• Lombok Loop Vol.4

    16. Juni 2024 in Indonesien ⋅ ☁️ 29 °C

    Back to Kuta: Die getrennten Schlafzimmer nutzen wir am nächsten Morgen mittels ausschlafen total aus. Tamara revanchierte sich bei Sven für das gestrige Abendessen, indem sie ihm das Frühstück ans Bett brachte und die in der ganzen Wohnung aufgehängte Wäsche zusammenlegte und einpackte. Vor lauter Freude schliss Sven direkt eine Schüssel, welche wir beim auschecken dann noch bezahlen durften.😅 Auch Senggigi verliessen wir nicht, ohne uns vorher in einem kleinen schnucken Strassencafé einen Cappuccino zu gönnen. Der Rückweg war landschaftlich zwar nicht der schönste Abschnitt, da es mehrheitlich durch städtisches Gebiet ging, dafür umso spannender, da man oft direkt in die Häuser, Shops und Werkstätten blicken konnte und auch die Indonesier in Sachen Transport sehr kreativ sind. In der Hauptstadt Lomboks in Mataram machten wir einen Stopp bei der eindrücklichen Moschee. Diese wurde erst 2016 gebaut, beim Erdbeben 2018 aber leider bereits recht zerstört, sodass man heute noch Spuren davon sehen kann. Nachdem wir nun verschiedene muslimische Länder mit ihren Moscheen besucht hatten, war es spannend einen Blick in eine indonesische zu werfen. Allgemein sind die Indonesier recht offen und lassen auch Nichgläubige in ihre Moscheen. Natürlich mit angemessener Kleidung, die wir am Eingang erhielten, wo uns ein Mitarbeiter auch eine Führung anbot. Der Preis dafür durften wir mittels einer Spende gleich persönlich an den Guide oder zugunsten der Moschee selbst bestimmen... Hermann unser Guide legte sich aber sehr ins Zeug und beantwortete all unsere neugierigen Fragen. Von Mataram zogen wir auf direktem Weg nach Kuta. Wir überlegten uns zwar noch einen Abstecher in zwei traditionelle Städtchen. Die Freiluftmuseum-Atmosphäre und die Mafia vor den Eingängen hielten uns aber davon ab. In Kuta hatten wir eine gemütliche Unterkunft erwischt, die wir zuerst gleich einmal zum Chillen nutzten. Anschliessend planten wir in einem Café ums Eck die letzten Tage in Lombok und unsere Weiterreise zurück nach Bali. Da wir unser Gepäck noch nicht holen konnten, hielt Sven Stellung im Hotel während Tamara sich an einer Yogastunde im benachbarten luxuriösen Resort versuchte (sogar Riesenschildkröte gab es da, die manchmal ausbügsten oder sich feucht fröhlich paarten😂). Am Abend holten wir unser Gepäck bei Budhi und Lisa-Marie ab und gingen nochmals mit ihnen essen. Dieses Mal malaysisch. Das Restaurant befand sich in einem niegelnagelneuen Einkaufskomplex und war vor allem bei Koreaner der letzte Schrei. Das Essen war aber echt lecker. Zum Dessert gabs Gelato. Die Eisdiele war so fancy, dass vor lauter Instragrammer fast kein Durchkommen war. Uns überzeugte nur die Waffel so richtig, amüsierten uns aber riesig beim Essen des Eises auf der gegenüberliegenden Strassenseite, da wir da eine Poleposition zum Beobachten dieser hatten... Zurück in der Unterkunft telefonierten wir noch mit Brüschweilers (Fussnote an dieser Stelle: schön, dass ihr seid Tag 1 so treu bei unserer Reise dabei seid😉).

    An unserem letzten in Lombok gingen wir es mit einem Strandtag nochmals gemütlich an. So traf es sich gerade gut, dass sowieso ein Feiertag war und Budhi uns geraten hatte nicht zu früh aufzustehen. Also zuerst ausschlafen und dann brunchen. Wir fanden ein etwas verstecktes Café, wo man sich sein Frühstück aus mehreren kleinen Menüs zusammenstellen konnte. Perfekt, so konnte man gleich alles von der Karte probieren, dass lecker klang. Es klang nicht nur lecker, sondern war es auch. Insbesondere das scharfe Chilipulver, das Balsamicodressing und das Brot überzeugte uns.😉 Während dem Frühstück schrieben wir auch noch Rudhy unseren Fahrer an. Um nicht mühsam verhandeln zu müssen, sagten wir einfach von Anfang an unseren Preis und flunkterten, dass wir einen anderen Fahrer hatte, der es für diesen Preis machen würde. Da er gerade eine Fahrt hatte, vertagte er seine Verhandlungen und wir machten uns auf den Weg zum Selong Belanak Strand, der gut für Surfanfänger sei. Dank Budhis Beziehungen konnten wir die Surfmafia umgehen und an einer vertrauenswürdigen Adresse gute Bretter ausleihen. Motiviert stürzten wir uns in die Wellen, da diese gemäss unserem Surflehrer in Marokko viel einfacher zu surfen seien. Naja... Mehr recht als schlecht versuchten wir es. Das Ausschlafen war für die Surfbedingungen wohl nicht so förderlich gewesen. Wacker bissen wir aber 2 Stunden durch. Unser Auftritt war aber so kläglich, dass uns zwei Surflehrer sogar freiwillig Tipps gaben.😂 Nach unseren Bemühungen faulenzten wir einfach noch ein wenig am Strand. Als krönender Abschluss wollten wir uns eigentlich eine traditionelle Massage gönnen, leider liess sich aber kein (vertrauenswürdiges und zahlbares) Spa finden, dass so spontan noch Kapazität hatte. Stattdessen landeten wir im Einkauskomplex von gestern im Biergarten, der aber so neu war, dass sein Angebot sehr beschränkt war. Hier startete wir auch die nächste Verhandlungsrunde mit Rudhy, die noch den ganzen Abend dauern würde. Auch versuchten wir unsere Fährtickets mittels eines Instagramm-Kontaktes von Lisa-Marie zu organisieren. Dieser half uns sogar überaus motiviert, nur um sich für den Aufwand auch ein gutes Trinkgeld auszuzahlen. Immerhin informierte er auf Anfrage darüber (mehr oder weniger) transparent. Etwas genervt, wechselten wir für Nervennahrung in ein Restaurant mit leckeren selbstgebackenen Pitabroten. Hier düste Budhi und Lisa-Marie zum Tschüss sagen auch noch kurz vorbei. Am spätem Abend zurück in der Unterkunft gingen wir noch in die letzten Verhandlungsrunden, packten unsere Rucksäcke und brachten den Roller zurück. Viel zu spät ging es dann endlich ins Bett...

    Nach unseren schweren Verhandlungen von gestern Abend, kam der Morgen etwas zu früh für uns. Obwohl wir, an Schweizerstandard gemessen, überpünktlich waren, rief uns Rudhy bereits an. Auch für die Besitzer der Unterkunft war es wohl noch zu früh, denn das Tor war verschlossen und wir konnten auch niemanden finden, der es uns aufmachen konnte. Kurzerhand hievten wir dann mit der Hilfe des Fahrers unsere Rucksäcke über das Tor und kletterten selbst drüber. Unser Fahrer kugelte es fast vor lachen und er musste die Story später auch noch seinem Chef am Telefon erzählen. Zum Glück gab es nicht wirklich Verkehr und so kamen wir, inklusive schönen Sonnenaufgang, entspannt am Hafen an. Unsere Gelassenheit wurde jedoch, sobald wir auch nur einen Fuss ausndem Taxi gesetzt hatten, durch aufdringliche Ticketverkäufer auf die Probe gestellt. Aber wir hatten unsere Tickets ja zum Glück schon gestern organisiert. Nun mussten wir nur noch den Übergabeort finden. Iman unser Ticketdealer wartete schon etwas nervös mit den Tickets auf uns und wir mussten ihm nur noch wie brave Schäfchen nachlaufen. Als er uns in der Fähre abgeladen hatten, erfuhren wir auch, weshalb Iman so viel wusste über die Fähre. Er arbeitete hier nämlich als Verkäufer. Da wir viel zu früh dran waren, durften wir uns noch 2 weitere Stunden in Gelassenheit üben und im 5 Minuten Takt Snacks, Kaffee, Schmuck, Picknickdecken und Kollekte für ungewollte Gesangseinlagen ablehnen. Am indonesischen Standard gemessen fuhren wir sogar relativ pünktlich ab und nach 4 Stunden kamen wir endlich in Bali an. Am Hafen wurde unsere Gelassenheit wohl am härtesten auf die Probe gestellt, da die Taxifahrer nicht locker liessen und uns sogar mit Motorrädern nachfuhren, nur um sicher zu sein, dass wir nicht online buchen würden. Da wir wussten, dass man nach 5 Minuten laufen, bereits nur noch die Hälfte zahlen musste, hatten wir relativ eine gute Verhandlungsbasis und konnten einen relativ fairen Preis verhandeln. Der aufdringliche Taxifahrer kassierte bevor wir losdüsten noch seine Kommission ein. Unser Fahrer Herman (scheint ein gängiger Name zu sein hier...) war aber ein flotter Kerl und so plauderten wir die ganze Fahrt über Bali und seine Heimatinsel Java. Nur doof war, dass er zuerst falsch fuhr und dann natürlich einen Zustupf wollte. Am Schluss kam er uns dann aber doch entgegen, vielleicht weil er uns auf irgendeine Art mochte oder weil in Tamaras Beruf so nervös machte. Sidemen erwies sich, eingebetet in sanften Reisterassen, als unerwartet ruhig und von grossen Touristenmassen noch recht verschont. Genau der richtige Ort um sich wieder in Bali anzuklimatisieren und anzukommen. So verkrochen wir uns vorerst in unserer Unterkunft und liessen unsere Erlebnisse in Lombok mittels Blogschreiben Revue passieren. Nur fürs Nachtessen pullten wir uns aus unserem Bett. Da es in Sidemen nur begrenzt Auswahl gibt, hatten wir unser Ziel auch schnell gefunden: ein familiäres Warung mitten in den Reisfeldern, wo wir mit frischem und leckerem Essen verwöhnt wurden.😋 Das anschliessende Auffüllen unserer Vorräte in den Minimärkten gestaltete sich anschliessend etwas schwierig, dafür hatten wir herzliche Begegnungen mit den Einheimischen. Und schon erwartete uns wieder die erste Nacht in Bali ohne Muezzin. Dem Hinduismus sei dank!
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