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  • Day 43

    Ja.

    September 8, 2022 in Spain ⋅ ☁️ 15 °C

    JA.
    Das hatte ich vergessen: das Ja-Sagen. Also nicht das fatalistische zu allem Ja und Amen sagen, sondern das Ja, so ist es! - das Staunen darüber, was gerade geschieht.
    Ich will Abbitte leisten. Das, was ich über die Lawine gesagt habe, war hässig. Nicht diese Menschen grenzen sich ab, sondern ich grenze mich ab und sie aus. Ich habe etwas aus einer eigenen Not heraus bewertet und verurteilt. Das habe ich, seit ich die Herzkraftfeldmeditationen mache, eigentlich gut verstanden. Insbesondere die Donnerstagsmeditation zum dreifachen Ja. Verstanden! Ja. Aber erst jetzt erlebt, empfunden. Wie kam das?
    Bei mir läuft es so ab. Zuerst möchte ich etwas verstehen. Dann perfektioniere ich das, gehe immer tiefer in die Materie, forsche – und falle den anderen damit manchmal auf die Nerven. Dann muss ich es erproben, also überprüfen, ob meine Theorien auch der Wirklichkeit standhalten. Oft verpasse ich diesen Moment, weil: es ist so schön, in diesem in sich geschlossenen Ideen-System zu baden. Dann gibt es – Gott sei Dank – die geliebten Menschen um mich herum, die mich wach rütteln. Das ist nicht immer angenehm, aber wir berühren uns!
    Nun so eine Berührung hatte ich vorgestern Abend und über Nacht hat sich etwas bewegt, was beim Aufwachen klar vor mir stand: das war blöd – dieses Ab- und Ausgrenzen und Ablehnen hat mich immer mehr in die Enge geführt. Es hat mich in Beschlag genommen und fast meinen ganzen Tag bestimmt.
    Und das habe ich gespürt, also physisch in mir empfunden, dass das nicht stimmt. Das habe ich heute getestet. Was passiert, wenn ich vorverurteile: dann verschwinde ich in meinem Bauch, der Kopf wird dunkel und alle Wahrnehmungen sind reduziert. Der Fokus liegt nur auf dem Nein.
    Wenn ich mich dann ehrlich öffne, meinen Blick in die Natur wende, das quirlige Wasser im Bach anschaue, die Blumen bewundere, die Vögel höre, und tastend über die Landschaft schaue – dann wird etwas weit in mir und ich sehe das Schöne – auch in dem, was ich vorher abgewertet habe.
    Danke.
    Nun habe ich noch eine Frage. Wenn ich Abgrenzung erlebe – zum Beispiel so, dass ich nicht beachtet werden oder andere mich nicht wahrnehmen, weil sie mit sich beschäftigt sind –, grenze ich mich aus. Das ist fast wie ein Mechanismus. Wie kann ich in solchen Situationen offen bleiben? Und nicht nur gespielt, sondern wirklich mitfühlend zugewandt, Raum schaffend, Weite …
    Ja, das will ich mal üben.
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