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  • Day 25

    Salta?!

    February 24, 2020 in Argentina ⋅ 🌙 17 °C

    Ich habe viel geschlafen! Unbequem war es, aber ab 0.15h, als Musik und Film ausgingen, hatte ich nur kurz die Augen offen. Und dabei sah man eigentlich - wie tagsüber auch- immer die gleiche Kulisse hinter den Scheiben: rechts weites Land oder etwas Wald und links eine Bergkette. Um 7h wachte ich mitten im Chaos auf: der Busbegleiter schrie "Salta, Salta!", aber von einer Stadt war weit und breit nichts zu sehen. Letztendlich stieg ich aus und und wenig später stellte sich heraus, dass wir noch den Bus wechseln müssen. Beim Gepäckausladen erschrak ich ein bisschen. Der Helfer, der hier anscheinend generell kein Gehalt bekommt und immer vehement nach Trinkgeld verlangt, stieg fröhlich auf meinem Rucksack umher, der noch im Bus lag. Naja, zum Glück ist da ja seit zwei Wochen vor allem dreckige Wäsche drinnen ;). Nur noch zu fünft ging es dann im zweiten Bus weiter. Eine Prämiere - hier gab es nämlich nur Cama (bequeme und luxuriöse Liegesessel). Wenn man aus dem Fenster schaute, sah man eigentlich nur eines: Hunde in noch leeren Straßen.
    Um 8h stieg ich dann also in der richtigen Stadt aus dem Bus, wobei ich erstmal ein bisschen enttäucht war. Wirklich schön, so wie immer jeder erzählt hatte, war es nämlich nicht. Das Gefühl, alleine durch die noch menschenleeren Straßen zu laufen und dabei der Inbegriff von angreifbar (alleine, offensichtlich europäischer Tourist, müde und verschlafen, viel Bargeld) zu sein, war auch nicht gerade angenehm. Und wenn man dann auch noch von der Hauptstraße in eine kleine Nebenstraße einbiegen muss...
    Glücklich, im Hostel zu sein, schlief ich erstmal wieder zwei Stunden. Dann machte ich mich auf den Weg in die Stadt, was schon weit erträglicher, weil belebter war. Nach einer halben Stunde hatte ich das Zentrum so weit gesehen und setzte mich mit frischen Empanadas auf den Hauptplatz, wo nur wenig los war. Danach wollte ich eine Karte für die berühmte Eisenbahnstrecke Tren a las Nubes kaufen, aber leider sind vor Samstag alle Plätze belegt. Jetzt wusste ich nicht, was ich hier noch einen Tag machen sollte. Also plante ich ein bisschen und entschied mich schließlich dazu, am Busbahnhof nach einem Bus in die Anden, nach Tilcara, und dort nach einem Hostel zu suchen. Das war sehr erfolgreich, denn die Busse fahren sechs Mal täglich! In all der Euphorie kaufte ich auch gleich noch den Bus von Salta nach Cordóba - also endgültig Richtung zurück! - für den 29. Februar, da ich die nächsten Tage keine Gelegenheit dazu haben werde. Nach ausgiebigen Preisvergleichen, landete ich bei flecha Bus, mit dem ich auch hier angelangt war. 2480 Pesos für Semi-Cama, das hatte ich verstanden. Deswegen verwirrte es mich, als der Verkäufer Cama wählte... Aber es stimmte: Durch irgendeinen Rabatt auf Cama, fährt man so rund 600 Pesos günstiger als ohne! Warum, das wusste auch der Verkäufer nicht... Ich habe das Gefühl, hier ist es im Vergleich zu den letzten Wochen so günstig, dass ich letztendlich genau so viel ausgebe, weil ich mehr kaufe ;).
    Beim Rückweg ins Zentrum war plötzlich alles anders, die Stadt erwachte um 18h zum Leben... Im Park San Martín suchte ich mir den Weg durch Popcornstände, Luftballons und Straßenverkäufer. Kaufen will man bei genauerem Hinsehen allerdings nichts! Kleinkünstler, eine Karnevalsfeier - auch auf dem Hauptplatz war kein Durchkommen. Eigentlich wollte ich nochmal Geld holen, aber bei der zweiten geschlossenen Filiale fiel mir auf, dass heute ja Feiertag sein könnte! Also muss ich wohl morgen früher raus... Später beschloss ich, endlich damot aufzuhören das Sonnencremekaufen immer weiter hinauszuzögern und fand dabei sogar den ersten Drogeriemarkt hier in Argentinien. Der Weg zum Hostel war dann deutlich angenehmer als noch am Morgen - paradox, wo es doch eigentlich schon dunkel war. Ach ja, hier gibt es übrigens weniger Salz - das war im Hostel nämlich verschollen - und mehr Mücken. Ich bin schon ganz vollgestochen, obwohl ich noch keine einzige gesehen habe...
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