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  • Day 11–12

    Marrakesch again

    February 17 in Morocco ⋅ ⛅ 25 °C

    Nach leider einem viel zu kurzem Aufenthalt in der überwältigenden Berglandschaft "wanderten" wir am nächsten Morgen wieder zurück nach Imlil. Von da ging es ohne grössere Zwischenfälle und mit einer relativ kurzen Fahrt zurück nach Marrakesch. Dort angekommen wurde es ein bisschen stressig, da wir unser Hotel noch nicht beziehen konnten und Rachid sich (glauben wir zumindest) aufs Rumcruisen mit seinem Cousin (der Typ hat echt überall Bekanntschaften) freute und uns deshalb schnell beim Jemna el Fna abgeladen haben wollte. Da wir nach unserer intensiven Tour keine Lust auf das Gewusel der Medina hatten, entschieden wir uns für eine wesentlich entspanntere Option: ein Hammambesuch. Für uns Hammam-Neulinge und die Anwendungen durch Rachid gebucht, wurde dieser Besuch aber ein richtiges Abenteuer, welches wir an dieser Stelle gerne etwas ausführen möchten...
    Zu Beginn wirft man sich in das passende Outfit: nackt mit einem sexy Kunststoffhöschen. Dann wird streng zwischen Männern und Frauen aufgeteilt. Weiter geht es mit grossen Sprachbarrieren zum Abwaschen und Schrubben, wo man wortwörtlich an der Hand genommen wird, da es zu lange ginge uns den Ablauf irgendwie verständlich zu machen, und zwischen etlichen Duschgängen und Einseifungen hin und hergeführt wird, bevor dann das Schrubben oder das gefühlte Abschleifen kommt. Die abgeschrubbte Haut, welche auf der Bank liegenbleibt ist echt beeindruckend und gleichzeitig auch etwas verstörend. Und die Marokkaner/innen nehmen es wirklich sehr genau und lassen kein Körperteil unbedacht, Svens Ohren sind nun auch von innen sauber und der Intimbereich wurde nur seeehr knapp ausgesparrt. Très bien um es in Svens "Schrubber/Einseifer" Worten zu sagen und weiter geht es zur Massage, natürlich mit einem Tuch über dem Kopf, wie bei einer Entführung, damit man das andere Geschlecht nicht sieht. Für die Frauen gibt es ein Zwischenstopp mit Rosenwasser ins Gesicht sprayen oder einfach die etwas sanftere Methode, damit Frau die Augen schön geschlossen behält. Anschliessend folgt die Massage selbstverständlich mit Arganöl. Wie auch schon beim Schrubben und Einseifen wird echt alles massiert. Da hält auch keine Schnuddernase auf, die wird einfach miteinmassiert und die Haare bleiben schön lange fettig. Im Wartezimmer werden Frauen und Männer dann wieder bei einem Glas Minztee gemischt und auch gamende Kinder setzen sich noch dazu und man reibt sich weitere Cremes auf die Haut und in die Haare, damit diese sicher noch länger fettig bleiben. Wieder angezogen, geht es draussen auf die Strasse, wo der "Schrubber/Einseifer" nochmals lachend winkt und wo man nach der ersten Strassenbiegung sich kugelnd vor Lachen fast auf den Boden setzt, da man sich seine Stories erzählen muss.
    Gut gefettet setzten wir uns ins nächste Cafė und planten unsere Weiterreise. Bevor es dann zum Abschied in ein fancy und überteuertes Rooftop-Restaurant ging, wo der Kellner selber das Trinkgeld bestimmt und es sicher genügend Alkohol gibt... Nach Gesprächen mit dem Manager, der dann endlich bestätigte, dass wir genügend bezahlt hätten, ging es endlich zurück ins Hotel, wo wir uns das Öl abwaschen konnten.

    Am nächsten Morgen stand ein sehr alltäglicher, organisatorischer Tag an, was auf Reisen nicht bedeutet, dass dieser langweilig wäre... So packten wir als erstes unsere prallgefüllten Waschsäcke und suchten eine Möglichkeit zum Waschen. Ist ja völlig logisch dass man diese neben der Autowaschanlage findet. Ausgestellt in einem Glaskasten mit 3 Waschmaschinen und 2 Trockner, versucht man dann das nötige Kleingeld zusammenzusuchen (herzlichen Dank an dieser Stelle dem hilfsbereiten Parkwächter) und wartet bis die Wäsche gewaschen ist und sucht nebenher panisch Infos darüber wie Merinowolle nun getrocknet werden darf. Nach und nach kommen immer mehr Männer dazu, die alle der Boss der Waschstation sind und versuchen den Waschvorgang zu verbessern.
    Mit gewaschener Wäsche verschiebten wir uns mit dem Bus wieder Richtung Altstadt. Auch hier trafen wir auf sehr hilfsbereite Locals. Der ganze Bus half uns, dass wir an der richtigen Stelle ausstiegen, egal ob es auch unsere gewünschte war.. Im neuen Riad ging es mit der Gastfreundschaft auch gleich weiter und wir wurden zum gemeinsamen Zmittag eingeladen. Auch durften wir die Terasse mit unserer Wäsche dekorieren, die leider nach 2 Trocknungsgängen immer noch nicht trocken war. Da es mit dem Onlinekauf der Zugticket für unsere Weiterreise leider nicht klappte, ging es dann wieder zurück in die Neustadt zum Bahnhof. Beim anschliessenden Supermarkteinkauf wurden wir mit unserem soliden Französisch von Studies zu unserem Frischkäsekonsum befragt. Da wir dies so gut machten, wurden wir zur Belohnung auch noch dabei gefilmt.
    Zum Znacht gönnten wir uns Falafel und hörten uns einmal mehr auf dem Nachhauseweg an, dass wir in eine geschlossene Strasse laufen und unser Riad nicht da ist.
    Müde versuchten wir bei lauter fancy Jazzmusik und histerischem Gegacker von rauchenden Ladies einzuschlafen.
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