• Von Samui nach Ban Krut

    January 27 in Thailand ⋅ ☁️ 24 °C

    Auf der Rückfahrt von Samui nach Don Sak geht alles wie geschmiert. Morgens ist das sonst so blanke Meer im Paradies ein Streuselkuchen mit Streuseln aus Schaum vom touristischen Duschwasser, deshalb verzichten wir aufs Schwimmen und sind um 8:45 Uhr bereits auf dem Weg zum Hafen. Keine Sekunde zu früh für die 10 Uhr-Fähre landen wir am Pier und kurz darauf im Schiffsbauch. Auf dem Kahn ist eine Bikergruppe, die einen Höllenlärm macht. Touristen löffeln um 10 Uhr morgens Noodlesoup aus Plastikbechern.
    Der Seegang ist diesmal gewaltig und unser Kutter klappert, wimmert und ächzt an allen Ecken und Enden. Ich überlege mir, an welchen Rettungsring ich mich im Fall des Falles klammern werde und ob einem die Haie, die hier leben, was tun.
    Die Insel löst sich im Dunst auf und ist Geschichte. War da was? Ach ja, die beiden Buddhas, der große goldene Asketische auf seinem Berg und der dicke Lachende in seinem Bad mit Lotusblüte. Das Elefant Sanctuary, das wir gestern Nachmittag besuchten und die sanften Kolosse, die früher als Reittiere für Touristen herhalten mussten und die sich von uns füttern und anfassen ließen. Tiere sind noch besser als Steine und Bauwerke. Das bergige Hinterland Samuis, das im Norden noch Unberührte, während der Süden schon fest in der Hand der Siedler aus aller Herren Länder ist, die sich hier eingekauft haben und ihre Burgen und Schlösser bauen. Da habe ich aufgehört zu fotografieren, damit das Hässliche nicht dem Schönen, das man auf Samui eh suchen muss, die Kraft nimmt.
    Wir laufen in Don Sak ein, und die Story über Schiffbruch fällt ins Wasser. Das Festland hat uns wieder, und nun heißt es Kilometer machen nach Norden. Bis Ban Krut sind es 360 Kilometer und 5 Stunden Fahrt, während der wir abwechselnd  am Steuer sitzen. In der Nähe von Chumphon bricht die Sintflut über uns herein: ein Tropenschauer, der gar nicht wieder aufhören will. Bis wir unsere Unterkunft erreichen, hüllt sich der Himmel in mürrisches Grau. Das Bayview Beach Resort ist wieder ein Treffer. Nach dem Aufenthalt im Paradies mit Abstrichen genießen wir den wiedergefundenen Luxus von Herzen, die Bahnhofsatmosphäre im Restaurant nehmen wir hin. Der Strand ist palmengesäumt wie in einem Werbeprospekt. Und in Hörweite gibt es randalierendes mächtiges Meer mit massig Muscheln.
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