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  • Day 66

    Aus und vorbei

    April 5, 2020 in Germany ⋅ ☀️ 15 °C

    Nun noch zu gestern...
    Im Flugzeug konnte ich erstaunlicherweise vier Stunden durchschlafen, bis ich kurz vor Spanien aufwachte. Wir waren nicht erst im Norden über den Atlantik geflogen, sondern schon über dem Nordosten Brasiliens abgebogen. Morgens beziehungsweise wieder in Europa mittags blieben mir noch vier Stunden bis zur Landung. Bei dieser betonte die Crew deutlich, es sei eine fast waghalsige Rettungsaktion gewesen und alle Stewardessen hätten sich sofort freiwillig hemeldet. Naja, Prestigegewinn für die Lufthansa eben... Außerdem konnten alle, die mit dem Zug heimfahren wollten, ein Foto von einem Freifahrtschein in Kombination mit der Bordkarte machen. Die Formulare reichten nämlich noch nicht einmal bis zur 15. Sitzreihe. Nach der Landung musste ich erstmal eine Stunde im Flugzeug warten, da nicht alle gleichzeitig aussteigen durften und ich eben ganz hinten saß. Aber Caro und Oscar waren so nett und warteten draußen, um zusammen das Gepäck zu holen. Der Flughafen war menschenleer, man fühlte sich wie in einem schlechten Film! Unsere Alfajores konnten wir erfolgreich nach Deutschland schmuggeln. Um 16.30h waren wir dann am Frankfurter Bahnhof (hier waren doch noch ein paar Leute unterwegs), um 16.54h konnten wir in den Zug steigen. Und natürlich setzten wir uns in die erste Klasse. Da der Zug fast leer war, störte das die Schaffner überhaupt nicht. Die gut drei Stunden vergingen recht schnell, da wir die ersten deutschen Brezen und den ersten deutschen Kaffee genossen. Denn aufgrund der Zeitberschiebung war bei uns ja immer noch argentinischer Vormittag. Auch am Hauptbahnhof traf man einige Leute. Ich finde das im Prinzip sehr entspannt, wenn einfach nur ein Bruchteil der Bevölkerung draußen unterwegs ist, da bekommt man sogar in der S-Bahn einen Sitzplatz :). Aber da wir ja wieder fast daheim waren, viel diese in Pasing natürlich erstmal aus...
    Bin ich froh, in der ersten Zeit durch (fast) ganz Argentinien gereist zu sein, ansonsten wäre ich vermutlich wirklich enttäuscht, schon wieder zu Hause zu sein. Trotzdem bin ich mir sicher: Armonía, ich komme wieder! Es bedrückt einen dann doch, wenn man so viel vom Projekt (übrigens Niños en Armonía) hört, sieht und mitbekommt, doch plötzlich nicht daran teilhaben kann! Ich denke, neue Eindrücke habe ich einige gesammelt. Deswegen bin ich sehr dankbar, das alles noch vor der Corona-"Krise" erleben zu dürfen. Auf der Zugfahrt überlegten Oscar und ich eine ganze Weile, was wir denn aus Argentinien mitnehmen oder beibehalten könnten. Zum Beispiel, es einfach gelassen hinzunehmen, wenn jemand oder man selbst zu spät kommt. Oder sich keinen Plan auszudenken, der dann sowieso nicht klappt. Und natürlich öfter mal Mate trinken ;)...
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