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- Day 29
- Tuesday, June 17, 2025
- 🌬 25 °C
- Altitude: 2,168 m
United StatesSalida38°31’47” N 106°0’3” W
Howdy Colorado!

Outdoor-Paradies, Staat der Berge und am wichtigsten: Namensgeber einer Haribo-Packung. Vorbei sollte es nun sein mit den tristen und wasserlosen Wüstenlandschaften New Mexikos. Ein Schlaraffenland also? Wir werden sehen.
Zumindest der Grenzübergang unterbot alle Erwartungen: wir bogen um eine Kurve und sahen ... nichts. Anscheinend haben sogar die USA mit ihrem Lokalpatriotismus nicht das Geld, um an jeden Seitenweg ein "Welcome to"-Schild aufzustellen. Aber die Landschaft lieferte ab. Viel Grün, Flüsse, Bäche, kleine Seen, so darf es weitergehen!
Wir waren nun mitten in den San Juan Mountains, einer Bergkette mit achtzehn 4000ern. Entsprechend reihte sich Pass an Pass an Pass, jeder mit seinem eigenen Charme und Herausforderungen. So erfreute uns der komplett asphaltierte Manga-Pass mit einer der schnellsten Abfahrten unseres Lebens, nur gebremst durch die Autos, die sich im Gegensatz zu uns an die Geschwindigkeitsbeschränkungen hielten. Unten angekommen erwartete uns sogar ein Restaurant mit kühlen Getränken und gutem Essen. So lässt sich das Radlerleben doch viel besser aushalten als mit körperflüssigkeitswarmen Wasser aus der Plastikflasche!
(Anzahl Ersatzschläuche: 1).
Einen sehr entspannten Morgen im abgelegenen, aber sehr schönen, Bergdorf Platoro später lag ein weiteres wörtliches Highlight vor uns: der Indiana-Pass. Mit 3.600m der höchste zu erstrampelnde Punkt der Tour. Mit dem Gedanken, oben auf dem Plateau zu übernachten, machten wir uns ganz gemütlich erst gegen Mittag auf und erklommen eine Serpentine nach der anderen. Oben angekommen dann die beidseitige Überraschung: Wir waren deutlich weniger fertig als gedacht. Anscheinend ist etwas dran an sämtlichen sportwissenschaftlichen Studien und regelmäßiges Training verbessert tatsächlich die Leistungsfähigkeit. Und somit stand der Entschluss, doch bis in die nächste Stadt zu fahren. Wenige Stunden später kamen wir am höchsten Punkt an und sahen mal wieder...nichts. Kein Schild für Ruhm und Ehre. Aber zumindest ein entgegenkommenender Radfahrer, der ein Foto von uns knipsen konnte. 40km bergab erwartete uns dann das kleine beschauliche Del Norte.
Del Norte bescherte uns einige Glücksmomente. Es gab ein Wiedersehen mit Mike und Greg, zwei Radfahrern, die wir zuletzt fünf Tage weiter südlich getroffen hatten. Ihr anerkennendes Nicken, es in der Zeit geschafft zu haben, ging runter wie Kettenöl. Aber auch die Unterkunft, der "Mystic Pedaler", hatte viel Charme. Wie schon das Toaster-House, basiert es nur auf freiwilligen Spenden und gegenseitiger Hilfe der Radler untereinander. Solche Orte erzeugen das wohlige Gefühl des Zusammenhalts besser, als alles anderer. Zu guter Letzt hatte Del Norte auch einen kleinen Fahrradladen, den ersten seit Silver City vor 13 Tagen im Sattel. Zeit also, um Tiberius Speichen aufzufüllen und einen Ersatzschlauch zu kaufen. Hoffentlich sind zwei genug um es bis ins drei Tage entfernte Salida zu schaffen.
(Anzahl Ersatzschläuche: 2).
Eventuell waren wir zu optimistisch. Nach nur 6 km am nächsten Morgen, während einer Trinkpause, hörten wir das markerschütternde Pffffff-Geräusch aus Carstens Hinterrad. Der Schlauch war wieder unflickbar am Ventil gerissen. Nun gut, einer bleibt ja noch. Gleichzeitig umgab uns trotz Colorado wieder eine Wüstenlandschaft, ein weiterer Umstand der nicht zur besten Laune führte. Doch wie so oft wandelte sich das Bild und wir verbrachten den Abend vergnügt zwischen Baum und Bach.
(Anzahl Ersatzschläuche: 1).
Die erste Abfahrt des nächsten Tages bescherte uns ein weiteres Pfffff im genau einen Tag alten Schlauch. (Ja, wir wissen wie man die montiert, es sind nur wirklich viele Steine auf dem Weg.) Eine auf mehr Straßenkilometer abgeänderte Route brachte uns zumindest für den restlichen Tag bis kurz vor Salida.
(Anzahl Ersatzschläuche: 0,0000)
Somit lag nur noch der Marshall-Pass zwischen uns und Salida, einer schmucken Kleinstadt mit gutem Essen, vielen Unterkünften und hervorragenden Mechanikern. Und Speiche sei Dank, es lief alles gut. Wir konnten sogar die wundervolle Aussicht auf die umliegenden Berge ausgiebig genießen!
Ein weiterer aufregender Abschnitt liegt nun hinter uns. Während wir uns zum zweiten Mal mit dem Auto in Richtung Nationalparks aufmachen, übergeben wir unsere Gefährten in Aarons fähige Hände für eine dringend notwendige Generalüberholung und den ersehnten Wechsel auf schlauchlose Reifen.
(Anzahl Ersatzschläuche: Egal!)Read more
TravelerDas lang ersehnte Upgrade 💚 bekommen es beide oder wird Aurelius nun neidisch zu Tiberius rüber luschern?
TravelerToller Reisebericht 😍 Die Umstellung auf ein schlauchloses Setup werdet ihr sicher nicht bereuen 👍 Euer Ersatzschlauch, den wir damals gegen meinen aus Silver City eingetauscht haben, fährt am nächsten Wochenende mit auf eine 6 tägige Tour über den Kunkels-, Albula-, Bernina-, Umbrail-, Reschen- und Flüelapass 😄 nur so als Backupschlauch. Ich hoffe nicht, dass ich ihn einbauen muss 😅
Isabell und CarstenJa, bisher ist das neue Reifen-Setup super. Keinerlei Probleme bisher gehabt:) Und schön zu hören, dass unser Schlauch so eine coole Tour vor sich hat. Er war schon etwas traurig, die Great Divide nicht zu erleben, aber deine Tour klingt auch fantastisch! Ganz viel Spaß dabei und wir hoffen, der Schlauch kommt nicht zum Einsatz :)