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  • Hotel Kanyonpark in Pınarbaşı

    September 18, 2023 in Turkey ⋅ 🌙 15 °C

    Schon früh kreist die Drohne über Menteşe Köyü, nachdem uns der Wecker um halb sieben aus dem Schlaf geklingelt hat. Ab viertel vor neun geht es weiter, wie es endete: Wir pflügen uns durch den Schotter nach oben. Auf einer Höhe von 1240m haben wir den Gipfel erreicht, was jedoch nicht heißt, dass es nun entspannter wird. Der Untergrund hält weiterhin herausfordernde Abschnitte bereit, die sich mit etwas besser fahr- bzw. schiebbaren Teilstrecken abwechseln. So geht es eine Weile auf und ab, während sich vermehrt mächtige Felsen in unser Blickfeld schieben. Wir sind von einer angenehmen Stille umgeben. Neben der einen oder anderen Tierstimme besteht die Geräuschkulisse hauptsächlich aus unserem selbst produzierten Schottergerumpel und angestrengtem Gekeuche (ganz eventuell kommt uns auch der eine oder andere leise Fluch über die Lippen...). Eine eindrucksvolle Schlucht lässt sich erahnen, als wir uns bei mal wieder starkem Gefälle mehrere hundert Höhenmeter abwärts arbeiten. Auf einer Höhe von 400m angekommen überqueren wir eine Brücke, die bei Gültepe über den Devrekanı Stream führt. Hier treffen wir einen jungen Mann, der das Heimatdorf seiner Mutter in Bergen besucht hat, wo wir gerade herkommen. Er berichtet von Bären in der Gegend und dass er entsprechende Spuren gesehen hat. Wir fühlen uns bestätigt, dass es eine gute Idee war, gestern nicht mitten im Wald gezeltet zu haben. Kurz hinter dem Ort Gültepe werden wir sofort wieder gefordert, auf 830m liegt der nächste zu erklimmende "Gipfel". Laut Recherche sollen wir dort ein Dorf oder zumindest eine Häuseransiedlung erreichen. Unser Plan sieht vor, dort nach einem Platz für die Nacht Ausschau zu halten. Am Ziel angekommen stellen wir aber fest, dass das "Dorf" etwas abseits unserer Route liegt und somit einen kleinen Umweg bedeuten würde. Also nehmen wir noch die folgende Abfahrt mit und erreichen kurz darauf den Ort Pınarbaşı, der laut Google über mindestens zwei Hotels verfügt. Wir steuern eines der Hotels an, sind aber schneller wieder draußen, als wir reingekommen sind. Von der Straße sah das Haus noch recht ansehnlich aus, beim Anblick des Eingangs auf der Rückseite fühlte Claudia sich allerdings bereits das erste Mal an ihre aktuellen Lektüre erinnert: Der Krimi handelt von seeehr seltsamen und brutalen Vorgängen in einem renovierungsbedürftigen Hotel...! Dabei wollten wir uns eigentlich nicht von der schlechten Google-Rezension beeinflussen lassen, in welcher davon die Rede ist, dass der vorbestrafte und psychisch auffällige Sohn des Hotelbetreibers einen Gast angegriffen haben soll. Nun steht er vor uns, der Hotelbetreiber, und macht einen ziemlich schrägen Eindruck auf uns. Wir schleppen dennoch unsere Taschen in das uns zugewiesene winzige "Zimmer", das nach Rauch riecht und in dem man sich kaum um die eigene Achse drehen kann. Als er dann aber ausschließlich "Cash" von uns möchte und keine Kartenzahlung akzeptiert, entscheiden wir uns zum geordneten Rückzug. Wir ändern unsere Meinung auch nicht mehr, als er dann plötzlich doch noch ein Kartenlesegerät hervorkramt. Es ist nicht weit bis zum nächsten Hotel und hier haben wir deutlich mehr Glück. Im
    "Kanyonpark-Otel" beziehen wir ein Zimmer in einem kleinen "Doppelhäuschen". Nach ausgiebiger Dusche lassen wir uns ein Abendessen im Restaurant des Hotels schmecken und sind sehr froh, nicht in der ersten Herberge geblieben zu sein. Im Internet belesen wir uns am Abend noch etwas über die Gegend und stellen fest, dass hier attraktive Canyon-Wanderungen möglich sind. Die Option klingt so interessant und die Bilder sehen so toll aus, dass wir beschließen, den morgigen Vormittag nach dem Auschecken aus dem Hotel für eine solche Wanderung zu nutzen und erst am Nachmittag weiterzuradeln. Und sollte die Wanderung sich länger hinziehen, checken wir einfach für eine weitere Nacht erneut ein...
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