Satellite
Show on map
  • Campspot with a view

    August 29, 2023 in Turkey ⋅ ☀️ 24 °C

    Heute starten wir die Etappe gegen halb zehn und bekommen direkt zu spüren, dass der gestern nicht mehr in Angriff genommene Berg sich über Nacht nicht in Wohlgefallen aufgelöst hat. Bei leichter Bewölkung sowie weiterhin Wind von vorne arbeiten wir uns 300 Höhenmeter nach oben. Unerwartet gut und schnell kommen wir voran, was der recht milden Steigung und dem gut zu befahrenen Untergrund zu verdanken ist. Nach Erreichen des vorläufig höchsten Punktes bleibt es hügelig und wir werden mit schönen Aussichten in einer abwechslungsreicher werdenden Landschaft von zunehmend bergigem Charakter verwöhnt. Wir freuen uns sehr darüber, dass sich unter die tagelang dominierenden Beige- und Brauntöne immer mehr Grün mischt. Es tut gut, wieder Bäume zu sehen, mancherorts wirkt die Gegend fast waldig. Bevor wir uns den nächsten Berg vornehmen, stärken wir uns während einer Pause mit Tee und Keksen. Es folgt eine Abfahrt bis ins nächste Dorf, bevor unser Weg weiter 300 hm hinaufführt. Diesmal ist der Aufstieg, bzw. die Auffahrt allerdings mit deutlich mehr Anstrengung verbunden, beträgt doch die Steigung durchgehend zwischen 9 und 12 Prozent. Da kommt die nächste der vielen netten Begegnungen wie gerufen: Während wir uns bergauf schwitzen, hält ein Auto neben uns an und die Beifahrerin versorgt uns mit eiskaltem Trinkwasser, was für eine Wohltat! Der Gipfel ist auf 1557m erreicht und wir sind begeistert. Der Ausblick ist wunderbar und erneut stellen fest, wie gut das viele Grün tut nach der "Wüstenphase". Am liebsten würden wir hier in dieser herrlichen Berglandschaft bleiben, doch ein wenig Strecke sollten wir vernünftigerweise heute noch zurücklegen. Zumindest eine ausgedehnte Pause mit einer Tüte Chips gönnen wir uns aber dann doch vor dieser äußerst hübschen Kulisse. Anfangs reichlich steil rollen wir im weiteren Verlauf über eine Strecke von etwa 20 Kilometern die mühsam errungene Höhenmeter wieder hinab. Mehr als 700 Höhenmeter haben wir bereits verloren, als wir den Ort Aydıncık mit einer großen Moschee erreichen. Hier kümmern wir uns um den Einkauf unserer Verpflegung und radeln dann umgehend weiter, in Sichtweite bereits die nächste Bergkette, die es zu überwinden gilt.
    Wir durchqueren den kleinen Ort Kazankaya, nach welchem es ein letztes Mal für heute heißt: Gang runter, Berg rauf! Auf anfangs asphaltiertem und später unbefestigtem Weg werden die Kräfte noch einmal gebündelt und so erreichen wir nach mehr als 1000 erklommenen Tageshöhenmetern ein episches Plätzchen zum Zelten. Angesichts der inzwischen schon recht fortgeschritten Zeit und des nahenden Einbruchs der Dunkelheit bleibt die Küche heute kalt. Aber auch den frischen Salat können wir an diesem herrlichen Ort mit dem fantastischen 360° Panorama sehr genießen. Wir bleiben noch eine ganze Weile draußen sitzen, bis wir irgendwann bei wolkenlosem Himmel den Mond aufgehen sehen.
    Read more