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  • Day 37

    Küsten&Klippen&Überraschung at Hat Head

    April 23, 2023 in Australia ⋅ 🌬 22 °C

    Unsere Übernachtung nahe der Dusche am Fluss war überraschender Weise echt ruhig. Denn kaum wollten wir schlafen, kam eine hiesige Schar an lauten Auto an der Straße direkt vor uns vorbei - von weiteren Lärm blieben wir Gott sei Dank verschont.

    Erstmalig in unserer eigenen australischen Geschichte gehen wir früh vor dem frühstücken einkaufen und erleben erstmals nahezu volle Brotstände! Wir gönnen uns echte Brötchen zum Frühstück und machen unseren letzten Großeinkauf für die nächsten Tage. Unser letztes Bargeld geht dafür nun flöten. Direkt gegenüber ist unsere gestrige Heiße-Dusche-Tanke, die einen wunderbaren See mit Picknickareas hat - hier setzen wir uns im prallem Sonnenschein hin und genießen unsere leckere Ausbeute mit Ausblick auf eine große Insel im See mit vielen Vögeln und deren Gezwitscher. Wir lassen den Tag ziemlich langsam angehen.

    Das nächstes Ziel ist eine Touristeninfo in Kemsey: der Stadt meines wiedergefundenen Handys - als es noch ging😅 Dort erhielten wir wieder super Vorschläge für den heutigen Tag. Wir entscheiden uns dazu nochmal in Richtung Strand zum "Hat Head Nationalpark" einzubiegen, um dort eine wohl wunderschöne Küstenwanderung zu machen. Schon der Weg dorthin gefällt mir total: ländlich mit weiten ebenen Wiesen mit Sonne, Kühen und Pferden. Wir lassen die Fensterscheiben runter, drehen die Musik auf und genießen die 25min Fahrt.

    Am Ziel angekommen sind wir direkt oberhalb eines kleinen idyllischen Sandstrandes angekommen, der Wind bläst uns um die Ohren. Evi bekommt noch ein schnelles Restermittag zur Stärkung bevor wir aufbrechen zur etwa 4km Wanderung.
    Hier sehen wir wiedermal Postkartenmotive als Aussichten über blaues Meerwasser, weiße, sich überschlagenene Wellen in der Ferne, Palmenwälder. Wir erspähen auf den Wiesen Kängurukot. Ich fing grad an zu Benny zu sagen: " 'Nen paar Küstenkängurus, der wäre auch nochmal was!"- in dem Moment unterbricht er mich und zeigt auf die wachsamen Kängurus direkt 5m vor uns, die unseren Wanderweg und den Hang einmal abwärts passieren. Und wenig später haben wir noch die Begegnung schlechthin, mit der wir wirklich gar nicht mehr gerechnet haben: genau über unseren Wanderweg läuft ein Tier, dass wir bisher noch nicht zu Gesicht bekommen haben - ein australischer Igel, hier Edchidna genannt! Es hat laaaange starke Stacheln und eine nach oben gebogene Stupsnase. #WieNiedlich!🥰 #Tageshighlight #Reisehighlight

    Weiterhin haben wir echt wahnsinns coole Aussichten an den Klippen, den wild tobenem Wind und dem aufbrausenden Meer, und wir sehen richtig tolle, abgelegene, lange, weiße Sandstrände.#IdyllePur

    Auf der Weiterreise sind wir noch etwas unschlüssig wohin nun. Wir fahren mal wieder erstmal tanken, dann doch wieder nach Kempsey rein und erstmal machen wir nochmal Halt, um im Hellem Abendbrot zu essen. Wir gelangen mal wieder im einen Spielplatz direkt am Fluss mit großen Gänsen und Grillstellen. Muddieh mischt gekochte Kartoffeln zu Kartoffelbrei, dazu gibt's wohl ein letztes Mal auf dieser Camperreise unseren geliebten Fisch im Backteigmantel und Mischgemüse. Benny und ich vertilgen noch Rester an Reis mit Mais dazu.

    Danach gönnen wir uns wiedermal eine Dusche: diesmal eine Flussdusche, splitternackt in der Öffentlichkeit bei Dunkelheit mit milden Temperaturen und sternenklarer Nacht. #Hatte auch was Idyllisches 😅 Danach möchte Benny gerne noch weiter fahren und ein paar Kilometer schaffen für den Tag. Im Camper bauen wir schonmal das Bett auf, und die Fahrt geht weiter... Das Ziel ist noch immer nicht so klar, dennoch fahren wir erstmal wieder auf die M1, dort haben wir dann blöder Weise Internetprobleme - daher entscheide ich mich dazu, am Steuer sitzend und mittlerweile genervt vom fehlendem Ziel, wieder in das uns bereits bekannte "Port Macquarie" einzubiegen.

    Diese wundervolle Tag bekommt nun nochmal eine einprägende furchtbar teure Wendung. Wir werden nahe Ortseingang zur routinemäßigen Kontrolle von der Polizei rausgezogen. Eigentlich hoffte ich wieder wie immer durchgewunken zu werden, aber dem war leider nicht so. Richtig ungünstig war, das Benny als auch Evi bereits in Chillposition im Auto lagen. Ich hab nur ganz panisch und schnell gesagt: "Polizei! Polizei! Polizei! Hinsetzen! Schnell! Anschnallen! Anschnallen! Anschnallen!" ..Für Benny wars leider zu spät und der eine der beiden Polizisten sah, dass Benny kläglich scheiterte bei dem Versuch, sich schnell noch vollends anzuschnallen.. Ich möchts gleich mal nüchtern betrachten: es war überhaupt nicht gut, diese Angewohnheit von uns: so lassiv vor allem auf der Rückbank, eigentlich mittlerweile gar nicht mehr wirklich angeschnallt sitzend oder liegend, rumzuchillen.. Und nun? Gibt's Strafe dafür. Mein Herz rast wie wild.. Wie sieht wohl diese australische Strafe aus? Die beiden treten richtig schön angsteinflößend vor uns auf, mit Frontkamera auf der Brust und der Betonung, dass jede Äußerung von uns aufgenommen wird. Bange Minuten des Bibberns vergehen.. Darf ich jetzt die Fleppen abgeben? Kommt man hier in den Knast dafür? Oder wie arm werden wir jetzt? Gibt's 'ne Anzeige?
    Achja.. nicht mal ich bin bei JUCY als Fahrerin angegeben, sondern nur Benny... Oh man..

    Fazit: wer hätte es gedacht.. ICH, als Fahrerin, bekomme gnädiger Weise nur eine Verwarnung.. Benny hingegen, als Beifahrer auf der Rücksitzbank, wird zur Vollstreckung gezogen. Es gibt eine Geldstrafe. Eine ordentliche... die Australier wissen auf alle Fälle, wie sie für Recht und Ordnung sorgen.... per Email an ihn gibt's 'ne Rechnung. Wir fanden die 107AUD ja schon happig für unseren Strafzettel. Benny darf für sein Vergehen nun ganze 362AUD zahlen - 224€ fürs nicht angeschnallt sein. #Amen

    Die Stimmung ist dahin. So 'nen Batzen Kohle ey.. Es gab noch den netten Hinweis vom Polizisten: "Wenn ihr es nicht zahlt, ists nicht so schlimm. Falls ihr aber wieder zurück kommen wollt nach Australien, kommt ihr erst wieder rein, wenn es bezahlt ist!" Hmmmm... das ist tatsächlich eine Überlegung wert🤣 Ich versuche dennoch das Gute zu sehen: wir schnallen uns ab jetzt definitiv wieder an, was vor allem bei Nacht und vielem Wildwechsel doch mehr als angebracht ist..

    Obwohl wir am liebsten einfach aus diesem Ort wegfahren wollen würden, bleiben dennoch beim ursprünglichen Plan und übernachten wieder in der uns bekannten, ruhigen Wohngegend am Straßenrand unterm idyllisch riesigem Baum. Evi und ich hatten uns vor diesem schrecklichen Zwischenfall total auf einen Filmabend gefreut zum sauberen Abschluss diesen eigentlich so perfekten Tages.. Und das möchte ich vor allem ihr jetzt nicht verwehren: daher fangen wir noch einen Film an zu schauen:

    Unsere Stimmung bessert sich leicht, während Benny schmollt und versucht zu schlafen, damit dieser krönende Tagesabschluss schnell zur Vergangenheit wird..

    Achja.. In "Port Macquaire" waren wir bereits. Genau hier ist mein Rückwerts-Auffahrunfall passiert. Port Macquaire wird somit mit zum teuersten "Pech-Ort" von uns erklärt. Von der Dame im weißen Suzuki-Swift gab es übrigens zum Glück nie wieder eine Meldung... Aber wer weiß, ob und wenn ja wie viel JUCY für unseren kleinen Metallriss am Heck haben will😅😫😓

    So schnell kann man an einem Reisetag so viel Tolles und so viel Olles erleben #ReisenFetzt
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