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- Day 172
- Sunday, May 20, 2018 at 12:57 PM
- ⛅ 12 °C
- Altitude: 3,057 m
PeruHuaraz9°31’34” S 77°31’44” W
Paramounts Pics

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- Day 157
- Saturday, May 5, 2018 at 6:11 PM
- ⛅ 22 °C
- Altitude: 3,057 m
PeruHuaraz9°31’34” S 77°31’44” W
Paramounts

Morgens um 5 Uhr in Huaraz angekommen hat uns erstmal der Schlag getroffen. Anfang Mai ist das Ende der Regenzeit. Tagsüber hat man hier zur Zeit azurblauen Himmel und 30 Grad doch nachts fröstelt es noch richtig. Also sind wir aus dem tropischen Huanchaco in einer Tiefkühltruhe gelandet, dachten wir.
Also genau richtig für einen Ausflug in die Bergen 🙈
Gelandet sind wir im kame house. Betrieben von einem jungen Peruaner, der nach zwei Jahren Reisen sich dachte ein Hostel in den Bergen soll seine Zukunft werden.
Er hat einige Helfer, einen verrückten Hund und eine Baby Katze die sich ständig auf Trapp halten und mit denen wir eine gute und lustige Gemeinschaft geworden sind.
Es ist nichts luxuriöses, aber man fühlt sich recht familiär hier.
Und Huaraz bietet einen beeindruckend Ausblick in das Königreich der Anden. Und von unserem Dach aus, hat man den besten Ausblick aus der Stadt.
Es ist eine Metropole für Hiker und Sportbegeisterte und wir haben irgendwie nun auch unseren Weg hierher gefunden. ^^
Jedenfalls haben wir uns vor Ort erstmal über Ausflüge und Agenturen erkundigt.
Hier in Huaraz gibt es soviel Optionen. Rock Climbing, Rafting, zippling, zahlreiche Bergtouren und vieles mehr.
Unsere Entscheidung fiel recht schnell. Wir wollten den 4 tägigen Santa Cruz Trek mit den türkisblauen Seen auf uns nehmen.
Kurze Fakten:
- 31 Meilen lang
- Höchster Punkt 4760 Meter
- Schwierigkeitsgrad moderat bis schwierig
Uuuund dieser Trek gehört zu den 3 schönsten gerankten Trekking-Touren der Welt. Jeder der mal einen Film von den Paramount Studios kennt, der kennt vermutlich auch die Bergkette mit den Sternen die am Anfang von jedem Film gezeigt wird. Jedenfalls gibt es genau diese Berge exakt hier. Die Cordiliera Bianca ist ein muss für jeden Bergliebhaber!
Unsere Agentur für die wir uns entschieden haben, hat uns, da die Hauptsaision erst in 2 Wochen beginnt, ein gutes Angebot gemacht. Somit haben wir einen Rabatt und eine zusätzliche Aktivität für einen passablen Pauschakpreis bekommen. Obwohl unser Anbieter ein seriöser ist, gab's am ersten Tag gleich ein Problem.
Wir warteten früh morgens ca. 1 Stunde darauf, dass man uns abholte, doch wir wurden vergessen.
Fängt ja gut an dachten wir uns.
Nach einem Anruf in der Agentur wurde uns ein Taxi bestellt, welches uns abholte und zu dem Bus fuhr, der morgens bereits bei uns vorbei fuhr und uns nicht mitnahm.
Am Ausgangspunkt der Tour angekommen, an dem die Esel schon für unser Gepäck unfreiwillig warteten, sagte man uns wir sollten die Agentur wechseln, die Agentur bei der wir gebucht haben, die sei voll. Wir waren schon drauf und dran zurückzugehen und uns einen neuen Anbieter zu suchen, da wir nur Inkompetenz vorfanden und es uns echt ärgerte, doch es drehte sich alles noch mal und wir konnten mit unserer ursprünglich gebuchten Tour mitgehen.
Nach diesem Vorfall war der Rest der Tour für uns jedoch einwandfrei.
Wie schon erwähnt haben gnädiger Weise Esel für uns die Küche, das Essen, die Zelte, weiteres Equipment und Klamotten getragen.
Man kann die Tour auch autark durchführen, ist zwar günstiger, aber wesentlich anstrengender.
Die armen Esel taten uns schon richtig Leid. Ist echt eine Qual für die Viehcher, doch Luca war froh drum.
Da oben wird die Luft dünn und die Berge ganzschön steil. Doch es war unglaublich wie schnell die Esel den Weg durchgepeitscht wurden. Manchmal hat man 10 km vor und hinter sich nichts gesehen und plötzlich laufen die Esel an einem vorbei und wenige Minuten später sind sie schon außer Sichtweite.
Wir hatten einen Guide, einen Koch und zwei Eseltreiber dabei und waren mit der restlichen Gruppe insgesamt 17 Leute.
Am Tag sind wir ca. 6-8 Stunden durch unfassbar schöne Natur gewandert. Alles war in kräftigen Farben am Blühen, die Sterne waren so klar, dass man die Milchstraße mit einem Pinselstrich verwechseln konnte und die Seen waren blendend blau. Immer wieder blieben wir entweder vor Anstrengung oder vor Sprachlosigkeit stehen und schauten einfach nur um uns herum.
Doch so schön die Tage auch waren, die Nächte waren eine Herausforderung für uns.
Wir brauchten jeweils zwei Schlafsäcke um nicht zu erfrieren. Und selbst da war es noch etwas frisch. Doch wir hatten ein gutes Zelt mit dem wir es ausgehalten haben.
Das wir das freiwillig gemacht haben, dachte Luca sich in dem Moment... wie konnte ich nur. Doch irgendwie hat es sich doch gelohnt. Und sowas sieht man nicht jeden Tag.
Um halb 6 war die kalte Nacht dann auch wieder vorbei. Alle packen zusammen, die Zelten werden für den Weitertransport vorbereitet, die Esel werden beladen, jeder bekommt ein Lunchpacket in die Hand gedrückt, die mobile Toilette wird abgebaut, im Fluss werden sich noch schnell die Zähne geputzt und weiter gehts bis auf 4760 Meter.
Am zweiten Tag hat man den steilsten und höchsten Abschnitt zu absolvieren bevor es ewig weit wieder bergab geht. Es ist deshalb auch der anstrengste Teil der Tour. Aber auch dieser lohnt sich. Auch der Rest der Tour war einfach nur atemberaubend. Manche unserer Mit-Trekker haben sich richtig viel Zeit genommen, da sie so überwältigt waren.
Wir haben schnell nachvollziehen können, warum der Santa Cruz Trek so beliebt ist.
Am letzten Tag haben wir uns früh morgens zu den baños termales gemacht. Es ist eine natürliche Heißwasserquelle in der man der Klasse den Sonnenaufgang hinter den Bergen sehen kann.
Für jeden der diesen Trek macht, der Hinweis in cachapampa die Thermalquellen nicht vergessen ;)
Der Anbieter bei dem wir waren, gab uns noch eine zusätzliche Aktivität in sein Angebot. Da uns Santa Cruz so gefallen hat und wir noch Zeit hatten, haben wir uns für einen Tag Mountainbike downhill fahren entschieden.
Natürlich mit guide und entsprechender Ausrüstung.
Wir sind mit den Bikes auf 4500 M (über den Wolken) hochgefahren worden und sind von da aus über Stock und Stein gefahren. Die Route war sowohl asphaltiert als auch quer durch die Pampa, wo eigentlich kein Weg ist. Unterwegs sind wir vielen Farmern und einheimischen über den Weg gefahren, sogar einen toten Esel haben wir gefunden, der wahrscheinlich beim Gebären starb. Kein schöner Anblick.
Aber der Rest der Tour hatte einen wirklich schönen Ausblick über cordillera negra geboten.
Doch das ganze Offroad fahren hat uns aussehen lassen als hätten wir beim Schlammcatchen mitgemacht, aber das war's wert!
Zurück im Hostel in dem wir wohnten, ist schon seit längerem eine Künstlerin einquartiert, die hauptsächlich Wandmalereien betreibt. Aber auch im Zeichnen und Tätowieren ist sie sehr begabt.
Und da sie sehr faire Preise hat, entschied sich Simone für ein neues Beinkleid, in Form einer Gebiergskette um das Fußgelenk. Aber dezent. So sind nun die Alpen und die Anden manifestiert.
Also Huaraz hat in Summe einen guten Eindruck bei uns hinterlassen.
Es bietet sehr viele Möglichkeiten hier tolle Ausflüge zu machen und es ist der perfekte Ort für alle leidenschaftlichen Hiker.
Was uns auch sehr gefreut hat, dass wir isi aus cajamarca wieder getroffen haben. Und das mehr zufällig als geplant.
Das einzige bedauerliche war der Verlust von Simone Handy. Es wurde vermutlich geklaut. Was auch den Verlust einiger Bilder mit sich zieht :/
Jeder der die neue Nummer noch nicht hat, kann sich gerne bei uns melden.
Hasta luegos amigos und bis bald ;)Read more
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- Day 157
- Saturday, May 5, 2018 at 4:50 PM
- ☀️ 19 °C
- Altitude: 34 m
PeruChan Chan8°5’55” S 79°4’44” W
Der kaum entdeckte Norden von Peru pics


TravelerHallo Luca Wirklich atemberaubende Fotos. Tolle Landschaften. Der Norden Von Peru ist ja so riesig, dass Mann gar nicht weiß wo man zu erst hin gehen soll. Uns geht es gut. Dir letzten Tage wären hier sehr warm, B Morgen soll es mal regnen und kühler werden. Ist das Wind Surfen? Passt schön weiter auf Euch auf und noch viel viel Freude dort. Deborah wat in Kroatien gewesen. Klassenfahrt. Es hat ihr sehr gut gefallen. Die Prüfungen hat sie such hinter sich. In Englisch hat die Dora eine 1 in der Prüfung geschafft. Realsbschlusd. Hoffen wir dass Mathe und Deutsch Ich gut ausgehen. Hauptsache bestanden, sage ich mir.Bis dann. Ich werde mal über Pfingsten in Österreich sein. Mein Mondssee und Wolfgangsee.WIr vermissen dich sehr. Komm bald gesund zurück. Grüsse an Simone.BLEIBT gesund. Nadia.
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- Day 157
- Saturday, May 5, 2018 at 1:41 PM
- ⛅ 28 °C
- Altitude: 264 m
PeruTarapoto6°30’5” S 76°22’26” W
Der kaum entdeckte Norden von Peru

Die letzten Wochen sind wir ganz schön viel rumgekommen.
Peru ist einfach ein riesen Land und zugleich unheimlich Artenreich an Naturvorkommnissen. Von Bergen, Dschungel, Stränden, heißen und kalten Klimazonen, einiger magischen Pflanzenwelt, viel Wasser in Form von glasklaren Wasserfällen, rauschenden Urwaldflüssen, exotischem Obst, netten Menschen und köstlichen Gerichten, ist alles was dabei.
Nach dem Trockenwald in Chiclayo ging es dann nach Chachapoyas.
Es ist eine eine kleine Stadt auf ca. 3000 Meter im Norden von Peru. Es wird auch die Stadt über den Wolken oder das Machu Picchu des Nordens genannt. Jedenfalls ist es klein und schnucklig wie die meisten Dörfer hier. Mototaxis sind hier verboten, was die Stadt etwas ruhiger macht.
Von dort aus haben wir einige Tagesausflüge machen können.
Eins unserer Ziele war Kuelap.
Die Stadt ist bekannt für das Bauwerk von Kuelap, welches Machu Picchu sehr ähnelt. Es ist eine riesen Ruine und eine Mischung aus Stadt und Tempelanlage, die mehrere tausend Menschen auf einem hohen Bergrücken beherbergte.
Auf 3.000 Höhenmeter befindet sich Kuelap und es ist wahrscheinlich mindestens genauso beeindruckend wie Machu Picchu. Die Anlage liegt höher, ist größer und älter als die berühmte Inka-Stätte. Von Chachapoyas macht man am besten einen Tagesausflug nach Kuelap, denn die Anlage liegt sehr isoliert auf einem Bergrücken, der sich mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht erreichen lässt.
Man hat die Option stundenlang hoch zu wandern oder die modernste und erste Seilbahn in Peru zu nutzen.
Wir haben uns entschieden das Projekt der Seilbahn zu unterstützen und sind grade so mit dem letzten Cent dafür ausgekommen. Das Dorf hat nämlich keine Bank und die Preise waren überraschend hoch, fast mehr als wir dabei hatten, um auf den Berg zu kommen.
Es war jedenfalls sehr beeindruckend und war ein schöner Tagesauflug. Wir sind gespannt, wenn wir den Vergleich zu Machu Picchu machen können.
Ebenfalls konnten wir auch das zweite Highlight der Region besuchen. Der Gocta Wasserfall. Mit knapp einem Kilometer Höhe, gilt er als einer der höchsten Wasserfälle der Welt.
Von dem Dorf Cochabamba kann man entweder auf Pferden oder zu Fuß die 3 stündigen Wanderung auf sich nehmen, um die Wassermengen den Berg hinabstürtzen zu sehen. Es war ziemlich heiß, was die Wanderung nicht grade zu einem Spaziergang gemacht hat, zudem musste man knapp 1000 Höhenmeter gehen. Aber es war die Anstrengung wert. Der Wasserfall ist zwar das Highlight, aber allein der Weg dort hin war bereits ein Naturspektakel. Es ging mitten durch den Dschungel über Stock und Stein mit einem gleichzeitigem Blick auf einen Canyon.
Auf den letzten Metern merkt man dass die Luft immer feuchter wird, von den Bäumen hängen Moose und Algen herunter. Der Weg wird immer schlammiger... Hier wird der Urwald zum Regenwald.
Ach ja Canyon, den Sonche Canyon bei Chachapoyas haben wir natürlich ebenfalls besucht. Es war ein überwältigender Ausblick den wir mit einem Spaziergang auf der Gebiergskette verbunden haben.
Der Canyon liegt direkt an einem Töpferdorf, wo man, wenn man Glück hat auch einen Kurs machen kann oder einfach nur den Frauen bei der Arbeit zu schauen darf. Wir hatten weniger Glück an diesem Tag und haben dafür ein anderes Töpferdorf später nochmal aufgesucht.
In Chazuta durften wir dann auch mal zeigen wie fingerfertig wir sind. Es waren keine Kunstwerke wie in der sixtinischen Kapelle, aber für eine Schüssel hat es gereicht. ^^
Die Männer und Frauen die den ganzen Tag den Lehm kneten verstehen wirklich was von ihrem Handwerk. Immer wieder beeindruckend welche Fähigkeiten manche Menschen so haben.
In chazuta gab es außerdem die Möglichkeit noch eine Schokoladenfabrik zu besuchen, die von einer Frauenvereinigung betrieben wird. Besondere Spezialität dort ist die Macambopraline.
Natürlich haben uns dort mit Vorrat eingedeckt. :)
Als wir alle Locations und Restaurants getestet haben ging es weiter nach Tarapoto.
Tarapoto ist ebenfalls sehr tropisch, jedoch wieder viel mehr mit Mototaxis und Geschäften bestückt. Hier pulsiert die Stadt mehr als in Chachapoyas.
In Tarapoto wollten wir gerne an einem Temezcal Bad, eine Dampfend Zeremonie teilnehmen. Doch die Veranstalter hatten Urlaub. Wäre sicherlich spannend gewesen.
Doch durch den Tipp von Isi sind wir an Alberto geraten.
Eine sehr interessante Persönlichkeit die viel Wärme und Ruhe ausstrahlt. Er ist ausgebildeter Reki und Klangschalentherapeut.
Wir wussten nicht wirklich was uns erwartet, doch wir haben es ausprobiert.
Ich denke hier kann man nicht viel schreiben, dass müsste jeder selbst ausprobieren.
Eine Behandlung bei ihm tat auf jeden Fall gut und wir würden ihn jeder Zeit weiterempfehlen. So lernt man wieder mal was Neues.
Die weiteren Wasserfälle und Regenwälder von Tarapoto haben wir ausgelassen.
Ansonsten war Tarapoto für uns etwas Erholung. Wir haben uns ein paar Tage nicht gestresst unbedingt weiterzukommen.
Denn auf uns wartete Huanchaco bei Trujillo. Wieder eine länger Busfahrt über Nacht. Doch diesmal wieder mit Linea. Einer unserer favorisierten Busunternehmen hier. Da verkraftet man die Langstrecken einfach besser. Die Strecken sind hier so lang, dass man in Teilstrecken schon quasi ganz Deutschland durchfahren hätte.
In Huanchaco haben wir uns in einem Surferhostel einquartiert und uns Surferstunden genommen. Unser Anbieter wird von GoPro gesponsert, was den Vorteil hatte, dass wir kleine Kameras auf den Brettern vorne hatten. Sind ein paar ganz coole Videos geworden. ;)
Ich denke durch die ganzen Sportarten die wir bereits gemacht haben, fiel es uns recht leicht. So gut wie jede Welle ist gelungen und der Spaß ließ nicht auf sich warten.
Simone möchte das nun weiter praktizieren, ich präferiere jedoch das kite Surfen.
Da hat man mehr Speed, mehr Möglichkeiten und muss nicht nach jeder Welle Todesanstrengungen vollbringen, um wieder aufs Meer rauszuschwimmen.
Nach 3 Metern rausschwimmen, wird man meist wieder 5 Meter zurückgeschleudert von der nächsten Welle.
Dann doch lieber der Kite^^
Neben den Surfstunden in Hunchaco, gab es auch mega köstliche Konditorein und Eisdielen, die wir natürlich alle testen mussten. Es war schon nicht leicht weiterzuziehen. Hahaha
Trujillo selbst hat uns nicht besonders zugesagt, dafür gab es zwischen Huanchaco und Trujillo eine Ruinenstadt , Chan Chan, die komplett aus Lehm betseht. Da denk ich an buena vista social club.
Es ist jedenfalls die größte adobe Anlage der Welt.
Sie ist noch ganz gut erhalten. Schwer vorstellbar wie die Menschen hier gelebt haben, aber über fast 30 km2 zieht sich das Gebiet. Also es war keine kleine Stadt für damals, komplett aus Lehm wohl gemerkt. Wir müssen gestehen wir haben die Broschüre dazu nicht gekauft und können nur wenig fundiertes Wissen wiedergeben.
In Summe machen wir viele wunderschöne Ausflüge und lernen einen Haufen Leute kennen, doch auch die Details sind wichtig.
Etwas das man nicht aus einer Reportage oder einem Bild ablesen kann.
Mitzuerleben wie die Leute ihre Stände hier täglich mühevoll aufbauen und abbauen, das Hühner mit in die Busse genommen werden, die kleinen Inka Symbole hier überall aushängen, der ständig Falschgeldtest bei jeder Bezahlung, wie die Pferdekutschen an den Reisfeldern fahren während man den Sonnenaufgang sieht, die permanente Salsa oder Panflöten Musik die überall raustönt, die Gastfreundschaft die wir erleben, das ständige rumhupen der Taxis, selbst wenn niemand da ist, dass Erwachsene Männer in Kofferräume gepackt werden, wenn die Autos zu voll sind, die ganzen kleinen Imbisse, dass man öfter die Vorspeise zum Nachtisch bekommt,, das Beten vom Rosenkranz, wenn die Leute nach Glück und Frieden suchen, die Fähigkeit der Menschen spontan Situationen anzunehmen bei denen die meisten durchdrehen würden, das Klimpern mit der Münze, wenn man zahlen möchte, die ständige Verwechslung, dass Huhn auch Fleisch ist, die Collectivofahrten mit den Einheimischen und das erst Handeln dann Denken Prinzip hier.
Es sind so viele Kleinigkeiten die das Land erst zu dem machen was es ist.
Wir mögen die ganzen neuen Eindrücke, auch wenn wir nicht mit allen d'acord sind, macht es das zu dem was es ist. Ein vielfältiges und interessantes Land.
Von Trujillo ging es dann weiter, wieder in den Süden, nach Huarez.
Dafür machen wir aber einen Neuen Eintrag auf.
Übrigens sind die Bilder von unserer Uyuni Tour aus Bolivien nun fertig. Wer möchte kann mal reinschauen, hier der Link.
Lohnt sich. ;)
https://mountaingroovephotography.smugmug.com/A…
Liebe Grüße und genießt den Sommer!Read more
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- Day 134
- Thursday, April 12, 2018 at 8:44 PM
- 🌙 21 °C
- Altitude: 18 m
PeruCerro Pon6°46’19” S 79°51’13” W
Auf den Versen der Inka (pics)

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- Day 133
- Wednesday, April 11, 2018 at 7:22 PM
- ⛅ 14 °C
- Altitude: 2,711 m
PeruCajamarca7°9’44” S 78°30’45” W
Auf den Versen der Inkas

Nach der 17 stündigen Busfahrt kamen wir von Lima endlich in Cajamarca, die Residenz des letzten Inka Königs Atahualpa, an. Doch bei den VIP Bussen kann man sich wirklich nicht beschweren. Also alles halb so wild.
Carlos, unser Host auf der Pferderanch, hat uns freundlich Weise am Bahnhof abgeholt.
Er ist ein 65 jähriger Mann, ehemaliger Politikberater und heutiger Besitzer einer Pferderanch. Er war noch sehr gut in Form für sein Alter. Er hat ab und zu auch gewitzelt er sei ein Porto (Sprungpferd). Aber das war wohl wirklich eher ein Witz. Doch seinem Hüftschwung beim Tanzen nach zu urteilen, könnte er das mal gewesen sein.
Wir wohnten während unseres Aufenthaltes die meiste Zeit bei ihm. Es war für peruanische Verhältnisse eine wirklich große, schon fast noble Wohnung die er da hatte. Dafür gab es nur kaltes Waser aus der Leitung. Ist bei 2500 M.ü.M. etwas anderes als im warmen Dschungel kalt zu duschen. Brrr ^^
Nach etwas gemeinsamer Kennlernzeit sind wir das erste Mal gemeinsam zu seinen Pferden auf der Ranch gelaufen. Die Ranch war fußläufig gut und schnell zu erreichen.
Auf der Kuppel angekommen, habe ich die Hunde mit den Pferden beinahe verwechselt. Was uns da angerannt kam, hab ich selten so gesehen. Der größte der 5 Hunde war fast ein kleines Pony und konnte aus dem Pferdenapf trinken. Man hätte ihm auch einen Sattel anschnallen können
Seine Ranch ist direkt zwischen zwei Schulen am Standrand und beherbergt 13 Pferde auf 3 Koppeln. Wie die Zeit leider zeigte, waren die Pferde entgegen seiner Behauptung, sie seien sein Leben, eher seine finanzielle Stütze. Wir gaben uns deshalb um so mehr Mühe, der Pferde wegen. Sicherlich, er hat viel Erfahrung und kann gut reiten, doch er hat keine Geduld mit Ihnen. Das gab er auch zu.
Meine Hauptzeit bestand weitestgehend daraus Stallbursche zu sein. Dies ist aber auch mal eine Erfahrung. Außerdem habe ich für die Pferde gerne das Plastik und den Dreck weggemacht.
Simone sollte den Hengst, seinen schönen, aber untrainierten Superstar tuniertauglich machen. - um ihn später teurer verkaufen zu können - Das hat sich nach dem ersten Tag jedoch gleich geändert.
Ihr "Ausritt" ging nicht sehr lange. Nach ein paar Runden Galopp, Trap und kleiner Sprünge, merkte Simone die peruanisch/englischen Reitsattel richtig kennen. In Diesen verlor sie die Balance, fiel vom Pferd und dabei gegen eine Sprungstange.
Mein Schock war entsprechend groß. Blut lief aus dem Mund, Wange dick und blau..... toll jetzt sagt sie jedem bei uns herrscht häusliche Gewalt und ich kann es nicht mal abstreiten.
Wie kann ich der Polizei das nur erklären?!
Nein Spaß, es war mir schon ernst. Vor allem als sich herausstellte, dass Simone ihr Gedächtnis verlor.
Der gesamte letzte Monat einschließlich Carlos war ihr nicht mehr präsent. Gott sei Dank nur für 1-2 Stunden. Die Wunden sind in zwischen auch wieder verheilt. Viel Kuchen und Kekse, haben die Stimmung schnell wieder gehoben. ;) easyy
Nach zwei Tagen stieg sie aber wieder in den Sattel, wie es sich für Reiter gehört. Aber wir stellten fest, dass ihr die Arbeit mit dem Hengst ihr weniger Freude bereitete, als ihre neue Aufgabe. Die darin bestand in Reitstunden mit den "harmloseren"- Pferden zu geben und sich mit Zeit und Gefühl und Kontakttraining den Tieren zu nähern. Manche waren extrem schreckhaft und verängstigt. Das heißt nicht, dass sie den Hengst nicht mag oder mit ihm nicht klar kommt, doch wir sahen andere Aufgaben als wichtiger und regelten dies entsprechend. Die Peruaner haben uns demonstriert, dass ihnen die Sensibilität mit den Tieren fehlt. Satteln, reiten und zurückgeben. Keine Fellpflege, keine persönliche Beziehung zu dem Pferd und auch sonst wenig Sensibilität.
Tiere müssen funktionieren oder Nutzen bringen, ist die scheinbare Devise.
Simone wurde auf Grund Ihres Umgang mit den Pferden von Carlos schnell hochgelobt.
Ihm gefiel es so gut, dass er einen professionellen digitalen Flyer produzieren ließ, in dem Simone völlig übertrieben dargestellt als Pferdetherapeutin und Osteopathin für einen Workshop am Samstag angekündigt wurde. Es kamen sogar einige Besucher/TN, unter anderen auch Tierärzte. Doch trotz kurzer Bedenken war es ein voller Erfolg. Es kamen sogar Angebote aus Arequipa, um dort auch einen Kurs zu geben. Der Tierarzt hat auch um Hilfe im Umgang mit seinen Ponys gebeten. Wie sich rausstellte, liegt sein Problem nicht bei den Pferden, sondern ebenfalls im Umgang.
Wir denken das Thema Reiten wird hier einfach ganz anders angegangen als in Deutschland. Aber andere Länder andere Sitten.
Ich würde gerne netter von Carlos sprechen, doch er zeigte leider neben seiner manchmal echt charmanten Art auch eine Seite die vielleicht sein wahres ich ist. Es waren einige etwas unfaire Attacken von ihm, weswegen wir froh waren, als es ein plötzliches Ende bei ihm nahm. Es gab Probleme mit seinem Vermieter, weswegen auch wir ausziehen mussten.
Doch wir haben in der Zwischenzeit auf einem BBQ bei Carlos Paula kennengelernt, die uns spontan und freundlich anbot bei ihr und ihren WG Partners auf einem süßen kleinen Bauernhof zu wohnen.
Eine Gruppe von 5 Mädels, auf einem Bauernhof mit Pferden, Kühen, Meerschweinchen, Hühnern, Hunden, einer Slackline und zwei Katzen. Die Mädels sind über ein deutsches Projekt zur sozialen Arbeit in einem Heim für Kinder mit Behinderungen dort.
Ein Blick ums Haus und Simones erste Antwort war, das sieht aus wie Zuhause. :)
Wir fühlten uns auch sehr wohl dort und mögen uns hier noch mal für eure Gatsfreundschaft bedanken ! ;)
Leider waren wir beide etwas angeschlagen während dieser Zeit, aber deswegen war es nicht weniger lustig dort. Wir waren gemeinsam essen, bzw haben auch zusammen gekocht, mit Gitarre und Mundharmonik gesungen, Filme geschaut oder waren in einer Karaokebar.
Ja sogar eine Fahrradtour rund um Cajamarca und vorbei an den "Ventanillas de Otuzco" war drin. Das sind 3500 Jahre alte Grabstätten.
Wir beide haben uns auch zwei Mal die baños del inca gegönnt. Was im Prinzip nichts anderes als die alten Thermalquellen der Inka sind, in denen man heute baden kann. ;)
Apropos Meerschweinchen. An einem Tag, als wir wiedermal mit dem Bus (collectivo) durch die Stadt fuhren, um uns ein wenig besser einen Überblick machen zu können, hielten wir an einer Station an, an der eine Frau zwei Fischernetze mit lebenden Meerschweinchen drin hatte. Da war Simones ursprüngliches Bestreben ein "cuy" Meerschweinchen zu probieren, welche hier als Delikatesse gelten, doch nicht mehr da. Da bleibt sie ihrer Vegetarierlinie dann doch treu. Zu süß fand sie die kleinen Fellknäule.
Diese Taxifahrten in den übervollen Collectivos sind aus irgendeinem Grund immer wieder toll. Alte Marktfrauen, Lehrer, Kinder, nörgelnde Teenager, kleine Babys.. die ganze Bandbreite vom Land bekommt man geballt präsentiert. Da merkt schnell wie der Ort tickt. Und hier ist es eher belustigend und amüsierend. Alle helfen sich gegenseitig und alle sitzen quasi aufeinander, aber keinem macht es was aus. Die Stimmung bleibt gut. Teilweise wird gesungen, oder einem fremde Kinder auf den Schoß gesetzt. Ich weiß in Deutschland kaum vorstellbar, aber hier gilt es für uns zum Unterhaltsungsprogramm.
Cajamarca selbst ist eine Stadt auf 2750 M.ü.M und ist für seine Geschichte und seine Käse - bzw Milchprodukte bekannt. Hier gehört es wohl auch zum guten Ton selbst, sollte man in Lima zum Beispiel eine OP haben, dem Arzt Käse mitzubringen, um überhaupt behandelt zu werden.
Ansonsten ist die Stadt im Grunde sehr ruhig. Erst seit dem die Mienenarbeiter da sind, die hier leider nur ausgenutzt werden, gibt es hier öffentliche Proteste. Mittlerweile aber eher nicht mehr lautstark.
Zudem findet man in der ganzen Stadt süße kleine Kirchen, die wenig mit unseren gleich haben. Sie gehen auf ganz anderes Gestein und andere Muster zurück. Hat viel mehr indigene bzw inka Einflüsse. Ein hübscher Anblick. Die Stadt hat zu dem einen großen Markt der sich über mehrere Blocks zieht. Hier gibt es auch das leckere Chiccha morada, welches eine Limonade aus schwarzem Mais gekocht ist. Wirklich super lecker. Gott sei Dank ist unsere Diät nun vorbei und wir können die ganzen Spezialitäten aus dem Land nun testen. Die ersten Eindrücke sind echt gut.
Esse sogar hier und da Fisch... kaum zu glauben.
Doch die Reise rufte, es sollte weitergehen. Also haben wir entschieden weiter nach Chachapoyas und Tarapoto zu reisen, was noch viel Kultur und Natur für uns bereithält. Das Machu Picchu des Nordens auch genannt.
Doch bevor wir dort hinkommen, haben wir einen Schlenker über Chiclayo gemacht.
Auf den ersten Blick, eine unfertige, vermüllten und nicht sehr einladende Stadt. Aber auch hier haben wir wieder sehr nette Menschen kennengelernt, was uns über äußere Umstände hinwegsehen ließ.
In der Umgebung von Chiclayo kann man Zeugnisse der Mochica und Lambayeque Kultur erkunden. Es gab neben der immer wieder flackernden Weihnachtsdekoration vor unserem Hotel auf der Straße, noch zwei echte Highlights.
Zum Einen der Hexenmarkt. Hier geben sich einige als Schamanen aus, was wir aber nicht ganz glauben wollen. Aber von potenzsteigernden Mittel, über Mescalin, jede Naturmedizin, Schwertern sowie mystischen Reliquien bis hin zu Stinktierfell wurde hier einem alles von den skuriosen Jungs angeboten.
Das zweite Highlight war der bosque de pomac. Der größte Trockenwald der Welt und ein echt schönes Naturschutzgebiet dazu.
Etwa 1 h mit dem Collectiivo von Chilcayo entfernt und durchaus einen Ausflug wert.
Eine wirklich sehenswerte Vegetation.
Außerdem konnte man manche der Pyramiden von Tucume sehen und besteigen. Es handelt sich hierbei um einen Komplex von 26 Gebäuden, die von den Simus errichtet wurden. Die Simu herrschten dort von 800 bis rund 1350 n.Chr., bevor sie später von den Inka vertrieben wurden. Auf den ersten Blick könnte es sich bei den Pyramiden auch einfach um Sandhügel handeln. Regen und insbesondere starke Winde haben die ursprüngliche Struktur der mit Sandsteinen gebauten Pyramiden ziemlich zerstört. Von einem Aussichtspunkt aus sieht man dann aber das ganze Ausmaß des Komplexes. Wirklich schön.
So und jetzt geht es weiter nach Chachapoyas und Tarapoto, worauf wir uns auch sehr freuen, da Isi so nett war uns so viele Tipps vorab zu geben. Danke.Read more

TravelerHallo aus Deutschland, wo langsam der Frühling eingekehrt ist. Milde Tage und laue Nächte, an denen man lange draussen sitzt und mit Freunden am Main quatscht. Steht Dir gut, Stallbursche zu sein. Wusste gar nicht, dass Simone auch reiten kann. Das war gefährlich, vom Pferd zu fallen...hätte schlimm ausgehen können. Gut, dass alles gut gegangen ist und Simone wieder gesund ist. Aber manchmal halte ich schon die Luft an! Ich weiß ihr seid vorsichtig....Tiere haben in solchen Ländern keine Seele für die Menschen dort, was schade ist uns uns Europäern unverständlich ist. Aber wie Du schon sagst... Danke für die Morgenlektüre da schmeckt mein Cappuccino besonders gut. Gute Weiterreise und bis bald! Freu mich von euch zu hören. Luca, wie wende Dich an Fabis Geburtstag vermissen...die Holzkohle brennt schon.
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- Day 120
- Thursday, March 29, 2018 at 4:21 PM
- ⛅ 30 °C
- Altitude: 159 m
PeruYarinacocha8°16’26” S 74°38’38” W
Dschungelerfahrung bei Indianern (pics)

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- Day 119
- Wednesday, March 28, 2018 at 5:48 PM
- ⛅ 28 °C
- Altitude: 157 m
PeruYarinacocha8°16’21” S 74°38’52” W
Bienvenido en el campo de shipibos

Wie schon erwähnt haben wir uns auf den Weg in das Amazonasgebiet mitten im Dschungel von Peru gemacht, um dort eine für uns neue indigene Kultur, weit außerhalb der Zivilisation genauer kennenzulernen und von ihnen zu lernen.
Die nächst größere Stadt von unserem Indianerdorf ist Pucallpa und ist ca eine Stunde mit einem dünnen Longtailboot zu erreichen. Am Anreisetag trafen wir noch einen Deutschen der bereits mehrere Jahre als Englischlehrer in Südamerika unterrichtet und sich dort unten etwas auskannte.
Er erzählte uns von ein paar Geschichten die man nicht unbedingt hören möchte, wenn man sich so weit aus der Zivilisation begibt.
Zum Beispiel über die Piraterie die dort auf den Booten angeblich häufiger stattfindet oder, dass irgendwelche Touristen wegen nur ein paar Euro schwer zu Schaden kommen.
Doch wir sind nicht so weit gereist um jetzt wieder umzukehren. Außerdem sind wir überzeugt, dass dies hauptsächlich Leuten passiert, die eine gewisse Unsicherheit ausstrahlen. Auf das Pferd haben wir uns also nicht setzen lassen. Dennoch sind wir immer vorsichtig bei allem was wir tun.
Also haben wir uns mit einem der coolen Mototaxi zum Pier fahren lassen, nahm dort eins der wackligen Boote und sind eine Stunde über den bräunlichen Rio Ucuyali, in dem es auch giftige Wasserschlangen und Piranhas gibt, gefahren. Aus den Piranhagebissen werden dann später gerne Glücksbringerketten auch hergestellt ^^
Angekommen in dem 1500 Mann-Dorf, dessen Namen wir aus Respekt vor möglicher Touristenströme nicht erwähnen, fühlten wir uns wirklich etwas befremdlich.
Die scheinbar einzigen Weißen, die nun in dem indigenen Dorf ankamen, bepackt mit halbwegs guten Klamotten und Rucksäcken, wogegen die einheimischen kaum Geld für sowas hatten und wir vermuteten den Neid in den Gesicherten lesen zu können, die nun hierher kamen und die Einwohner begutachten wollten.
Es schien aber eher andersherum. Wir waren die Außenseiter, die Neulinge, die Fremden. Gefühlt hat uns jeder hinterher geschaut und hinter vorgehaltener Hand irgendwelche Kommentare über uns abgelassen.
Ich nehme es vorweg, wir waren letztlich nicht die Ersten und nicht die einzigen Touristen. Aber es waren überschaubar wenige.
Wir machten uns wie abgemacht zu dem Haus von Lucia und Leonardo, die eine ordentliche Reputation in dem Dorf genießen und mit denen wir mehr oder weniger verabredet waren.
Auf dem Weg dort hin trafen wir Leonardos Enkel, Lucias Cousin und zahlreich Andere, die scheinbar mit den Indianern unseres Vertrauens verwandt waren und uns den Weg Stück für Stück erklärten.
Leonardo ist ein 85 jähriger Mann, der noch top fit ist und in dem Dorf für seine Hellsehigkeiten, Naturverbundenheit und seine zweifellosen Heilkünste bekannt ist.
Lucia, seine noch junge Tochter, ließ sich von ihm ausbilden und hatte bereits sehr ähnliche Qualitäten.
Lucia hat dazu noch 3 kleine Söhne und einen liebevollen Mann mit denen sie nun eine Art Retreatcenter eröffnet haben, in dem sich Menschen jeder Herkunft einfinden können, um an ihren mentalen, emotionalen oder körperlichen Blockaden arbeiten zu können. Wir erfuhren nebenbei erst während unserer Reise von diesem Ort und diesen wundervollen Menschen.
Sie wohnen auf einem ziemlich großen Gelände, welches einen kleinen Fluss, ein paar winzige Wohnhäuser, ein Meditations- und heilungsraum (Maloka), Komposttoiletten und einen Schlafbereich für Besucher wie uns, zahlreiche Hunde und Hühner als auch jede menge Insekten, vor allem riesen Ameisen( sehr schmerzhaft), Opossums, Kolibris und Reptilien und weitere uns unbekannte Tiere gibt.
Natürlich darf man nicht vergessen, dass wir bei Indianern im Dschungel waren. Also gab es kein TV, Telefon oder Internet für uns. Auch sonstige "Normalitäten" wurden uns gestrichen. Das tat aber mal ganz gut. Und wir würden es jeder Zeit wieder machen ^^.
Es ist sicherlich nicht mehr das Gleiche wie noch vor ein paar Jahren, doch immernoch ein Ort wie kein Zweiter.
Sicherlich, Mototaxis, Strom und fließen Wasser gibt es mittlerweile, seit 5 Jahren, denn langsam sieht man bedauerlicher Weise auch wie die vom Aussterben bedrohte indigene Kultur vom Westen infiziert wird.
Und immer mehr Leute fahren mit dem Boot raus in die Stadt, um dort mit Geld ihr Essen zu kaufen, anstatt es wie vor wenigen Jahren noch komplett selbst anzubauen bzw zu jagen.
Doch auch das findet man noch. So werden für besondere Anlässe auch Hühner, Enten, Schildkröten, Piranhas und andere Fische, Gürteltiere oder andere Beute frisch und selbst gefangen.
Die Öl Industrie, die Mineral - als auch Fischindustrie und die Urbanisierung, die es leider auch hier her bereits geschafft haben, bringen natürlich auch das Geld ins Dorf. Was überhaupt auch ein Grund ist, warum sich mittlerweile Touristen wie wir uns dort aufhalten. Also die Veränderung ist hier zu erkennen und wir sind froh, es noch so kennengelernt zu haben, wie es noch halbwegs original ist. Wer weiß wie lange dieser Zustand anhält.
Die Kultur der Indianer zeichnet sich vor allem durch gewählte und reduzierte Sprache, ruhiges Handeln, spirituellen und heilenden Fähigkeiten, Kunst (Stickerei und Malerei) und Gesang aus.
Leonardo und seine Familie ist gesundheitlich und geistlich auf einem sehr guten Niveau und die Kinder von Lucia sind mit unter die wohlerzogensten und liebsten Kinder die wir kennenlernen durften. Wir konnten den Kindern und deren Freunden täglich dabei zusehen, wie sie immer neue Abenteuer für sich erfanden und ihnen niemals langweilig wurde. Natur machst möglich.
Und nein, sie rennen nicht mit Federhüten und Friedenspfeife, singend und springend ums Lagerfeuer und bemalen sich halbnackt mit Kriegsbemalung. Auch wenn wir das gerne gesehen hätten. Ich denke das ist ein Klischee oder trifft nur auf die cherokee oder Blackfoots zu. Sie dagegen sehen fast "normal" peruanische aus.
Doch so lange wir auch dort waren, vieles haben wir immer noch nicht einsehen oder verstehen können.
Die Kultur wird scheinbar derartig beschützt, dass sämtliches Wissen nicht nach Außen getragen wird.
Weswegen wir hier leider keine weiteren mit Sicherheit manifestierten Angaben machen können.
Unser Aufenthaltsbereich bestand im wesentlichen aus einer Holzhütte ohne Wände dafür mit einem Palmendach bestückt, direkt am Fluss mit ein paar Hängematte und einer winzigen Küche ohne fliesend Wasser, die jedoch mit dem Nötigsten ausgestattet war, der Maloka zum Meditieren und Heilen, einer großen Wiese, reichlichen Pflanzen die zum Zweck der Heilung dort gepflanzt wurden und unserem Schlafbereich, der im wesentlichen aus einem Holzboden auf Stelzen und einem weiteren Dach aus Palmenblättern bestand. Es gab Matratzen und Moskitonetze. Das war's. Alles war offen und das spürte man auch regelmäßig. Wir bekamen von allen möglichen Tieren Besuch. Vor allem waren jedoch die Tierkämpfe in der Nacht etwas beunruhigend, mit denen wir jedoch leben mussten.
Man mag meinen, dass Affen, Tiger oder andere große Tiere die Gefahr dort sind. Wir empfanden alles was kleiner als ein Stecknadelkopf ist als wesentlich heimtückiger, gefährlicher und nervender.
Zumal wir Kandidaten hatten, die wegen der kleinen Viehcher es nicht lange dort aushielten und vorzeitig abreisten. Also zerstoch ist kaum ein Begriff mit dem man uns und die anderen dort ausreichend beschreiben konnte.
Mit uns gab es noch ein paar wenige andere Kandidaten die sich ebenfalls dort hin verirrten.
Franzosen, Dänen, Deutsche und Engländer.
Alle waren hier, um mehr über sich und das Leben zu erfahren bzw um sich heilen zu lassen.
Wir dachten ursprünglich, dass wir auch zum Arbeiten kommen, doch als wir mit den Indianern sprachen, dessen Muttersprache nicht Spanisch sondern Shipibo ist, haben wir uns dazu entschieden die Arbeit gegen eine reine Behandlung einzutauschen. Die mehr oder weniger auch unser Hauptgrund war weshalb wir kamen.
Bitte verzeiht, dass ich jetzt nicht auf unsere zu heilenden Probleme eingehen, doch ihr könnt glauben, sie waren schwerwiegend. Wir können zum Glück die Vergangenheitsform hier nutzen.
Die Indianer beeindruckten uns schon von Anfang an.
Ja zugegeben, wir hatten kulturelle Unterschiede, Kommunikationsschwierigkeiten und auch gewisse Erwartungen des regelmäßigen Austausches zu unseren individuellen Prozessen, doch das lernten wir später, war nicht wirklich relevant. Sie wissen was sie tun und die Resultate sprachen für sich. Das Motto war - hab Vertrauen.
Die Indianer überzeugten mit ihrer zweifellos grandiosen Naturverbundenheit, ihrem allgemeinen Wissen und Ihrer Diagnose - als auch Heilfähigkeit. Für die Diagnose mussten sie einen nicht mal anfassen oder untersuchen. Sie mussten nicht mal im gleichen Raum wie der "Patient" sein, sondern sie sprachen mit den Geistern des Waldes sozusagen. Ich weiß, schwer vorstellbar jedoch unabstreitbar. Alles was sie diagnostizierten traf zu. Bei allen von uns.
Sie sind wirklich in der Lage, sowohl jegliche Krankheiten und Blockaden sehr schnell zu diagnostizieren, als diese auch schmerzfrei und effektiv zu beseitigen.
Wir sprechen von Krankheiten wie Parkinson, Alkoholiker, Traumata, Krebs, Tuberkulose, Rheuma & Arthritis und so weiter.
Krankheiten bei denen die moderne Medizin entweder teure und schmerzhafte Verfahren anwendet oder sogar ratlos versagt.
So gut wie jede Krankheit hat ein offensichtlich und oft deutlich erkennbare Ursache die meist in unseren Köpfen oder unserer Seele beginnt, so die Indianer. Doch der Westen behandelt überwiegend nur die Symptome. Leonardo und Lucia sind dagegen in der Lage mit über 2500 verschiedenen Pflanzen, zu sehen, zu verstehen und zu beheben, woran die meisten Ärzte scheitern.
Muttererde schenkte uns so gut wie für jede Krankheit auch ein Kraut. Die moderne Pharmakologie ist eher eine billige Kopie dagegen. Und hier ist Wissen verborgen, welches der Westen nicht kennt oder vielleicht böse gesagt auch nicht kennen möchte.
Unsere persönliche Vermutung ist auch, dass ganze Industriezweige, wie Pharma zb. zu Grunde gehen würden, wenn man den Menschen einfache, günstige und schmerzfreie Heilverfahren anbieten würde. Aber ist wie gesagt nur eine Vermutung.
Die Indianer sind keine Samariter die durch die Welt fliegen und alles retten. Doch wer den Weg auf sich nimmt und zu ihnen geht, der kann mit Hilfe rechnen.
Man muss wissen, so deren Glaube, um die Verbundenheit mit der Natur zu behalten, darf man nicht lange den Wald verlassen. So verbringen sie mehr oder weniger ihr ganzes Leben nur im Dschungel.
Kurz gesagt, wir haben uns den beiden anvertraut und sind retrospektiv sehr zufrieden mit unseren Prozessen und Resultaten. Die Krankheiten scheinen geheilt zu sein. Kaum zu glauben.
Unser Alltag bestand aus lesen, meditieren, mit den Hunden spielen, bzw. sie aufpäppeln, in der Hängematte liegen und Dschungelfood essen. Damit die Pflanzen die man uns gab auch wirken können, mussten wir eine strenge Diät einhalten, die kein Salz und Pfeffer, keine Fette, keine Öle, Säure, Zucker, Zwiebel, Knoblauch oder Schärfe erlaubte.
Also gab es viel Rohkost. Außerdem wenig Obst, da es in diesem Dorf kein Obst gibt. Dieses haben wir nur bekommen, wenn Einer von uns mal in die Stadt fuhr, um für alle etwas mitzubringen.
Aber daran gewöhnt man sich mit der Zeit. So wie an die kalten Duschen, das Wasserholen, das viele Nichts-tun, die Komposttoiletten, die Mosqitos und anderen Insekten die einen aufzufressen drohten und der Rest der einem im Dschungel so erwartet.
Ja, man muss aus seiner Komfortzone raus und über seinen Schatten springen. Aber auch das zeigt einem wieder ganz klar, wo wir im Überfluss leben, was wirklich nötig ist und zeigt einem wieder mal was nicht als selbstverständlich anzusehen sein sollte, sondern lehrt einem wieder Sachen neu zu schätzen.
Lucia, ihr Mann Augusto und Ihr Vater Leonardo versorgten uns mit Pflanzentees, Pflanzensaunen, Pflanzenduschen, Massagen und Meditationstränken die für einen freien Geist und klare Selbsterkenntnisse sorgten.
Bei manchen fing es auch mit einem Brechtee an. Manche mussten diesen trinken und sich danach immer und immer wieder übergeben, denn man sollte literweise Wasser hinterher kippen. Dient der Reinigung, auch wenn es unangenehm klingt.
Wir haben anfangs zum Beispiel einen Tee bekommen, der unsere Gedanken ruhen ließ, um nicht ständig alles zu hinterfragen und unsere Skepsis erst einmal auszuschalten. Ich bin beispielsweise zwanghafter Denker gewesen. Nie Ruhe vor den Gedanken gehabt, hab den Verstand immer beschäftigt gehalten.
Jeder bekam eine individuelle Behandlung. Und bei jedem schlug sie an. Bei manchen ging es sofort bei anderen dauerte es eine Woche.
Manche zubereiteten Pflanzen waren warm, manche kalt, einige grün andere rot oder blau, manche rochen sehr sehr angenehm andere wiederum hatten Düfte wie Knoblauch. Doch keine dieser Pflanzen war uns bekannt.
Die Rezepte blieben natürlich Kulturgeheimnis, was wir durchaus respektierten,
Auch wenn die Tage so scheinbar unbedeutend waren, so passierte unterbewusst doch in jedem von uns einiges.
Neben der körperlichen Problembehandlung, lernten wir auch das eigene Denken zu verändern. Wir konnten viele Weisheiten für uns aufschnappen und adaptieren.
Auch wenn es schwer vorzustellen ist und jeder der diese Erfahrung nicht gemacht hat es vielleicht nicht nachvollziehen kann, so möchten wir ein paar anregende Gedanken teilen, über die jeder sich sein eigenes Bild machen darf.
Bitte fühlt euch nicht auf den Schlips getreten oder persönlich angesprochen. Es ist eher eine allgemeingültige Erkenntnisse, die eben auf viele Menschen passen und eine Mischung aus Psychologie und Spiritualität mit sich bringen.
Ein Beispiel, was vielen Menschen unbewusst zu schaffen macht und weswegen sie nicht "frei" sind.
Wer kennt nicht die Stimme in seinem Kopf die ständig alles kommentiert, vergleicht, bewertet, einen ungewollt beschäftigt hält und das alles noch ungefragt?
Die Stimme die einem manchmal Angst oder Unzufriedenheit einredet, die Stimme mit der wir uns alle automatisch und unbewusst identifizieren. Die Stimme die wir eindeutig beobachten können, was zu gleich bedeuten würde, dass wir diese Stimme nicht sind,....
Hat sich jemand mal Gedanken darüber gemacht, wer oder was diese Stimme ist? Ob diese Stimme wirklich das eigene Ich repräsentiert und ob es vielleicht Schöneres gibt, als sich von dieser Stimme immer kontrollieren zu lassen? Ist sie überhaupt schon mal jemanden bewusst aufgefallen ?
Jedenfalls ist dies ein Bestandteil der dortigen "Therapie" gewesen. Sich mit dieser Stimme, dem Sinn und der Identifikation dieser Stimme auseinander zusetzen. Ich möchte nur keine Meinungen jetzt suggerieren, deswegen lasse ich die Antwort hierzu offen. Unsere Erkenntnisse daraus waren jedoch verblüffend und erfreulich.
Hat sich jemand mal mit dem Unterbewusstsein beschäfitgt ?
Weiß jemand über die Stärke des eigenen Unterbewusstsein bescheid?
Wer steuert dies? Wozu ist es da? Wozu ist es in der Lage und wie kann das eigenes Leben mit der Kraft des Unterbewusstseins verbessert werden?
Wann sind wir bewusst und wann unbewusst?
Was bedeutet sich seiner selbst bewusst zu sein ? Ist es das gleiche wie Selbstbewusstsein?
Was sind Ängste? Wie entstehen sie? Und existieren sie überhaupt oder sind es doch nur Hirnkonstrukt?
Es gibt Antworten die in keinem Lehrbuch stehen und die doch keiner abstreiten kann.
Lucia und Leonardo können Depressionen und Angstzustände in kürzester Zeit behandeln. Dies wurde uns von zu vor depressiven Menschen dort bestätigt. Und dazu waren keine Tabletten und Therapien notwendig.
Die Indianer lernten uns auch das "wie im Innen so im Außen". An dieser Stelle kann ich kurz zugeben, das eins meiner kleineren Probleme meine Allergien waren, die nur in meinem Kopf existierten und nichts mit chemischen Verbindungen zu tun hatten. Klares Innen reflektiert klares Außen und schwupps waren die Allergien weg. Die jahrelange Behandlungen beim Arzt haben nichts gebracht, eine Nacht bei Leonardo und es war weg.
Wer kennt das nicht, (nicht immer aber öfter), man steht morgens auf, macht sich fertig geht zur Arbeit, kommt nach Hause, erledigt Abends noch etwas, isst dann noch und der Tag verging wie im Flug. Man weiß teilweise kaum noch was man gemacht hat, geschweige denn, dass man einzelne Momente genießen konnte oder einfach vieles unbewusst gemacht oder gesagt hat.
Der Schlüssel hierzu findet sich wahrscheinlich auch im Buddhismus oder anderen Lehren, die Antwort lautet : Präsenz! Im absoluten und bewussten Jetzt zu sein!
Fällt den meisten leider jedoch viel zu schwer...
Wir sind mit unseren Gedanken so gut wie immer in der Vergangenheit oder in der Zukunft, doch seltenst im Jetzt. Dadurch entstehen Erwartungen und Vorstellungen von außen, die wir eigentlich gar nicht wollen. Die inneren Druck erzeugen und die nur in unserem Verstand produziert werden, aber selten ist man sich darüber bewusst. Auch wenn das die meisten jetzt wahrscheinlich vehement bestreiten.
Dies kann der Schlüssel zum inneren Frieden und zu mehr Freude sein.
Das geht auch im normalen Alltag, dazu brauch man sicherlich auf keiner Reise sein.
So und durch weitere Erkenntnisse, die wir nicht alle zusammenfassen können, konnte sich unser Horizont noch etwas erweitern.
Wir glauben immer Erfahrungen zu machen, doch nun glauben wir die Erfahrungen machen eher uns.
Denn diese Erfahrung zeigt einem ganz deutlich, dass die eigene Geisteshaltung für unseren mentalen, emotionalen und physischen Zustand verantwortlich ist.
Die Indianer sagten, die Mediziner heilen die Körper, vergessen dabei jedoch die Verbindung zum Geist.
Oder der Arzt verbindet die Wunde und der Geist heilt sie. Gehört irgendwie doch alles zusammen.
Wer jetzt denkt wir sind nicht mehr ganz bei Trost oder bilden uns was ein, dem ist es frei darüber so zu denken.
Wir können auch nur wiedergeben was uns widerfahren ist.
Dieses Denken und die gesunden Körper nahmen wir von den Indianern mit.
Und durch die zweifellos phänomenalen Ergebnisse, die wir und unsere Wegbegleiter vor Ort erreichten, sind wir von den Fähigkeiten den Waldes überzeugt.
Oder wie Gorch Fock bereits sagte, du kannst dein Leben nicht verlängern oder verbreitern, nur vertiefen.
Eine Erfahrung die wir nicht missen wollten und für die wir sehr dankbar sind.
Doch jetzt freuen wir uns auch wieder auf das nächste Abenteuer. ;)Read more

TravelerHallo , schön von euch zu hören! Meine Morgenlektüre hat mir schon gefehlt...sehr interessanter und informativer Bericht. Ich hoffe Du schreibst dann alles zusammen, wenn ihr zurückkommt und macht ein schönes Buch daraus- die Fähigkeit zum Schreiben besitzt Du oder ihr, allemal. Sehr spannend und interessant, was ihr über die Heilpflanzen sagt. Die dritte Welle in der Psychologie ist die Achtsamkeitsfoschung (nach Psychoanalyse und Verhaltenstherapie) Da geht es auch um Meditation und bewusstes im Hier und Jetzt sein. Also das kommt langsam auch in unserer westliche Kultur an. Ich freu mich schon auf das diskutieren und austauschen mit euch, wenn ihr zurückkommt. Eins ist sicher, würden wir mehr im Einklang mit der Natur leben, würde es uns allen besser gehen. Wir bewegen uns aber immer mehr von der Natur weg Technologisierung und Digitalisierung treibt uns voran und weg von unserem Ursprung. Wer weiß wo das noch alles hinführt. Schön, wenn ihr erleben könnt, welche Kraft und welche Wunder die Natur für uns bereitstellt und was ein Mysterium unser menschliches Leben eigentlich ist. Bleibt gesund. Heute ist hier Karsamstag. Morgen Ostern, aber das bekommt ihr wahrscheinlich nicht mit. Alles gute euch weiterhin und spannende, eindringlich Einsichten weiterhin. Liebe Grüße und dicke Umarmung Marilena
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- Day 82
- Monday, February 19, 2018 at 7:44 PM
- ⛅ 22 °C
- Altitude: 110 m
PeruChillón11°54’60” S 77°4’30” W
Die letzten Erlebnisse in Bolivien

Die Fahrt nach Torotoro war schon wieder ein Erlebnis für sich, bei dem die Bolivianer ihr ganzes Können unter Beweis stellten.
Von Cochabamba aus brauch man für die ca. 130 km südliche Fahrt nur knapp 5 h in eine Collectivo (Minivan). Ein Klacks für uns also ;) räusper.
Naja die Strecke ist auch so gut wie nicht ausgebaut. Hier geht’s also über Stock und Stein und vor allem auch durch Flüsse ohne Brücken. Ein echtes Abenteuer sag ich euch.
Bei einem Unwetter möchte man hier besser nicht stecken bleiben.
Als wir auf der Hälfte der Strecke anhalten mussten, ahnten wir schon Schlimmes und sahen schon hier wird’s schwierig weiterzukommen. Der Bus der uns entgegen kam musste eine steile Strecke/ Rampe nach unten fahren und dann einen durch den Regen entstandenen Fluss durchqueren. Nach kurzer Überlegung waren sich alle bolivianischen Insassen einig, der Bus schafft das ohne Probleme. Also animierten alle den Busfahrer es zu probieren. Pustekuchen. Kurz angesetzt, losgefahren und er hat den Bus voll versenkt. Doch anstatt nach konstruktiven Lösungen zu suchen, stieg nur die Hälfte der Passagiere aus, dass alle aussteigen wäre auch zu einfach, und der Rest schaute blöd Löcher in die Luft und nur Vereinzelte versuchten den Bus wieder rauszubekommen. Um es nicht zu lang zu machen, einer war nutzloser als der andere. Die wenigen die die Initiative ergriffen, gruben den Bus nur tiefer und tiefer in sein Verderben und schlussendlich half nur ein Bagger der in der Nähe auf einer Baustelle war. Doch auch der schaffte es erst nach mehreren Versuchen, da auch der Bagger den Bus weiter in sein Loch buddelte. Wir konnten nicht nachvollziehen, wie man so hilflos ohne nachzudenken den Bus nur tiefer in die Scheiße reiten konnte. Aber das scheint hier nicht so untypisch zu sein. Es war für uns eine amüsierende Pause, von der man nur lernen konnte. Alle waren froh als er es endlich schaffte. Doch die ganze Front des Busses war im Eimer. Total demoliert.
Das sind Szenen die es in Europa so nicht gäbe. Aber wenn man’s mit Humor nimmt, ist alles halb so wild.
In Torotoro angekommen sind wir von einer riesen Dinoskulptur begrüßt worden. Denn für Dinos und deren Spuren ist das Dorf bzw sein Nationalpark bekannt. Oder wurde es nur dadurch extra bekannt gemacht ?
Es soll hier 10k Einwohner geben, es sah aber eher nur nach 100 aus. Und nach eben so vielen Tieren.
Die Leute sind nicht sehr aufmerksam hier mit Tieren und mit Kindern. Beides wird hier eher schlecht behandelt. Als eine Mutter ihr Kleinkind fast von einer Mauer getreten hätte und dann einfach ging und das schreiende Kind verletzt zurück ließ, sind uns die Kinnladen runtergefallen. Aber wir sind nicht hier, um die Menschen umzuerziehen….
Als wir unseren ersten Ausflug machen wollten, mussten wir feststellen, dass man sich im Nationalpark Torotoro nicht alleine bewegen darf, sondern einen Tourguide benötigt. Diese haben Fixpreise, was bedeutet, je mehr Leute desto günstigere die Tour. Max jedoch 6.
Also haben wir uns kurzer Hand mit ein paar Amis und einem Schweizer zusammen getan und es konnte losgehen. Im Vergleich zum Rest von Bolivien war das jedoch etwas teurer, falls das mal einer von euch vor hat.
Der Torotoro Nationalpark soll einer der schönsten Nationalparks in Bolivien sein. Hier findet man neben spektakulären Landschaftsformen auch eine reichhaltigen Fülle an Fossilen, Dinosaurierspuren, eine sehr vielfältige Fauna, Höhlen und Canyons.
Die erste Station ist die cuidad de Itas . Hier ging es 1,5 Stunde lang auf und zwischen Felsen hindurch. Interessant dabei war, dass auf dem Weg zahlreiche, sogar überraschend viele, Felsen in nicht weiter Distanz aus der Natur heraus Formen annahmen, die sehr deutlich wie Elefanten, Frösche, Schildkröten oder andere Tiere aussahen. Man brauch wirklich nicht viel Fantasie um die Formen zu erkennen. Als hätte die Natur sie gezeichnet. Wir waren jedoch etwas verwundert über die verschiedenen Wandmalereien die uns unser Guide zeigte und uns berichtete wie viele Millionen Jahre alt diese seien und was sie angeblich bedeuten. Ob das so alles richtig war.…. Hat uns nicht wirklich überzeugt. Aber wir lassen es mal so stehen.
Nach der Mittagspause sind wir in die Umajalanta Höhle gegangen. Es ist die größte Tropfsteinhöhle in Bolivien mit Stalaktiten und Stalagmiten. Es war Eins unserer besten Abenteuer hier. Es gab sogar einen Wasserfall in der Höhle. Ohne Führer ist es Wahnsinn dort hinabzusteigen, mit Einem ist es jedoch ein riesen Spaß. Allein wegen der Höhle hat sich der Ausflug nach Torotoro bereits gelohnt. Jedoch nur für Besucher geeignet die körperlich fit und nicht zu breit sind. Außerdem sollte man keine Platzangst haben, da es ab und zu zwischen hunderten Metern Freiraum auch mal ganz enge Passagen gab, durch die Man durchklettern musste. Man kommt sich etwas vor wie Indianer Jones auf der Suche nach dem verlorenen Schatz. Viel mehr Abenteuer kann ich mir kaum vorstellen. Kein Vergleich zu den Mienen in Potosi. Natur ist eben eindrucksvoller, als etwas vom Menschen geschaffenes.
Am zweiten Tag sind wir auf einem Spaziergang an verschiedenen Dinosaurierspuren am Ortsrand entlang gegangen. Unser Guide erzählte uns wieder jede Menge Details zu den verschiedenen Dinotypen, dessen Spuren, Größe, Gewicht, Farbe ect. So sehr wir daran glauben wollten, dass diese Spuren echt waren, wir konnten es aber nicht. Zu viele Ungereimtheiten waren da. So läuft ein 12 Meter langer Dino mit 5 Meter Höhe nicht so kleine Schritte wie ein Mensch. Oder so verschwinden seine deutlichen und tiefen Spuren nicht einfach von jetzt auf gleich. Ist er danach abgeflogen, oder wieso gibt es nur ein paar Meter dieser Spuren ?? Es gab mehrere dieser Ungereimtheiten, die uns sehr skeptisch machten. Aber seis drum. Die Geschichte war nett anzuhören und es sah schön aus.
Auf dem weiteren Weg passierten wir natürliche Steinbrücken und wasserarme Wasserfallkasskaden und ruhten uns an einem spektakulären Aussichtspunkt über dem Rand eines riesen Canyons ein wenig aus. Es war ein imposantes Ökosystem mit kristallklarem Wasser, welches über des Moosdecken hinabfiel. 200 Meter breit und 300 Meter tief ging der Canyon und er war länger als das Auge reichte.
Doch besonders interessant fanden wir die Umrandung des Nationalpark auf die nie hingewiesen wurde. Von weiter weg kann man ein deutliches Tal erkennen, indem der ganze Nationalpark sich befindet, von dem sehr sehr gleichmäßige extrem flache Rundberge sich wegstreckten. Diese hatten Formen wie Rampen und es gab auf hunderte Kilometer hinweg zahlreiche dieser Bergformationen die sich wie Zwillinge glichen.. Es sieht aus als hätte ein Künstler das in die Natur eingezeichnet. So etwas ebenes und gleichmäßiges über solch eine Strecke haben wir noch nie gesehen. Ein Kornkreisfeld ist nichts dagegen.
Nach Torotoro ging es zurück nach Cochabamba, um von dort aus weiter nach La Paz zu fahren.
In La Paz wartete bereits Ahmed auf uns. Arabischer Name, aber reiner Bolivianer. Ein toller Kerl können wir nur sagen.
Ahmed ist der Cousin von David dem Tätowieren, den wir in Paraguay kennengelernt haben.
Somit hatten wir direkt eine Anlaufstation und einen Freund. Es ist schön wie sich Manches immer von alleine ergibt. So brauch man oft nichts planen, es fügt sich immer irgendwie. Aber gleich mehr zu Ahmed.
La Paz (zu deutsch, der Frieden), inkl. El Alto, ist die Stadt mit dem höchstgelegenen Regierungssitz der Welt.
Die Innenstadt unterscheidet sich kaum von anderen Großstädten, (voll, laut und etwas anstrengend) bis auf die Terefico (Gondel). Es gibt verschiedene, sehr moderne Gondeln, welche in Farben eingeteilt sind, die man sehr günstig nutzen kann. Mit einer Gondel ist man aufgrund des Verkehrs und der vielen Höhenunterschiede hier viel viel schneller unterwegs und außerdem genießt man einen deutlich schöneren Ausblick. Es heißt, je höher man am Rand wohnt, desto ärmer ist man. Vermutlich ist das auch so.
Die Stadt ist vor allem auch so gewachsen und groß geworden, da gefühlt 1/3 der Häuser nicht fertig gebaut wurde und somit leer stehen. Also wenn eine Stadt dermaßen viel Leerraum hat, dann wundert es uns nicht, dass sie unübersichtlich groß wird.
Wenn man von La Paz nach El Alto mit der Gondel fährt, kann man in einem Felsspalt sogar ein Auto erkennen, welches in die Tiefe gestürzt und in der Spalte hängen geblieben ist. Angeblich sind nur 2 von 6 Insassen gestorben. Kaum zu glauben, wenn man sich das Auto anschaut. Sieht aus wie im Film. Aber keiner kommt auf die Idee es irgendwann mal dort zu entfernen. Vermutlich wird es die nächsten Jahre für alle Besucher als abschreckendes Beispiel drin gelassen.
Den berühmten Hexenmarkt, den es nur donnerstags und sonntags gibt, haben wir leider zwei Mal verpasst. Dort gibt es angeblich alles was man auf einem normalen Markt nicht bekommt. Also angeblich so wirklich alles. Wirklich schade, dass wir das nicht geschafft haben. Es wäre sicherlich spannend gewesen.
Dafür waren wir an einem Platz der so voll mit Tauben war, dass man kaum einen Schritt gehen konnte, ohne dass man auf eine tritt. So sind die Tauben derartig an Menschen gewohnt, dass sie einem mit etwas Mais in der Hand sofort bespringen. Das mag nicht für jederman was sein, aber es war ein sehr interessantes und einmaliges Erlebnis, für mich jedenfalls. Es gab eine Frau auf der Treppe die so voll mit Tauben war, dass wir sie kaum noch erkannt haben.
Wir haben eigentlich fast nur Karneval erlebt in La Paz. Es scheint als würde dieser uns hier verfolgen. Egal in welcher Stadt wir sind, überall wird gefeiert, rund um die Uhr. Es gab direkt vor unserer Tür den sicherlich größte Umzug den wir je gesehen haben und das auf 4 Tage verteilt. Aber es macht Spaß sich mit dem artificial snow voll zu sprühen und die Leute feiern zu sehen.
Ahmed, unser verrückter aber lieber Freund, den Simone mit Boris der Bestie aus MIB verglich, ist eigentlich Tourguide und nutze die Gelegenheit mich, Simone ging es nicht gut, hoch auf den höchsten Punkt in La Paz zu bringen. Die Zähne des Teufels wie es dort heißt. Von dort aus hat man ein Panorama über das ganze Tal, sogar die Wolken sind großen teils unter einem. Es war wundervoll. Der Weg dorthin erinnerte mich jedoch etwas an den berühmten Camino de la muerte, den es hier in der Nähe auch gibt. Zu dem haben wir es zeitlich jedoch leider nicht mehr geschafft. Also man muss schwindelfrei sein für diese Strecke…. Aber keine Sorge es war nicht lebensgefährlich. Diese Strecke jedenfalls nicht.
Ahmed ist ein wirklich lieber Kerl, der uns die Gastfreundschaft der Bolivianer unter Beweis stellte. Er teilte alles mit uns und war wirklich froh uns helfen zu können. So nahmen wir ihn ein Stück auf unserer Weiterreise nach Copacabana mit. Nicht in Rio, sondern am Titicacasee. Das Herz der Inkas.
Der Ausflug gefiel uns allen sehr gut. Ein besonderes Highlight für uns war, das zufällige Aufeinandertreffen von mehreren Leuten/ Freunden die wir auf verschiedenen Abschnitten auf unserer Reise bereits getroffen haben. Aus La Paz, aus Cochabamba , aus Sucre und aus Potosi. Und noch viel zufälliger war es, dass die Meisten sich untereinander kannten. Es war eine wundervolle Vereinigung. Wir haben einen fabelhaften Abend draußen auf der Straße verbracht. Noch viel mehr Leute gesinnten sich zu uns und wir tranken, sangen und tanzten zusammen. Es war wie das Ende eines schönen Films bei dem alle wieder zueinander finden und glücklich sind.
So gab es Zwei, die draußen mit Musik die Straße blockierten, die Leute einluden und der Masse den Gauchotanz beibrachten. Da mussten wir natürlich mitmachen. Wäre die Kälte nicht nachts gekommen hätten wir wohl durchgefeiert.
Copacabana ist dermaßen klein, dass man in 20 Minuten etwa alles gesehen hat. Dennoch hat es einen gewissen Flair den man nicht unterschätzen darf. Es ist ein aufgeschlossenes, feierfreudiges und gemütliches Dorf. Mit feierfreudig meine ich nicht das komasaufende Diskofeiern. Sondern Paraden, Karneval, Straßentänze und gute Laune verteilende Feiern.
Hier sind uns wieder einige der bolivianischen Traditionen und Rituale aufgefallen. Um mal ein paar zu nennen.
Zum Beispiel suchen sich die Jungs zur Karnevalszeit die Mädels aus, tragen dabei ihre traditionelle Kleidung und rennen mit den Mädels Hand in Hand durchs Dorf, alle hintereinander. Das soll das ewige Zusammenbleiben symbolisieren. Ähnlich wie der ursprüngliche Betteltanz in Bayern, nur das der traditionelle Brauch in Bayern mittlerweile nicht mehr der Gleiche ist.
Oder sobald sich jemand ein neues Auto kauft oder eine längere Reise vor sich hat, so fährt er mit einem blumenverzierten Auto vor die Kirche, öffnet eine Flasche Sekt und besprüht sein Auto damit. Zum Schluss kommt der Pfarrer und segnet es noch mit Weihrauch, damit auch nichts schief gehen kann.
Oder wenn man sich Alkohol kauft, dann spuckt oder schüttet man den ersten Schluck auf den Boden, um den Patchamama Gott zu huldigen, außerdem soll es dann besser schmecken.
Eine weitere Tradition ist es in der Kirche in Copacabana , dass unverheiratete Paare durch getrennte Eingänge in die Kirche gehen. Denn die Schutzpatronin scheint einen sehr eifersüchtige Jungfrau zu sein, die es nicht gerne sieht, wenn man gemeinsam die Kirche betritt.
Ach es gibt jede Menge lustiger Rituale die wir gerne beobachten. Aber nicht alles sind Rituale. So sind die Schuhputzer beispielsweise alle maskiert hier. Denn in den Augen der Einwohner sind Schuhputzer das unterste Glied der Nahrungskette und werden wie Abschaum behandelt. Da kann man nachvollziehen, wenn sie sich vermummen.
Oder zum Autofahren brauch man hier einen Führerschein, zum Motorrad fahren jedoch nicht. Tolle Logik…. Doch so oder so fahren viele ohne Führerschein, was man auf der Straße auch merkt.
Also man kann sehen dieses Land hat viele Eigenschaften die uns fremd sind, aber so lernt man die Welt eben am Besten kennen.
So jetzt noch kurz eine Info, damit sich keiner wundert.
Wird sind jetzt in Peru angekommen, aber unsere ersten Eindrücken kommen erst ein Andermal.
In 2 Tagen werden wir bei einheimischen Indianern
des Shipipo Stammes sei, um uns dort sowohl für die Wiederbepflanzung des Regenwaldes einzusetzen, als auch mehr von dem tiefen Wissen des Dschungels und auch mehr über deren Heilkünsten zu erfahren. Wir freuen uns schon sehr auf diese vermutlich tiefgreifendes Erfahrung die wir dort machen werden. Es ist eine Möglichkeit die nur wenigen vorenthalten ist und deswegen schätzen wir sie um so mehr.
Es wird in der Nähe von Pucallpa sein und wir werden wohl keinen Internet oder Telefonanschluss haben. Also bitte nicht wundern, wenn ihr von uns einen Monat nichts hört. Auch zu Simones Geburtstag werden wir nicht erreichbar sein, also keine Sorge. Alles wird gut sein.Read more
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- Day 74
- Sunday, February 11, 2018 at 6:50 PM
- ⛅ 10 °C
- Altitude: 3,648 m
BoliviaLa Paz16°29’31” S 68°8’16” W
Es ist nicht alles Gold was glänzt

So schön unsere Reise auch ist und so tolle Ausflüge wir machen bzw. wunderbare Leute kennenlernen…. Wir wollen in diesem Bericht auch ein paar Punkte ansprechen, die die andere Seite der Medaille in diesem und wahrscheinlich weiteren südamerikanischen Ländern aufzeigen.
Wir informieren uns meist wenig über die Gegebenheiten einer Stadt , wenn wir in eine Neue fahren. Meist reisen wir nur auf Empfehlungen oder besuchen eine Stadt weil sie auf der Strecke liegt.
So werden kaum bis keine Erwartungen gebrochen noch sind wir voreingenommen.
Also setzen wir uns regelmäßig erst ein mal in einen Bus, egal welcher Linie oder Richtung und fahren erst ein paar mal die Stadt hoch und runter um uns ein besseres Bild zu machen. Die Busse sind alle offen, also kann man ganz leicht rein und rausspringen ohne Haltestellen. Außerdem wird man als Ausländer von den einheimischen auch immer angequatscht. Alle denken wir haben uns verlaufen oder man will sich nur nach uns erkundigen hahhaah xD das ist auch schön ;)
Nur nicht in Sucre..
Sucre, die konstitutionelle Hauptstadt, nicht La Paz wie viele denken, ist jedoch so gemütlich und schön, dass wir hier lieber laufen als fahren. Bis auf die Ausnahme von einem einzigen Gebäude ist die Stadt wirklich einheitlich in weißen Häusern mit roten Dächern erbaut und die Kirchen und Staatsgebäude sind alle im Kolonialstil gehalten. Der Plaza Municipal ist wie in den meisten Orten ein runder, mit Palmen und Springbrunnen bestückter Platz, der ziemlich im Zentrum liegt. Von dort aus erreicht man fast alles gut zu Fuß.
Sucre liegt Gott sei dank nur auf rund 2800 m, weswegen es temperaturmäßig gut auszuhalten war.
Die Stadt zählt durch ihre gepflegten Plätzen und Parkanlagen sogar als eine der schönsten Städte Südamerikas. Wir haben zwar noch nicht alle gesehen, können uns das aber gut vorstellen.
Insbesondere die Altstadt von Sucre gilt als eine der am besten erhaltenen Beispiele einer Kolonialstadt in Südamerika, welche in einem typischen Schachbrettmuster angelegt ist und wurde sogar UNESCO Weltkulturerbe. Wow.
Unsere neue Freundin aus Potosi, die uns spontan begleitete und schon mal in Sucre war, zeigte uns erstmal die wichtigsten Gegebenheiten hier. Natürlich gehörte dazu erstmal der Markt, auf dem man zahlreiche Fressbuden, Obst- und Gemüsestände als auch ein nach dem anderen Fruchtshakestand finden kann. Aber auch vieles Weiteres.
Ein 600ml Fruchtshake, egal welcher Sorte auch gemischter Sorten gibt es hier für unter einem Euro. Da mussten wir natürlich täglich zuschlagen, um unsere Portion Vitamine abzuholen. ;)
Weiter besuchten wir hier ebenfalls gemeinsam den cementerio, welcher eindrucksvoll groß und sauber mit Mausoleen, kleinen Gräbern mit Fenstern für die Urnen und sogar einem Bereich nur für Juden versehen war.
Scheinbar schenkt man den Toten hier noch jede Menge Alkohol für den symbolischen Abschied. Ob das der neue Ablassbrief ist?! Aber der Friedhof in Buenos Aires war eindrucksvoller. Dennoch sehr sehenswert. Viel schöner als die wir in Deutschland kennen.
Ebenfalls gibt es hier einen Dinopark den man besuchen kann. Soll ein Highlight sein, in dem es angeblich viele Dinoskulpturen und sogar echte Skelette geben soll. Aber besonders berühmt ist der Park für seine Dinofüßabdrücke. Diese sind sogar offizielles UNESCO Kulturerbe geworden. Jedoch haben wir uns den Park geschenkt, da wir das auf Torotoro verschoben haben. Also können wir das nicht verifizieren.
Weiter in der Stadtführung, schleifte unsere neue Freundin uns nach dem Markt in ein Museum, in welches wir von alleine wahrscheinlich nicht gegangen wären. Doch letzten Endes freuten wir uns darüber, denn es war den Besuch wert. Es war ein Museum für indigene Kunst.
Hier durften wir live miterleben wie eine Indianern einen dieser kunstvoll anspruchsvollen Teppiche webte . Für 2qm brauch sie etwa 3 Monate. Es ist Wahnsinn, wie detailgenau sie Farben und Muster beherrscht und wie schön die Resultate sind. Wie der Name indigene Kunst schon sagt, zeigte das Museum auf wie die Ureinwohner von Bolivien in ihre verschiedenen (36) Stämme aufgeteilt sind, wie und was Kleidung, Musik, Tanz, Hierarchie, Farben und Muster oder verschiedene Rauschzustände, in die sie sich regelmäßig bringen/brachten, bei ihnen zu bedeuten haben.
Wir wollen uns nicht anmaßen zu sagen was richtig oder falsch ist. Jedoch leben sie komplett anders als unsere westlich geprägte Kultur es kennt. Und das ist faszinierend. Wir vermuten sie nehmen vieles ganz anders wahr. Auch heute noch.
So haben sie nach unseren Verständnis nach einfach eine andere Wahrnehmungsfrequenz als wir. Uns bleiben somit einige Ansichten und Wahrnehmungen einfach verborgen, da wir anders erzogen und trainiert wurden. Wäre sicherlich spannend das mal genauer zu beleuchten und mehr darüber zu erfahren. Doch ehe wir alles sehen konnten schloss das Museum schon wieder. Aber irgendwo bekommen wir die fehlenden Infos noch her ^^
Weiter sind wir in Sucre auf den berühmten einheimischen Tarabuco Markt gefahren, welcher etwa 60 km weiter in den Anden lag. Der Markt, der jeden Sonntag abgehalten wird, ist das Fundament des Wochenendes für die Einheimischen hier - entweder ausschlaggebend für ihr Einkommen oder das Zentrum für Familien, um die meisten ihrer Einkäufe für die Woche von den unzähligen Ständen entlang der Straßen zu machen - und Hunderte kommen aus der umliegende Landschaft, um ihre Waren zu verkaufen oder Waren einzukaufen. Viele dieser Gemeinschaften stammen aus verschiedenen indigenen Gruppen. Also nur eine handvoll Touristen, sonst sind hier nur traditionell Einheimische vorzufinden. Das zeigt sich schon ganz schnell an deren Eselparkplatz. Sehr witziger Anblick! Anstatt mit den BMWs vorzufahren, stellt man hier eben seinen Esel ab. Übrigens an meine ex Kollegen… die einzigen Luxuskarren die man sich hier leistet sind BMWs. Kein Porsche, Mercedes oder ähnliches ist hierzu finden, wenn man denn mal „Luxuskarren“ sieht. Und auch nur Huawei, Samsung und Sony wird hier verkauft. Wer ein iPhone hat, findet kein Ersatzladegerät oder eine Displayreparatur…
naja zurück zum Markt. -
Er gehört zu den größten in Bolivien und ist durch die riesige Anzahl von Einheimischen sicherlich sehr sehenswert.
Die Leute sind auch sehr aufrichtig hier. So haben wir unsere Einkaufstasche zum Beispiel im Getümmel vergessen, doch bevor wir wirklich zurücklaufen konnten um sie zu holen, wurde sie uns schon hinterher getragen. Das hat uns wirklich beeindruckt, wo man sonst jeden Cent hier ergattern möchte.
Diese traditionellen Decken mit den bunten Farben, die manche von euch vielleicht kennen und die man hier überall zu sehen bekommt, werden hier wirklich zum Transport von allem benutzt. Aber hauptsächlich als „Kinderwagen“. So ist es wirklich immer witzig mitanzusehen wie die kleinen Würmer in den bunten Taschen getragen werden. Leider manchmal etwas unsaft, aber das ist wohl die harte Schule durch die alle durch müssen hier.
Zurück in der Stadt, in einem der Parks von Sucre ist sogar der Eifelturm vorzufinden. Das hat uns kurz zum Schmunzeln gebracht . Also musste der auch gleich bestiegen werden.
Denn der Eifelturm steht nicht nur in Paris, sondern auch hier in Sucre. Mit knapp 63 Stufen ist er eher der kleine kleine Bruder, aber dennoch ist er ein echter Eifelturm ^^. Doch von oben kann man leider nicht mal über die ganze Stadt sehen. Also hat sich der Aufstieg kaum gelohnt
In dem Hostel in dem wir wohnten , war wirklich was los. Das erste mal sogar mit live Shows und am WE mit Party, sogar für die ganze Stadtbevölkerung. Es war eins der Größten in Sucre und wohl mit dem besten Frühstück in SA. Das lag vermutlich daran, dass der Besitzer Deutscher ist. Der Claus…. Nach einem Gespräch mit Claus wussten wir schon einiges mehr über die Stadt. Interessant war aber auch, dass er noch nach einem Partner sucht, der in La Paz ein Hostel aufziehen möchte. Er bot uns gleich seine Expertise und Partnerschaft an, falls wir Interesse haben. Klang nicht schlecht. Oder falls einer von euch Interesse hat ??? !
Jetzt kommen wir jedoch leider auch zu ein paar unschöneren Details aus Bolivien.
Claus zum Beispiel lässt sein Kind nicht mal alleine über die Straße gehen, da hier täglich mehrere Kinder verschleppt werden. So sahen wir auch bei der Polizei eine ganze Wand voll Vermisstenanzeigen. Kinder scheinen nicht viel wert zu sein und oft für Arbeit oder sexuellen Missbrauch ausgenutzt zu werden. Auch ein Verkauf unter der Hand ist scheinbar keine Seltenheit.
So sahen wir nicht nur Kinder die arbeiten mussten, sondern auch einige Kinder die wirklich krank oder behindert aussahen. Wir dachten uns, das kann kein Zufall sein. Bei genauerem Nachfragen fanden wir raus das ebenfalls Inzucht keine Seltenheit hier ist. Etwas verstörend wie wir finden.
Und den Zeitungen zu entnehmen, werden auch um Morde kein Geheimnis gemacht. So sieht man regelmäßig verbrannte oder verstümmelte Leichen auf den Titelbildern der Zeitungen…. Hier geht’s öffentlich wild zu…
Ein anderer Claus in dem Hotel der sein halbes Leben in SA verbrachte klärte uns auch auf, dass es nur eine armen und eine reichen Schicht in SA gibt. Und eine Mittelschicht gewollt unterdrückt wird. Auch keine Zustand den wir begrüßen.
Aber auch Tiere müssen leiden. Viele Hunde humpeln hier zu Beispiel. Kein Wunder, die Menschen gehen hier sehr unsachte mit den Tieren um und treten sie gerne oder werfen Steine nach ihnen. Wir verhindern dass, wenn wir es mitbekommen. Da fragt man sich echt, ob die Leute nichts besseres zu tun haben und nix im Kopf haben.
Wir fanden auch raus, dass viele Leute hier ihre Zähne verlieren, da die Kombination aus Höhe, kein Zahnarzt und vor allem Coca die Zähne ausfallen lässt.
Ich will an der Stelle noch mal klarstellen, dass Coca kein Kokain ist. Aus 10 Kilo Coca werden vielleicht ein Gramm Kokain später hergestellt, aber das ist bei weitem nicht das gleiche. Außerdem nutzen wir kein Coca mehr. Das war nur gegen die Höhe! Auch wenn auf den Taxis irritierender Weise überall truffi Taxi steht, hat das nichts mit dem Coca zu tun.
Erschreckend mussten wir weiter feststellen, dass die meisten dieser Menschen (Einheimische) über Jahrzehnte hinweg (jahrhundertelang, wenn man den spanischen Kolonialismus mit einbezieht) kaum von ihrer eigenen Regierung anerkannt wurden, von niemandem vernünftig repräsentiert wurden und oft sogar grundlegende Menschenrechte nicht hatten. Erst 2005, als Evo Morales zum ersten indigenen Präsidenten Boliviens gewählt wurde, galt das Leben von zwei Dritteln der Bevölkerung als verbesserungswürdig.
Seit dem er an der Macht ist, gibt es scheinbar ein Wiederaufleben der indigenen Sprache, es ist noch nicht perfekt, aber es ist ein deutlicher Fortschritt.
Aber lieber spät als nie...
Nach Sucre sind wir dann zum Einen auf Empfehlung zum Anderen, weil es auf dem Weg lag nach Cochabamba gefahren.
Cochabamba ist von der Größe gar nicht zu unterschätzen. Mit 630k Einwohner kommt es schon sehr nah an Frankfurt ran, wenn auch nicht die schönste Stadt die wir bislang hier gesehen haben. Der Kolonialstil ist nur noch teilweise vorzufinden und sonst ist die Stadt eher etwas schmuddelig und mit einigen Hochhäuser versehen.
Das Wahrzeichen von Cochabamba ist die größte Christusfigur der Welt, welche anlässlich zum Besuch von Johannes Paul II erbaut wurde. Finden wir etwas übertrieben, aber nun gut. Das erfuhren wir auch erst seit dem wir hier waren. Sie steht ebenfalls wie in Rio auf einem Berg und breitet die Arme aus. Da wir uns eine derartig einmalige Chance nicht entgehen lassen konnten, mussten wir natürlich auf den Cerro de San Pedro rauf, um uns vom Nahen ein Bild zu machen. Die Seilbahn war leider lahmgelegt, ( sehr zum Leid von Luca ) war ja nicht anders zu erwarten…., was bedeutete wir mussten die Treppen selbst hoch laufen. Wir vermuten es waren mehr Stufen als der Eifelturm hat. Es war jedenfalls wirklich anstrengend…. Oben angekommen, trafen wir drei Mädels die wir aus dem Hostel in Sucre kannten. Die Eine hatte ein DJI Drohne dabei, mit der sie eindrucksvoll um und über die Statue flog. Die Bilder auf ihrer Kamera waren natürlich unübertroffen, aber so eine Drohne liegt leider nicht in unserem Budget. Dennoch genial für solche Aufnahmen. Und so konnten wir einen Blick von Kopf der Statue und höher erhaschen.
Noch ein wow.
Ebenfalls waren wir einige Male auf dem Markt La Cancha. Meine Güte, man verläuft sich wirklich leicht da drin.
Es gibt vermutlich nichts was man dort nicht findet. Es ist der größte Straßenmarkt Südamerikas. Und ein reines Chaos wie man vermuten kann. Wenigstens ist der Markt halbwegs in Sektionen aufgeteilt. Eine der weniger appetitlichen Sektionen war der Fleischbereich , in dem man so ziemlich alles vom Tier findet. Auch vieles das man wahrscheinlich lieber nicht gesehen hätte. So gibt es auch eine Opfergabensektion, in der kleine Lämmer mit und ohne Fell am Hals aufgehängt und getrocknet werden und man diese scheinbar mit ein paar Kerzen und Weihrauch oder Jesusbildern gemeinsam kaufen kann. Die Opfergabenrituale hier sind etwas gewöhnungsbedürftig und auch an strengen Glauben gebunden, aber jedem das Seine.
Unterm Strich , die Stadt pulsiert regelrecht. Ob auf dem Markt oder auf den vollen Straßen. Keiner ist Zuhause, alle sind sie draußen beschäftigt.
Sogar die kleinen Kinder. So sind auch hier leider dreijährige unterwegs die Kaugummis oder Blumen auf den Straßen verkaufen oder Toiletten schrubben. Ob die überhaupt die Münzen zählen können ??? Was soll aus denen nur mal werden?
Es ist wirklich nicht schön mit anzusehen. Schulen haben wir ebenfalls kaum gesehen. Vermutlich ist das mit der Schulpflicht hier nicht so… selbst die Erwachsenen haben Probleme zu lesen oder einfache Beträge zusammenzurechnen. Das deckt sich mit unseren oben genannten Erkenntnissen .
Wenn mal nicht an die Arbeit gedacht wird, gibt es seit dem wir hier sind an jeder Ecke kleine Karnevalsfeiern. Das scheint hier über einen Monat hinweg von allen sehr angesehen celebriert zu werden. Kleine Gruppen von Blaskapellen mit etwas Farbe und Schmuck bestückt laufen sie hier durch sie Straßen und feiern sich selbst. Aber auch große Paraden gibt es hier. Wahrscheinlich die Größte die wir je gesehen haben, lief Stunden lang vor unserem Balkon entlang. Da haben wir uns den Spaß gegönnt und die Leute vom Balkon aus nass gemacht. Das wurde sofort mit Wasserbomben bestraft Hahaha. Aber die Leute haben einen Haufen Spaß! Und wir auch. Jeden Tag…. Übrigens ist für die Mienenarbeiter in Potosi Karneval die wichtigste Jahreszeit im Jahr. Den Grund haben wir leider vergessen. :/
Wenn wir schon beim Feiern sind… Es gibt hier ebenfalls einen „Park der Familien“ in dem Abends schöne Springbrunnen mit Lichtershows betrieben wird. Wirklich anschaulich und ordentlich gemacht. Da ist für Jung und Alt für alle was dabei. Simone ist sogar durch einen der kleineren Springbrunnen durchgerannt. Für alle Zweifler, wir haben’s auf Video ;) also hier kann auch schöne Abende verbringen.
Und zum Abschluss noch kurz ein kleiner Hinweis, für alle die mal was verschicken wollen.
Als wir ein Paket nach Deutschland schicken wollten, dachten wir wirklich trifft der Schlag.
Habt ihr eine Vorstellung was 4 Kilo nach Deutschland, im günstigsten Fall kosten ?
Das ist bald ein halbes Monatsgehalt von den Leute hier. DHL ist übrigens bei weitem der teuerste Anbieter den man finden kann. Keine Empfehlung also. Und in den alten Büros der Versandladies läuft alles noch wie vor 20 Jahren in Deutschland. Die Uhren sind im wahrsten Sinne des Wortes stehen geblieben. Aber das Paket ist raus...
Also wir hoffen nun, dass das Paket ankommt, denn der Preis ist keine Garantie hier, wenn man den Blogeinträgen der Leute vertraut. Cross Fingers ^^
Nach dem wir vermutlich die ganze Stadt zu Fuß durchgelaufen sind inklusive Berg bestiegen, können wir sagen Cochabamba ist ebenfalls eher was für den kurzen Besuch, als für einen längeren Aufenthalt gut. Sucre dagegen kann man sich auch gemütlich etwas länger anschauen.
Nächste Station ist Torotoro….ein wunderschöner Nationalpark. Im nächsten Eintrag mehr dazu.
Liebe Grüße aus den dem Land der IndianerRead more

TravelerIhr seid gesegnet...... Eurer Reiseberichte haben eine Qualität die uns verzaubert.

TravelerHey ihr Zwei, wirklich sehr schön von euch zu hören! Und es freut uns unheimlich, wenn ihr den Zauber den wir hier spüren mitfühlen könnt. Hoffentlich inspiriert euch das eine ähnliche Erfahrung auch mal zu machen :) Das würde gut zu euch passen! Marion mag doch Pferde? Ihr könnt uns in Peru oder auf Galapagos auf einer Pferderange sicherlich besuchen kommen ^^ aber auch andere tolle Erlebnisse werden folgen. Liebe Grüße
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BoliviaLa Paz16°30’0” S 68°9’0” W
... In den Bergen (pics)

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BoliviaLa Paz16°30’0” S 68°9’0” W
Über den Wolken.... (pics)

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BoliviaMuseo Santa CLara19°2’59” S 65°15’25” W
Über den Wolken und in den Bergen

Also von Tarija gings jetzt nach Uyuni...
Uyuni ist eine historisch sehr bedeutende Stadt für Bolivien gewesen, da sie ein zentraler Punkt für den Lieferverkehr zwischen allen großen Staaten hier darstellte. Ich glaube zu wissen, dass es sogar die einzigen Züge und Schienen in SA hat bzw hatte. Die Letzten wurden jedoch vor ca. 30 Jahren eingestellt. Heute wirkt das kleine Dorf, mitten in der Wüste, allerdings eher wie eine Geisterstadt.
Mehr als einen Tag sollte man hier auch nicht verbringen. Außer ein paar kleinen Souvenirshops und Essgelegenheiten bietet der Ort nichts. Sonst könnte man meinen es sei hier unbewohnt. Die Souvenirs jedoch reichen von Stiften und Taschen, über die bunten peruanischen Decken, über Alpaca Pullis und Jacken zu allen möglichen warmhaltenden Sachen , die im bolivanisch buntem Stil gehalten sind. Alle Frauen würden hier verrückt werden! Der Stil gefällt uns natürlich auch sehr gut. Also haben wir erste Einkäufe, sehr günstig versteht sich, schon getätigt und sind glücklich damit.
Jedenfalls sind wir dort hingefahren , weil es eine sehr bekannte Tour von dort aus gibt, nicht weil die Stadt so toll ist.
Wir entschieden uns für eine 3 Tages-Tour durch die Salar de Uyuni über die Anden bis nach Chile und zurück.
Um es vorweg zu sagen, es war für uns beide wahrscheinlich eine der schönsten, wenn nicht sogar der schönste Ausflug den wir je gemacht haben. Seht selbst..
Allein der Weg nach Uyuni führte über zahlreiche Serpentienen mit wunderschönen Naturausblicken die es in Europa auf jeden Fall so nicht gibt.
Überall im Mitten vom Nichts, sind irgendwelche Dörfer, von denen keiner so recht weiß wie die Menschen dort überhaupt hinkommen, geschweige denn wie sie dort leben und überleben.
Hinterher erfuhren wir von einem Anthropologen den wir zufällig kennenlernten, dass es dort kaum regnet ( nur 2 Monate im Jahr) und die Menschen es wirklich schwer haben auf über 4000 M.ü.M. überhaupt etwas anzubauen. Etwas Vieh haben sie noch, ansonsten leben sie sehr sparsam und überschaubar. Doch witzig fanden wir, dass egal wie weit man in der Pampa ist und egal wie wenig oder keine Häuser es gab, ein Fußballfeld wurde an die abstrusesten Orte hingestellt. Ob da jemand spielt ? Wir wissen es nicht.
In den Bergen scheinen jedenfalls die Hunde das Sagen zu haben. Überall sieht man Streuner. Auch wunderlich wie die dort überhaupt hinkommen wie die wohl überleben. Und man sieht einige Hirten die Ihre Lamas oder Alpacas treiben. Das ist immer wieder ein echter Hingucker. Riesen große Felder und tausende von freilaufenden Vierbeinern. Zu gerne hätten wir ein Alpaca mitgenommen hahah
Auf der ganzen Reise haben wir sicherlich 10 tausende von den Tieren gesehene, wenn’s langt.
Die Landschaft auf den Weg nach Uyuni kann man vielleicht mit dem Nationalpark Zion aus der USA vergleichen. Doch hier muss man etwas beten, dass einem die Karre nicht den verreckt, sonst steht man wirklich erstmal ganzschön gelackmeiert da. Aber wir hatten immer Glück mit den Fahrern;)
Traumhafte Ausblicke jedenfalls und das war nur der Hinweg zu dem Ort wo wir eigentlich hin wollten.
In Uyuni angekommen, fiel es uns leicht aus den tausenden von Touranbietern die es dort gibt uns zu entscheiden, da wir kurz zuvor von einem deutschen Pärchen in Tarija einen Tip bekommen haben, mit dem sie sehr zufrieden waren. Wir übrigens auch im Nachhinein. Auf deutsche Beurteilungen kann man sich meist mehr verlassen, als auf südamerikanische.
Allein die Zeitangaben sind hier immer ziemlich willkürlich. Ein und die selbe Strecke kann bei verschiedenen Personen mehrere Stunden Unterschied ausmachen. Und nie stimmt auch nur eine. Hahaha
Aber zu unser Tour und unserer Gruppe…
Ein bolivanischer Tourguide ( Daniel) , ein brasilianisches Pärchen in unserem Alter und ein amerikanisches Pärchen Mitte 50… wir haben uns Gott sei Dank von Anfang an sehr gut miteinander verstanden. Immerhin mussten wir 3 Tage in einem Jeep und in 2 Unterkünften miteinander auskommen. Es war wirklich unterhaltsam, lehrreich und spannend, was man wieder alles gelernt hat. Aber das jetzt zu erzählen würde es zu sehr ausreizen… daher zurück zur Tour.
Das Gepäck aufs Dach geschnallt, Proviant im Rucksack verstaut, angeschnallt und los gings.
Allein der erste Stop, kurz nach der Stadtgrenze ist schon ein echtes Highlight.
El Cementerio de los trenes. Der Zugfriedhof. Abgestellte Gleise und veraltete und verrostete Lokomotiven, die seit 30 Jahren nicht mehr im Betrieb sind. Die Eisenbahnstrecke diente vor allem zum Transport von Rohstoffen wie Zink, Silber und Gold aus den Mienen bis zum Pazifik.
Es sind bis zu 100 Züge dort abgestellt und die ältesten sind über 100 Jahre alt.
Alle sind ausgestiegen und sind auf die Züge geklettert. Es sah wirklich toll aus wie so alte Fahrzeuge mitten in der Wüste abgestellt wurden und hinter ihnen ein scheinbar unendliches und flaches Wüstenpanorama sich erstreckte. Es hört sich vielleicht banal an, ist aber wirklich ein besonderer Ort. Wir haben zu viele Bilder, wer mehr sehen möchte, bitte anfragen …
Von dem Ort aus sind wir weiter zu einem der absoluten Highlights gefahren.
Wer noch nicht dort war, der hat sowas noch NIE gesehen!
Eine riesen Fläche von 10.000q km. Das ist mehr als Niederbayern groß ist. Ein ausgetrockneter See, der eine riesige Salzfläche hinterlassen hat. Die Salzkruste ist 30 Meter dick, mindestens. Und zur Regenzeit, wie jetzt grade, gibt es eine dünne Schicht Wasser die es zurücklässt.
Das Ergebnis ist, dass mit etwas Sonne der Boden zum Spiegel wird. Man kann zwischen Himmel und Erde nicht mehr unterscheiden. Die Berge scheinen zu fliegen und die Wolken sind unter den Füßen verschwunden.
Es ist ein Naturspektakel wie kein Zweites.
Die tollsten Bilder sind dort möglich. Immer wieder überraschend wie kreativ manche Leute mit den Bildern dort seien können. Da man den Bezug zur Distanz komplett verliert, kann man schöne Perspktivtricks anwenden. So kann ein Spielzeugdino zur echten Gefahr mutieren. Und die Orientierung verliert man ebenfalls komplett. Im Regen kann man sich weder fortbewegen, noch weiß man wo man ist. Also kann man nur dort durchfahren, wenn es nicht regnet.
Zu Mittag wurde natürlich in einem Haus aus puren Salz gegessen, genauso wie unsere Unterkunft aus puren Salz bestand. Es kann nicht schimmeln und sieht wirklich eindrucksvoll aus. Aber keine Sorge die Salzhäuser sind genauso stabil wie herkömmliche. Der Nachteil, es war wirklich kalt in der Nacht. Also ohne fette Alpacawolldecken ist es nachts echt frostig. Aber ist bei der Höhe nicht anders zu erwarten.
Wenn man jedoch draußen in die Ferne schaut, mag man meinen Petrus wartet an der Himmelspforte auf einen, um einen ins Reich Gotte zulassen. So stell ich mir das jedenfalls vor.
Wir vermuten auch, dass eine Szene aus Fluch der Karibik hier gedreht wurde. Teil 4 ? Wir prüfen das noch mal. Es sieht zumindest genauso aus.
Wir hatten das Glück, dass unser Wegbegleiter Mike aus den USA, seine Profikamera dabei hatte. Später, wenn er seine Bilder etwas bearbeitet hat, bekommen wir einen Link. Den leiten wir dann auch weiter. Mit der Handykamera ist es gar nicht zu vergleichen. Seine Bilder sind nämlich komplett abgefahren.
Nach der Salar de Uyuni, die wir gar nicht verlassen wollten, ging es weiter durch zahlreiche Berglandschaften auf fast 5000 M.ü.M., rote, grüne, weiße und blaue Lagunen, Wüstensteppen, Hotsprings, Geysirs mit riesen Sulfatfontänen, Vulkane oder heilige Indianer Steine, die wir verbotenerweise bestiegen und alles was Muttererde noch so zu bieten hat. Die Berge gehen hier auf über 6000 Meter hoch. Am Fuße sind sie wie Wüste, in der Mitte bekommen sie bunte Farben und an der Krone sind sie mit Schnee bedeckt. Die meisten sind spitz wie die Tublarone und mit einem Wolkenkranz umrundet. Da fallen einem fast die Augen aus bei dieser Natur.
Das Einzige was man wirklich beachten muss, ist dass die Höhe einem ganz schön zu schaffen machen kann. Kopfschmerzen oder Müdigkeit sind hier keine Seltenheit. Dafür gibt es jedoch jede Menge Stevia und Coca, was einem durch den Tag hilft.
Übrigens, wenn jemand die Tour mal machen möchte, der Anbieter „Cordiellera“ , ist sehr zu empfehlen. Bei den anderen hört man unschöne Geschichten, wie dass die Fahrer betrunken seien und ähnliches. Aber hier war alles tiptop.
Auf der Weiterreise bis nach Chile haben wir Alpacas, Lamas, Antilopen, Flamingos, Wüstenfüchse, Wildhasen mit komischen Schwänzen und deformierten Gesichtern gesehen, die waren aber sehr süß und einige noch nie zuvor gesehene Vögel. Einige der Tiere konnten wir sogar von ganz nahen betrachten und sie mit Äpfeln füttern. Aber man riet uns ab sie anzufassen oder ihnen zu nah zu kommen, da sie keine Menschen gewohnt sind und eklig reagieren könnten.
Es war einfach nur mindblowing.
Daniel erklärte uns auf spanisch regelmäßig irgendwelche Details über die Tiere, über die Klimazonen, die Vulkane, die Früchte und Sträucher die hier wachsen oder was er schon alles hier erlebte.
Es wurde dadurch zu keiner Zeit langweilig. Wir können diesen Ausflug wirklich jeden Naturliebhaber nur wärmstens empfehlen.
Uns fehlen etwas die Worte, um die Reise ausreichender zu beschreiben. Ich denke die Bilder geben einen ganz guten Eindruck.
Als der Trip zu Ende war, mussten wir uns von unseren Gefährten verabschieden, da sie alle weiter nach Chile reinfuhren und wir aber Richtung Norden zurück wollten.
Also gab es den ganzen Trip im Schnelldurchgang noch ein zweites Mal für uns.^^
Wir entschieden uns aber nach der Rückkehr weiter nach Potosi zu fahren…
Potosi fasse ich kurz zusammen, ist aber auch sehr sehenswert gewesen.
Das ist heute wie damals eine historisch und geografisch sehr interessante Stadt. Die Stadt liegt in ein Bergtal eingebaut und ist wegen Ihrer Mienen und deren Rohstoffen damals zu einer der bedeutendsten und reichsten Städte der Welt herangewachsen. Die Stadt selbst liegt auf 4000 Metern, was die Luft wieder dünn und sie zu einer der höchstgelegenen Städte der Welt macht. Jedenfalls, gibt es hier Mienen die damals eine riesen Silber und Zink Inflation verursachte, da es hier einer der größten Silberanteile der Welt gab.
Die Stadt ist sehr verwinkelt, ähnlich wie In Ibla Italien und die Häuser sind entweder in Ziegelstein Design halbfertig erbaut oder sehen sehr eindrucksvoll von der Kolonialzeit geprägt aus.
Es ist die einzige Stadt auf der Welt, auf der man auf dem Markt legal Dynamit kaufen kann. Auch noch sehr günstig. Die Leute witzeln und sagen das sei für die Schwiegereltern bestimmt.
Ebenso gibt es hier 96% Alkohol zu kaufen. Hilft bei der Höhe zum Atmen bzw brauch man, um in den Mienen die Götter zu besänftigen.
Genauso gibt es Zigaretten die mit Tabak, Orangenhaut und Zimt gestopft sind, damit es unterirdisch keine Explosionen mit dem Dynamit gibt. Also ein sehr interessanter Markt…
Wir sind hauptsächlich wegen den Mienen und der Architektur gekommen.
Also haben wir uns einer Gruppe angeschlossen und haben eine Halbtagstour durch die Mienen gemacht.
Voll ausgerüstet mit Klamotten, Lampe, Maske und Coca sind wir also hinab in die Tiefen gestiegen.
700 Meter gehen die Mienen tief und sind teilweise super eng und auch mit Schlamm gefüllt. Wirklich nicht für jeder Mann etwas. Auch nicht ganz ungefährlich muss ich im Nachhinein gestehen.
Es gibt Schienen zum Abtransport von den Rohstoffen. Wenn ein Wagen erstmal rollt, dann wiegt er eine Tonne und kann nicht bremsen. Also müssen alle schnell in die Ecken springen. Glaube nicht, dass das immer gut geht .Auch die Luft kann ganz schön dünn werden da unten. Ich bin ebenso froh, dass kein Stein aus der Wand abbrach und uns verschüttete. Wir stellten uns das etwas Touristen geeigneter vor.
In den letzten 500 Jahren sind dort 8 Mio Menschen umgekommen, aber das scheint niemanden zu interessieren. Es wird weiter gearbeitet.
Zugleich der Silberanteil von 96% auf 20% sank.
Kinderarbeit ist seit 15 Jahren nicht mehr erlaubt. Immerhin. Es wurde uns schon etwas mulmig da drin. Der Sauerstoff wurde dünn und Orientierung ist auch sehr schwierig.
So gibt es zahlreiche Teufelsfiguren in den Mienen, die mit Alkohol, Lametta , Coca und Zigaretten ausgestattet werden. Denn in den Mienen, also in der Hölle, dort herrscht der Teufel. Der muss also befriedigt werden, damit es einem dort unten gut geht und nichts passiert. Da haben die Spanier den Bolivianern schön Angst eingeredet. Wir fanden dies eher lächerlich, aber wir möchten niemanden seinen Glauben nehmen.
Die Mienenarbeiter arbeiten in 10 Stundenschichten und verlieren leicht ihr Zeitgefühl dort unten. Dafür nehmen sie eine Beutel Coca mit. Den einen Teil morgens den anderen Abends. Nach 4-5 Stunden ist das Coca leer gelutscht, was den Arbeitern sagt, dass es Halbzeit bzw Feierabend ist. Eine Uhr wäre auch zu einfach.
Wegen der schlechten Bedingungen dort unten verdienen die Arbeiter durchschnittlich 3 mal so viel wie herkömmliche Leute hier, aber der Betrag ist immer noch sehr gering.
Es war ein besonderes Abenteuer, aber ich denke wir brauchen es kein zweites Mal.
Aber auch oberirdisch gibt es viele Sachen zu sehen, die diese Stadt zu einer Attraktion machen. Jedoch sollten hier 3 Tage ausreichen.
Die Spanier haben ihre Signatur deutlich hinterlassen. Sehr viele eindrucksvolle Kirchen und Regierungsgebäude gibt es hier. Die Kolonialzeit scheint hier fast noch immer zu herrschen in manchen Straßen, könnte man meinen.
Wir genossen vor allem die Märkte.
Es ist immer wieder erstaunlich was man alles sieht und wie günstig man etwas ergattern kann.
So haben wir zu zweit für einen Euro zu Mittag gegessen und es ist sogar noch etwas übrig geblieben.
Ja hier hält man es schon etwas aus.
So genug für heute… ^^
Wir vermissen euch und sind in Gedanken bei euch.Read more
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- Day 58
- Friday, January 26, 2018
- ☀️ 13 °C
- Altitude: 107 m
ParaguayDepartamento de Presidente Hayes23°26’44” S 58°50’18” W
Der Ranger-Effekt

Paraguay war nur eine kurze Station für uns. Auch wenn es landschaftlich interessant aussah, ist es wie zuvor beschrieben, für Touristen sehr sehr schwierig sich dort fortzubewegen oder unterzukommen. Selbst in der Hauptstadt Asucion.
Also war es eher eine Zwischenstation für uns.
Wir stellten uns also mit vollen Gepäck an den Bahnhof und suchten eine Weiterfahrt.
Argentinien, Salta und Jujuy sollte es werden, aber es gab weder Mietwagen noch Busse die vor nächster Woche irgendwie verfügbar wären. Also entschied das Schicksal für uns. Es sollte Bolivien werden. Ein Bus am Tag fährt nach Bolivien, ein Nachtbus. Nicht grade günstig für die Strecke und erst recht nicht komfortabel, aber darauf kommen wir gleich noch mal zu sprechen.
Also stellten wir uns an den Bahnhof und warteten über 12 Stunden bis unser Bus losfuhr. Es war jedoch unerträglich schwül und unsere Kreisläufe hatten wirklich zu kämpfen. Den einheimischen ging es aber nicht viel anders.
Leider mussten wir auch wieder mitansehen, wie die Kinder am Bahnhof betteln gingen.
Es ist schwer damit umzugehen. Wenn man ihnen nichts gibt, leiden sie, wenn man ihnen etwas gibt, unterstützt man das asoziale Geschäft, womit Erwachsene Kinder auf die Straße zwingen, um Geld anzuschaffen.
Gott sei Dank werden sie immerhin nicht verstümmelt, wie es in anderen Ländern der Fall ist, nur um mehr Mitleid zuerregen.
Jedenfalls war es am Bahnhof heiß, schwül und langweilig. Es gab jede Menge Geschäfte die allen den gleichen Ramsch verkaufen, überall Mate Tee zum trinken und wir als einzige Touris mitten drin. Wir waren eine Sensation für die ganzen "Indianer" hier, aber das ist nachvollziehbar, wo es sonst keine Touris hier gibt. Aus den Boxen drang paraguanische Panflöten Musik, die in die Halle schallte. Also es war wirklich anstrengend dort, und das obwohl wir schon eine stundenlange Fahrt von Iguaçu nach Asucion hatten. So dachten wir, kaufen wir uns immerhin eine SIM Karte mit 4G. Es ist echt ein riesen Akt eine Pre paid SIM Karte dort zu erlangen. Und wenn man den ganzen Prozess mit zisch Aktivierungscodes, Passvorlage und telefonischer Bestätigung endlich durch hat, stellt man fest, 4 G gibt es gar nicht. Nicht mal Edge hat richtig funktioniert. Da vermisse ich die Telekom manchmal schon.
Ich denke man hat uns angesehen, dass wir die einzigen Ausländer in der Halle sind und uns echt auch langweilen....
Aber plötzlich, der Ranger- Effekt, wie wir ihn von nunan nennen.
Eine weiße Frau (aus Paraguay) sprach uns im nahezu perfekten deutsch an und erkundigte sich nach uns.
Sie gehört einer Gruppe von Minuiten an, die hauptsächlich deutsch sprechen. Zuerst dachte ich sie gehört einer religiösen Sekte an und will uns bekehren oder ähnliches, doch es stellte sich heraus, dass sie einfach nur eine ganz liebe Frau ist.
Jedenfalls hatten wir noch ewig Zeit am Bahnhof und freuten uns über den Kontakt. Sie nahm uns mit zu sich und ihren Mann nach Hause, kochte für uns, schenkte Simone noch Piercings und erzählte uns jede Menge über Paraguay. Und ihr Mann, er war Tättowierer aus Peru, der sich so über unseren Besuch gefreut hat, dass er gar nicht wusste, was er uns zu erst erzählen oder schenken soll.
Wie kann sowas uns nur immer wieder passieren?
Die beiden hatten zwei Pitbulls Zuhause, wahrscheinlich fetter als Schweine, aber süß auf ihre Weise. Die Wohnung war komplett individuell und künsterlich gestaltet, wirklich abgefahren.
Jedenfalls haben die beiden uns tausende Sachen erzählt.
Wie die Familien hier leben, wie die Menschen hier denken, was das Durchschnittsgehalt hier ist (400€) , oder warum die Männer hier besondere Machos sind.
So gab es nach dem Krieg hier mit Argentienien und Brasilien ein Unterbevölkerungsproblem, weswegen die Männer gleich mehrere Frauen hatten. Und das ist bis heute scheinbar teilweise noch immer so. Oder das es den Tag des Kindes am 16. August gibt, weil so viele Kinder im Krieg starben.
Ich wusste nicht mal was Flaschenbäume sind. Jedenfalls hat man diese damals ausgehöhlt und als Scharfschützenstandort genutzt. Viele Leichen wurden später noch darin gefunden.
Sie, Ruth, erklärte uns ebenfalls wie das Land in Paraguay aufgeteilt ist. Nämlich in grünen Amazonas, östlich, und in die Wüste, die im Westen ist. Belebt ist das Land hauptsächlich nur im Osten. Die Wüste war wohl mal ein Binnenmeer, weswegen sie heute noch so salzhaltig ist.
Die abenteurlichsten Tiere laufen hier rum. Die beiden haben uns auf Bildern Beispiele gezeigt von Krokodilen über Pumas , Flamingos und vieles mehr.
Oder wusstet ihr, dass es über 3000 verschiedene Kartoffel Arten in Paraguay gibt? Ich denke damit können die Deutschen nicht mithalten, oder ?!
Ach es war jedenfalls ein Wunder, wie Fremde uns einfach wieder aus heiterem Himmel aufgenommen haben und wie wir behandelt wurden. Wie Familie.
Das ist das besondere am Reisen.
Und wir nennen dies nun den Ranger Effekt, weil dies mit dem Ranger in Brasilien und anderen Begegnungen uns schon öfter passierte.
Wir glauben in diesem Fall, das Schicksal wollte uns nicht mit so einem doofen Gefühl aus Paraguay gehen lassen und deswegen durften wir diese schöne Bekanntschaft und Erfahrung noch machen.
Jedenfalls, als wir mit Geschenken und Essen vollgepackt vor unserem Bus nach Bolivien standen hat es uns kurz geschüttelt. Der herutergekommenste Bus von allen, war der den wir bekamen. Später verstand ich auch warum. Eigentlich sind die Busse hier wirklich gut, aber dieser eine war es absolut nicht. Denn die neue Busse sollen auf der katastrophalen Strecke nicht kaputt gehen.
Die Fahrt sollte weitere 15 Stunden dauern.
Allein beim Anblick ist der Bus fast auseinander gefallen.
Wir sind quer durchs Land auf Sand und Schotter Wegen gefahren. Es hat gewackelt und gekracht...
Aber für einen Moment waren wir abgelenkt. Es gab ein stundenlanges Blitzlichtgewitter ohne Regen oder Donner. Wetterleuchten die den Himmel voll erleuchteten.
Und einen Sternenhimmel, dass die Milchstraße ganz klar zu erkennen war. Ein Naturspektakel vom Feinsten.
Jedenfalls sind wir die in Südamerika am wenigst befahrene Straße gefahren. kein Wunder. Wenn man dort wegen Regen stecken bleibt, kann die Fahrt sich auf 2 Tage hinauszögern.
Auf den Weg nach Bolivien gab es erstaunlicher Weise 4 Polizeikontrollen, was hieß, dass wir unser ganzes Koks, Crystal und den ganzen andern guten Stoff schnell loswerden mussten. Wohin nur damit in der kurzen Zeit.... ?
Ne Spaß. ;p
Aber es war schon etwas seltsam.
In den ersten drei Kontrollen wurden wir auch kontrolliert, doch nicht sehr genau. Zumindest nicht so sehr wie die Einheimischen. Und bei der letzten Kontrolle vor der Grenze hat man uns einfach durchgewunken, nur weil wir Deutsche sind.
Naja dann können wir uns von nun an scheinbar alles erlauben xD
Die Fahrt war jedenfalls ein echtes Abenteuer und wirklich anstrengend. Man bekommt fast kein Auge zu.
In Villamontes ( Bolivien) angekommen, dachten wir , wir sind falsch abgebogen. Wie in der Wüste stehengelassen. Also im wahrsten Sinne des Wortes Wüste.
Keine Landeswährung in der Tasche, kein Internet und überall wurden wir wie Außerirdische betrachtet.
Doch die Menschen sehen echt putzig aus. Vor allem die Frauen, sie tragen alle ihre Tracht, lange schwarze Zöpfe, kleine Runde Hüte und sind wohl geformt.
Hier war das gleiche Spiel wieder. Es gab erst 12 Stunden später den nächsten Bus. Also wieder den ganzen Tag hier Löcher in die Luft starren.
Geld abheben war hier ebenfalls nicht möglich, also haben wir zu einem schlechtes Kurs US$ wechseln müssen. Immerhin ging das noch.
Aber hier ist alles so günstig, dass wir denken die Leute machen Witze mit uns.
Eine Taxifahrt kostet nur 1-2€, ein Essen bekommt man untern1€ und sonst kostet hier auch alles, aus europäischer Sicht, nichts. Wir gehen dennoch respktvoll mit der Währung um, wollen die Leute hier nicht in ein schlechtes Licht rücken oder wie verzogene Europäer wirken.
Mein Spanisch wird immer besser, obwohl es wahrscheinlich von Fehlern nur so wimmelt, aber ich war in der Lage den Taxifahrer zu fragen, warum die Leute hier alle so dicke Wangen haben.
Also wirklich dicke Wangen. Als hätten sie alle eine Weisheitszahn OP hinter sich.
Die Antwort...wenig überraschend - Coca. Deswegen wirkt das ganze Dorf auch so ruhig. Also, das wollt ich jetzt aber genauer wissen, also sind wir in den Markt gelaufen, der in einer riesen Halle war. Dort gibt es Restaurants, Handwerksgeschäfte, Lebensmittel, Elektronikzubehör und mehr. Weiß gar nicht wer das alles kaufen soll. Jedenfalls saßen dort auch die traditionell gekleideteten Damen und verkauften säckeweise Coca. Eine volle Tüte kostet nicht mal 1 €.
Das musste ich versuchen.
Zu eurer besseren Vorstellung....
Es schmeckt etwa wie grüner Tee, wird im Abgang etwas bitter und macht die Wange etwas taub. Es soll gut gegen Hunger sein, gegen Müdigkeit und bei Höhenproblemen helfen.
Aber glaubt mir, es ist nicht mehr oder weniger als Schwarztee oder Kaffee. Also ganz ganz harmlos.
Dennoch witzig wie sie alle daran nuckeln. Ist übrigens für alle Altersgruppen legal hier.
Wir haben uns die Menschen und ihre Beschäftigungen genauer angeschaut. Wirklich arbeiten tut hier keiner. Sind eher alles Verkäufer von Ramsch oder Taxifahrer und sind gut in Luftlöcher starren.
Die Menschen sind sehr nett, aber leider sehen sie nicht sonderlich glücklich aus. Wir haben uns gefragt woran das wohl liegt. Aber ich muss gestehen, es fällt uns schwer sich in deren Situation reinzuversetzen. Tag ein Tag aus das Gleiche, etwas trostlose Leben. Deswegen ist wohl Coca und Essen auch so wichtig für die Menschen hier.
Jedenfalls wollten wir nicht in dem kleinen Dorf bleiben, sondern weiter nachTarija fahren.
Also von Iguaçu nach Asucion, von Asucion nach Villamontes und vor dort nach Tarija. Es hat uns fast 3 Tage gedauert für die Strecke. Aber zum Reisen gehört halt auch viel warten, Leute beobachten und sich kreative Spiele ausdenken dazu. Habt ihr Ideen was man beim langen Warten alles machen kann? Aber naja Zeit haben wir ja ohne Ende.
Aber Tarija lohnt sich. Es sind nur 100 km Luftlinie von Villamontes, doch 250 km Fahrstrecke durch die Berge.
Für 250 km brauch der Bus wieder knapp 10 Stunden.
Doch der Weg durch die Berge war wirklich wunderschön. Hier sieht man wohl das echte Bolivien am besten.
Kleine Farmhäuser, Menschen in Tracht, Tiere, tiefe Wolken, ein schöner Sonnenaufgang und eine tolle Flora.... Wie im Film
Eeeendlich in Tarija angekommen, ist das Klima wieder erträglich. Hier auf knapp 2000 M.ü.M. ist die Luft frisch und gut.
Alles ist sauber, schnucklig und ordentlich. Das Departamento Tarija befindet sich im äußersten Süden von Bolivien und seine gleichnamige Hauptstadt liegt in einem traumhaft grünen Tal. Die Stadt Tarija wird auch "Hauptstadt des Lächelns" genannt ( haben wir zumindest nachgelesen ) und ist bekannt für ihre Gastfreundschaft, ihr gemäßigtes Klima und ihre Weinproduktion.
Die Gebäude und Straßen erinnern etwas an Sizilien.
Die Plaza Major (der Hauptplatz) ist ein wunderschöner Platz, der umrahmt wird von Gebäuden im kolonialstil, der Präfektur und anderen Staatsgebäuden. Angeblich einmalig in ganz Bolivien. Hier laden schattenspendene Palmen und Orangenbäume zu einer Verschnaufpause ein.
Am Hauptplatz sitzen die alten Herren aif erhöhten stühlen nebneneinder mit ihren Zeitungen in der Hand, gestriegelten Gelhaaren und in Anzügen, während sie sich die Schuhe putzen lassen. Ein Bild für die Götter.
Wirklich ein witziger Anblick.
Die Frauen sind mit Essen machen beschäftigt oder umsorgen sich um die Kinder. Und meist alles in der Folklorekleidung.
Doch für die 180 k Mannstadt ist hier viel los. Alle sind draußen und sind am rumwuseln.
Hier ist echt was los.
Es gibt hier scheinbar auch eine riesen Sternwarte die mit der NASA zusammenarbeit. Wir haben es wegen dem schlechten Wetter leider nicht mehr dort hin geschafft.
Der Wein soll hier ebenfalls ganz besonders toll sein und es gibt einen Wasserfall oder auch verschiedene Volksfeste hier. Leider machte uns Auch hier das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Dennoch ist es sehr schön hier.
Jedenfalls ist es hier komplett anders als im Rest von Südamerika wo wir bislang waren. Doch uns gefällt es hier ganz gut.
Die Supermärkte sind winzig. Etwa 50 Produkte werden vor vergitterter Tür verkauft. Nur das Nötigste. Keine Lebensmittel. Denn draußen essen ist so günstig, dass die wenigsten selber kochen.
Es gibt ein riesen Einkaufszentrum (Fresstempel), der nur aus Nahrungsmittel besteht. Unten Leckereien , Obst und Gemüse und oben Restaurants.
Die Leute lieben es hier zu essen.
Und wir sind auch schwer da raus zu bekommen. Bei den Preisen macht es zu viel Spaß.
Am liebsten würden wir von allem etwas probieren. Nur das Thema ist, obwohl es sehr leicht wäre Essen ohne Fleisch hinzubekommen, da die Fleischtöpfe getrennt aufbewahrt werden, stehen die Leute vor uns als würden wir irgendwas vom Mars bestellen, wenn wir Essen ohne Fleisch bestellen. Das scheint ein Ding der Unmöglichkeit hier zu sein.
Aber mit etwas Humor und Geduld bekommen wir auch das hin. ^^
Mit Minivans gelangt man leicht etwas außerhalb vom Ort, die Vans werden übervoll beladen und dann geht's ab. Die Fahrt kostet auch quasi nichts. Der Bus hält grade da wo die Leute rein oder raus wollen, hier gibt es keine Haltestellen. Sehr praktisch.
Jedenfalls sieht man, wenn man den Ort etwas verlässt, dass einige Leute ihre sehr simplen Häuser mitten in Steinbrüche eingebaut haben. Sieht wirklich sehr sehenswert aus, doch leider nicht sehr praktisch.
Außerdem hat Tarija zwei wirklich schöne Märkte, auf denen man getrost einen ganzen Tag verbringen kann. Zahlreiche Streetfoods, Obst und Gemüsestände, Näher, Naturheilkräuter, Elektronikzubehör, Klamotten und viele Assecoirs sind dort zu ergattern.
Hier geht’s wirklich wild zur Sache. Tausend von Menschen und alles voll und bunt.
Man weiß gar nicht wo man zu erst hingehen oder reinschauen soll. Auch wenn es wirklich viele Stände „doppelt“ gibt, ist es ein heiden Spaß dort durchzulaufen. Tausend interessante Düfte steigen einen in die Nase und immer wieder entdeckt man was Neues. Es scheint so als nimmt der Markt kein Ende…
Als Tourist dort durchzulaufen ist sicherlich unterhaltsam, als Verkäufer stellen wir uns das jedoch als hartes Brot vor und würden nur ungern tauschen.
Wir haben uns sogar nach Autos umgeschaut, es wäre wirklich eine Idee sich einen Wagen zu kaufen. Die Fahrzeuge sehen hier gar nicht so schlecht aus. Aber wir können schlecht beurteilen wie es unter der Haube aussieht und außerdem gibt es so viel Papierkram zu erledigen und mit den Zollen und Landesgrenzen gibt es immer wieder Herausforderungen, so dass wir uns noch nicht getraut haben zuzuschlagen. Einheimischen haben uns eher davon abgeraten.
Aber momentan geht’s auch noch gut ohne.
Es sind unterm strich aber immer wieder die Details in diesen Ländern, die wir zu sehen und zu schätzrn lernen und uns daran erfreuen können. ;)
So schön Tarija auch ist, aber wir haben uns entschieden das nächste Abenteuer aufzusuchen, also ging es ab nach Uyuni.
Denn die Zeit in Peru ruft schon...
Nächster Blog kommt sehr bald.
Fühlt euch gedrückt.Read more

TravelerDanke GiuGiu ;) freut uns, wenn dich in die Geschichte einfinden konntest und es dir Spaß macht mitzulesen ;) Es gibt immer so viel zu erzählen, da fällt es uns schwer uns kurz zufassen. Claro, passen wir auf ! Hab dich lieb

TravelerHallo ihr Beiden, Eure Erlebnisse sind meine Morgenlektüre zu meinem Cappuccino, Ich freu mich immer von euch zu hören. Es sind wirklich, wie Giulia schon sagt, sehr gut gelungene Reiseberichte. Man kann sehr gut it euch mitreisen und sich plastisch vorstellen, was ihr erlebt. Ich hab schon eine Idee Luca, was Dein nächster Job sein könnte, wie wäre es mit Reiseführer Schreiber..? Das ist wirklich gut. Danke auch für die tollen Bilder. Da gab es heute morgen so ein Bild mit roten Tomaten und wahnsinnig schönem anderen Obst und Gemüse, das war farblich so aufeinander abgestimmt. Es war wirklich unglaublich, wie die Farben strahlten! Hier in unserem dunkeln Winter (der dunkelste seit 57 Jahren!) Testen mir regelrecht die Augen weh! Bitte noch mehr schöner Bilder, das ist wirklich eine Wohltat fürs Auge und fürs Herz. Wobei ich die Strapazen, von denen ihr berichtet nicht auf mich nehmen wollte. Könnt ihr nicht euch ein bisschen schonen? Vielleicht mal zwischendurch einen Flieger nehmen? Das sind ja ungeheuerliche Strapazen für ein Paar Kilometer...die Welt ist sehr sehr groß! Das werdet ihr ja auch schon erfahren haben. Luca du bist zu dünn! Wenn Dein Vater Dich sieht! Bitte macht mal etwas weniger Anstrengung, ein bisschen darf es auch bequem sein....werdet bloß nicht krank..herzliche Grüße aus dem wirklich schlimmen Deutschland... aber auch hier wird im Juli die Sonne wieder scheinen...bis bald! Freue mich auf Abendteuer
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- Day 55
- Tuesday, January 23, 2018 at 8:17 AM
- ⛅ 20 °C
- Altitude: 1,869 m
BoliviaTarija21°32’1” S 64°44’2” W
Out of jungle (mehr Bilder)

...
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- Day 51
- Friday, January 19, 2018 at 5:17 PM
- ⛅ 28 °C
- Altitude: 187 m
BrazilRio Tamanduá25°34’59” S 54°32’12” W
Out of jungle

Viel Zeit ist vergangen und wir haben wieder viel gesehen und erlebt.
... und ab und zu denken wir an den deutschen Winter und wünschen uns mal eine kleine Abkühlung zu bekommen. Schickt doch mal ne Brise rüber...Es hat hier meist 35-40 Grad in einer tropisch feuchten Hitze. Das ist echt manchmal zu heftig. Doch unser neuer Trick ist, dass wir feuchte Klamotten anziehen, die eine Weile kühlen, bevor sie trocknen. Klingt erstmal unangenehm, können wir aber wirklich empfehlen mal zu testen.
Die Menschen hier müssen immer feucht heiße Tage und dafür kühle Nächte aushalten. Wir freuen uns schon, wenn es wieder etwas trockenere Hitze gibt. Dies ist ein Grund dafür, dass wir Brasilien schon verlassen. Unser Kreislauf ist hierfür nicht ausgelegt.
Doch Brasilien werden wir in guter Erinnerungen behalten. Vor allem den kleine Ort Maquiné. Mitten im Nichts, kaum Menschen dafür aber jede menge Tiere und Dschungel. Auch wenn wir eigentlich wieder mal ein workaway machen wollten, was leider in Brasilien nicht zustande kam, sind wir dennnoch besonders froh, was für tolle Menschen wir hier wieder kennenlernen durften.
Und natürlich, wie immer, auch jede Menge Hunde die unseren Weg begleiteten.
Gleich am zweiten Tag in Maquiné sind wir mit einer Wandergruppe zum Wasserfall Forquetta gelaufen. Der größte hier in der Gegend. Wirklich schön, klar, sauber, trinkbar und erfrischend.
Und der Weg hierher geht über Stock und Stein, über Fluss und Baum, über Hängebrücken und Matsch... sehr abenteuerlich. Aber das wollten wir ja auch so.
Es ist wirklich ab vom Schuss und jeglicher Zivilisation, hier wo wir lebten. Da geht man nicht mal eben irgendwo zum Supermarkt oder Kiosk. Hier gibt es keine Bushaltestellen und auch sonst nichts was man in einer Stadt oder in einem Dorf findet - nichts was nicht in einen Dschungel gehört.
Dafür gibt es hier Brülleaffen, Vogelspinnen, Riesenechsen und Wildkatzen.
Bedauerlicher Weise suchen wir schon seit geraumer Zeit nach einem Tukan, die es hier so viel geben soll, aber es wollte sich uns noch keiner vorstellen. Und in den Vogelpark in Iguaçu sind wir auch nicht gegangen. Gefangenschaft wollen wir nicht unterstützen. Aber vielleicht sehen wir woanders noch einen. Die Hoffnung stirbt zu letzt.
Jedenfalls gab es einer Ranger in der Wandergruppe mit dem wir keinerlei Kontakt zuvor hatten. Am Abend kam er jedoch zu uns, stellte sich vor und lud uns sofort zu seinen Freunden und seiner Familie ein.
Wir waren absolut positiv überrascht und ließen uns auf die neue Bekanntschaften ein. Also lernten wir jede Menge neue Leute kennen, die alle mitten im Dschungel in ihren selbstgebauten, wunderschön dekorierten und mit Liebe errichteten Grundstücken leben.
Mauricio und seine Mutter Malu zum Beispiel leben direkt am Fluss auf dem Weg zum Wasserfall, auf einem kleinen Hügel. Mauricio, der Sohn von Malu und schon ca 40 Jahre alt, hat 25 Hä Land gepachtet und darauf ein Paradies erbaut. Mehrere Bungalows, überall Blumen, Schnitzereien, Tiere vor allem total selbstversorgerisch. Er lebt fast vollständig aus seinem Garten. Sowohl Essen als auch medizinische Pflanzen und Honig baut er dort selbst an. Er verlässt den Dschungel nur für das Allernötigste. Einkaufen muss er quasi nie. Er lebte 25 jahre in den Floriada, bis er den Kopf schüttelte und meinte, das Leben dort möchte er nicht mehr und sich dafür entschied, zurück in der Heimat sich sein Neverland aufzubauen.
Sie leben dort mit einigen Hunden, die wir für eine Weile auch zu unseren gemacht haben, zahlreichen Hühnern und ein paar Enten. Ach ja und sie bekommen jeden Tag von mehreren Kolibris Besuch. Etwas Wasser mit Zucker anrühren, in ein Gefäß füllen und abwarten. Die Kolibris sind verrückt danach ;)
Wir haben uns immer so gefreut, wenn die grün und blau schimmernden Piepmätze vorbeikamen. 50 Flügelschläge in der Sekunde. Man sieht die Flügel quasi nicht und hört dafür ein leises Summen , ähnlich wie bei einer Biene. Das hat meine Kamera natürlich nicht aufnehmen können. Sieht wie in Zeitlupe aus.
Dennoch haben wir einen vor die Linse bekommen ;)
Malu hat ihr eigenes kleines Bungalow auf dem Grundstück und wohnt alleine dort. Wir haben die beiden jeden Tag besucht, denn wir wurden aufgenommen als würden wir schon immer dazugehören.
Wir kochten zusammen, spielten Karten oder haben uns Geschichten erzählt.
So ist uns an einem Abend etwas wirklich kurioses passiert. Was wir gleich berichten mussten.
Wir waren mit den 5 Hunden bis spät am Abend unterwegs und schauten abends gemeinsam in die Sterne.
Es wurde recht kühl, auch den Hunden, weswegen es ein Gruppenkuscheln mit Tieren auf dem Balkon gab.
Als wir dann gemeinsam in den Himmel schauten und es eine glasklare Nacht war konnten wir einen vollen Sternenhimmel beobachten.
So - und bevor ich jetzt weiter schreibe...ihr kennt uns, bitte erstmal urteilsfrei lesen, haltet uns nicht gleich für verrückt oder unglaubwürdig. Wir wissen was wir gesehen haben....
Jedenfalls gab es einen seltsamen Stern am Himmel der heller und dunkler wurde und sich mit Lichtgeschwindigkeit von links nach rechts bewegte und inne hielt. Ein paar Minuten später das gleiche Spiel in eine andere Richtung und wieder Stopp!!! Es wurde wieder heller und dunkler und sauste wieder los, um wieder eine Vollbremsung hinzulegen und stehen zu bleiben.
Das ganze ging über eine Stunde lang. Kein Satellit, kein Flugzeug und keine Sternschnuppe kann das gewesen sein!
Am nächsten Tag berichteten wir unseren neuen Freunden davon und dieses Phänomen wurde uns von allen Seiten bestätigt. Dies sieht man hier häufiger und teilweise auch näher. Für die Menschen dort ist es nichts ungewöhnliches mehr. Manche kommen sogar nach Brasilien oder Argentinien, nur im sich dieses Phänomen anzuschauen.
Faszinierend!
Jeder der mir die Geschichte erzählt hätte, an dem hätte ich gezweifelt, aber jetzt kann ich es nicht mehr abstreiten. Also wenn ihr uns für verrückt haltet, kann ich es nachvollziehen, aber ihr dürft uns auch gerne Glauben schenken ^^
At least one conspiracy theory became reality to us.
Mauricio erzählte sogar noch heftigere Stories, aber weil uns da eh niemand glauben wird, lassen wir das an der Stelle aus....
Was jedoch zweifellos war, sind die Steine die man uns zeigte. Diese sahen auf den ersten Blick aus wie gewöhnliche Steine. Doch sobald man sie anleuchtet fangen sie an wie Kristalle zu leuchten.
Wirklich ein cooler Anblick. Zumindest haben wir so etwas noch nie zuvor gesehen. Ihr vielleicht ?wir fügen ein Bild hinzu.
Aber ebenso der Ranger Daniel und seine Familie waren äußerst gastfreundlich.
Seine Frau kochte aufwendig ein 5 Gänge Menü zum Abendessenfür uns, er spielt uns seine lieder auf seinen Instrumente vor, zeigte uns seine jahrelang gesammelte Münzesammlung und erzählte uns Geschichten aus dem Wald oder aus dem 2 Weltkrieg. Wirklich spannend was er über die Deutschen in Brasilien erzählte. Wie sie sich anzupassen hatten und was ihnen alles nicht gestattet wurde und warum die Brasilianer zuerst die Deutschen unterstützten, plötzlich aber von den Amerikanern erpresst wurden und sich gegen die Deutschen zu stellen mussten....
Also ich denke von den Jungs aus dem Wald kann man auch jede Menge lernen.
Es gab auch den besten Schachspieler seit langem mal wieder. Er schaffte es wirklich in wenigen Zügen einen Schachmatt zu bekommen. Doch anstatt nur zu verlieren, ließ ich mir ein paar Tricks zeigen und zog ihn daraufhin ab. Oder ließ er mich gewinnen ?!
Daniel, der Ranger, hat zudem auch super Bilder mit seiner Kamera geschossen. Denn er scheint scheinbar jedes Tier vor die Linse zu bekommen. Und worauf er besonders stolz war, war sein Bild eines Cameleons auf einem Palmenblatt, welches es auf die Titelfolie eines Geo Magazin geschafft hat.
Daniel erzählte uns auch zum Beispiel, dass es in Brasilien ein massives Wildschweinproblem gibt und diese viele andere Tierarten verdrängen und auch gefährlich für Mensch und Tier sind, weshalb nun Jagd auf Wildschweine gemacht wird. Einer der Hunde von Mauricio verlor dadurch sogar schon ein Bein, der Arme. Also im Dschungel ist immer was los.
Daniel hat sogar pinke Bananen im Garten. Wer hat solche schon mal gesehen ?leider waren sie noch nicht reif genug zum Testen, aber selbst die schwarzen Bananen hier waren super. Außen schwarz und innen weiß und süß. Denn auf die inneren Werte kommt es an ;)
Alles in allem war es wirklich schön zu sehen, dass man mit so wenig Besitz so glücklich sein kann.
Es ist ein sehr einfaches aber schönes Leben und Daniel fasste es gut zusammen. Er sagt, er hat wenig materiellen Besitz, aber dafür hat er den schönsten Beruf der Welt, eine tolle Familie und alles was er wirklich brauch, was ihn zu einem reichen Mann macht. Wir stimmten ihm zu und genossen den restlichen Abend gemeinsam. Als wir gingen war er total traurig und wollte uns nicht gehen lassen. Dafür schenkte er uns unglaublicher Weise noch 5 deutsche Mark aus seiner Sammlung und meinte diese soll uns Glück bringen. Sobald wir ihn mal wieder treffen sollten, tauschen wir die Münzen wieder, denn wir haben ihm im Gegenzug 2 € geschenkt ,welche er noch nie zuvor sah.
Das einzige was die Brasilianer, selbst die aus dem Dschungel, den Deutschen noch nicht verziehen haben, war die 7:1 Niederlage in der letzten WM. Der Schmerz scheint noch tief zu sitzen. ^^
Vor allem am 7.1. 2018 wurde eine Kerze dafür angezündet.
Ansonsten sind Deutsche überaus gern gesehene Gäste hier im brasilianischen Urwald.
Die Tage danach hatten wirklich Schwierigkeiten uns ein so tolles Gefühl wie in Maquiné wiederzugeben.
Florianapolis, die Stadt der Jungen und Wilden, der Hiking Trails und der Surfer, wie sie uns angepriesen wurde war eher ein ruhiger Aufenthalt für uns.
Ein paar Ausflüge, ein bisschen Strand und viel Regen. Die Stadt wurde innerhalb sehr kurzer Zeit durch tropischen Regen überflutet. Da es kein richtiges Abwassersystem gibt, füllen sich die Straßen in Minuten Meter hoch mit Wasser oder ganze Straßenabschnitte sind geplatzt, was sie nicht mehr durchgängig machte.
Das hat mal eben die ganze Stadt lahmgelegt, denn so ein Szenario hatte man dort die letzten 20 Jahre nicht erlebt.
Wir hatten das Gefühl, dies ist nicht unsere Stadt und entschieden uns deshalb nach Iguaçu weiterzufahren.
Läppische 16 h später ist man mit dem Bus auch schon dort. Die Distanzen sind echt ganz andere als in Europa.
Es sieht auf der Karte immer so klein aus, doch es sind echt lange Strecken und es gibt kein Bahn und kein Autobahnnetz hier. Aber wenn wir etwas dabei haben, dann ist es Zeit. Also überwinden wir auch dies.
Zu Iguaçu können wir uns kurz fassen, es ist eine ganz gewöhliche Stadt wie jede Andere auch, nur dass wir hier zum ersten mal wieder Deutsche getroffen haben. Denn der Tourismus hier boomt logischer Weise. Hier am Dreiländereck kann man zahlreiche Touristenkram machen, doch uns interessierten nur die Wasserfälle.
Auf der brasilianischen Seite ist man unterhalb und vor den Wasserfälle, was die typische Fotokulisse ausmacht. Dort läuft man ca. 2h gemütlich die Wasserfälle entlang und muss zahlreiche Fotopausen wegen den anderen Besuchern einlegen. Zudem bekommt man gerne mal Besuch von Nasenbären, die einem alles wegnehmen, was nach Essen aussieht. Die Racker laufen manchmal so witzig wie Waschbären rum und raufen sich auch mal untereinander. Also ganz ungefährlich sind sie wohl nicht, aber dafür niedlich.
Die Wasserfälle selbst sind leider ziemlich rotbraun gewesen. Dies liegt vor allem am Regen und an der Rodung wie man uns erzählte.
Auf der argentinischen Seite gibt es dafür wohl mehr Trails und Adventure...oberhalb der Wasserfälle, doch das Schicksal hat es uns zweimal kaputt gemacht die argentische Seite zu erreichen, weshalb wir uns entschieden es sein zu lassen und weiter Richtung Paraguay und Bolivien zu reisen.
Doch allein bei der Ausreise nach Brasilien taten wir uns schon schwer.
Es gibt nicht nur eine Migrationsstelle, Nein es gibt gleich 4 verschiedene, an komplett verschiedenen Orten. Für jedes Land zum Ein- und Ausreisen seine eigene. Da sind wir wirklich durcheinander gekommen. Man hätte es leichter gestalten können. Jedenfalls hatten wir leider zeitlichen Stress, denn der Bus nach Asucion wartet nicht auf uns. Innerhalb 1,5h mussten wir quer durch die Stadt, bei einer Verkehrsdichte wie in Bangkok und unsere Stempel sammeln.
Also blieb uns nur das Motorradtaxi. Für jeden Eins und los ging's. Die Verrückten fahren hier als hätten sie 9 Katzenleben. Hin und wieder musste ich die Augen schließen, weil ich dachte gleich kracht es und es gibt Tote. Aber Schutzengel passten auf uns auf. Bin mir nicht so sicher, ob ich das wiederholen möchte.
3 Migrationsstellen und einiges an Angstschweiß später haben wir es jedoch geschafft und sind noch rechtzeitig am Bus angekommen.
Also fuhren wir in ca 6 statt 4 Stunden einmal komplett durchs Land bis zur Grenze von Argentinien.
Doch Paraguay ist auf Backpacker oder andere Besucher so gut wie nicht vorbereitet, was das Reisen hier wirklich schwierig macht.
Autovermietungen , Hostels oder Geldautomaten sind nicht ganz so geläufig hier. Das größte Problem sind aber die Transportmöglichkeiten. Busse fahren teilweise nur einmal die Woche oder gar nicht. Und wenn es regnet , kann eine Busfahrt auch mal ein paar Tage dauern, da die Straßen schlecht ausgebaut sind. Ich denke es wird ein echtes Abenteuer hier.
Also geht's leider nur einmal quer durchs Land und dann weiter in Regionen in denen das Reisen etwas leichter ist.... wenn wir hier wegkommen. ^^
Ansonsten sieht Paraguay landschaftlich ganz hübsch aus und die Leute sind wohl auch in Ordnung. Obwohl zugleich die Gastfreundschaft in den bisherigen Ländern größer geschrieben wurde.
Unterm Strich sind wir aber der Meinung, dies ist kein Land in dem man als Europäer gerne reist. Aber das ist nur subjektiv betrachtet.
Lassen wir uns überraschen, wie es weiter geht und ob es Salat oder Bolivien wird. ^^ drück,t uns die Daumen, dass wir hier wegkommen.
Den einzigen Termin den wir haben und der unsere Planung beeinträchtigt ist der 22. Februar. Ab da müssen wir in Peru für unseren nächsten workaway Einsatz bereitstehen. Mehr dazu im nächsten Blogeintrag.
Ganz liebe Grüße aus Paraguay und bis baldRead more
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- Saturday, January 6, 2018 at 4:04 PM
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- Day 38
- Saturday, January 6, 2018 at 3:57 PM
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- Altitude: 129 m
BrazilArroio Taú29°31’41” S 50°14’33” W
Adiós español, olá português

Für alle die gut reingerutscht und nicht ausgerutscht sind, ein frohes Neues! Auf dass jeder nicht nur irgendwelche Vorsätze in sein Sektglas gemurmelt hat und am Ende des Jahres feststellt es doch nicht getan zu haben, sondern tatsächlich machen wird.
Hierzu kann ich nur das Video von Julia Engelmann, One day, bei YouTube sehr empfehlen!
Wir wünschen euch allen, dass ihr Freude in Aktion erlebt, Liebe teilt und immer optimistisch bleibt. Und um neue Wege entstehen zu lassen müssen wir sie auch gehen, also traut euch und nehmt uns zur Not als Vorreiter. Shalom.
Wir haben übrigens Silvester im Regen tanzend mit Asado, live Musik und netten Leuten verbracht. Das Feuerwerk ist hier eher ein Witz, dafür sind am nächsten Tag die Straßen sauber 😅
[....] Angekommen in Punta del Diablo, war es gar nicht so leicht mit den Unterkünften. Wir haben zwar ein cooles Hostel, Dank der Argentinier die uns fuhren, gefunden, Wahnsin wie viel Zeit sie in uns investierten, ohne Gegenleistung, Jedoch hatte das Hostel nur für 2 Tage noch Platz.
Was man wissen muss, da hier nun Neujahr ist und die Saison in Südamerika richtig beginnt, haben viele zur Zeit Urlaub. Folglich sind fast alle Unterkünfte ausgebucht oder zu teuer. Macht das Spontanreisen zum echten Abenteuer. So weiß man manchmal nachts noch nicht wo man schlafen soll. Wir haben die Challenge aber ohne weitere Recherchen angenommen und ließen uns von den Ereignissen leiten und vertrauten auf Fortuna, die hier immer einspringt, wenn man ihr Vertrauen schenkt ^^
Es sah nämlich so aus als müssten wir Silvester und ein paar weitere Tage im Freien schlafen.
Doch das tolle an Hostels ist, wenn man sich mit den Leuten unterhält , erfährt man Sachen die in keinem Reiseführer stehen.
So wurde uns eine private Unterkunft empfohlen, in der wir dann auch blieben. Dazu gleich mehr.
Punta del Diablo (Teufelsspitze) hat seinen Namen, wegen der Küstenformation die einem Dreizack ähnelt. Es ist ein Dorf, welches nur 2 Monate im Jahr existiert, da es außerhalb vom Sommer zu kalt ist.
Claro,...dass es dann jetzt überfüllt ist.
Sehr viele junge Leute, hauptsächlich Argentinier, coole Hostels, wunderschöne Cabañas, viele Bars und Strände und der schönste Strand Uruguays nur ein paar Minuten fußläufig von uns, den man mit tollen Dünenspaziergängen erreichen kann, gibt es hier.
Es ist wirklich Wahnsinn, so gut wie jeder Zweite hat eine Gitarre dabei und kann singen bzw hat eine Liedchen auf den Lippen. Also gibt es regelmäßig und überall irgendwelche kleinen Ständchen, was sehr zu unserem Benefit ist, denn wir genießen die improvisierten Einlagen der Leute hier sehr. Da schwingt man gleich mit im Rhythms.
Die Vorbereitungen auf Silvester fangen an. Alle sind am rumwuseln, besonders unser Host Federico. Ein sehr sympathischer Kerl, der in der Nebensaison Grafikdesigner und Künstler ist. Wir durften seine Kunstwerke sehen und waren schwer beeindruckt. Jedenfalls wie der Zufall so wollte, da ich ihn anquatschte, sind wir für seine Silvestereinkäufe mit nach Chui gefahren. Eine Stadt bzw eine Straße die Brasilien und Uruguay trennt und man brauch keine Passkontrolle. Es ist nur eine Stadt zum steuerfreien Einkaufen und Geldabheben. Steuerfrei für alle außer Uruguayer. Die Schlangen an der Bank ist ewig lang, da es der einzige Geldautomat weit und breit ist, der auch Geld hat. Also ca. In 100 km Umkreis.
Wir sind primär zum Geldwechseln gekommen, sonst sähe es schlecht aus in unserer Urlaubskasse.
Jedoch funktioniert der Automat nur für Visa. Somit hatte Simone leider kein Glück mit ihrer MasterCard.
Sollte man auch im Hinterkopf haben, wenn man kommen mag. Viel Bargeld, besonders Dollar und Visa brauch man hier. MC ist eher ungeeignet. Was würdet ihr tun, wenn's Geld ausgeht und keine Bank was auszahlen kann?? Ich denke da bleibt einem nix anderes übrig als zu vertrauen., dass von irgendwo ein Lichtleim kommt. Western Union ist keine Option.
Chui ist keine wirkliche Stadt, eher eine Shoppingmeile. Es geht dort vor Silvester wild zu. Jedenfalls war es eine interessante Erfahrung mit Locals durch die Stadt zu ziehen, die einem immer wieder Sachen beibringen, die man nicht erwartet hätte.
Zum Beispiel gibt es hier eine Tankstelle, bei der der Tankwart einem während des Tankens Espressi serviert. Wär doch in Deutschland ne Überlegung wert.
Ich muss übrigens etwas ergänzen zu den Supermärkten aus dem letzten Bericht. Die Leute kaufen in der Regel auch wenig ein, da viele Selbstversorger sind und nur das Nötigste brauchen oder frische Ware bevorzugen. Dazu kommt, dass es in Uruguay keine Lebensmittelindustrie gibt, was die meisten Produkte leider auch teuer macht.
Dennoch ich lerne mich ganz neu in Geduld oder in Betrachtung der Dinge kennen. Denn ein Supermarktschwätzchen an der Kasse, kann schon mal ne Viertelstunde in Anspruch nehmen. Das kann man nur akzeptieren, oder soll man sich lieber ärgern ?
Wir machen's nun lieber gerne mit als uns zu ärgern.
Hauptsache wir waren wieder liquide und konnten weiter machen. Also zurück nach Punta del Diablo, wo ich uns nun die Unterkunft bei Miguel und seiner Frau klar gemacht habe.
Es war eine etwas besondere Bleibe. Miguel ist 82 und seine Frau auch in etwa 80. Doch die Frau ist leider schwer krank. Bi Polarität und Alzheimer setzen ein.
Beide waren sehr nett, doch die Frau war etwas abwesend.
Miguel konnte hervorragend Englisch und war sein Leben lang Symphonyorchesterspieler und reiste viel. Ein liebevoller und gebildeter Mann.
Seine Frau war Brasilianerin. Bzw sie hatte deutsche Eltern, Juden, die im Krieg flohen und sich in Brasilien anpassen mussten. Sprache, Religion, Geld.. Denn ihre Familie war eigentlich reich. Ihnen gehörten mehrere Museen und Kunstwerke. Jedenfalls schien seine Frau Irene etwas benommen, doch als ich mit ihr deutsch sprach, kam sie etwas aus sich raus. Nach dem was ich Miguel danach erzählte was ich herausfand, war er total erstaunt. Unsere Vermutungen überschnitten sich. Es liegt scheinbar eine schwere Identitätskrise bei der Frau vor, welche die Krankheiten hervorruft. Sicherlich, ich bin kein Arzt, aber es ist unser beider Gefühl gewesen. Denn die Informationen über ihre Familie erhielt ich erst viel später. Sie schien ihre Krankheit in deutsch besser beschreiben zu können als in Spanisch.obwohl sie Jahre lang kein deutsch sprach. Sie durfte irgendwie nie sein wer sie war und war wuch nie gut genug für sich oder andere... Vielleicht gibt es noch Hoffnung für sie. Miguel war über den kurzen Lichtblick bei seiner Frau jedenfalls sehr froh.
Möchte hier nicht weiter ins Detail gehen.
Miguel ist ein Mann der über die weltpolitischen und geistigen Themen scheinbar gut aufgeklärt zu sein scheint, obwohl er praktisch hinterm Mond lebt.
Und er erzählte mir neben privaten Sachen, auch ein paar Sachen über Uruguay die ich gerne teile, da ich es interessant fand.
Uruguay ist sehr linkspolitisch aufgestellt und es regiert seit 15 Jahren die gleiche Regierung. Der ehemalige Präsident wird für seine Taten noch immer sehr geschätzt, welcher nur ein gewöhnlicher Mann ist, der Käfer fährt und seinen Garten pflegt. Somit auch näher an den Menschen ist. Er tat viel gutes fürs Volk.
Man sagt in Uruguay sei die Regierung die am wenigsten korrupte Regierung der Welt. Elektrizität und Telefon sind in privater Hand. Das heißt an den Stellen gehorcht die Regierung den Lobbysten. ansonsten tritt sie sehr zum Wohle des Volkes ein. Miguel zahlte nie in eine Rentenkasse oder ähnliches ein, bekommt, aber durch die Steuern ca. $2000 Rente. Hier muss niemand leiden sagt er. Alle haben genug fürs Nötigste. Es steht auch jedem frei in ein privates Krankenhaus zu gehen, selbst wenn er nicht versichert ist.
Die Steuergelder werden hier für das genutzt, wofür man sie nutzen sollte. Vorbildlich. Doch dafür sind die Steuern mit 22% auf alles auch etwas höher.
Was ich sehr schön fand, Miguel meinte die Menschen leben hier keinen Kaufrausch. Man kauft sich einmal etwas und pflegt es bis zum Tod. So sind die Autos hier teilweise noch aus den 30er .Pfannen, Möbel ect... Man geht eben liebevoll mit den Sachen um. Und hier wird nur an heute gedacht. Was morgen ist, sehen wir morgen. Auch eine Einstellung die ich persönlich aus anderen Ländern kenne und mir auf Reisen gut gefällt.
Der Präsident meinte öffentlich scheinbar mal, sein Volk sei arbeitsfaul. Aber das war keine Aufforderung. Eher nur ein Fakt. Die Mehrheit auf dem Land ist arbeitslos und lebt von kleinen Hilfen der Nachbarn. Einer repariert dir das Dach und der andere schneidet dir den Rasen. So ungefähr. Ohne Ausbildung, ohne Stundenlohn.
Und da es hier keine Frisöre gibt, hat Simone kurzer Hand Miguel und ein paar Andern noch die Haare geschnitten. Kleiner unfreiwilliger Nebenverdienst. ;)
Jetzt kaufen wir noch eine Ukkulele und dann darf Simone das Geld ankarren. Spaß ^^ Miguel sagte, Simone soll ihn nicht zu schön machen, sonst würde Gott beleidigt sein. Nebenbei, die Leute hier sind so gut wie nicht religiös in Uruguay.
Ebenso witzig finden wir es, dass selbst wenn Miguel weg ist, irgendwelcher Besuch permanent unangemeldet plötzlich vor der Tür steht und entweder wartet oder sich mit der Haushälterin unterhält und Tee trinkt. Sitzen eure Freunde Zuhause auf der Couch und unterhalten sich unangemeldet mit eurem Nachbarn bei euch im Wohnzimmer, während ihr arbeiten seid ? Einfach cool, überall die offenen Türen und blindes Vertrauen. Finde ich irgendwie in beruhigend in einer solchen Nachbarschaft aufgehoben zu sein und man kann sich auch ne Scheibe von abschneiden.
Miguel sagte uns zum Beispiel auch, dass das Wasser aus dem Meer mit dem Leitungswasser verdünnt exakt die gleiche Molekarstruktur von Natrium, Calium ect enthält, wie der menschliche Körper und dass dies dann sehr gesund sei. Dann sind wir dem Meer ja gar nicht so verschieden.^^ wer kann die Geschichte zu Ende erzählen ?
Und wer weiß woher der Name Gringo kommt ?
Ich wusste es nicht....
Von der Armee, green go. So haben die Südamerika die Amerika verscheuchen wollen.
Jedenfalls wurden wir dort sehr liebevoll behandelt und sie waren wirklich traurig als wir gingen.
Aber Brasilien rief. Eine Tour nach Pelotas die uns fast den ganzen Tag kostete. Nachts um 11 angekommen und wieder keine Unterkunft.... Aber Fortuna war da und wir fanden ein schönes verfügbares Hostel. Ich war so froh, endlich ein Bett zu haben. Am Tag vorher sind wir von einer Hängematte gekracht und es hat mich etwas erwischt. Arme, Hüfte, Kopf und vor allem heiß, kalt Wechsel und Übelkeit kamen dazu. Aber alles wieder gut. In Zukunft teste ich die Dinger besser im Vorfeld.
In Pelotas gibt's nicht viel zu erzählen, nicht wirklich sehenswerte Stadt.
Die Gegebenheiten hier in Brasilien wiederum sind erzählenswert.
So haben wir bis jetzt erfahren, dass es in der 400k. Einwohner Stadt grade mal 5 Polizeiautos existieren. Vor zwei Jahren, gab es deshalb noch eine hohe Kriminalitätsrate, die hat sich aber in zwischen um 40% gebessert hat.
Zu dem gibt man hier kein Trinkgeld. Der Taxifahrer war total überrascht als ich ihm Welches gab. Auch die Lieferanten bekommen kein Trinkgeld. Wir geben dennoch etwas.
Eher fragen sie, wie viel Geld man hat bzw wie viel Wechselgeld sie mitnehmen sollen. Man weiß nie wo die Jungs liefern müssen und manchmal werden sie eben ausgeraubt.
Ebenso fragten wir, ob man das Leitungswasser hier trinken kann. Einige bestätigten dies,Andere sagten wir sollten Wurmtabletten nehmen. Na toll... nagut wir werden Letzteres sicherheitshalber wohl machen und künftig auf Leitungswasser verzichten.
Da Pelotas nicht sonderlich sehenswert ist und wir gerne mal wieder länger an einem Ort wären, sind wir jetzt ins schöne Maquiné gefahren. Mitten im Dschungel, Wasserfälle und Flüsse in denen man schwimmen kann, saftig grüne Berge um einen herum und sehr ländlich. Ach ja, neuerdings haben wir neue Freunde im Wald. Es gibt auch Wildkatze wie Puma oder Jaguars hier. Aber ich denke wir werden sie nicht besuchen ^^ wir hatten heute schon unsere Begegnung mit einer Vogelspinne und ein paar größeren Echsen. Faultiere, Affen, Orchideen, Seerosen, Mangrooven, Eukalyptus... gibt es hier alles. ist eben das artenreichste Land der Welt.
So Mitten in der Natur wird der Fluss mit frischesten Bergquellwasser auch zum Waschen oder Trinken von uns genutzt. Aber wenn man zur falschen Zeit geht, können Bremsen auf einen warten. 😣
Auf dem Weg zum Wasserfall Cascata de Forqueta, muss man mehrere Male die Schuhe ausziehen und durch Bachabschnitte laufen, Schmetterlingangriffen weichen oder über Steine klettern und man kommt sich etwas wie Jumanji oder Moglie vor. Man riecht den Regenwald förmlich. Und das Ergebnis lohnt sich. Fotos sind der Beweis. ;)
Auf dem langen Weg hierher jedenfalls , kann ich nur sagen, haben die Brasilianer eine 1A Gastfreundschaft unter Beweis gestellt.
Ich möchte gar nicht alle Ereignisse nennen, aber das Letzte war schon sehr nett.
Wir sind zu früh aus dem Reisebus ausgestiegen und waren mitten in der Pampa etwas verloren. Also stellten wir uns auf die Straße und hielten den Daumen raus. Uns blieb nicht viel mehr übrig.
Einige Autos später hielten Ailton und Rosani und ihr übergewichtiger Dackel an. Sie nahmen uns mit in Richtung Barra d. Ouro. Dort hatten sie ihr Wochenendhaus mit riesen Garten, Hühnern, Pool, zwei Wohnzimmer, 4 Schlafzimmer ect... jedenfalls haben wir Essen, eine Dusche und eine Nacht in ihrem Haus bekommen und wurden am nächsten Tag noch zu unserer Unterkunft gebracht.
Ihr könnt euch vorstellen wie schwer die Unterhaltung auf portugiesisch war ?! 😅 Aber das macht nichts. Googleübersetzer half etwas und die Wärme von ihnen kam auch so an.
Wie viele nehmen schon Fremde mit und bieten all dies einfach so an ??? Und als wir gegangen sind haben wir noch sämtliche Utensilien zugesteckt bekommen, damit es uns auch nicht schlecht geht auf der Weiterreise. Denn jede neue Unterkunft bringt die gleichen Probleme mit sich. Ständig verlegt man was, vergisst man was oder findet etwas erst 1-2 Unterkünfte später wieder.
Da gibt es noch Optimierungsbedarf. ^^
Parallel zu Brasilien habe ich im workaway bereits eine Reitrange in Peru gefunden, zu der wir kommen dürfen. Worauf wir uns schon freuen. Wird aber noch etwas dauern. Mal sehen, es gab noch weitere Angebote über workaway, könnte noch spannend werden. Südamerika hat >2500 Angebote online.
Da geht was ;) abwarten....
Also haltet die Ohren steif und bis bald ihr Lümmel und Lümmelinen.
Kurz an meine Familie gerichtet:
Ohne Nonna wären die meisten von uns nicht hier. Ich bin ihr dankbar für diesen Fakt.
Und dankbar für die Liebe die sie uns immer bedingungslos schenkte und für die Menschen die sie hervorbrachte. In meinem Herzen wird sie immer weiterleben.
Riposa in pace. Ti amo per sempre Nonna
Ciuri ciuriRead more
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- Day 30
- Friday, December 29, 2017 at 7:09 AM
- 🌧 6 °C
- Altitude: 49 m
UruguayPlaya del Rivero34°2’21” S 53°32’48” W
Re-onlined (Bilder)

....

TravelerHallo, also erst mal schön, dass es Euch bis im letzten Jahr richtig gut ging! Ja, andere Länder und Kulturen zeigen uns mal auf, dass wir auch ganz gewaltig entschleunigen können und trotzdem lebt es sich gut - oder gar besser? :-) Bin mal richtig gespannt, ob es so etwas wie ein Feuerwerk gab. Ich vermute mal ganz stark - wenn, dann total anders! Aber bestimmt genauso gut - Ich wünsche Euch für 2018 auf jeden Fall viel Glück, stets beste Gesundheit, viel Erfolg und Zufriedenheit!
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- Day 29
- Thursday, December 28, 2017 at 5:52 PM
- ⛅ 1 °C
- Altitude: 49 m
UruguayPlaya del Rivero34°2’21” S 53°32’48” W
Re-onlined

So, nun ist wieder etwas Zeit vergangen hier in Uruguay und wir geben wieder ein Lebenszeichen von uns^^
Uruguay hat wirklich etwas sehr gemütliches, die kleinen bunte Häuser, fast wie in Caminito so bunt bemalt und wie Bungalows gebaut, die weiten Felder, die vielen Tiere, das sehr schwankende aber meist gute Wetter, die vielen Tramper, die langen Strände, das lockere Leben, die ständig hilfsbereiten Menschen, schwer zu glauben, dass das hier alles so normal ist. Die nächste Ortschaft von uns hieß La Pedrera ca.4 km und besteht aus ein paar Häusern/Hostels, ein paar Bars die erst um 8p.m. aufmachen, 3 Supermärkten (warum 3 :D einer würde komplett ausreichen ) und sonst nur noch eine Eisdiele kurz vorm Strand. (Mein Glück :D )
Es wirkt aber fast wie ausgestorben hier, wahrscheinlich weil die Saison noch nicht richtig losging.
Bargeld abheben is hier leider nicht möglich. Es lohnt sich scheinbar nicht mal einen Bankautomaten zu platzieren, so leer ist es hier. Aber etwas Strom gibt's schon ^^
Bargeld abheben geht erst in der nächst größeren Ortschaft, meines Erachtens immer noch ein Dorf, aber ein Süßes. Um dort hinzugelangen, muss man an der Küste entlang fahren, welche einen wirklich schönes Panorama hat.
Dennoch, langsam wird es aber wirklich schwierig was Bargeld betrifft. In verschiedenen Orten, an verschiedenen Automaten, war es uns nicht möglich auch nur einen Dollar abzuheben. Also jeder der hier herkommen mag, sollte das im Hinterkopf behalten.
Ansonst, Zeit spielt hier für die Menschen keine Rolle. Es lebt niemand mit einer Uhr. Busfahrpläne gibts es entsprechend auch nicht und sowas wie feste Arbeitszeiten kennt sowieso niemand. Das macht das Leben hier ganz entspannt. Wir genießen es. ^^
Unsere Aufgaben bei Mariana reichen von Stühle und Tische bemalen, zu Unkraut rupfen, über Wände mit Lehm bauen und den Garten bepflanzen. Lediglich ein paar Stunden am Tag. Die Arbeit wirkt auf uns sehr meditierend und macht sogar Spaß. Mariana hat einige Tips und Tricks auf Lager, die sie uns hin und wieder weitergab. Sie ist so eine typische so it yourself Meisterin. Geht nicht gibt's nicht.
Wir machen uns die ganze Zeit dabei dreckig , aber das macht hier nichts, kaum ist man sauber, kommt der Hund und man ist wieder dreckig. Also gewöhnen wir uns lieber dran.
Ich genieße es auch seit Wochen keine Schminke mehr zu tragen.
Mariana und Roger sind zwei liebenswerte Menschen , doch auch sehr eigen und daran muss man sich erstmal gewöhnen. Mariana ist z.b. eine phänomenale Köchin, es gibt nie das Gleiche und Alles ist außergewöhnlich, obwohl meist vegan oder zumindest vegetarisch. Luca mag es vor allem kein Industrie Food zu bekommen, tut ihm gut. Mariana ist auch eine sehr selbstständige und fleißige Frau, jedoch manchmal wirkt sie etwas kühl oder launisch. Das hat nichts mit uns zu tun. Sie hat zwei Kinder und kaum Geld und muss schauen, wie sie über die Runden kommt. Da gibt es halt nicht nur schöne Tage.Für sie ist es eher daily Business, wohin gegen es für uns eine Erfahrung ist.
Roger ist häufiger etwas abwesend als Charakter. Aber im Grunde auch sehr lieb. Wir wundern uns nur oft, was er alles nicht weiß, obwohl er hier wohnt.
Trotzdem mal eine interessante Erfahrung, mal ganz anders zu leben.
Die Kinder begeistern mich, sie kommen nach Hause, nehmen sich ein Comic, einen Teller Obst und lesen erstmal, denn hier gibt es keinen Fernseher und auch keine Schokolade und die Kinder wirken dennoch so ausgeglichen und glücklich.
Nur eins wundert mich an den Kindern schon. Hier spielen eher die Erwachsen mit Schlamm z.b, beim Bau einer Wand und die Kinder ekeln sich dabei vor dem Schlamm. Sehr naturverbundene Kinder sind es irgendwie doch nicht, obwohl um sie herum nichts anderes ist.
Als ich Kind war fand ich Schlamm immer schön ;)) nicht wahr Mama ;)
Viel mehr jedoch fasziniert es mich jeden Tag wieder, wie wunderschön die Natur um ums herum ist. Ich schlafe ein und höre alle Tiere aus dem Wald und ums herum, ebenso wenn ich morgens aufwache, sind es meist die kleinen Pieptmätze die mich wecken.
Neulich saßen wir draußen auf unserem Sofa auf der Wiese und schauten in den Wald der uns umgibt und stellten fest, wie wunderschön dieser 4d UHD Dolby surround Fernseher ist. Das ist Entspannung pur. Man stellt plötzlich fest, was die Vögel da den ganzen Tag machen und zwitschern und wer welcher Vogel welchem weichen muss und wer wann was zu sagen hat.es klingt so träumerisch, aber es ist wirklich so, man nimmt es anders wahr. Bis auf die Riesenspinnen die uns ein paar mal von der Arbeit abgehalten haben. Daran muss man sich auch erstmal gewöhnen ^^
Ansonsten vergisst man die Zeit und entdeckt, dass nie nichts los ist. Spannende Beobachtungen. Wie in Dokus, man muss halt selber kommentieren, dann wird es auch beliebig lustig. Und fördert die Kreativität.
Und dann noch natürlich Semilla (semicha gesprochen /e.g. samen ) die süße Maus, einen wunderschöne kleine Hundedame hat mein Herz erobert. Sie ist zwar etwas quengelik und aufdringlich, aber sie hat einfach den Hundeblick drauf und da kann ich ihr nicht böse sein :))
Luca fühlt sich deswegen etwas vernachlässigt, aber im inneren weiß er, daaa nur er die Nummer 1 ist in meinem Herzen ♡ ich liebe dich mein Schatz
Seit ein paar Tagen haben wir nun auch ein neues Haustier gehabt, unsere Kuh Betty.
Als wir morgens aufgestanden sind, stand sie etwa 10 Meter vor unserer Tür und frisst den ganzen Rasen weg.
Wenn man nicht damit rechnet ist es schön etwas überraschend. Aber schön.
Ab und zu nehmen uns Roger und Mariana mit in die Stadt, bzw. ins Dorf, wo wir unsere Einkäufe machen können.
Marianas Auto hat zwar 4 Reifen und kommt vom Fleck, aber ob das so ungefährlich is bezweifel ich. Den TÜV gibt's hier nämlich nicht. Und das merkt man hier leider auch. Ihr Auto wackelt und kracht, und vorne als auch hinten hat es einen 8er in der Achse . Bin ich froh, wenn wir immer lebend ankommen :D. Aber vermutlich müssen sie es verkaufen. Es taugt nur nichts mehr.
Autos scheinen hier jedoch unheimlich teuer zu sein. So bekommt man auch für so eine Schrottkarre immer noch was. In Deutschland legt man wohl eher was drauf, damit es abgeholt wird. Jedenfalls ist es scheinbarer Luxus überhaupt ein Auto zu haben. Wäre das nächste Dorf nicht immer so weit weg, dann ginge es auch gut ohne Auto hier. Mariana dagegen ist drauf angewiesen mit ihren Kindern.
Mariana hat uns neulich davon erzählt, dass sie ihr altes Auto an ihren Nachbarn verkauft hat.
Einen Teil hat er bar bezahlt, einen Teil hat er mit Kuhmilch bezahlt. Die Leute handeln hier mit allem möglichen, so fern es sinnvoll für sie ist, wirklich cool.
Neulich jedoch war es toll ein Auto zu haben.
Roger und Mariana haben uns spontan zu einer Lagune mitgenommen, pünktlich zum Sonnenuntergang.
Der Himmel hatte alle Farben und es war wunderschön. Wir waren den beiden sehr dankbar für den spontanen Ausflug.
Wir haben auch ein paar weitere Ausflüge schon gemacht. Auf dem Weg zum Meer z.b. gibt es das "Valle de La luna" das Tal des Mondes, welches ein tiefer Krater mit einer sehr schöne Vegetation . Sieht etwas aus wie man sich den Mond vorstellt, nur mit ein paar mehr Pflanzen. Luca dachte an Star Wars als wir es betraten. Mariana meinte, dies sei durch Erosionen entstanden und dass es in Afrika genau das Pendant hierzu gibt.... Wir werden es prüfen 😊
Ebenso ein wunderschönes Ausflugsziel ist Cabo Polonio.
Es ist eine Pininsula, mit Leuchtturm, Seerobben, zwei Stränden und einigen verteilten kleinen Häuschen. Die meisten sind Hostels oder zu vermieten. Es gibt nur 60 Einwohner und ein paar kleine Geschäfte.
Es ist sehr windig dort, ansonsten wirklich sehr schön. Man erreicht diese Halbinsel nicht durch öffentliche Verkehrsmittel. Entweder man wandert 7 km in den national Park oder nimmt das Pferde oder ein riesen Reisetruck. Wir haben uns für letzteres entschieden. Mega wacklig, aber Sau cooles Erlebnis. Der ort lockt eher junge leute und vor allem backpacker an. Jedenfalls ist es ein Ort der eine gewisse Magie mit sich bringt und den man so nicht jeden Tag sieht.
Und neulich sind wir zum Einkaufen getrampt. Es war Lucas erstes Mal. Große Aufregung ^^ er hat sogar ein Schild gebastelt. Hin ging es sehr gut, zurück haben uns viele abgewunken.
Wir machten die Beobachtung beim Einkaufen, dass die Leute hier immer nur so viel kaufen, wie sie grade brauchen. So kommen Sie vermutlich nicht in die Gefahr mehr zu kaufen, als sie sich leisten können.
Auch ein Weg zum sparen.
Außerdem rennt hier jeder mit seiner Teekanne Mate rum, Wahnsinn, die Leute sind echt süchtig nach dem Zeug. Uns ist es etwas zu bitter. Man gab uns den Rat, entweder ganz oder gar nicht mit Mate anzufangen. Weil es macht scheinbar wirklich abhängig.
Alles in allem ist es hier sehr schön, nur auch manchmal ein wenig schwierig, inmobil zu sein und dann noch die Sprache... aber Wir arbeiten dran.
Dazu sind wir halt auch die Generation in der Handys normal sind und hier haben wir quasi kein Internet. Aber das tut uns auch mal gut. ^^
Also macht euch keine Sorgen, wenn ihr mal ein paar Tage nichts von uns hört .
Wir sind heute weiter getrampt nach Punta del Diablo.
Wirklich schönes Örtchen. Hier ist auch etwas mehr los als in La Pedrera.
Wir machten und mittag aufn weg zur strasse, mal schauen wie weit wir kommen, die semilla natürlich immer mit dabei. Wir hatten bedenken die meinsten denk der hund gehört zu uns, und soll mit. Doch
wir haben keine 5 min an der Straße gewartet und schon kam ein cooles, freundliches und lebenslustige argentisches Pärchen. Semillcha wustte gar nicht was los ist, und wollte natürlich mit einsteigen. Wir fuhren los und sie fängt an dem Auto her zulaufen direkt auf der strasse zwischen Auto s o.O und sie lief weiter und weiter bis wir sie immer kleiner war und dann auf einmal weg :( .
Zum Glück hat sich Mariana gemeldet das semilla gesund und munter nun Zuhause ist.
Die fahrt war schnell rum, und das Pärchen machte sich auch noch die mühe uns von hostel zu hostel zu gfahrn. Schneller und günstiger hier her ?! No way! Und dann noch so nette Leute. Also das kann man hier gut machen.
Ansonsten geht es wahrscheinlich bald weiter nach Brasilien. Porto ablegte schwebt uns vor...
Wir hoffen ihr hattet alle schöne Weihnachten und ihr friert nicht zu sehr, feiert nun gut ins neue Jahr.
Wir grüßen euch alle und wünschen euch eine schöne Feiertage und einen guten Rutsch;)
P.s. hier feiert man scheinbar kein Weihnachten, obwohl alle katholisch sind..Read more

Janet FaraciDie Hütte um den Baum herum gebaut......supergeil. Wird das ein neues Gästehaus?
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- Wednesday, December 13, 2017 at 10:28 AM
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UruguaySanta Isabel34°33’45” S 54°6’51” W
Irgend wo im Nirgendwo

Hier noch ein paar Bilder .. von unserer schönen Umgebung

Janet Faraciwow...wir würden am liebsten packen und nachkommen.Der Strand haut mich um.
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- Tuesday, December 12, 2017 at 7:09 PM
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UruguaySanta Isabel34°33’44” S 54°6’51” W
Irgendwo im Nirgendwo...

... die letzten Meter zu unserem neuen Zuhause in Uruguay waren nochmals eine ordentliche Odyssee.
Es sah alles so einfach aus, doch es stellte sich als echte Herausforderung heraus. Während einer 14 Stündigen Fahrt und siebenmaligen Umsteigen, sind wir durch die tollsten Ortschaften an der Küste von Uruguay entlang gefahren. Überall coole alte, auch leicht verrostete Karren, bunte Häuser, Pferdekutschen zum Transport von Waren, die wie ein Pick Ups benutzt werden, singende Busfahrer und unzählige freilebenden Tiere. Unheimlich hilfsbereite und sympathische Leute überall. Sogar eine wildfremde Frau kam vorbei und küsste mich einfach so am Arm, während Simone auf dem Klo war. Weiß nicht was das sollte, aber es war irgendwie sympathisch.
Alle fragten, ob sie uns mit den Weg helfen können, weil wir etwas verirrt aussehen und überall hatte man Geduld für einen. Die Landschaft ist traumhauft, erinnert sehr an den 17 miles drive in Kalifornien, wer mal da war. Strand, blaues Meer, Robben, Palmen, Wald und die Tiere haben einfach Platz für freies Leben.
Das Wetter ist bislang super, immer blauer Himmel und Sonnenschein, doch durch den Wind lässt es sich gut ohne Klima aushalten.
Die Fernbusse hier sind übrigens sehr geräumig und bequem, was die Reise nicht so schwer machte.
Jeden falls sind wir in La Pedrera angekommen, wo Mariana uns abgeholt hat. Sofort wurden wir mit Küsschen begrüßt.
Sowieso werden hier alle, egal ob fremd oder nicht, ob alt oder jung, mit einem einseitigen Küsschen begrüßt. Macht es gleich viel vertrauter und gemütlicher hier.
Die Ortschaft von La Pedrera ist winzig, ein paar einsame Strandbars, auf einer leicht sandigen Straße, wenige Hostels und einige Hunde gibt es hier. Es ist wunderschön und liegt direkt am Meer.
Mariana zeigte uns kurz noch das Örtchen und wir fuhren dann gemeinsam zu ihrem Haus, welches quasi am Ende vom Strand liegt.
Das Haus hat sie übrigens komplett selbst aus Holz und Lehm gebaut. Es liegt an einem Feld und Waldstück, in der Nähe des Strandes und ist echt urig.
Wir wurden direkt von zwei Hunden begrüßt. Semicha und Carosso. Eine Katze gibt es auch noch...Isolde. trickreicher Vierbeiner sag ich euch.
Mariana führte uns ein paar Meter durch den Wald, zu unserer Caballa oder so ähnlich ^^
Eine kleine Holzhütte, in der wir alles haben was man braucht. Und das Bad befindet sich direkt um die Ecke. Der Blick aus dem Fenster ist pure Natur.Alles ist aus Holz oder Pflanzen gemacht.
Doch mit Tieren sollte man besser keine Probleme haben, denn sie sind ALLE hier......
Jedenfalls hat Mariana uns noch was zum Essen gemacht und ihren Mann vorgestellt.
Er ist übrigens aus Konstanz, was die Kommunikation etwas erleichterte.
Nach einem Mate Tee und etwas Kennenlernen, erklärt er uns wie das hier alles so abläuft und was es zu beachten gibt.
So klärte er uns über die Beschaffenheit seiner Tiere auf. Carosso zum Beispiel wurde von einem Fremden mit einer Machete auf der Schnauze und in den Nacken geschlagen. Es ist sieht fürchterlich grausam aus. Das arme Tier. Aber hier peppelt man ihn gut wieder auf. Die Menschen hier geben leider nicht alle so viel auf Tiere. Hunde zum Beispiel gibt es sehr viele hier und wenn einer nicht funktioniert, wird ihm eben mal manchmal auch ein kurzer Prozess gemacht.
Semicha dagegen ist ihnen zugelaufen. Eine sehr liebesbedürftige kleine Hündin. Simone ist allzeit bereit zum Kraulen. Ihr Glück.... Und mein Pech. Seit dem die Tiere hier sind, spiele ich nur noch die zweite Geige. Mich gibt es schließlich immer....
Roger sprach weiter über das Essen im Haus. Die Küche dürfen wir mitbenutzen, mittags kocht sie für alle, sonst gilt Selbstverpflegubg. Der Haushalt ist hauptsächlich vegan oder vegetarisch. Mariana war mal Köchin und wir alle profitieren davon. :D
Niemals hätte ich gedacht, dass es so gut schmecken kann. Heute gab's Rote Beete Burger mit Salat und selbstgemachten Brot. Ja ja... rote Beete, ich dacht es auch nie. Aber sie hat es echt gut hinbekommen. Und an alle Fleischesser, mit geschlossenen Augen kann man es fast raus schmecken das nicht vorhandene Fleisch.
Mariana hat zwei Söhne, welche hin und wieder da sind. Ansonsten gibt es noch Elli, unsere rastaköpfige Nachbarin. Ein Engel von Mensch. Sie wiederum hat auch zwei Kinder, welche gelegentlich da sind.
Sonst gibt es nur noch Roger und uns.
Wenn man von Grundstück zu Grundstück will, besonders Abends, dann klatscht man vorher und ruft kurz. Erst bei einer Zustimmung darf sich der jenige näher. Altmodische Klingel sozusagen. Sonst geht man eben wieder.
Betreten ohne Befugnis spricht sich wie ein Lauffeuer um. Alle klatschen und schreien, und die Hunde bellen. Kommt aber nicht oft vor.
Moderne Alarmanlage eben.
Ansonsten ist alles ruhig, bis auf das Ein oder anderen Tierchen, welches die Meisten wohl lieber meiden.
Wir lassen uns von den Kröten, den Mosquitos, Bremsen, Schlangen, stechenden Raupen, Spinnen oder Skorpione nicht abschrecken. Ehrlich gesagt lebt man hier in solch einem Frieden mit der Natur, dass sogar die Mosquitos einen in Ruhe lassen.
Nachts jedoch hört man den ganzen Wald, von Pferd und Kuh, über alle Vogelarten, alle Sträuchertiere und alle Summer und einiges mehr, alle sind sie dabei.
Auf dem Weg zum Strand gibt es manchmal Hunde die hunger haben und gerne mal in kleinen Rudeln jagen.
Also empfiehlt er uns einen Stock mitzunehmen, denn die Meisten wurden mit Wechen geschlagen und haben deshalb besonders Angst und lassen somit leichter nach.
Der Strand ist nur 10-15 min weit weg. In Uruguay verkauft man uns das allerdings als zwei Minuten. Aber alle Leben hier ohne Uhr, also haben sie auch kein empfinden mehr für Zeit.
Das Meer ist echt schön, aber etwas ruff und wir haben den Strand quasi für uns ganz alleine. Nur Einzelne verirren sich hier her.
Der Rest vom Haus beziehungsweise von unserem Grundstück ist fabelhaft. Überall grün und Tiere, Hängematte, sonnige und schattige Plätzchen, das Meer, ein schöner Garten, entspannte Leute, Idylle wo man hinschaut, und sein eigenes kleines Häuschen. Und zu allem Übel müssen wir das gute Quellwasser trinken. Kommt direkt aus der Leitung und schmeckt erste Sahne. Zwischen unserem Zimmer und dem freien Nachbar Zimmer ist das Bad mit zwei Spiegeln und zwei Waschbecken. Jeden falls ist unser Vogelfreund Lui immer wieder hier und springt zwischen den beiden Spiegel hin und her und kämpft dort gegen sich selbst. Die andere Theorie ist, er betrachtet sich einfach nur selbst, weil er narzisstisch ist. Aber wirklich niedlich, er müsste es nur nicht auch nachts machen ^.^
Aber nachts machen die Tiere hier die Musik. Entweder man liebt es oder man stört sich daran. Ich denke wir tendieren zum Ersten.
Roger und Mariana sind zwei sehr liebe, aber eigene Menschen. Wir kommen jedoch sehr gut mit ihnen aus und freuen uns Über ihrer Gastfreundschaft und ihr Vertrauen.
Mariana versucht deutsch zu lernen, also können wir ihr hier und da helfen. So wie sie mit uns auch mal Spanisch spricht.
Die beiden leben hauptsächlich als Selbstversorger, so wie die Meisten hier in Uruguay.
Nur das Nötigste wird im nächsten Dorf gekauft, das Meiste stellt man hier selbst her.
So sind die beiden auch Experten für Kräuter und Öle. Wir werden sicherlich das Ein oder Andere testen. Rizinos Öl oder so ähnlich , soll beispielsweise sehr gut für vielerlei Hinsicht sein. Lassen wir uns überraschen.
Oder auch mal eine Mandelmilch wird hier zum beispiel selbst gemacht. Es geht hier wirklich anders vor sich her als wir es kennen.
Generell wird hier viel Zeit fürs Essen investiert und vor allem zur Vorbereitung. Sie steht gerne mal 2 Stunden in der Küche für ein Mittagessen. Aber es lohnt sich auch wirklich. Der Haushalt dagegen ist nicht so wichtig. So kommt es auch vor, dass man neben einem Werkzeugkasten isst oder etwas Schmutz mit ins Haus trägt.
Doch das fällt hier nicht ins Gewicht bzw. Wird nicht so eng gesehen.
Die lange Fahrt am ersten Tag und der starke Kontrast hier.... unsere Körper sind angekommen, aber unsere Geister müssen noch folgen. Am zweiten und dritten Tag haben wir es schon mehr begriffen was es heißt soweit von allem weg zu sein und ein derartig anderes Leben kennenzulernen. Das Internet ist nur manchmal für kurze Zeit und schwach verfügbar. Also heißt es wirklich mal abschalten.
Hilft hier, um Blödsinn aus dem Kopf zu bekommen.
Hier wird morgens meditiert, mittags vegan oder zumindest vegetarisch gegessen, verschiedene Öle zu medizinischen Zwecken hergestellt und immer wieder viel Hand rund ums Haus angelegt.
Die wenigstens Leute haben hier Berufe, wie die die wir üblicherweise in Deutschland ausführen. Außer in Montevideo, der Hauptstadt. Die Leute haben hier eher Land und Tier. Nur 3 Mio Einwohnern... Und so viel Land. Da sind die Menschen hier rund um die Uhr als Selbstversorger tätig. Scheint aber gut zu funktionieren. Man hilft einander gerne.
Ja man könnte fast schon einen Schritt weiter gehen und sagen sie leben so autark, dass es schon an Anarchismus grenzt. Es wird weniger über Links und rechts in der Politik gesprochen, sondern über Kontrolle (oben) vs liberty(unten),
Wirklich interessant mit anzusehen. vielleicht nimmt man ja ne Scheibe hiervon mit. Es scheint hier aber Allen gut zu gehen. Keiner jammert, alle haben was sie brauchen. So zumindest Roger zu uns.
Land und Tier hier zu kaufen, ist für deutsche Verhältnisse nicht all zu teuer. Ca.3000 € der Häckter. Ich könnte, mir das für die Rente jedenfalls gut vorstellen. ^^
Und wer ein Pferd will, kann sich das wohl auch leisten. Hier können also Träume wahr werden, für die die drauf stehen.
Unsere Aufenthaltsberechtigung besteht darin, dass wir beim Rumwerkeln helfen. So haben wir beispielsweise an einer Stelle Bodenplatten entfernt, wo Neue reinkommen und aus Erde und Wasser Lehm hergestellt und mit Hilfe eines Gerätes, Flaschen, Tannenzapfen, Blättern und Stöckchen eine Lehmwand für eine kommende Küche hochgezogen. Zumindest die Hälfte. Der Rest folgt noch. Es ist nicht wirklich schwierig, man macht sich nur etwas dreckig und muss genug trinken. Ansonsten macht es sogar wirklich Spaß und es ist am nächsten Tag schön anzusehen, was man am Tag zu vor geleitstet hat. Etwas Gartenarbeit oder ähnliches könnte uns noch bevorstehen, aber wir machen's gerne.
Unterm Strich haben wir etwas gebraucht, um mental hier anzukommen, doch wir sind uns sicher, wir werden hier bis Ende des Jahres aufhalten, denn es gefällt uns ganz gut hier.
Es ist ein Leben hier, wie wir es bislang noch nicht kennen, aber von dem wir uns gerne was abschauen, denn es sieht wirklich idyllisch und zufriedenstellend aus.
Bin gespannt was man uns noch alles beibringt und wie sich das auf unser Gemüt niederlässt. Könnte sehr der Erholung dienen.
Danach könnte es nach Brasilien weiter gehen. Mal schauen.
Um euch nicht noch mehr vollzuquatschen, machen wir mal Schluss für heute.
Unter diesem freien und klaren Sternenhimmel sagen sich nicht nur Igel und Hase gute Nacht, sondern auch die Glühwürmchen und die Mosquitos.
Buenas noche.Read more

Janet Faraciwolltet ihr nicht genau soetwas mal kennen lernen? Großartig. Das komplette Gegenteil von berufstätigen Stadtleben. Ich beneide euch :)

Janet FaraciKönnt ihr noch ein paar Fotos hinzufügen bitte. Die Tiere, der Strand, das Gelände, Roger und Mariana......
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- Day 10
- Saturday, December 9, 2017 at 10:27 AM
- 🌬 29 °C
- Altitude: Sea level
UruguayPuerto de Colonia del Sacramento34°28’30” S 57°50’37” W
Auf in neue Gewässer

Die letzten Tage in Buenos Aires....
Am Mittwoch hatte es knapp 30 Grad und einen strahlend blauen Himmel. Was macht man nur mit so einem Wetter? Richtig, man nutz es aus. ;)
Also haben wir uns auf den Weg nach Tigre gemacht. Man hat uns schon öfter davon berichtet, aber bislang haben wir es noch nicht geschafft dort vorbei zu schauen.
Nanaja, unsere gute Fee in unserer Unterkunft gab uns den Tipp und eine Wegbeschreibung.
Gott sei Dank klappt das mit dem Spanisch nach der ersten Woche schon gut genug, um nach dem Weg zu fragen und die einfachsten Sachen klären zu können. Mir persönlich hat es selten mehr Spaß gemacht eine Sprache zu lernen und bleibe schön am Ball.
Am Hauptbahnhof angekommen, gab's wieder das erste Problem, die Bezahlschranke zum Gleis hat gesponnen. Also habe ich unsere Karte mehrfach an das Gerät gehalten, wodurch auch mehrfach der Betrag abgebucht wurde. Hinterher fand ich raus, dass man den Dingern einfach etwas Zeit geben muss. Naja, Lehrgeld ist manchmal gut investiert.
Aber grundsätzlich keine schlechte Idee mit den Schranken, so gibt es keine Schwarzfahrer.
Im Zug selbst, der einen halbwegs modernen Eindruck machte, kamen wir uns vor wie auf einem Basar.
Ein Händler nach dem Anderen packte seine Waren aus und bequatschte den Zug, mit dem was er hat und warum man es kaufen sollte.
Socken, Armbänder, Portemonnaiees, Lotteriescheine, Uhren.... alles mögliche versuchte man uns anzudrehen. Eine Stunde durchgehend. Würden wir das öfter fahren müssen, würden wir vermutlich durchdrehen.
In Tigre angekommen, begrüßte uns eine echt lässige Reagge Band mit coolen Beats. So stelle ich mir eigentlich eher Jamaika vor. ^^ sei's drum.
Tigre wirkte sofort aufgeräumter, ruhiger und freundlicher als Buenos Aires. Es ist bekannt für seine Grachten, Bootstouren, den Puerto de Frutas und den Tigern.
Das mit den Tigern halten wir aber für Tierqäulerei, weswegen wir das ausgelassen haben.
Der Markt dagegen war sehr sehenswert. Schöne kleine Stände mit tollen Sachen, aber kaum Früchten, was der Name ja vermuten ließ. Jedoch sind wir nicht mit der Absicht zum Shoppen gekommen. Hätten eh keinen Platz irgendwas mitzunehmen. War eher ein schönes Bummeln.
Ist sicherlich ein sehenswerter Tagesausflug für alle die hier her kommen.
Aber ein viel außergewöhnlicher Tagesausflug war der Tag danach, wieder auf Empfehlung von Nanaja und zwar der Characita Friedhof.
Direkt vorm Eingang dachte ich, es ist soweit, Simone hat ihren Hund gefunden, aber gut dass es doch noch auf sich warten ließ.
Eine kleine Hundedame machte mit Simone Bekanntschaft und ließ sich lange kraulen. Bis irgendein Vandale vorbei kam, um uns seinen Quatsch anzubieten. Der Hund reagierte sofort bissig zu dem Kerl und verließ uns dann ebenfalls. Der Hund wusste ebenso wie wir, dass der Kerl keiner von den Guten war.
By the way, ich glaube mittlerweile können wir an Hand des Haufen sagen, welche Hunderasse ihn gelegt hat. Das lernt man hier.
Jedenfalls ist der Chacarita der Nationalfriedhof von Argentinien, auch wenn viel unbekannter als der cementerio de Recoleta, auf dem die Reichen und Schönen ruhen.
Es war mit Sicherheit der eindrucksvollste Friedhof den ich mir vorstellen kann.
Ungelogen, sicherlich eine halbe Million Menschen liegen dort. Er ist riesen groß.
Allein der Eingang sieht aus, als würde man in einen Palast eintreten. Direkt dahinter sind tausende von Mausoleen. Einige von ihnen kann man sogar einsehen. Die Särge liegen sichtbar vor einem. Leider konnte man auch teilweise Grabschändungen beobachten.
Aber das ist wohl kaum zu verhindern. Die Latinos sind bekannt dafür, dass sie sich nicht adäquat benehmen können. Deswegen sind sie bei unserer Unterkunft sogar geblacklistet. Immer wenn etwas zu Bruch geht, verloren geht oder beschmutzt wird, waren es die Latinos, weshalb sie Hausverbot bei uns hatten. Wenn man durch die Straßen läuft, kann man das gut nachvollziehen.
Weiter hinten auf dem Friedhof sind mehrere Etagen tief reihenweise Gräber für Urnen. Mehr als das Auge fassen kann. Hierbei gab es sogar Aufzüge, so tief ging das. Wir machten schon Witze und vermuteten, dass die Aufzüge geradewegs in die Hölle führen würden.
Und ganz zum Schluss gab es auch die gewöhnlichen Gräber mit Kreuzen oder Grabsteinen. Also wird für jedes Portemonnaie etwas geboten. Wirklich ein ganz besonderer Friedhof.
Am Abend gab es dann einen gemeinsamen Pizzaabend mit den Anderen aus unserer Unterkunft.
Ein nettes Zusammenkommen, bei dem man viel von den Anderen lernen kann.
Wir haben unsere gemeinsamen Eindrücke noch mal gesammelt.
Was wir noch nicht festgehalten haben...
Wirklich seltsam, dass so gut wie jede Frau hier schwanger. Es ist schwer eine nicht Schwangere zu finden. Wir vermuten, dass Verhütung hier kein großes Thema ist und Kinder gleichzeitig auch die Rente absichern.
Die Polizisten sind in den armen Viertel die dunkelhäutig und in den reichen Viertel Weiße. Übrigens fährt die Polizei durchgehend mit Blaulicht, auch ohne Einsatz.
Die Bahnen sind rund um die Uhr voll, etwas wie Rush Hour gibt es nicht, bzw gibt es ständig. Es liegt daran, dass es keine festen Arbeitszeiten gibt, ständig sind die Leute am Pendeln.
Es gibt keine offiziellen Öffnungszeiten, die Geschäften machen auf und zu wie sie lustig sind.
Vor 20 Uhr macht so gut wie kein Restaurant auf, die Leute essen eher zwischen 22-23 Uhr zu Abend...
Es gibt zwar überall Obst und Gemüsestände, aber das ist nur für die Touristen, die Einheimischen bleiben bei ungesunder Nahrung. Sieht man ihnen leider auch an.
Weiter haben wir noch ein paar Reisetipps erhalten und uns gleichzeitig über unseren Pizzabäcker amüsiert. Ein lieber Kerl, mit etwas Übergewicht und langen Haaren und einer süßen Blümchenschürze der uns ständig nachlieferte. Toller Anblick war das mit der Schürze.
Gestern auf dem Heimweg, hatten wir ein wirklich freundliches Erlebnis. Von unserem letzten Geld bevor es aus Argentinien rausgeht, wollten wir uns noch ein großes Bier kaufen. Wegen dem Flaschenpfand hat das Geld, der armen deutschen Toursiten (uns) jedoch nicht gereicht.
Da kam eine Mutter mit einem Lächeln wie ein Engel auf uns zu und brabbelte wild auf Spanisch los und gab uns zu verstehen, dass sie uns helfen kann. Zu erst vermuteten wir sie will ein Geschäft mit uns machen oder uns übers Ohr hauen, aber bei dem strahlenden Lächeln sind wir schwach geworde und folgten ihr.
Sie brachte uns zu sich nach Hause, gab uns eine große leere Flasche Bier und meinte, die können wir für den Flaschenpfand nutzen. Somit kamen wir doch noch zu unserem Abschiedstrunk. Ob uns das in Deutschland auch passiert wäre ?
Ich muss in einem Halbsatz mal erwähnen, dass mir aufgefallen ist, dass Simone ihre nicht vorhandenen italienischen Gene entdeckt und bei Gesprächen immer mehr gestikuliert. Vielleicht schaut sie sich das hier auch irgendwo ab. 🤣 ist jedenfalls lustig mit anzusehen. ^^
Wieso das letzte Geld in Argentinien und wieso auf in neue Gewässer?
Wir haben in der Zwischenzeit über workaway eine nette Familie gefunden, die in Uruguay eine Bio Plantage betreiben und im Gegenzug zu etwas tatkräftiger Unterstützung Unterkunft und Verpflegung zur Verfügung stellen. Wir haben uns arrangiert und sind nun mit der Fähre auf den Weg nach La Pedrera.
Nicht all zu weit weg von Punta del Este und Rocha. Die Küste soll sehr schön sein und die Hauptsaison beginnt jetzt erst.
Simone ist jedoch Seekrank geworden, was wir gleich mit Tabletten gegen Übelkeit beheben mussten. Gut dass die Fahrt nur etwa 7 h beträgt.
💩😷
Gut, aber auch das überstehen wir.
Mal sehen was uns ins Uruguay erwartet. Wir können sicherlich auch ans Meer oder mal surfen. Die Arbeitszeiten begrenzen sich auf 3-5 h am Tag und das Wochenende ist frei. Da wird es sicherlich viel Freizeit geben. Wir werden sehen was auf uns zu kommt, aber wir freuen uns schon auf das was kommen wird. ;)
Aber der erste Eindruck mit dem durch Uruguay lässt uns nur gutes vermuten. Wunderschöne gepflegte und saftige Natur, total viel freilebenden Tiere und die Pferde und Kühe sehen viel gesünder aus, als die üblichen Verdächtigen. Und vor allem sind die Tiere hier 1/3 größer als die Pferde und Kühe in Deutschland.
Liebe Grüße und bis baldRead more
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- Day 6
- Tuesday, December 5, 2017 at 10:00 PM
- 🌙 21 °C
- Altitude: 44 m
ArgentinaMontserrat34°36’56” S 58°23’10” W
Die letzten Tage in der Metropole

Es ist nicht mal eine Woche hier vergangen, doch es kommt uns fast wie eine Ewigkeit vor.
Langsam müssen wir uns aber eingestehen, haben wir auch keine richtige Lust mehr auf Buenos Aires.
Denn mittlerweile sind wir fast alles zu Fuß abgelaufen. Luca bekommt schon richtig Schmerzen vom ganzen Laufen. :(
Die Preise hier sind annähernd europäisch, bis auf die öffentlichen Transportmittel, die sind spottgünstig.
Es ist laut, voll, es stinkt massiv, das Essen, naja, entweder isst man Burger, Pizza, Steak oder man kocht sich selbst. Ansonsten ist die Küche hier sehr einfallslos.
Der Verkehr ist wie erwähnt eine Katastrophe und die Leute sprechen nur spanisch.
Sagen wir mal so, es ist sicherlich sehenswert gewesen, aber wir freuen uns darauf, wenn's weitergeht. Vermutlich sind wir mehr die naturgebundenen und freuen uns auf echte Leben draußen.
Am Montag machten wir einen Ausflug ins bunte Viertel Caminito. Allein der Weg dort hin war ein Abenteuer. Die Viertel auf dem Weg gelten nicht unbedingt als die Sichersten, wir haben das Risiko aber nicht aufgesucht und sind eher um die dunklen Straßen herumgelaufen. Offene Löcher in den Straßen von nicht gefertigten Baustellen, riesen große Hundeparks, die mehr Bedeutung finden als Kinderspieplätze, das Fußballsstadion, (kann mir nicht vorstellen, dass Maradonna hier anfing o.O ), freilebenden Papageien, Autos und Häuser, die wie ausgebrannt einfach liegen gelassen wurden und wirklich seltsame Gestalten die einen über den Weg laufen.
Auf den Weg nach Caminito (das bunte Viertel), sind wir einem Hundesitter begegnet der 8 Hunde auf einmal betreute o.O ich war sprachlos und fasziniert, noch dazu hörten alle auf ihn. Scheint ein beliebter Beruf hier zu sein.
Im Viertel angekommen waren wir wirklich begeistert, die Häuser waren wirklich wunderschön in allen Farben fröhlich bemalt. Es wirkt überhaupt nicht wie der Rest von der Stadt. Es sieht so freundich und einladend aus. Wenn ganz Buenos Aires so bemalt wäre, sage ich, würde die ganze Welt vorbei kommen, um sich das anzuschauen. Richtige Kunstwerke.
Aber natürlich nur eine Touristenfalle heute. Tangotänzer und Tänzerinnen die Fotos mit einen machen wollen, voll gepflastert mit Souvenirshops, Falschgeldandreher und alles was dazugehört.
Dennoch war es ein tolles Gefühl durch diese einzigartige Farbenpracht zu laufen und dies verwinkelten kleinen Häuschen sich anzuschauen.
Zur gleichen Zeit fand dort eine Demo statt, Jugendliche sangen und trommelten, vor einer durch die Polizei errichteten Schutzmauer. Doch leider haben wir den Grund nicht eruieren können. Wir vermuten es waren Studenten die wegen einer Reformation klagten.
Am selben Abend kochten wir, so wie bisher fast jeden Abend, dass ist einfach die günstige Variante hier. Außerdem ist es dann auch vegetarisch und man weiß was man isst. Luca meinte beim Kochen zu mir "So langsam lebe ich mich hier ein" ;D wo er Recht hat, hat er Recht. Wir finden uns langsam gut zu recht, wir wissen wo wir am besten unser Obst holen und wo wir unsere sonstigen Einkäufe erledigen. (Übrigens fast alle Supermärtke sind in chinesicher Hand und Nutella gibt es auch nirgends).
Weiter wissen wir welche Viertel man meiden sollte und wo es etwas Grün in der Stadt gibt und wie mit dem Straßenverkehr umzugehen ist. Denn das muss man hier auch erst mal lernen, hier geht man nicht, wenn es grün ist, sondern wenn es weiß ist.... doch selbst dann solltest du mit Vorsicht und offenen Augen gehen, denn es kann schon vorkommen, dass ein Auto / Motorrad es einfach nicht mehr abwarten kann und einfach drauf losfährt. Als auch den Bus und Bahn Verkehr verstehen wir langsam.
Ach ja, wenn du meinst du bist auf dem Gehsteig sicher, dann irrst du dich, immer die Augen auf den Boden, sonst steigst du in eine Tretmiene ("Hundekot") , denn die sind hier überall :D
An Eines werden wir uns wohl aber nicht gewöhnen wollen, der ständige Gestank von Urin der immer wieder in die Nase steigt.
Doch es gibt auch schöne Ecken hier. Wir haben heute, wie schon angekündigt, eine Fahrt mit dem Bus gemacht, denn die Fahrten sollten hier ja wirklich spektakulär und einmalig sein. Ich fühlte mich wie in einem Harry Potter Film, wo die Busfahrer auch geisteskrank fahren, nur verschmälern wollte sich der Bus nicht, was bestimmt in manchen situationen besser für ihn wäre :D
Luca machte sich mehr Sorgen um die Bremsen, die gingen wirklich auf dem Zahnfleisch. Quietschen und Jaulen und vor allem dauert es lange bis er zum Stehen kommt.
Bemerkenswert ist es, dass kaum einer eine Uhr trägt und alle ihre Taschen sofort nach vorne ziehen. Also Diebstahl ist hier wohl an der Tagesordnung.
Nach einer ca 40 min Fahrt erreichten wir den Stadtteil Palermo, auch bekannt als Italienerviertel.
Es ist das wohl bekannteste Viertel hier und auch vermutlich das lebenswerteste. Schöne Bars und Cafes, Shops, nette Häuser, weniger Tretmienen und endlich fand ich hier auch mal ein paar grüne flecken Erde in der Stadt. Ein botanischen Garten ohne Eintritt und ein wunderschöner und perfekt gepflegter Rosenpark mit See und Enten - ein Traum! und das, kaum zu glauben, mitten in dieser großen Metropole, die sonst einen komplett anderen Eindruck hinterlässt.
Doch auch hier zeigte die Stadt, dass die Uhren hier anders ticken und nicht ganz normal ist.
Wir sahen eine Gruppe Jugendlicher im Park. Die Mädels alle in kurzen Röcken nur BH mit Glitzer und Strapsen, die Jungs in kurzer Hose mit weißen Hosenträgern und natürlich Oberkörper frei. So posierten sie zusammen und machten Fotos von sich. Den Sinn wir wissen es wirklich nicht :D
Wir durften auch Zeugen von Dreharbeiten werden, denn es wurde hier eine coole Stuntszene gedreht, bei der viele Pärchen auf Tretbooten saßen und ein Typ über den See bzw über die Tretboote gesprungen ist. Aufnahme von uns wurden natürlich auch gemacht, aber nur im Hintergrund. Unser großer Durchbruch lässt noch auf sich warten....
Ach ja ein weiteres Highlight für mich, ich sah das erste mal bewusst im Leben eine Giraffe live.
Wer mich kennt, weiß ja ,dass ich nicht in Zoos gehe. Aber wir sind am Zoo vorbei gelaufen und da sah ich das arme Tier.
Am liebsten wollte ich es da rausholen und mit ihm spazieren gehen.
Und wenn das alles noch nicht genug ist, dann kommen wir mal kurz auf die Mode zusprechen, die wir hier wirklich nicht veretehen.
Es sieht so aus, als ob man hier ein paar Jahrzehnte hinterher hängt.
Dünne kurze Schnauzer bei den Männern, Hochwasserhosen, Schlaghosen und ganz besonderen Plateau. Die Frauen habe alle Plateau an. Gar nicht unsers !
Aber weil das immer noch nicht genug ist, kommen wir zu den Schuluniform der Mädels.
Die Röcke sind dermaßen kurz, man kann die Arschbacken von allen sehen, und das selbst bei den ganz jungen Mädchen. Keine Ahnung was sich die Verantwortliche dabei gedacht haben ?!?!
Leider müssen wir auch feststellen ,dass viele Frauen hier nicht auf ihre Figur achten. 2-3 Speckringe zwischen Brust und Hüfte gilt wohl als Schönheitsideal.
Nagut genug für heute, bis bald und seid alle gegrüßt ;)Read more
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- Day 4
- Sunday, December 3, 2017 at 3:39 PM
- ⛅ 20 °C
- Altitude: 57 m
ArgentinaConstitución34°37’12” S 58°23’17” W
Erste Eindrücke von Buenos Aires

Der Jet lag legt sich langsam und wir fangen an uns zu an unsere neue Umgebung zu gewöhnen.
Unser Viertel haben wir nun etwas kennengelernt und unsere ersten Erfahrungen möchten wir gerne teilen.
Gestern nach dem Aufstehen sind wir erstmal zum Frühstücken gegangen. Auf dem Weg dorthin haben wir unsere erste Erfahrung gemacht. Ein aufgemotzter Kleinwagen ist gegen die Wand eines Tangoschuppens gefahren. Am Vorabend schien es ein illegales Straßenrennen gegeben zu haben. Anstatt dass aufgeräumt wurde bzw die Unfallsfelle abgesichert wurde, stand nur ein benommener Polizist daneben und hat den Wagen bewacht. Auf den meist breiten Straßen, die fast alles Einbahnstraßen sind, bietet sich das hier scheinbar gut an. Die Busfahrer sind wahrscheinlich auch alles Rennfahrer. Hier wird nicht geblinkt, nicht gehupt und nicht gehalten ....nichts. Es gibt nur ein Gas und das ist Vollgas. Also eine Busfahrt muss ein Abenteuer sein. Werden wir uns auch noch antun.
Nach dem Frühstück haben wir uns entschieden uns einer öffentlichen Stadtour anzuschließen. Unser Guide, Juan Cruz, wahrscheinlich der häufigste Name von allen hier, ist ein junger aufgeschlossener und sympathischer Kerl, der uns umfangreich rumführte und viele Details erklärte. So haben wir beispielweise erfahren, dass es mehr Einwanderer als Argentinier in Argentinien gibt und davon mehr Italiener als Spanier, obwohl die Spanier hier ihre Kolonien hatten. Auch die Engländer sind nicht ganz unbeteiligt gewesen. Sie haben in den Aufbau der Infrastrukt investiert weshalb zum Beispiel die Bahnen hier links fahren. Dennoch spricht hier so gut wie keiner Englisch. Für weitere Details müsst ihr selbst kommen ;p
Jedenfalls ist die Stadt architektonisch sehr interessant. Zwischen schönen alten Gebäuden wie der Oper und dem Gericht, gibt es total viele wahllose und hässliche Gebäude. Baugenehmigungen scheint man hier nicht zu brauchen, denn das würde keine Genehmigung überstehen.
So denkt man in einer Straße sich in mitten von Paris zu befinden, in einer großen Allee mit vielen Zeitungsgeschäften, Blumenläden, wunderschönen Bäumen und direkt nebenan könnte man denken man sei in einem Slum von Indien, indem die Häuser auseinander fallen, der Müll sich türmt und nichts zueinander passt. Ein paar Schritte weiter ist man in einem lateinamerikanischen Jazzviertel gelandet, wo die Pflanzen von den Balkon wachsen, es überall nach Enpanadas riecht und die Musiker überall ihre Kreativität ausleben - sehr durchmischt. Jedenfalls hat die Stadt mit einem massiven Müllproblem zu kämpfen. Wirklich schade bei diesem Potential.
Juan sagte, es sei poetisch ausgedrückt die Stadt der geplatzten Träume. Man wollte viel und hat wenig umsetzen können.
Was uns ebenfalls aufgefallen ist, dass ungefähr jeder hier mindestens einen Hund hat. Das bringt auch wieder massive Hygieneprobleme mit sich, woran ich mich wirklich nicht gewöhnen möchte, aber zeigt auch die Tierfreundlichkeit der Menschen widerrum. Super viele Hundespielplätze und kleine Parks pflastern somit die Stadt. Für meinen Geschmack jedoch etwas viel.
Uns wurde heute auch ein reinrassiger Akita angeboten. Wirklich süß, Simone wollte gar nicht aufhören ihn zu knuddeln, aber etwas langweilig ist die Rasse dennoch. Sah sSione Gott sei Dank auch so. Ich sehe es schon kommen, Simone wird eines Tages einen Streuner mitnehmen. Aber noch haben wir etwas Zeit dafür.
Auf der breitesten Allee der Welt, der Av. 9. De julio wurden wir auch bereits für illegale Geschäfte angesprochen, doch wir haben uns nicht beirren lassen und haben auf "no entiendo "getan. ^^
Weiter die Straße runter ist uns aufgefallen wie viele Straßenkünstler es gibt, die während der Ampelpausen mit Kunststücken versuchen ihr Geld zu machen. Der starke Verkehr scheint sie nicht abzuschrecken.
Mir wäre das zu heikel, bin keine Katze mit 9 Leben.
Abends haben wir eine Bar mit Live Musik, ein paar Enpanadas und örtlichem Bier aufgesucht, doch der Jet lag war noch zu intensiv, also wurde es eine kurze Nacht. Das Viertel haben wir uns jedoch gemerkt und sind heute direkt noch mal hin.
Es gab einen wunderbaren Markt dort, wirklich toll. Ganz viele Sachen die es in Deutschland nicht gibt.
Von Mate Tee Tassen, die hier jeder süchtig in der Hand hält, zu Voodoo Puppen, über Antiquitäten, ganz vielen handgefertigten Schmuck, südamerikanischer Mode, Skulpturen, Sachen aus Leder und vieles mehr ist alles dabei gewesen.
Ebenso mussten wir die Keinmarkhalle besuchen, in der wir wegen eines starken Regen etwas länger verweilten und ein wenigen shoppten.
Der restliche Tag dient der Planung für unsere nächsten Projekte. Es stehen wirklich interessante Optionen zur Auswahl. Aber hierzu erst später mehr.... ;)Read more
TravelerHALLO Luca. Wie geht es dir? Und soweit gut. Jetzt ist es au h hier sehr warm. Grandios dieser Vulkan. Ich wir wre mich daran als ich auf dem Etna war oder auf Stonboli da ist auch ein Vulkan. Auf den Eolischen Inseln.ABeg dieser Vulkan ist mit nichts zu vergleichen. Toll. Tolle romantische Landschaften. Echt jedes mal, wenn ich ein Bild sehe von diesen Landschaften bleibt mir der Atem weg. Da habt ihr wirklich Grosse anstrengende Touren unternommenen. Das würde ich aber auch machen um diese Ausblicke zu haben. Fabi fliegt nach Thailand am Montag. Ich dachte er würde vielleicht zu dir fliegen. Naya. Bleibt gesund zd noch viel Spass. Bleibt bei Kräften. Immer schön essen damit Euch die körperlichehe Kraft nicht verloren geht.Grüsse von uns allen.Maik Dani und Deborah und natürlich such Grüsse von mir. Bis dahin. Nadia.
TravelerHey Nadia, schön von euch zu hören und zu wissen, dass es euch gut geht. Das ist kein Vulkan, sondern ein Gletscher ^^. Aber ja es war eine romantische Landschaft. Für uns geht es jetzt weiter nach Ecuador. ... wird bestimmt auch schön;) Genießt den Sommer und liebe Grüße an die Familie