• Tumpak Sewu

    June 30, 2024 in Indonesia ⋅ ☁️ 25 °C

    Heute stand der Ausflug zum Tumpak Sewu Wasserfall ein. Nebst Bromo und Ijen eines der big three Ausflugziele hier auf Java. Dementsprechend auch beliebt und wahrscheinlich überlaufen. Trotzdem freuten wir uns, da dies wohl der letzte Ausflug ins Grüne, also aufs Land sein würde. Denn die letzten Tage werden wir mehr oder weniger nur noch in Grosstädten verbringen, da diese einfach speditiver zu erreichen waren und trotzdem Sehenswertes direkt vor der Haustüre bieten. Schade... Zu gerne hätten wir auch Java mehr off-the-beaten-track erkundet... Da praktisch alle Touris den Wasserfall mittels einer Tour besuchten, versuchten wir unseren Besuch so zu timen, dass wir dem grössten Ansturm aus dem Weg gehen konnten und trotzdem noch eine Chance haben würden einen Blick auf den Semeru im Hintergrund zu erwischen, bevor er sich hinter einer Wolkendecke verstecken würde. Bevor unser Abenteuer startete, gab es aber ein Picknickfrühstück im Hotelbett. Direkt vom Bett ging es dann ins Taxi und damit tuckerten wir dann zuerst durch die Stadt und beobachteten das alltägliche Treiben der Bewohner. An jeder Strassenecke wurde Bakso (Suppe mit Fleischklösschen) in kleinen mobilen Garküchen zubereitet, in kleinen Buden entstand allerlei Handwerkliches, Frauen wuschen Kleider in Flüssen, in Moscheen wurde gebetet und in schicken Festzelten wurden Feierlichkeiten vorbereitet. Sobald wir die Stadt hinter uns liessen, erwartete uns wieder, dass uns von Indonesien so bekannte Bild: Reisfelder mit Reis oder anderem Gemüse darin, Reisterassen und dazwischen Palmen (die werden wir sowas von vermissen🥹) sowie der obligate Vulkan im Hintergrund. Dazwischen zwängte sich ab und zu dichter Dschungel mit tiefen Schluchten, wo man jederzeit mit Tarzan rechnen muss, der sich von Liane zu Liane schwingt. Und obwohl auch Java in seinem Kern grosse Ähnlichkeiten zu Lombok und Bali hat, so entdeckt man doch immer wieder etwas Neues, Exotisches, wie beispielsweise Monsterbananen. Das Wetter meinte es gut mit uns und zeigte sich mit blauem Himmel und Sonne von seiner besten Seite. So hatten wir tatsächlich die ganze Fahrt gute Sicht auf den Semeru. Doch prompt als wir ankamen, versteckte er sich leider doch noch hinter den Wolken... Angekommen hiess es zuerst mit der Parkplatzmafia dealen. Zum Glück übernahm dies für einmal unser Fahrer. Danach ging es zur Ticketmafia und dann weiter durch das Reich der Souvenir- und Snackmafia bevor wir uns mit vielen anderen Touristen beim Panorama-Aussichtspunkt befanden. Wir hatten aber wohl doch nicht so schlecht getimet, denn wir konnten sogar ohne "ellböglä" ein Schnappschuss machen. Vom Wasserfall selbst waren wir irgendwie ein wenig enttäuscht, obwohl er sehr eindrücklich war. Wahrscheinlich hatten wir uns von den vielen Bildern etwas blenden lassen... Nichtsdestotrotz nahmen wir den Weg nach unten in Angriff, der eher gemütlich war, da uns unsichere Asiaten mit schlechter Ausrüstung immer wieder zu längeren Stopps zwangen. Etwas Abenteuer war auch dabei, nämlich als die Treppe während wir darüber gingen unter uns repariert wurde oder als wir uns kleine Wasserfälle hinabhangelten. Unten angekommen erwartete uns wieder die Ticketmafia. Clever.... Als würde nach dem Abstieg jemand nicht das Extraticket kaufen...🙄 Das Becken des Tumpak Sewu Wasserfalles verliessen wir auch gleich nach dem Betreten wieder, da uns das "Spiderman" und "Wasserbänderigerinnen" Gepose recht auf den Geist ging. Wir flüchteten uns stattdessen auf den Weg zur Goa Tetes einer Höhle hinter einem Wasserfall. Da dieser Weg etwas anspruchsvoller war, trafen wir glücklicherweise auch auf weniger Touris. Als wir die Höhle fast erreicht hatten, erwartete uns natürlich wieder die Ticketmafia. An diesem Punkt hatte Sven die Nase voll und platzierte sich provokativ vor den Eingang, während Tamara weiterging. Nach wenigen Sekunden folgte er aber Tamara, da der Wächter in ohne Ticket reinliess.😅 Vorbei an der blauen Lagune, die einfach ein menschengemachter Naturpool war, bannten wir unser Weg zur Höhle. Dort angekommen wurden wir abermals etwas enttäuscht, denn auch diese hatten wir uns etwas anders vorgestellt. Während Sven sich eine Znünipause gönnte und sein Knie schonte, erkundete Tamara einen Pfad, den sie entdeckt hatte. Dieser stellte sich als richtiges Trekking raus und oft kletterte sie einfach direkt den Wasserfall hoch, nicht ganz sicher, ob dies offiziell erlaubt war. Aber es machte richtig Spass und das Beste daran: weit und breit kein einziger Mensch. Irgendwann traf sie etwas überrascht wohl auf die richtige Höhle.😂 Auf dem Rückweg kam sie an Einheimischen vorbei, die natürlich gleich um ein Foto baten. So fand sich Tamara einmal mehr umkreist von einer Männergruppe. Die Frage, ob sie denn schon einen Freund habe, lässt auch nicht lange auf sich warten und als sie diese Frage bejaht, wird auch wieder respektvoll Abstand genommen.😉 Sobald wir wieder vereint waren, nahmen wir den Rückweg in Angriff. Umso eindrucksvoller der Wasserfall, umso anstrengender ist dieser...😅 Oben angekommen versuchten wir nochmals einen Blick auf den Semeru zu erwischen. Immerhin zeigte er uns seinen Gipfel. Anschliessend hiess es mit dem Taxi zurück nach Malang. Die Fahrt wollte dank etlichen Staus nicht enden. Schuld daran waren wohl die vielen Feierlichkeiten, die auf dem Hinweg noch eingerichtet wurden und nun in vollem Gang waren. Aber auch schleichend kommt man irgendwann ans Ziel und so verbrachten wir den Rest vom Tag mit Homecalls, einkaufen und essen. Auch dieses Mal waren wir wieder die Stars im Restaurant. Hier versuchten wir die Bakso (als lecker empfunden, aber brauchen wir nicht jeden Tag...) und kämpften uns durch ungewohnt grosse Portionen. Wir staunten nicht schlecht als wir beim Verlassen des Restaurants auf eine Gruppe von Nonnen trafen und uns am Ausgang eine christliche Lieder singende und Kollekte sammelnde Jugendgruppe begrüsste. Nachdem wir uns in einem Supermarkt wieder ein Lunchpaket für den nächsten Reisetag zusammengestellt hatten. Ging es ab ins Bett.Read more