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  • Day 16

    4,5 Sekunden freier Fall! (Tag 16/24)

    April 21, 2023 in Mexico ⋅ 🌧 23 °C

    Der letzte Tag in Tamasopo ist angebrochen. Heute müssen wir das kleine Paradies leider verlassen, obwohl weder Anne noch ich von irgendwelchen verbotenen Früchten genascht haben. Unser heutiges Ananas-Frühstück, sollte (meiner Auslegung nach) legal gewesen sein (...habe zumindest keine Schlange gesehen!).
    Wir hüpfen nochmal ins Wasser und packen dann unsere verstreut herumliegenden Sachen zusammen. Dabei schnicken wir noch ein paar restliche Käferleichen zur Seite!

    Bevor wir abfahren, lernen wir neben 2 bunten Papageien auch noch die beiden Schwestern von "Lourdes" kennen. Insbesondere "Carmen" offenbart sich als großer Deutschland Fan und geht den anderen beiden Schwestern mit ihrer ewigen Schwärmerei von deutschen Burgen offenbar langsam auf den Keks (Carmen hatte einst längere Zeit mit einem deutschen Mann in Kiel gelebt)! Man einigt sich daher darauf, dass Mexiko doch irgendwie am allerschönsten sei! 😀

    Mit gepacktem Auto fahren wir weiter in Richtung Osten. Heute müssen wir noch unser nächstes Übernachtungsziel, das tropische Bergstädtchen "Xilitla ", erreichen. Auf dem Weg dahin wollen wir aber noch ein weiteres Highlight der Huasteca Potosina aufsuchen: Die  "Cascada de Tamul". 

    Das Fahren auf den schlaglochübersäten Straßen macht mir (alias "Rudi Raser") großen Spaß! Um so schöner, wenn es ab und dann doch ganz schön kracht, wenn man einem Loch mal nicht entkommt (...oder man eine der fiesen Fahrbahnschwellen - hier "Topes" genannt - übersieht!!).  

    Unsere Fahrt endet dann 5 km vor dem Tamul Wasserfall an einer abgesperrten Straße. Von da an werden wir von "Armando" begleitet, der heute unser Guide sein wird und mit seinem Motorrad über kaum fahrbare Wege vor uns herbraust. 

    Den letzten Kilometer legen wir dann zu Fuß zurück- immer einem sanft dahingleitenden Fluss entlang.
    Von der Ferne hören wir jedoch ein immer lauter werdendes Rauschen und plötzlich scheint der Fluss den Boden unter seinen feuchten Füßen zu verlieren und fällt unter großem Getöse, direkt vor uns sage und schreibe 105 m in die Tiefe!
    Dieses faszinierende Naturschauspiel dürfen wir uns dann auch von unten anschauen. Über einen kleinen Pfad gelangen wir zum unteren Flussbett und lassen uns (bestückt mit Schwimmwesten) mit der Flussströmung bis fast direkt unter den Wasserfall treiben. 
    Was soll ich sagen - es ist… (...auch in der Gefahr, euch mit meinen Superlativen zu langweilen - aber was soll man direkt unter einem 100 m hohen Wasserfall auch anderes empfinden??) - Gigantisch!!! 
    Es kracht und fetzt, die Gischt hüllt die Umgebung in Nebel, und ich darf "als guter Schwimmer" für meine Jubelsprünge vom Fels sogar meine Weste ausziehen. Herrlich!!

    Auf dem Weg zurück spüren wir die Strömung des Flusses deutlich und müssen uns mühsam durch das Wasser ankämpfen! 
    Oben am Parkplatz angekommen, fragen wir Amando, ob wir noch ein wenig am Fluss bleiben dürfen (da wo er noch brav dahinfließt). Da er nichts dagegen hat, machen wir noch ein einsames Picknick an einem hübschen schattigen Plätzchen am Wasser. 

    Dann geht es wieder auf die Buckelpiste in Richtung "Xilitla", welches wir schließlich gegen Spätnachmittag unbeschadet erreichen. 
    Xilitla ist ein äußerst spektakulär gelegenes Bergstädtchen, umgeben von einer tiefgrünen Urwald-Berglandschaft! 
    Inmitten dieser Vegetation (also etwas außerhalb des Orts) haben wir eine kleine baumhaus-ähnliche Hütte für uns zwei gebucht. 

    Unser Gastgeber Alejandro erwartet uns bereits am Eingang des kleinen Geländes. Er wird begleitet von der freundlichen "Helga" aus Rottweil, die uns besonders durch ihr breites Maul beeindruckt. 
    Helga und Alejandro zeigen uns unsere neue sympathische Behausung: eine hübsche spartanische Bambushüttte mit Traumblick auf die Stadt und die Umgebung. Ich darf im kleinen "Obergeschoss" wohnen, welches man über eine Bambusleiter erreicht - Anne schläft im Erdgeschoss. Nach einer freundlichen Begrüßung durch eine kleine Vogelspinne über dem Waschbecken (die Anne freundlich, aber resolut aus unserem Haus bittet!), befestige ich lieber gleich mein Moskitonetz. Käfer bei Nacht können ja schon eklig sein - aber Vogelspinnen im Gesicht gehen nun mal gar nicht!

    Als es dämmert, essen wir noch ein leckeres Pollo-Schnitzel (Hühnchen) in einem nahegelegenen Restaurant, das zu einem seltsamen Schlumpf- oder Zwergendorf (alle Häuschen haben Pilzdächer) gehört.
    Dort stoßen wir dann auf den schlumpfigen Tag heute an!!
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