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  • Day 2

    Über Stock und Stein nach El Chaltén

    February 21, 2023 in Argentina ⋅ ⛅ 14 °C

    El Chaltén, Dienstag, 21. Februar 2023

    Von den ersten 6 Stunden der 12-Stunden-Fahrt bekommen wir - da im Tiefschlaf - nichts mit.
    Aber als wir aufwachen, überrascht uns eine total veränderte Landschaft: Draussen ist es auf beiden Seiten staubtrocken und die einzige Vegetation sind erdnahe graubraune Grasbüschel oder Sträucher, die sich im heftigen Gegen- und Seitenwind ducken.
    Diese Szenerie wird nur abgelöst durch ein kleines Nest an Blechbauten, etwa alle 200 Kilometer, bei denen wir aber nicht halten: Wer will da schon hin?! :-)
    Um 10 Uhr wird auch Regine wach und erlebt gerade noch rechtzeitig, dass wir - erneut - auf einer breiten Schotterpiste fahren, und das praktisch im Schritttempo. Der Fahrer möchte offenbar keine Reifenpanne in dieser gottverlassenen Einöde riskieren; wir übrigens auch nicht.
    Anderseits - rechnet Martin aus - brauchen wir in diesem Schneckentempo etwa 10 Stunden bis El Chaltén, was gerade noch für das Abendessen reichen würde; fahrplanmässige Ankunft ist 13 Uhr…!
    Wir schaukeln drei Stunden lang so vor uns hin und haben uns schon ganz in unser Schicksal ergeben, als ein regelrechter Ruck durch den Passagierraum geht: irgendetwas hat sich ereignet… Genau, der Bus schaukelt nicht mehr und beschleunigt stark: Wir fahren wieder auf Asphalt!
    Nun geht es flott weiter und wir rechnen für die verbleibenden 130 km mit einer Fahrzeit von noch eineinhalb Stunden; dann wären wir so gegen 14:30 in El Chaltén.
    Auf der linken Seite zeigt sich zuerst der riesige, aber seichte Lago Viedma, der mit einer Fläche von 1088 km2 ungefähr doppelt so gross ist wie der Bodensee.
    Dann ragen im Hintergrund fast wie aus dem Nichts aus der Ebene heraus die wuchtigen Massive der Anden-Kordillere empor, welche den trockenen Osten vom feuchtkalten Campo Hielo Sur, der zweitgrössten Eismasse in der südlichen Hemisphäre, trennt.
    Als wir näher kommen, erkennen wir die Gletscherzunge des riesigen Viedma-Gletschers, der auf breiter Front in den Lago Viedma kalbt.
    In Chaltén empfängt uns Sonne und Sprühregen, aber das Wetter soll morgen und übermorgen besser werden; beste Aussichten für unsere geplanten Wanderungen!

    Wir richten uns im teuren, aber gemütlichen Hostal Refugio Chaltén ein, waschen trotz eines Verbots unsere Wäsche in der Dusche und hängen diese dann auch in unserem Zimmer auf.
    Dann gehen wir einkaufen (und sind erneut erstaunt über die niedrigen Preise in Argentinien), essen zu Abend und gehen früh ins Bett, denn morgen ruft wieder einmal ein Berg :-)
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