• (Zwangs-) Urlaub im Urlaub Tag 1

    16. juni, Tyrkiet ⋅ ☀️ 29 °C

    Heute klingelt mal kein Wecker, sondern es wird nach allen Regeln der Kunst ausgeschlafen. Ausgiebig frühstücken wir auf der Terrasse, es gibt frisches Obst mit Joghurt. Da unsere Hotel selbst kein Frühstück anbietet, haben wir uns im Rahmen unseres gestrigen Altstadt-Spaziergangs bereits mit den nötigen Dingen eingedeckt. Am heutigen Morgen fällt auch die endgültige Entscheidung, dass wir einen (Zwangs-) Urlaub im Urlaub einlegen. Das heißt, dass wir hier in Mardin bleiben werden, bis Claudia mit der Einnahme des Antibiotikums fertig ist. Die Nebenwirkung der Sonnen-Empfindlichkeit ist einfach zu stark und das Verweilen an diesem schönen Ort ist deutlich attraktiver als die täglichen, mehrstündigen Pausen auf irgendwelchen Tankstellen. So richtig viel passiert dann heute auch nicht mehr. Gegen Mittag holt Heiko zwei Falafeldürüm vom Syrer, den wir schon gestern für gut befunden haben, während Claudia die Sonne meidet und in der Hotel-Steinhöhle ihr Buch liest. Am frühen Abend geht's dann für uns beide raus zu einem Spaziergang. Von einem nahegelegenen Friedhof aus genießen wir den Blick in die schier endlose Weite, auch die Drohne wird von Heiko über die mesopotamische Ebene in Richtung Syrien geschickt. Auf der anderen Seite begeistert uns das unheimlich stimmungsvolle Bild der Altstadt in der Abenddämmerung. Wir schlendern vorbei an alten und renovierten Steinhäusern, die häufig mit kunstvollen Verzierungen dekoriert sind. Fast von jedem Standort aus zu sehen ist das Minarett der Großen Moschee (Ulu Cami). Die Moschee stammt aus dem frühen 12. Jahrhundert und gilt als ein Wahrzeichen von Mardin. Die Stadt ist als multiethnischer Grenzort bekannt: Seit Jahrhunderten mischen sich hier verschiedene Kulturen und Religionen. Muslime wohnen Tür an Tür mit Christen und neben Türkisch sprechen die Menschen hier Arabisch, Aramäisch und Kurdisch. Wir spazieren durch die Straßen und Gassen und lassen die Eindrücke auf uns wirken, bis es mal wieder Zeit wird, für unser leibliches Wohl zu sorgen. Auf einer der vielen Dachterrassen lassen wir uns Adana-Kebab und Mardin-Teller schmecken, bevor wir uns nach einem Zwischenstopp im Supermarkt, wo wir uns für das morgige Frühstück eindecken, an den Abstieg zum Hotel machen. Eine Weile sitzen wir noch auf der Terasse, trinken Tee, erfreuen uns mal wieder an dem kleinen Hotel-Kätzchen und schauen einen Tatort.Læs mere