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- Day 21
- Wednesday, January 22, 2025
- ☁️ 28 °C
- Altitude: 14 m
ThailandAo Maenam9°34’14” N 100°0’44” E
Von Krabi nach Samui

Nach sechs Tagen ist die Auszeit von der Auszeit vorbei und wir sind on the road again. Am letzten Abend spazierten wir nochmal die Sandpromenade unserer Wohnzimmer-Beachmeile Tub Kaek entlang. Fast in allen Restaurants haben wir ein- oder zweimal gegessen - jetzt winkten uns die Servicekräfte alle zu und forderten uns auf, ein letztes Glas bei ihnen zu trinken. Uns wurde geradezu weh ums Herz - was für nette Menschen! Und was für ein anheimelnder Ort mit den bunten Laternen, die über den Tischen an den riesigen Bäumen hängen ... ein Platz zum Wiederkommen!
Nun geht es weiter - vom südlichsten Punkt unserer Reise erst ein Stück nordwärts und dann auf einer mit dem Lineal gezogenen schnurgeraden Straße quer an Thailands Taille entlang.
Das Land hat schon viel Grün, wenn man davon absieht, dass massenhaft Palmölplantagen dabei sind. Ganz schön dunkel ist es darunter. Die Kautschuk-Pflanzflächen dagegen sind licht wie freundliche Frühlingswäldchen. An jedem Baum klebt ein schwarzes Töpfchen, in dem der abgezapfte Saft aufgefangen wird.
Zur Mittagszeit erreichen wir nach zweieinhalb Stunden Fahrt Don Sak und den Pier der Reederei Raja. Bei der Frage, ob und welche Autofähren die Insel Samui anfahren und ob man gegebenenfalls auch ohne Reservierung ein Plätzchen bekommt, waren wir mal wieder mit einem Staatsgeheimnis beschäftigt, das sich erst vor Ort lüften lässt. In einer mäßig langen Schlange von Pickups und Kleinlastern bewegen wir uns von Checkpoint zu Checkpoint, wedeln uns mit Ausweisen und Banknoten unserem Ziel näher. Von Meter zu Meter riecht es ein bisschen mehr nach Meer und Fisch und Salz und Sonne, und kurz vor 15 Uhr kriechen wir tatsächlich in den Bauch der Fähre, wo es mit den Wohlgerüchen vorbei ist und nur noch nach Diesel und Abgasen stinkt. Wir machen, dass wir nach oben kommen, und dann fahren wir auch schon - an Bord eines uralten Kutters, der wahrscheinlich schon die Kreuzfahrer gesehen hat und danach für die Italiener unterwegs war, ehe er nach Thailand verscherbelt wurde, mutmaßt R.
Koh Samui ist die größte der über 80 Eilande im thailändischen Golf. Sie hat die Form der iberischen Halbinsel en miniature und lässt sich mit dem Auto bequem an einem Tag umrunden. Unser Feriendomizil auf ihr befindet sich im Nordosten in der Bucht von Mae Nam, etwa da, wo in Spanien Bilbao liegt oder Santander. Meine Buchung ist ein Relikt der Planung vor vier Monaten und war der Tribut an die Träume meiner Reisegefährtin in spe, die es dann doch nicht wurde. Aus heutiger Sicht hätte ich Samui wohl links liegen gelassen, eilt diesem Flicken Erde doch ein schrecklicher Ruf voraus. Generell mag ich keine Orte, an denen Touristen unter sich sind, und Samui scheint ein solcher Ort zu sein. Verschrieen als von Europäern, namentlich deutschen Pauschaltouristen geflutete Urlauberinsel gilt er als das Mallorca Thailands, das unbedingt zu meiden sei. Da wir Mallorca schon in Ao Nang erlebt haben, blicken wir dem Übel gefasst ins Auge - viel schlimmer kann es nicht kommen.
Die ersten Eindrücke sind widersprüchlich. Unser schmutziger Kutter ankert in einer palmenbestandenen Traumbucht mit Sandkastensand, den noch nie jemand berührt hat, kein Kind, kein Mensch. Wir fahren von Bord und dann über fadenschmale geflickte Sträßchen mitten durch dschungelähnliche Landschaft, so dass ich denke, weiter muss ich gar nicht, hier könnte ich schon bleiben. Dieses Träumchen endet abrupt, als wir auf die Ringstraße, die Hauptschlagader Samuis stoßen. Dreck, Staub, Feierabendverkehr, wie man ihn seinem schlimmsten Feind nicht wünscht. Menschen, die irgendwoher kommend alle irgendwohin wollen, alle auf dieser Achse, zu Fuß, zu Roller, Dreirad, Auto, Minivan, und sich dabei selbst der Nächste sind. Die zur Lodge führende Schlaglochpiste lässt danach auch nichts Gutes ahnen oder jedenfalls nicht das, was uns dann erwartet: Eine hinter einem freundlichbunten Eingang gelegte Sandspur führt direkt ins Paradies. Das Haupthaus mit Restaurant, die kleinen Holzbungalows mit Terrasse, Sitzbereich und Liegepolster - alles ist bunt, geschmackvoll, gemütlich, voller Kunsthandwerk und Antiquitäten, stilvoll platziert. Von unserem Beachfront-Bungalow, beschirmt von einer riesigen Mangrove, in dem Eichhörnchen herumflitzen, führen drei Steinstufen abwärts zum Meer. Dort fehlt nicht einmal die obligatorische Palme, ein Muss für jeden Traumstrand. Was für ein Treffer! Vermutlich der schönste Ort auf ganz Samui, von dem wir uns die nächsten Tage keinen Meter wegbewegen werden.Read more
Travelerwie immer - wunderschön beschrieben!
Traveler🥰