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  • Day 3

    Magischer Morgen

    January 24, 2023 in Costa Rica ⋅ 🌧 28 °C

    Punkt 5 Uhr in der Frühe geht es los. Howler-Monkeys bestimmen, wie lange geschlafen wird in Puerto Viejo. Mit archaischem Gebrüll begrüßen sie den Tag. Noch ist es stockdunkel. Doch im Nu malt die Morgendämmerung die Welt an, erst den Himmel, dann Büsche und Bäume. Vogelstimmen mischen sich in den werdenden Tag.
    Gestern Abend sind wir in unserer Lodge an der Playa Cocles bei Puerto Viejo angekommen. Sieben Jahre nach unserem letzten Besuch ist das Städtchen mit Karibikflair kaum wieder zu erkennen. Wir sind uns nicht sicher, ob es uns mit dem Touristenrummel, der auch hier Einzug gehalten hat, noch gefällt. 2013 war Puerto Viejo noch ein beschauliches Dorf, in dem man abends mit staubigen Füßen ins Bett ging, denn die Straßen waren ungeteert. Seitdem ist alles hastiger, emsiger, geschäftiger geworden, vom karibischen Laissezfaire nurmehr wenig zu spüren. Nur das Meer hat noch den gleichen gemächlichen Rhythmus wie ehedem.
    Unsere Lodge, die wir auch von früher kennen, ist ausgebucht. Unser Bungalow abseits vom Getümmel ganz hinten inmitten von wucherndem Grün. Recht so. Nach den Strapazen der letzten beiden Tage sind wir so k.o., dass wir gleich nach dem Abendessen mit Ceviche und Salatbowl um 9 Uhr ins Bett fallen.
    Jetzt am Morgen wandle ich durch den Garten Eden der Lodge wie einst Eva, allerdings ohne Adam, der liegt noch im Bett und ratzt. Noch gehört mir das Paradies ganz allein, samt dem Blick auf zwei Faultiere, die unentdeckt an den Ästen eines Eukalyptusbaums beim Pool kleben. Doch schon zur Frühstückszeit ist es mit den Exklusivrechten vorbei. Eine Traube der Spezies Mensch hat sich unter dem Baum versammelt und betet das Faultierpärchen mit seinen Handykameras an. Eine Frau spurtet hin, Smartphone im Anschlag, klick, klick. Ein komischer Anblick, die rennende Frau und das behäbige, sich in Zeitlupe bewegende Tier. Die Tierwelt lebt in einem anderen Tempo als der Mensch, Faultiere sind zu langsam, Vögel zu schnell für uns. Letztere haben hier viel Schwarz mit Gelb, das mal vorne am Schnabel, mal hinten am Schwanz ist. Der flinke Blick identifiziert ein Aracari und viele viele Montezumastirnvögel. Deren Männchen haben ein ulkiges Balzverhalten. Sie halten sich am Ast fest und machen dabei so eine Art Felgumschwung, bis zu 10 Mal hintereinander.
    Tukane bekommen wir an diesem ersten Tag nicht zu Gesicht, hören nur ihren Schrei.
    Am Nachmittag ist am Pool zu viel Mensch, wir fliehen ans Meer, und, als sich das Wetter eintrübt, in ein asiatisches Restaurant, wo wir uns mit Frucht-Milchshakes und leckeren Wraps trösten.
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