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  • Day 21

    Im Nationalpark Mburucuyá

    November 28, 2022 in Argentina ⋅ ☀️ 34 °C

    Mburucuya, Montag, 28. November 2022

    Wir sind die ganze Strecke hierher gereist, weil wir den Nationalpark Mburucuyá besuchen wollen. Er wurde 2001 gegründet und beruht auf einer Schenkung von 7500 ha Land durch den dänisch-stämmigen Besitzer Pedersen an den argentinischen Staat.
    Mburucuyá gehört zwar geografisch zum „Einzugsgebiet“ der viel bekannteren Esteros del Iberá, ist aber sozusagen der „kleine (und arme) Bruder“. Das bedeutet: Man muss Hin- und Rückfahrt selber organisieren, es gibt keine geführten Touren und sämtliche Erkundungen finden auf Schusters Rappen statt.
    Martin hat schon am Sonntag per Telefon ein Remis organisiert (so heissen hier die - vielfach privaten - Taxis), das uns pünktlich um 7:30 Uhr (Der Fahrer ist sogar schon etwas früher da :-) im „Ewigen Obstgarten“ abholt und die gut 25 Kilometer zur Estancia Santa Teresa bringt, wo sich das Zentrum und Büro des Nationalparks befindet.
    Was für schöne und riesig grosse Anwesen sich die Grossgrundbesitzer geleistet haben! Aber mit den vielen schattenspendenden Bäumen, der Villa, den verschiedenen Dienstgebäuden und den (trotz anhaltender Dürre) erstaunlich grünen Wiesen ist es trotz allem ein wunderbarer Anblick.
    Mit unserem Fahrer machen wir aus, dass er uns um 14 Uhr wieder abholt. Der Parkwächter nimmt uns freundlich in Empfang und erläutert uns die Geschichte und die Anlage des Parks. Es gibt drei Wege von unterschiedlicher Länge: 6.5, 4.5 und 1.5 Kilometer.
    Wir beginnen mit dem längsten, dem Sendero Yatay (nach der hier häufigsten Palmenart benannt). Es ist ein befahrbarer Pfad, der wohl früher dem Transport der Erzeugnisse der Estancia diente und führt an unendlich vielen Palmen und anderen Bäumen vorbei, an weiten Feldern von Schilfgras bis zu einem Mirador (erhöhter Aussichtspunkt) bis zu einer „Laguna“, einem kleinen See. Die Sicht ist zwar schön, aber das Ufer der liegt fast 1 km weit weg!
    Was da geschehen ist, erfahren wir vom Parkwächter:
    Seit einiger Zeit, aber insbesondere seit jetzt schon zwei Jahre dauernder Dürre, senkt sich der Wasserspiegel aller Lagunen immer weiter ab; viele sind bereits vollkommen ausgetrocknet. Wir schätzen den Verlust auf circa 4 Meter Höhe. Das scheint nicht allzu viel zu sein, ist aber in einem so flachen Gebiet entscheidend. Das einzig Positive für uns: Es hat nicht allzu viele Mücken! Aber wir wären gut präpariert gewesen: Mückenspray und langärmliges Hemd bzw. Bluse.
    Aufgrund des starken Rückganges des Wassers ist es für uns sehr schwierig, die vielen hier vorkommenden Tiere aus der Nähe oder überhaupt zu sehen (vor allem Vögel, Capibaras, Gürteltiere und Guazunchos (eine Art Zwerghirsch).
    Es reicht dann doch noch für ein paar Nandus (sie sehen aus wie ein Strausse), einige grössere Wasservögel und einen Guazuncho (den Regine gesehen haben will).
    Carpinchos (sie heissen auf Guarani „Capibara“), grosse Nagetiere, ähnlich wie Biber, sehen wir erst aus dem Auto auf der Rückfahrt und ausserhalb des Nationalparks! Die Viecher machen einfach das, was sie wollen: sehr kundenunfreundlich :-)
    Martin löst das Problem philosophisch auf: Wir sind gekommen, um die zauberhafte Landschaft zu bewundern. Die Tiere sind auch alle da - inklusive Yacarés, einer Alligatorenart. Auch wenn wir sie nicht gesehen haben, dann eventuell sie uns…
    Regine bedauert es! Hatte sie doch auf die Begegnung mit einem Krokodil gehofft!
    Den dritten und kleinsten Rundgang absolvieren wir nicht mehr: Die Sonne sticht um 13:30 Uhr zu stark und nach 11 Kilometern Wanderung bei über 30 Grad mittlerweile sind wir auch etwas ermüdet. Zudem steht der Fahrer des Remis zur Abholung schon da…
    Den Nachmittag verbringen wir mit Haushaltsarbeiten (Wäsche waschen), Zeit am Pool (der immer noch uns allein gehört) und mit dem Schreiben dieses Blogs.
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