• Ein Tag zwischen Dampf und Tradition

    8. oktober, New Zealand ⋅ ☁️ 16 °C

    Heute starteten wir etwas später als geplant – rund 30 Minuten hinter dem Zeitplan, was bedeutete, dass wir unsere gebuchte Tour durch das Māori-Dorf Whakarewarewa eigentlich verpasst hätten. Doch ganz entspannt und typisch neuseeländisch durften wir einfach die nächste Führung mitnehmen, ganz ohne Diskussion oder Zusatzkosten. In Deutschland wäre das sicher nicht so unkompliziert verlaufen. 😅
    Unser Guide führte uns in rasantem Tempo durch das Dorf. Viel Zeit zum Verschnaufen blieb nicht, und so rauschten wir durch die Gassen, vorbei an heißen Dampfquellen und traditionell genutzten Thermalbecken. Trotz des Tempos bekamen wir einen schönen Einblick in das Leben der Dorfbewohner, die bis heute mit den geothermischen Kräften der Erde leben. Es gab auch gekochten Mais, der direkt im heißen Thermalwasser gegart wurde – und natürlich durften wir probieren 🌽
    Anschließend stand die Cultural Performance auf dem Programm. Der Auftakt mit der traditionellen Begrüßung, um festzustellen, ob du Freund oder Feind bist, war laut, eindrucksvoll und eindringlich und ließ die Mädels ordentlich zusammenzucken, mitschreien und kurz aufweinen. Die kraftvollen Rufe und der Haka waren beeindruckend, aber für kleine Ohren wohl etwas zu viel. Zum Glück folgte danach ein ruhiges Liebeslied, das schnell wieder für entspannte Stimmung sorgte. Der Abschluss mit dem Kriegstanz beeindruckte die Großen, war für Freya aber eher nichts – zu wild, zu laut, zu viel Emotion.
    Danach spazierten wir noch durch die geothermalen Pfade, zwischen dampfenden Quellen, blubbernden Schlammtöpfen und schwefelgelber Erde. Der schwefelige Geruch war zwar intensiv, aber das Schauspiel der Natur absolut faszinierend. Wir versuchten, so viel wie möglich zu sehen, ohne die Mädels zu lange den Dämpfen auszusetzen.
    Nach einem schnellen Mittagessen im Café ging’s weiter auf den Thermal Explorer Highway, der seinem Namen alle Ehre macht. Durch herrlich grüne Hügel, enge Serpentinen und vorbei an Schafs- und Kuhherden führte uns der Weg in Richtung Küste. Falk meisterte die kurvenreiche Strecke mit Bravour – aber der Esel (unser Auto 😉) kam dabei ordentlich ins Schwitzen. Mit nem richtigen Auto hätte die Straße deutlich mehr Spaß gemacht. So war es schön aber morgen wird Falk sicher Muskelkater vom Gegenlenken haben.
    Am Abend erreichten wir schließlich unsere Unterkunft in Hastings – müde, aber glücklich über einen spannenden und vielseitigen Tag. Morgen geht’s dann weiter nach Wellington, bevor es bald auf die Südinsel übersetzt.

    „Whakarewarewa“ bedeutet übrigens übersetzt „der Ort der sprudelnden heißen Quellen“. Das Dorf liegt direkt auf einem geothermischen Feld, das bereits seit über 700 Jahren von Māori genutzt wird – zum Kochen, Baden und Heizen. Die heißen Quellen sind so stark, dass sie Mais in nur fünf Minuten garen!
    Und dieser berühmte Schwefelduft, der in Rotorua überall in der Luft liegt? Er stammt vom Rotorua-Vulkangebiet, das Teil des sogenannten Taupō Volcanic Zone ist – einer aktiven geothermischen Region, in der heißes Wasser und Gase durch Spalten aus dem Erdinneren aufsteigen. Der Geruch nach „faulen Eiern“ entsteht durch Schwefelwasserstoffgas – harmlos in kleinen Mengen, aber ein eindeutiges Zeichen dafür, dass hier die Erde direkt unter den Füßen arbeitet 🔥
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