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  • Day 37

    Kleiner Abschied

    March 7, 2020 in Argentina ⋅ ☁️ 23 °C

    Heute Morgen - im Büro/Empfang/Fotostudio - brach also der letzte Tag der Reise an. Wir frühstückten noch gemütlich mit Alex, dem Hostelverwalter, und einer Deutschen, die ich nicht wirklich leiden kann. Danach ging es nach einem Monat wieder in die Esmeralda, unser Gepäck und die Geige abholen. Dabei machten wir einen Zwischenstopp am Obelisken, um entspannte Fotos auf der (eigentlich) breitesten Straße der Welt zu machen. Der Weg mit dem Bus zurück war unter Zeitdruck spannend, denn irgendwie wollte kein passender Bus dort anhalten, wo wir waren. Um 13.15h waren wir also zurück im Palace, mussten noch fertig- beziehungsweise umpacken und Proviant einkaufen. Eine Stunde später verließen wir das Viertel San Telmo in den Untergrund, doch die Subte ließ auch erst einmal eine Weile auf sich warten. Am Retiro wieder einer meiner geliebten Blicke in die Favela (ich finde das einfach unglaublich spannend) und als wir am Busbahnhof zehn Minuten vor Abfahrt eintrafen, stand noch kein Bus abfahrtbereit da. Der kam dann aber bald und wir waren fast die einzigen, die einstiegen. Da wir Fensterplätze ganz vorne ergattert hatten, sah ich noch, dass am Bussteig (keine Ahnung, wie man das nennt - warum heißt es eigentlich BusBAHNhof?) die nette Franzosin stand, die in der Höhlengruppe in Tilcara dabei gewesen war, und stieg nochmal aus.
    Für den heutigen Bus hatten wir zwar Cama gebucht, weil es nur diese Option gab, aber die Sitze waren eine Mischung aus Cama und Semi-Cama. Die Fahrt war die entspannteste, die ich je hatte! Gelegentlich hoppelte der Bus an einer der vielen Mautstellen, wobei ich bei meinem Sudoku verrutschte. Ansonsten sah man einfach weites Land, ein paar Kühe, Estancien, Feldwege, Umkehrverbindestraßen, ein paar Orte und die recht gerade Autovía hinter den ausgestreckten Füßen. Die Entfernungsangaben auf den Straßenschildern waren interessant: Mal gab es einen Riesensprung oder fünf Minuten später wurde noch die selbe Entfernung angezeigt. 30Km vor Mar del Plata schaute ich gespannt aus dem Fenster, um die Armonía zu sehen. Irgendwann konnte ich auf der anderen Straßenseite der Autobahn das Eingangstor entdecken!
    Am Bus(bahn)hof brauchten wir erstmal eine halbe Stunde, um uns mit Oscar und Clara zu treffen, die uns abholen wollten. Als wir schließlich alle im Auto saßen, fuhren wir erst zur Tankstelle, wo Suky, die Servidora hier in der Armonía, die sich auch um das Projekt kümmert, in einem anderen Auto wartete. Clara und ich stiegen aus, weil Suky meinte, es gebe heute nichts Vegetarisches in der Armonía, und kauften Empanadas und Tarte. Die Fahrt war dann eher still, ich erzählte manches von der Reise, fragte ein paar Sachen, aber so groß ist mein Wortschatz eben (noch) nicht, um mich ausgiebig unterhalten zu können... Das Konzert im Juni, von dem ja mein Heimflug abhängt, wurde im Plan nach hinten verschoben und steht sowieso noch sehr in den Sternen. Nachdem wir in den Feldweg eingebogen waren, führte dieser durch einen kleinen Wald, um eine Linkskurve und schließlich zum Haupthaus. Dort sind einige Tage sehr viele Servidoras aus dem ganzen Land untergebracht, deswegen schlafen wir erstmal etwas ausgelagert. Hier im Haus wurden wir von vielen Leuten begrüßt und saßen später noch recht lange zu viert und dritt zusammen. Ach ja, durch einen Lufthauch fiel gleich mal ein Stempen vom Balkon runter.
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