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  • Day 30

    Purling Brook Falls, Springbrook

    April 16, 2023 in Australia ⋅ ☀️ 25 °C

    Dafür, dass das ein Nacht direkt so der Straße war, war die Nacht echt einwandfrei. Obwohl wir sooo offensichtlich an der Straße stehen und dank dem JUCY-Logo auch noch knallgrün leuchten, hat sich niemand über uns hier am Straßenrand beklagt. Wie üblich krabbel ich vor in den Fahrerraum und ich bringe uns dahin zurück, wo Benny eigentlich mit uns die Nacht verbringen wollte. Die Picknickarea hier am Hinze Damm sieht toll aus: mit Spielplatz und Grün drumherum, der riesige Wall ragt vor unserer Nase empor - davor ist noch eine grüne Wiese, die mit grasenden Kängurus bestückt ist. Evi mag zum Frühstück ihre Pancakes essen, während Benny gleich mit deftig Gebratenem sich startklar für den Tag macht.

    Bevor wir nach dem ausgiebigem Frühstück den Platz verlassen wollen, rollen plötzlich etliche Oldtimer der original australischen Marke "Holder" herein. Wir bleiben uns kurzerhand doch noch kurz du bleiben, um alle hochpolierten Prachtstücke mal bewundern zu können. Danach geht es auch schon los. Wir fahren ein paar Minuten hoch zum Dammbeginn. Alles hier sieht wie nagelneu aufgebaut aus. Ein tolles modernes Caffee hat hier geöffnet und etliche Leute lassen es sich hier bei Sonne, blauen Himmel und Ausblick auf den See gut gehen. Wir hingegen sind nur zum gucken hier und wollen danach auch direkt weiter zum heutigen Wanderstartpunkt. Nun fahren wir offiziell in den Springbrook Nationalpark ein, und es geht stetig nur Berg auf. Unser Jucy hat ordentlich zu kämpfen 😅 Mir begegnen auch die Schilder, die besagen, dass die nächsten Tankstellen leider hinter uns liegen. Aufs zurückfahren, nur für einen vollen Tank - neee.. sowas machen wir nicht. Mehr als die letzten baren 50AUD von Max hatten wir nicht und der Tank MUSS reichen. Allerdings werd ich schon immer nervöser, weil Jucy sooo lange bergauf sicherlich einen ordentlichen Verbrauch hat... Benny? Der schehrt sich darüber nicht, denn er pennt auf der Rückbank mit Evi für die gerade mal 20min kurvenreiche Fahrt.

    Nun wollen wir für heute erstmal eine kleinere Rundwanderung machen zu den Purling Brook Falls. Vor Ort stellen wir dann fest, dass teile des Weges gesperrt sind - daher gehen wir doch nur hin und zurück auf gleicher Strecke. Und oftmals weiß man auch vorher nicht, worauf genau man sich da einlässt 🤭 Bei Evelin ist das mittlerweile egal, denn irgendwie ist jedes Ziel für sie doof, solange es kein neues Tier ist 😅 "Oh, schon wieder ein Wasserfall" oder.. " Und das ganze nur für eine Aussicht." Oder noch besser: "Hier gab's ja nicht mal 'ne Aussicht oder 'nen Wasserfall! Wir laufen einfach nur sinnlos rum!" ..Aaaber wenn wir wirklich ein neues Tier auf der Route sichten, dann ist vieles wieder ok😅

    Wie wir feststellen mussten, ging es heute nicht nur zu einem Wasserfall, sondern zum Fuße eines großen Wasserfalls - über 100m geht's quasi langgezogen vor allem per Steintreppen bergab. Evelin realisiert schnel, dass sie das auch wieder hochlaufen muss und ist noch genervter😄 Aber wie so oft schaffen wir es auch diese Wanderszeit zu überbrücken, denn heute lerne ich Benny und ich alle meine Lieder, die mir meine Tanten am Lagerfeuer beigebracht hatten: Humba-humba-latta, kleiner Matrose, der Klopapier-Song.. Durch den Wald klangen also unsere schiefen dreistimmigen Gesäge-zack waren wir da und wurden mit einem wunderschönem Anblick auf einen herabstürzenden 100m Wasserfall, der in eine blau-grünlich schimmernde Lagune rieselt, belohnt. Das Wasser fiel ganz leise und leicht herab und hatte mittig einen großen Regenbogen in sich. Es war ein Anblick wie aus "In einem Land vor unserer Zeit": mit der riesigen Felswand vor uns in verschiedenen braun- und ockertönen, geziert mit vereinzelten hochgestreckten Palmen, anderen runterwachsenden Pflanzen und hinter uns der Regenwald. Wir waren alle mit einem deutlichem "Wooow" beeindruckt. Auch Evelin hatte Spaß über die Gesteinsbrocken richtig Wasser zu Klettern, wenn auch ihr die Gicht ins Gesicht flog und Evi darüber wiederum fluchte 🤣 Wir verbrachten hier etwas chilli-milli-Zeit, konnten hier einigen anderen zuschauen wie sie für das perfekte Foto sogar ins Wasser gehen. Das Platz war recht belebt auch mit anderen Familien mit Kindern, daher gab es überall was zu gucken für uns.

    Mit den tollen Liedern in petto traten wir dann auch wieder den Rückweg an. Wir legen hier und da mal Pausen ein bei den Aussichten: vor allem hat man hier nach einem weeeeitem Grünblick sogar die Sicht auf das Meer und die Skyline der "Gold Coast". Evi freut sich gelegentlich auch wieder Lianen zum spielen zu finden, obgleich sie diese nutzt zum Schaukeln oder zum Schwingen wie bei Tarzan. Auch wenn sie teils meterhoch irgendwo in den Bäumen verschwinden: die Lianen halten selbst mich uns Benny immer aus😅😁 Wir stärken uns hochwärts auch mit Obst und Evis Pancakes, die mittlerweile allzeit am Start sind.

    Oben angekommen ists erst früher Nachmittag. Für gewöhnlich reisen wir eigentlich weiter und würden noch eine Wanderung machen. Aber heute entscheiden wir uns gemeinschaftlich zum bleiben. Mit Mal- und Schreibkram ausgestattet setzen wir uns an eine der Sitzgelegenheiten beim Parkplatz, mitten hier im Regenwald. Wir malen und schreiben Postkarten. Einfach mal hier zu sitzen ist auch mal schön, vor allem können all die Vögelgesänge auf einen richtig einwirken. Wir nutzen die Grills von nebenan für frische Evi-Pancakes, die dieses Mal sogar mit Schokolade veredelt werden. Kaffee und Kakao und Kekse machen unser Kaffeekränzchen perfekt. Neben uns gesellt sich später noch eine Familie mit zwei Kindern zu uns. Und was ein Glück: die Mutter ist deutsch und die Kinder sind zweisprachig erzogen. Somit haben wir alle jemanden zum quatschen parat, die Kids gesellen sich zu uns, naschen und malen mit, während Papa grillt und Mama den Tisch eindeckt. So wird es um uns auch immer dunkler, die Familie verabschiedet sich irgendwann, während wir uns entscheiden noch länger sitzen zu bleiben und den dunklen Regenwald und seine nun wach werdenden Tiere noch etwas zu erleben. Benny stellt unsere Mega-Mückenkerzen auf und so wirds richtig kuschelig. Wir spielen im Kerzenschein noch ein paar Kartenspiele. Dabei besucht uns tatsächlich eine kleines Mini-Känguru, so groß wie eine Katze, mit Mini-Mini-Känguru im Beutel. Insgesamt drei Stück können wir beobachten. Wir gehen später auch noch, mit Taschenlampen ausgerüstet, durch die geteerten Wege hier am Platz, um nach noch mehr Tieren Ausschau zu halten. Wir sichten über uns noch eine Eule und eine dicke fette Spinne, in goldenen Farben, mit richtig dicken kräftigen Beinen, die ihr Netz genau da gespannt hat, wo bis vorhin noch Wanderer langgelaufen sind, schön auf kopfhöhe😣

    Gegen 21 Uhr packen wir schließlich zusammen und kuscheln uns noch für ein kleines Brotabendbrot in den Camper. Hier darf man definitiv nicht übernachten. Allerdings machen wir das heute der Bequemlichkeit halber einfach mal. Wir haben uns etwas Mut angeqquatscht, da hier noch zwei weitere sogar australische Camper bleiben. Und als wir so essen.... kommen tatsächlich mit Lampen bewappnete Queensland-Ranger in Uniform auf uns zu, klopfen an die Campertüre und weisen uns darauf hin, dass wir hier nicht bleiben dürfen.
    #puh.. quasi nur ein Platzverweis ohne Bußgeld.. aber unsere Story war authentisch und wir waren sowieso noch beim Essen😅

    Nach dem Essen packen wir zusammen.. für Benny und mich steht fest: lange Suchen wir heute nicht nach einem Schlafplatz, sprittechnisch können wir uns das gar nicht leisten🤣 Und hier gibt's auch nur in der gesamten Gegend nur einen mit nichts ausgestattetem Campingplatz, der schon zu ist mit Schranke 🙈 Somit fahren wir für 5min einfach in die Richtung weiter, wo es morgen hingehen wird, biegen rechts ein uns fahren gleich rechts wieder auf eine grasige Stelle auf zwischen Busch und Bäumen, verstecken unseren JUCY-Arsch quasi etwas dazwischen. Das hier ist noch bescheidener eigentlich.. Die Grundstücke hier sind riesig und sicherlich stehen wir grad irgendwo am Rande auf einem Privatgrundstück. Aber egal.. Benn und ich sind uns einig: hier bleiben wir. Bevor wir schlafen, sprechen wir noch ein kleines aborigines-Gebet zum Australien-Geist für eine ruhige Nacht aus. #heihappenHuHaha!
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