heben wir uns für morgen auf und verschwinden kurzerhand in der Senke eines Stoppelfeldes. Von der Straße kaum noch einsehbar lassen wir uns die heutige Gemüse-Ausbeute schmecken und verabschieden bei einem herrlichen Sonnenuntergang und dem Blick auf die mehr und mehr beleuchtete Stadt Sorgun den Tag.Read more