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- День 4
- 14 дек. 2022 г.
- ⛅ 26 °C
- Высота: 2 425 м
ЧилиSan Pedro de Atacama22°54’44” S 68°11’42” W
Von Salta nach San Pedro de Atacama

Salta, Mittwoch, 14. Dezember 2022
Mit dem Taxi, das uns das Hostal bestellt hat, fahren wir zum Busbahnhof in Salta und steigen rechtzeitig in unseren Bus nach San Pedro ein. Geplante Dauer der Fahrt: 10 Stunden (man beachte das Schlüsselwort: geplant :-) ).
Wir fahren aber erst mit 25 Minuten Verspätung los, Grund unbekannt. Kaum sind wir aus dem Stadtzentrum raus, informiert der Beifahrer, dass wir jetzt bei einer Bäckerei halten werden, damit sich die Reisenden mit Proviant eindecken können. Regine findet das unglaublich, Martin argentinisch :-).
Jetzt geht es aber über San Salvador de Jujuiy und Purmamarca los Richtung Chile. Der Bus windet sich stetig höher und höher und die Berge ringsherum werden höher, steiler und kahler. Die Strecke zieht sich hin über viele Pässe und riskante Überholmanöver, bis zum höchsten Punkt, dem Paso de Jama auf 4.200 Meter.
Kurz danach erreichen wir die chilenische Grenze und jetzt geht das Theater los!
Aufgrund des Studiums der Reiseführer und durch Internet-Recherchen wissen wir, dass die Chilenen an der Grenze seeehr (aber wirklich seeeeehr!) penibel kontrollieren. Alle Fahrgäste müssen aussteigen samt ihrem Handgepäck. Auch das gesamte Reisegepäck wird ausgeladen. Dann müssen wir uns in einer Reihe aufstellen (Ordnung muss sein!!) und ein Formular ausfüllen, worin wir unter anderem bestätigen, dass wir - unter Androhung hoher Strafen - keinerlei Lebensmittel nach Chile einführen.
Da wir unsere Sandwiches in der Eile am Morgen im Hostal in Salta vergessen haben, verbleibt in unserem Gepäck nur noch etwas lösliches Kaffeepulver. Das sei aber kein Problem - bestätigen uns verschiedene Beamte.
Dann geht es zu Schalter 1 für die Ausreise aus Argentinien, anschliessend zu Schalter 2 für die Einreise nach Chile. Jetzt müssen wir das Reisegepäck beim Bus holen und zum Schalter 3 schleppen. Hier wird alles wie am Flughafen gescannt. Eine Beamtin fragt Martin, ob er im Proviantbeutel Gemüse oder Früchte mitführe.
Eigentlich nicht, aber jetzt kommt es Martin in den Sinn, dass da ja noch die Schale der Orange drin ist, die wir gegessen und vergessen haben, fortzuwerfen. Die Beamtin ist "not amused at all", drückt aber ein Auge zu und Martin darf den Abfall auch auf der chilenischen Seite entsorgen.
Nun herrscht noch Aufregung um einige Passagiere, bei welchen die Formalitäten zum Grenzübertritt offenbar nicht (oder noch nicht?) zufriedenstellend abgeschlossen sind.
Es gibt ein Hin und Her, der Bus fährt mal 10 Meter vor, dann zurück, der Beifahrer rennt mit Papieren zur chilenischen Seite (Oder war es die argentinische?).
Nach über zwei Stunden fahren wir dann endlich weiter und wir fragen uns, was an diesem Grenzübergang los wäre, wenn wirklich viele Touristen aufs Mal kämen: Heute fährt pro Tag nur ein Bus…
Die Landschaft auf der chilenischen Seite entschädigt uns für das Warten: Salzlagunen, riesige Ebenen mit wenig Grasbewachsung, fantastische Felsformationen und nah und fern schneebedeckte Berge. Das hatten wir so nicht erwartet!
Nach weiteren zwei Stunden Fahrt treffen wir mit lediglich zwei Stunden Verspätung in San Pedro de Atacama ein, sozusagen dem Interlaken der Schweiz respektive Neuschwanstein in Deutschland. Alle wollen dahin und zum ersten Mal seit unserer Reise treffen wir auf jede Menge europäischer Touristen.
Die Unterkunft, das Hostal Atacama North, ist schnell gefunden und wir freuen uns über die Sauberkeit und den Komfort hier. Es gibt fliessend kaltes und warmes Wasser, gutes Internet und bequeme Betten mit frischen Leintüchern.
Wir merken nun, dass wir uns in Argentinien an einen Standard gewöhnt haben, der uns normale Zustände schon wie Luxus vorkommen lässt.
Jetzt müssen wir das Problem mit dem chilenischen Geld lösen, denn wir haben keinen einzigen Peso in bar dabei.
Western Union ist schon geschlossen, über die Bankomaten haben wir nur Schlechtes gelesen; also gehen wir in eine Wechselstube, wo wir zu einem unglaublich räuberischen Wechselkurs (dreimal schlechter als der offizielle!) 10'000 argentinische Pesos gegen chilenische tauschen.
Das Ganze endet zudem in einem üblen Streit zwischen uns, wer jetzt an diesem schlechten Deal Schuld sei, aber die erregten und übermüdeten (sowie ausgehungerten) Gemüter beruhigen sich nach einem bescheidenen Imbiss mit einem leckeren Tomaten/Zwiebel-Salat (dieses Mal sogar mit Sosse :-) ) schnell wieder.
Martin, der im Bus nicht geschlafen hat, fällt bald in den Schlaf des Gerechten und Regine arbeitet bis 01:30 Uhr in der Nacht an unserem Reiseblog; sie ist wirklich sehr fleissig :-)!Читать далее
Liebe Regine, du kannst dir sicherlich vorstellen, dass ich beim Lesen eurer Berichte immer wieder ein bisschen schmunzeln muss. Was dei chilenischen Geldautomaten anbelangt, bin ich erstaunt, von dir zu erfahren, dass sie schlecht sein sollen. Aus meiner Erfahrung sind es die sichersten und immer funktionierenden in ganz Lateinamerika. Zum auf Anhieb erfolgreichen Grenzübertritt will ich gratulieren. Im Süden kann die Einreise aus Argentinien schon mal 3-5 Stunden dauern. In umgekehrter Richtung ca. 30 Min oder weniger. Eure Reise wird ab jetzt - was Organisationsaufwand und Sicherheit (außer in Santiago nach Sonnenuntergang) - um Vieles entspannter werden. Les cruzo mis dedos y mando un gran abrazo. [Franz]
ПутешественникSchön, dass unser Reisetagebuch dich ab und zu schmunzeln lässt. Was die Geldautomaten angeht, so wissen wir dies nur aus dem Internet und aus Erzählungen einiger Touristen aus San Pedro. Wenn wir dann ( ab Santiago) länger in Chile sind, überzeugen wir uns gern vom Gegenteil.
ПутешественникWir werden nach Atacama nochmals etwa zweieinhalb Wochen auf die argentinischen Seite wechseln und erst danach länger in Chile verweilen. Insofern stellen wir uns nochmals auf den Grenzübertritt ein; es wird wohl nicht unser letzter sein. Vielen Dank für deine Grüße, lieber Franz!