Satellite
Show on map
  • Day 64

    Sangkhlaburi 2.0

    April 10 in Myanmar ⋅ ☁️ 32 °C

    Die legendäre Almosenverteilung an die Mönche (DAS Must-Do in Sangkhlaburi) hatten wir verschlafen, für das traditionelle Frühstück danach, Jok, reichte es aber gerade noch. Insbesondere mit dem Roller, welchen wir direkt von unserem Gastgeber mieten konnten. Helme seien leider zu teuer, meinte er auf gestisch und einem entschuldigendem Lächeln und auch der Tank gab nicht mehr wirklich was her. Also hiess es zuerst noch schnell einen Stand mit abgefüllten Schnapsflaschen voll Benzin suchen und ein Rollervermieter mit Helmen, da es uns ohne Kopfschutz schon ein bisschen zu riskant war in Thailands Verkehr. Schlussendlich fanden wir alles am Dreh- und Angelpunkt dieser Stadt, der Busstation und konnten sogar gleich noch unsere Tickets für die Weiterfahrt kaufen. Dann ging es endlich zum Jok essen. Leider schloss unser favorisiertes Frühstückslokal gerade als wir ankamen. Glücklicherweise gab es aber etliche Restaurants zum Ausweichen und so fanden wir uns nur wenige Sekunden später vor zwei dampfenden Schüsseln Jok wieder. Wahnsinnig lecker sieht der Reisbrei ehrlicherweise nicht aus, aber man kann ihn gut unter all den bereitgestellten Toppings (Frühlingszwiebel, knusprigen Nudeln, Bambussprossen, sonstigem Kraut sogar fermentiert, Ei und Hackfleisch) verstecken. Fazit: mit Maggi und Chilli ergänzt, kann man das schon einmal als Frühstück machen. Tamara hätte ihn lieber mit Früchten gehabt.😉 Anschliessend an das reichhaltige Essen schlenderten wir noch etwas durch die Mon Stadt, beziehungsweise schauten die etlich angebotenen Sarongs durch und machten nochmals einen Abstecher zur Brücke. Dieses Mal aus der Fischperspektive von einer Plattform auf dem Wasser aus. Da wurden wir von einem Mönch begrüsst, der uns Heiligenabbilder aus Gips oder so in Begleitung mit guten Wünschen schenkten. Da Svens Bauch leider immer noch nicht richtig mitmachen wollte, trennten sich hier anschliessend unsere Wege. Sven ging mit dem Motorrad und dem weltallerlei Arzneimittel Cola ab ins Bett und Tamara machte sich zu Fuss auf zu verschiedenen Tempel. Auf dem Weg dahin wurde sie mehrmals angesprochen, angehupt und angewunken. Westliche Touristen, die sich auch noch zu Fuss fortbewegen sind hier wohl schon noch eine Attraktion. Als Tamara bei einer Schule vorbeikam, konnte sie es nicht lassen und musste kurz in den riesiegen Pausenhof, der einfach ein riesiges Waldgebiet war, reingügseln. Die Kinder begrüssten sie anfangs noch etwas scheu mit einem verhaltenem "Hello" begleitet von einem Winken und viel Gekicher. Schnell wurden sie aber mutiger und belagerten Tamara bald und waren super happy, als sie von ihnen ein Foto knipste. Auch auf dem Weg zwischen den Tempeln, wurde sie immer wieder mit fröhlichen "Hello's", "I love you's" und viel Gewinke von den Kindern begrüsst. Beim ersten Tempel wurde Tamara dann selbst zum Fotoobjekt, da sie von einer asiatischen Reisegruppe in Beschlag genommen wurden. Mit viel Gehupe wurde sie dann von dieser auch immer wieder auf dem Weg zu den nächsten Tempeln begrüsst. Der erste Tempel war nicht nur dank seiner wunderschönen Architektur beeindruckend, sondern auch wegen einer Ausstellung mit sehr ausdrucksstarken Fotos der Einheimischen, ihrem Alltag, Ritualen und Festen. Auf ihrer Entdeckungstour durch den Tempel wurde Tamara von einem Hund begleitet. Er hatte wahrscheinlich gemerkt, dass sie ihren Reisebuddy vermisste. Nach dem ersten Tempel baute Tamara spontan noch einen Abstecher zum weitaus sichtbaren sitzenden Buddha ein. Der Aufstieg war bei der Hitze recht harzig und oben angekommen bekam die verschwitzte Tamara von einem mitleidigen Mönch ein Wasser geschenkt, welches man eigentlich dem Buddha opfert. Wahrscheinlich hatte er auch etwas Mitleid, da der Buddha gerade eine Baustelle und die Aussicht dank des Rauchs auch nicht gerade der Burner war. Also ging es wieder den Berg hinab, dieses Mal aber über einen Schleichweg durch das Klosterviertel. Der nächste Tempel bestand eigentlich aus einem riesigen, goldigen, inkaähnlichem Gebilde und mangaähnlichen Drachen als Bewacher davor. Nach genug Tempelspotting machte Tamara sich auf den Nachhauseweg. Bei einer netten Händlerin kaufte sie sich noch einen Sarong. Sie nähte in sogar noch schnell für sie, da ihr gewählter Stoff noch gar kein fertiger Sarong war. Gerade rechtzeitig vor dem grossen Gewitter schaffte es Tamara noch nach Hause. Hier hiess es vorerst mit Instantkaffee und Ovomaltineersatz weiterplanen, bis das Wetter einen Abstecher zum Drei Pagodenpass zuliess. Als es endlich nicht mehr aus Kübeln schütteten, machten wir uns zuerst hungrig auf zum 7 Eleven und versuchten uns das erste Mal an dessen Aufwärmgerichten. Nun waren wir gewappnet für unseren Trip zu Myanmars Grenze. Oder doch nicht... Denn plötzlich hüpften wir mehr als wir fuhren auf unserem Motorrad. Wir hatten einen Platten und befanden uns natürlich gerade irgendwo im Nirgendwo. Im Schleichtempo hüpften wir zur nächsten Zivilisation, wo uns zwei hilfsbereite Herren erklärten, dass es in 5km eine Polizeistation gäbe, die uns vielleicht helfen könnte. Auf dem Weg dorthin halteten wir aber noch bei einem Agrotourismus, da wir nicht daran glaubten die 5km zu schaffen. Gemeinsam mit zwei weiteren hilfsbereiten Herren, kamen wir auf die gleiche Lösung wie vorhin, jedoch schlugen sie vor dass Sven mit einem von ihnen dorthin fahren könne und Tamara mit dem lädierten Motorrad nachtuckelt. Das wäre ja auch kein Problem, wäre das Motorrad nicht geschalten gewesen und Tamara total unerfahren damit. Egal im 2. Allroundergang klappte es dann wunderbar. Warum plötzlich ein Jeep mit Warnblinker vor ihr herfuhr wissen wir bis heute nicht.😅 Wir kamen aber tatsächlich bei einem Mechaniker an, welcher uns sofort den platten Reifen ersetzte. Ohne Wartezeit und für 4 Franken! Wieder mobil machten wir uns erneut auf dem Weg zu den drei Pagoden, welche an sich nicht wahnsinnig interessant sind, jedoch war es eindrücklich über die Grenze lehnen zu können und an dem historisch bedeutenden Ort (Stichwort Death Railway) zu stehen. Bereits im Dunkeln machten wir uns dann auf zu Singkhlaburis Nachtmarkt, wo wir uns durch das lokale kulinarische Angebot schlemmten. Müde von den vielen Erlebnissen machten wir uns auf ins Bett. Zuvor drückten wir dem Vermieter aber noch entschuldigend den kaputten Reifen in die Hand. Dieser hatte so ein schlechtes Gewissen, dass er uns diesen bezahlte und und für den nächsten Tag sogar einen Transport zum Busbahnhof organisieren wollte.

    Tatsächlich wartete er am nächsten Morgen vor unserer Unterkunft und fuhr uns nacheinander auf seinem Motorrad zur Busststation. Die unbestimmte Wartezeit auf den Bus überbrückten wir mit einem Garküchen Frühstück: Pa Thong Ko (chinesischen Doughnuts) und thailändischem Roti gefüllt mit gerösteten Kichererbsen und gerösteten Zwiebeln. Sogar relativ pünktlich startete die erste Etappe unseres langen Reisetages nach Kanchanaburi. Begleitet von Kindergeschrei und einem vornehmen Fahrer mit weissen Handschuhen. Das Rätsel des Tages von heute: Warum schütteln die Thailänder die Minibusse während dem Tankvorgang? Nach 3 1/2 Stunden kamen wir in Kanchanaburi an. Leider hatten wir den Bus nach Suphanburi unser nächstes Etappenziel gerade verpasst und so hiess es 2 Stunden auf den nächsten warten. Aber in einem süssen, klimatisierten Café mit sehr bemühten Baristas, Kaffee, eiskalten, leckeren, italienischen Sodas und Banoffeecake ist das gar nicht so schlimm.😋 Zudem wurden wir wahrscheinlich Teil eines Ausbildungsprogramm von Touristenführern, denn am Busbahnhof fanden wir uns plötzlich in einem Pulk überaus engagierter junger Leute mit Uniform wieder und während sie uns Tipps gaben, wurden wir einmal mehr Shootingstars... Weniger luxuriös mit dem lokalen Bus ohne Aircondition ging es aneinandergekuschelt weiter. Gratis Spaprogramm mit Sauna. Der Transfer zum nächsten und letzten Transfer von heute ging sehr schnell, sogar schon fast stressig. Kaum waren wir aus dem Bus wurden wir schon von einer Dame in Empfang genommen, welche uns gleich in einen Minibus setzte, der dann sogleich abfuhr. Und nach gut anderthalb Stunden hatten wir es dann endlich geschafft und kamen in Ayutthaya aka Räucherofen an. Naja fast... Es kam noch ein Fussmarsch als Lastesel obendrauf, bis wir für eine kurze Verschnaufpause endlich in unsere Betten sinken konnten. Dort versuchten wir dann uns eine kleine Rundreise in den hoffentlich rauchfreien Nordosten des Landes zusammenzustellen, was irgendwie dem Kochen eines Rezeptes glich, bei welchen man nicht weiss welche Zutaten man zur Verfügung hat. In anderen Worten: Der Nordosten ist so untouristisch, dass man praktisch keine Infos dazu findet. Irgendwann verlegten wir unser Planbüro in ein Restaurant und später sogar noch in eine Bar, da wir irgendwie immer noch nicht schlauer waren. Entnervtes Fazit vor dem Schlafengehen: Wir schauen morgen.
    Read more