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  • Dag 22

    Hund mit Badeanzug

    29. november 2022, Argentina ⋅ 🌙 26 °C

    Mburucuya, Dienstag, 29. November 2022

    Heute sind wir erst -oder schon? - drei Wochen unterwegs und wir fragen uns, ob wir - angesichts der Ausdehnung der beiden Länder - eigentlich viel oder eher wenig erlebt haben.
    Beides trifft gleichermassen zu: Einerseits haben wir ganz viele Erlebnisse und Eindrücke mitgenommen, anderseits sind wir erst an vier verschiedenen Orten gewesen. Da kommt also doch noch Einiges auf uns zu…
    Damit wir nicht schon wieder einen „Ruhetag“ ankündigen müssen, bezeichnen wir den heutigen Tag einfach als „Organisationstag“ :-) Es gibt tatsächlich immer viel vorauszuplanen und zu organisieren, wobei die Schwierigkeit darin besteht, den Reiseplan mit den Fahrmöglichkeiten und den Unterkünften in Einklang zu bringen.
    Ohne jetzt in langweilige Details zu verfallen, hier ein Beispiel:
    Wir reisen ab Mburucayá (wo wir im Nationalpark waren) zurück nach Corrientes, von dort weiter über Posadas nach Iguazú zu den Wasserfällen und im Anschluss nach Salta. Die letztgenannte Strecke beträgt mehr als 1200 km.
    Bis nach Iguazú ist soweit alles geklärt - wobei wir die Busreisen nicht online buchen können, weil wir einerseits (währungsbedingt) mit argentinischem Bargeld bezahlen und andererseits unsere Pässe nicht online angenommen werden (nur argentinische ID-Karten).
    Aber die Strecke Iguazú- Salta ist definitiv schwierig: Es gibt keine direkten Busverbindungen. Der erste Bus ab Iguazú fährt um 07:30 ab und kommt nach 10 Stunden um 18 Uhr in Corrientes an. Dort fährt der Bus um 20:00 Uhr nach Salta weg, wir haben also (nur) 2 Stunden, um die neuen Tickets zu kaufen und umzusteigen.
    Das klingt nach ausreichend Zeit, man muss aber wissen, dass die Fernverbindungen notorisch Verspätung haben (Wer unseren Blog aufmerksam liest, weiss, dass wir von Rosario kommend 2.5h später als vorgesehen in Corrientes eintrafen…).
    Alternativ könnten wir in Iguazú mitten in der Nacht (03:30) wegfahren und hätten dann 6 Stunden Aufenthalt im Busbahnhof von Corrientes. Auch nicht gerade verlockend…
    Wir beschliessen also, das Risiko einzugehen, in Corrientes hängenzubleiben und Martin hat auch schon günstige Absteigen in der Nähe des Busbahnhofs ausgekundschaftet. Die ganze Übung hat aber - mit allen Optionen und Diskussionen - gut 2 Stunden gedauert! Dazu kommen auch immer die nächsten Details: Wie kommen wir morgen mit ÖV in Corrientes zur Unterkunft? Wo können wir da schnell was einkaufen?
    Wir geniessen aber dennoch den Tag am Pool und lassen uns von der Angestellten Vanessa, die hier am Vormittag nach dem Rechten sieht, bestätigen, dass wir morgen Mittag den Bus nach Corrientes gleich um die Ecke nehmen können. Es gibt am genannten Ort zwar keinerlei Anzeichen einer Haltestelle, aber „das machen hier alle so“ :-).
    Nun denn….hoffen wir das Beste.
    Immer wieder werden wir in der Hotelanlage von verschiedenen Hunden besucht; alle sind friedlich und verziehen sich nach einer Weile wieder von selber. Ein schwarzweiss gefleckter Hund aus der Nachbarschaft hat uns besonders ins Herz geschlossen und liegt so oft zu unseren Füssen, dass man meinen könnte, er gehöre zu uns.
    Mit ihm hat sich gestern etwas Lustiges ereignet: Regine hat das Abendessen vorbereitet und Martin ging zwei Dosen Bier im „Kiosco“ gegenüber einkaufen. Als er zurückkam, sah er, dass Regine die bestückten Teller schon an den Pool gestellt hatte (angenehmeres Ambiente als in der tiefgekühlten Behausung), sie selbst aber noch im Apartment war, um Gläser zu holen. Entsetzt sicherte Martin das Essen (Salami und Käse), weil er den Appetit der ( zahlreichen!) Streuner fürchtete. Dann musste er nochmals kurz weg, weil er für das Bier zu wenig Geld dabei hatte.
    Als er zurückkam, sah er gerade noch, wie unser vierbeiniger Hausfreund mit etwas Schwarzweissem in der Schnauze davontrabte: es war der Badeanzug von Regine, den er vom Wäscheständer geklaut hatte! Alles Betteln und Schimpfen half nichts: Der Hund verschwand samt „Beute“ aus dem Areal, Martin (und mit etwas Abstand Regine) hinterher. Tatsächlich lag das Vieh an der Strasse gegenüber im Rasen, Regines Badeanzug neben sich. Wir machten uns mental schon auf einen regelrechten Kampf um das bisschen Textil bereit, aber der gute Hund wollte nur spielen - hat den Badeanzug nicht mal „angefressen“ - und liess sich das gute Stück ohne Murren wieder wegnehmen…So bleib Regine glücklicherweise der Weg ins nächste Geschäft (wo auch immer …sicherlich nicht hier in diesem gottverlassenen Ort) erspart!!
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