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- Hari 15
- 6 Mar 2023 18.21
- 🌬 9 °C
- Ketinggian: 38 mi
ChiliPunta Arenas53°9’41” S 70°55’9” W
Abhängen in Punta Arenas

Punta Arenas, Sonntag, 5. und Montag, 6. März
Was macht man in einer Stadt an einem Sonntag, wenn das Wetter schlecht ist und alle Museen geschlossen sind??? Genau: Nichts! :-)
Am Sonntagmorgen, als wir aufwachen, sehen wir draussen genau das, was wir erwartet haben: Es regnet in Strömen… und dies wird sich den ganzen Tag über nicht (oder nur unwesentlich) ändern.
Das ist genau die Witterung, die wir als Vorwand brauchen, um (wieder) einmal gar nichts zu tun. Wir bleiben bis 9 Uhr liegen, denn Punkt 10 Uhr kommt der Vermieter, um das Geld abzuholen. Diese Unterkunft bezahlen wir nicht im Voraus, sondern in bar.
Beim Kaffee besprechen wir die Weiterreise am Atlantik sowie eventuelle Ausflüge und Übernachtungsmöglichkeiten.
An eine Outdoor-Aktivität ist immer noch nicht zu denken, auch nicht an einen noch so kleinen Spaziergang. So bleiben wir in der Wohnung und schauen lediglich ab und zu hinunter ans Meer, wo sich Wasser und Horizont aufgrund des Graus nicht mehr voneinander unterscheiden. Wie ein altes Ehepaar, dessen Tagesablauf sich auf eine kleine Welt konzentriert, beobachten wir aus dem Wohnzimmerfenster die Leute, die gegenüber im (auch sonntags geöffneten) Tante-Emma-Laden einkaufen….
Es fehlt nur noch, dass wir das Fenster öffnen (Oh nein, es regnet rein!), ein Sofakissen auf den Sims legen und mit aufgelegten Ellbogen fasziniert nach „drüben“ schauen….:-)
Martin, der in allem gut plant, denkt am frühen Nachmittag schon ans Abendessen und kocht die Nudeln vor.
Während Regine später ein wenig am Blog arbeitet, liest Martin in seinem Buch und ist im gut geheizten Schlafzimmer bald wieder eingedöst.
Das absolute Highlight des Tages sind dann die Rigatoni mit (chilenischer) Tomatensauce aus dem Beutel und (chilenischem) Parmesan. Zu Hause würden wir wohl etwas die Nase rümpfen, aber hier erscheint uns das einfache Mahl als Leckerbissen!
Zur Nachspeise gibt es noch ein süsses Stückchen aus der Konditorei mit schwarzem Kaffee und der Abend ist gerettet.
Am Montag scheint - ganz entgegen der Prognose - die Sonne von einem fast restlos blauen Himmel, aber ein Blick auf das Smartphone-Thermometer zeigt 4 (!) Grad. Auch nicht gerade die richtige Temperatur für ausgiebiges Flanieren in der Stadt.
Dabei würde der alte Teil von Punta Arenas in punkto Jugendstil-Architektur einiges hergeben: Die reiche ( und „schmale“) lokale Elite liess vom Architekten bis hin zur Vase alles aus Europa einführen und schuf sich so wahre Paläste mit allem erdenklichen Schnickschnack, inklusive Badezimmer mit Bidet und goldenen Wasserhähnen, mit exklusivem Mobiliar und - ganz wichtig - mit Zentralheizung. Dies war für die damalige Zeit und ganz besonders für die Region eine extravagante Sensation!
Gut eingepackt und ausgerüstet mit einer Liste von Museen (in der Reihenfolge ihrer Schlusszeiten, denn hier schliessen diese bereits ab 13 bzw. 14 Uhr wieder die Pforten) machen wir uns gegen 9.40 Uhr auf den Weg in Richtung Zentrum. Um 10 Uhr wollen wir vor Ort sein; das ist zu schaffen!
Noch bevor wir zum ersten Museum kommen, klären wir ab, wie wir gegebenenfalls übrigbleibende chilenische Pesos in argentinische wechseln könnten. Die angefragte Bank macht das nicht, aber es gibt ja viele private „ Casas de Cambios“. In einer dieser Wechselstuben werden uns 240 argentinische für 1000 chilenische Pesos angeboten. Das ist eigentlich nicht schlecht bei einem Kurs von 1 : 0,25. Aber wechseln wollen wir erst morgen, an unserem letzten Tag in Chile.
Jetzt aber flott zum Museo Naval y Maritimo (Schifffahrtsmuseum), das wir schnell finden… und das - trotz anders lautender Information an der Eingangstüre - geschlossen ist!
Chile und Argentinien schenken sich bezüglich der Angaben zu den Museen also nichts!!!
Dann ab zum nächsten, dem Palacio Sara Braun. Dabei handelt es sich weniger um ein Museum als um das ehemalige Wohnhaus (mit 22 Zimmern) der Witwe Braun, die mit ihren Eltern im Alter von 12 Jahren aus Lettland ausgewandert ist, mit 24 den lokalen Grossgrundbesitzer José Nogueira heiratete und diesen schon nach drei Monaten beerbte, da der Gatte an Tuberkulose verstarb.
Ein Teil des Hauses - überwiegend die Schlafgemächer der Witwe - ist heute ein ganz nobles Hotel, so dass man nur einige Räumlichkeiten für 5 Euro pro Person besichtigen kann.
Dafür erklärt uns das Faktotum an der Kasse, wir sollten unbedingt den gleich um die Ecke liegenden Palacio Braun Menendez besuchen: Er sei wesentlich interessanter und - da staatlich - auch kostenfrei.
Dort angekommen, finden wir dann ein kunterbuntes Gemisch von historischen und geografischen Informationen zur Region Magallanes (Hauptstadt: Punta Arenas), Zimmer samt historischer Einrichtung der Familie und irgendwann tritt - nicht nur zu unserem Erstaunen - ein junger Mann an den Flügel im gedeckten Innenhof und spielt grandios unzählige klassische Stücke verschiedener Komponisten!
Wir fragen nicht nach und geniessen (auf einer bequemen Bank sitzend!) das Konzert eine ganze Stunde lang. Beinahe vergessen wir, den Rest des Museums zu besichtigen. Es ist 13:45 Uhr, als wir höflich, aber bestimmt, hinausgebeten werden. Um 14 Uhr werde man schliessen.
Nur Regine und ihrer Frage nach einer Toilette ist es zu verdanken, dass wir eher durch Zufall noch in den Keller gelangen, in dem sich neben den Räumlichkeiten des damaligen Personals auch die Wirtschaftsräume befinden sowie eine Ausstellung, die sich dem Einfluss der Antarktis auf das Weltklima widmet.
Um 14 Uhr werden wir - genau so wie oben - freundlich, aber entschieden hinauskomplimentiert.
Jetzt bleibt als Sehenswürdigkeit nur noch der Friedhof, der - laut lokalen Angaben - zu den 10 schönsten Grabesstätten weltweit zählen soll!!! Um es vorwegzunehmen: Wir sind vollkommen anderer Meinung!
Er ist wie alle bisher gesehenen in Argentinien und Chile voll von protzigen Mausoleen, die mehr über den Reichtum der Familie als über deren Trauer aussagen und zum grossen Teil dem Zahn der Zeit überlassen sind.
Wenigstens haben wir uns (rein zufällig) den happigen Eintrittspreis von 6 Euro pro Person gespart, weil wir - ohne es zu bemerken - durch den Ausgang in den Friedhof gelangt sind und ihn durch den Eingang verlassen :-)
Das (laut Reiseführer) interessanteste Museum am Ort, das Museo Maggiorino Borgatello, welches sich der Geografie, Geschichte und Ethnografie der Region verschrieben hat, können wir erst morgen besuchen, weil es sowohl am Sonntag als auch am Montag geschlossen ist.
Auf dem Heimweg kaufen wir in einer angesagten Bäckerei Brot, süsse Stückchen, Wurst und Käse zu einem so horrenden Preis ein, dass Regine (wieder einmal) die Krise bekommt. Ja, Schweizer Preise sind in Chile an der Tagesordnung; Patagonien setzt noch eines drauf… Dies gibt auch Martin unumwunden zu! Mit der baldigen Einreise nach Argentinien wird dieses Thema dann der Vergangenheit angehören:-)Baca selengkapnya
PelancongIch konnte leider nicht so viele Videos aufnehmen wie er Stücke gespielt hat. Es war ein Genuss, dem jungen Mann zuzuhören!