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  • Day 66

    Ayutthaya

    April 12 in Thailand ⋅ ⛅ 36 °C

    Heute besorgten wir uns für einmal ein anderes Transportmittel, ein fahrbarer Untersatz mit manueller Antriebskraft oder simpel ein Velo. Auf unseren klapprigen Eingängern machten wir uns dann auf zum Bahnhof. Zuvor bauten wir aber einen Frühstücksstopp bei einer Garküche mit mango sticky rice ein und einem hippen Café (ja die Kaffeeszene ist bei den Thailänder definitiv angekommen und sie lieben sie einfach mit viiieeel Zucker). Vom salzigen Jok gestern machten wir eine 180° Wende zu dem sehr süssen Milchreis mit Kokoskondensmilch und Mango. Gemein haben die zwei beliebten Frühstücksklassiker nur eins: Reis. Nach einer Portion waren wir mehr als voll und unsere Bauchspeicheldrüse musste wohl den ganzen Tag hart arbeiten... Da der Bahnhof gegebüber des Flusses lag und die Ayutthayaner irgendwie kein Flair für Fussgängerbrücken haben, mussten wir für 2min Fahrt eine Fähre nehmen. Am Bahnhof angekommen ging unsere Odyssee weiter: Keine Verbindungen mehr gefühlt nirgendwo hin. Also wieder mit der Fähre zurück zu unserem zweiten Ass im Ärmel, der Busststation. Das Ass war leider auch kein Ass und es wurde uns geraten einfach auf Bangkok zu gehen. Also wieder zurück auf Feld 1. Verzweifelt versuchten wir anschliessend in einem Supermarkt mit Aircon online alle möglich erdenklichen Verbindunskombinationen aus. Wir fanden sogar einige, aber das Glück war nur von kurzer Weile, denn sobald wir draufklickten, hiess es wieder ausverkauft. Um dem Supermarkt-Personal nicht mehr im Weg zu stehen, gingen wir zurück in unser Zimmer, wo wir irgendwann sogar bemüht von unserer Gastgeberin unterstützt wurden. Irgendwann war bei Tamara echt die Luft raus, Sven zeigte hier noch etwas mehr Biss, also entschieden wir unser Programm entzwei zu teilen. Sven versuchte weiterhin die Weiterreise zu organisieren, während Tamara bereits die weiter entfernten Tempel anschauen gehen würde.

    - Svens Erlebnisse: Zuerst versuchte er gemeinsam mit der Vermieterin telefonisch eine Zugverbindung zu buchen. Leider einmal mehr erfolglos. Da es im Internet aber Teilverbindungen gab, machte er sich nochmals auf zum Bahnhof. Und dann wieder zur Busstation, wo er gemeinsam mit etlichen Busfahrern auf Gestisch und Mimisch alle Möglichkeiten durchging. Leider zahlte sich sein Einsatz nicht aus und die Empfehlung blieb, dass wir es über Bangkok versuchen sollte. Nun hatte auch Sven endgültig genug und er machte sich auf zu einem Restaurant. Gestärkt radelte er dann noch zu zwei Tempeln und liess sich anschliessend einfach durch die Stadt treiben und tauchte in den Alltag der Locals ein.

    - Tamaras Erlebnisse: Mit dem Velo düste sie zuerst zu einem Tempel, mit einer eindrücklichen, noch gut erhaltenen Buddhagalerie. Die Anfahrt führte über eine Autobahnbrücke und die etwas schockierten Blicke der Auto- und Motorradfahrer liessen Tamara vermuten, dass dies wahrscheinlich nicht ganz legal war.😅 Um zum nächsten Tempel zu kommen, wählte sie deshalb einen Umweg durch das holländische und japanische Viertel. Wahnsinnig wie schnell die Autobahn von einer gut befahrenen Hauptstrasse, in eine ruhigere Quartierstrasse übergehen kann und man sich schon wenig später in einer ländlichen Umgebung auf Kieswegen befindet, wo die Menschen wieder freundlich Lächeln, winken und einem irgendwas hinterherrufen und der Weg immer wieder von Wasserbüffeln gekreuzt wird. Irgendwann wurde Tamara von ihrem Navi über solche Schleichwege gelotst, dass ihr schon nicht mehr ganz wohl war und als sie dann von einem Rudel wild bellender und zähnefletschender Hunde umkreist wurde und keine Hilfe in Sicht war, kam schon langsam die Panik. Aus Reflex reagierte sie wie in Krisensituationen in der Schule: möglichst ruhig irgendwelche bestimmte Anweisungen rufen und genügend Distanz aufbringen, um wieder einen klaren Kopf zu kriegen. Glücklicherweise erwischte der eine Hund nur Tamaras Hosen (zum Glück hatte sie sich heute trotz der Hitze für die Tempelbesuche für die langen entschieden) und so kam sie zwar mit wackligen Knie aber sicher beim nächsten Tempel an. Hier lag inmitten mehrerer Ruinen einfach ein riiieeesiiger Buddha herum. Der nächste Stopp entpuppte sich als der interessanteste. Nicht nur wegen den eindrücklichen historischen Überbleibsel, sondern mehr wegen den asiatischen Touristengruppen, welche sich in prachtvolle traditionelle thailändische Festkleidung geworfen hatten und nun munter Fotosessions machten. Irgendwann genug von dem touristischen Gewusel, machte sich Tamara wieder auf den Weg Richtung Unterkunft. Unterwegs traf sie nochmals auf einen riieesiigen liegenden Buddha, einen weiteren eindrücklichen Tempel und unzählige Komodowaranen, welche auf der Strasse die letzten Sonnenstrahlen genossen.

    Nach genug Sightseeing wollten wir uns bei einem Nachtmarkt treffen. Leider war dieser infolge Songkran natürlich nicht geöffnet. Zum Glück gab es daneben gleich eine Bar, welcher sich eher als Nachtclub herausstellte und es war ziemlich spannend zu beobachten, wie sich die Kellnerinnen und Tänzerinnen für den nächtlichen Betrieb rüsteten. Da es in jeder grösseren Stadt mehrere Nachtmärkte gibt, machten wir uns anschliessend einfach auf zum nächsten und probierten uns durch das lokale Angebot. Müde vor allem vom nervenaufreibenden Planen machten wir uns danach ab in die Federn.
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