• Ein Tigerhöhlentempel ohne Tiger

    January 20 in Thailand ⋅ ☁️ 33 °C

    An manchen Tagen ist das Meer vor unserer Hotelanlage voller schwarzer Stecknadelköpfe und der Strand so bevölkert, als würden die Wellen Geldstücke und nicht Korallenscherben und ein paar Muscheln an Land spülen.
    Wir fahren nach Krabi zum Tiger Cave Tempel. In diesem Höhlentempel soll der Legende nach einmal ein Tiger gehaust haben. Klingt vielversprechend. In der Tempelanlage empfängt uns eine etwas skurrile Mischung aus Jahrmarkt- und Wallfahrtsstätten-Atmosphäre, wie wir sie schon öfter erlebt haben. Zwischen den chinesisch angehauchten bunten Gebäuden dauert es eine Weile, bis einen beharrliches Durchfragen und spärlich gesetzte Wegzeiger treppauf, treppab und dann durch Primärurwald auf den richtigen Pfad bringen. An Tropenbäumen mit riesigen Brettwurzeln entlang geht es zu einem Buddhaschrein am Fuß überhängender Karstfelsen. Der dahinter versteckte Tigertempel selbst ist - leer und verwahrlost, der Tiger ausgewandert. Stattdessen gibt es Schildkröten - echte und unechte. Diebische Äffchen, vor deren Angriffslust gewarnt wird. Und herrenlose Hunde im Dutzend. Links und rechts des Buddha-Felsentempels klammern sich winzige Hüttchen an die Felswand, in die sich die Mönche zur Meditation zurückziehen. Einer schrubbt gerade den steinernen Tempelboden. In den Abendfrieden dieses Naturklosters platzt urplötzlich ein Tropenschauer, wie wir ihn aus Costa Rica kennen, und treibt uns zurück zum Auto.
    Auf dem Nightmarket am Flussufer von Krabi essen wir mäßig gut aber zum Preis von 300 Baht unschlagbar preiswert. Das Green Curry ist allerdings mal wieder derart scharf, dass ich kurz vorm Feuerspeien bin.
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