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  • Day 6

    ¡Revolución! (Tag 6/24)

    April 11, 2023 in Mexico ⋅ ⛅ 27 °C

    Früh morgens ertönt der Wecker im "Hotel Aéropuerto". Um 4:30 Uhr fahren wir (ein wenig übermüdet) mit dem Hotel Shuttle zum Flughafen. 
    Dort nehmen wir nochmal Abschied von der schönen Umgebung und starten durch nach Mexiko City. 
    Leider haben wir Verspätung und bangen um unseren Anschlussflug nach Oaxaca.
    Den hätten wir dann auch sicher nicht bekommen, hätte man nicht eigens für uns eine Läuferin🏃‍♀️ positioniert, die uns rennend und immer wieder ins Funkgerät rufend durch die ewigen Gänge des Flughafens in Mexiko City lotste. Und da schimpft Fernanda immer über "Aeromexico". Flotte Mitarbeiterinnen haben sie jedenfalls! 

    In Oaxaca angekommen geht's per Collectivo (Minibus-Taxi) in die Innenstadt.  Nachdem wir das schwere Gepäck schon mal in unserer hübschen Herberge in einem kleinen ruhigen Innenhof deponieren durften, schlendern wir durch die bunte Innenstadt. Als "Penzberger" bin ich bekanntlich ein Kind der Stadt und freue mich über die vielen Facetten einer mexikanischen Großstadt!

    Zunächst suchen wir einen, von einer resoluten Dame betriebenen, kleinen Waschsalon auf - heute wird endlich mal "Große Wäsch" gemacht. Der Wüstensand muss raus aus den bisher aufgetragenen Klamotten!
    Danach lassen wir uns auf einem kleinen Platz vor einer Kirche nieder, wo entspanntes Treiben herrscht. Für Kinder hat man (Bilder)Bücher ausgelegt, die von erstaunlich braven Kindern in aller Seelenruhe begutachtet werden. Vermutlich sind diese Bücher spannender als die in Bodenheim und Ober-Ramstadt;-)

    Auf dem zentralen Zócalo ist revolutionäre Stimmung! Es findet eine große Demonstration für mehr soziale Gerechtigkeit statt. Dafür haben sich viele indigene Gruppen aus den umliegenden Dörfern eingefunden, viele von ihnen in schönen, farbenfrohen traditionellen Gewändern! Bei Nachfragen, wofür sie heute genau einstehen, wird klar, dass einige offenbar kein oder kaum spanisch sprechen.
    Die vielen kommunistischen Fahnen sprechen widerum eine eindeutige Sprache: Die indigenen Völker führen einen langen Kampf gegen die Ungerechtigkeit.  Anne und ich fühlen uns sogleich voll solidarisch✊️!!
    Später am Abend werden sich unzählige Busse einfinden, die die Demonstrantenscharen wieder in ihre Dörfer zurückbringen.

    Beim Bummeln durch die Stadt begegnen wir mindestens 2 weiteren Demonstrationen: Eine Elternschaft hat (wegen eines Wasserproblems an einer Schule(?)) einen kompletten Straßenzug blockiert. Woanders macht eine kleine Zeltstadt eines Studentenprotests die sonst sicher geschäftigen Straßen unbefahrbar. 
    Hier ist politisch was los! Da käme selbst Penzberg nicht mit.
    Herr Söder wäre jedenfalls nicht begeistert über die ausdrucksstarke Straßenkunst im traditionellen Holzschnittstil, die hier viele Häuserfassaden ziert (..und würde sie vermutlich als "linke Schmierereien" bezeichnen)! 

    Abends gönnen wir uns noch einen "Mezcal" und ein Bier auf einer Dachterasse eines Innenstadtlokals, verarbeiten die Eindrücke des Tages, bevor es um kurz vor Mitternacht ins Bett geht.
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