Satellite
Show on map
  • Day 19

    Landgang Las Palmas

    April 13, 2023 in Spain ⋅ 🌬 19 °C

    Las Palmas de Gran Canaria, Mittwoch, 12. April 2023

    Damit die Rückführung der MSC Fantasia nach Europa von der Reederei als „richtige“ Kreuzfahrt verkauft werden kann :-), gibt es nach sieben Tagen auf hoher See noch drei Stopps für die Landratten an Bord.
    Der erste findet am Mittwoch in Las Palmas statt, das wir von unserem letztjährigen „Probemonat“ auf Gran Canaria schon ziemlich gut kennen. Insbesondere Regine erinnert sich dank ihres ausgezeichneten Gedächtnisses :-) noch an (fast) sämtliche Details.
    Wir haben beschlossen, an keinem der angebotenen Ausflüge teilzunehmen, sondern die Stadt in der kurzen Zeit (etwa viereinhalb Stunden) auf eigene Faust zu erkunden.
    Da wir auf keinen Fall in den „Ausstiegs-Stau“ der über zweitausend Ausflügler geraten wollen (Es gibt nur zwei Gangways.), nehmen wir nach dem Anlegemanöver, das gegen 13 Uhr beendet ist, im Café San Giorgio an Bord noch einige Häppchen zu uns, bevor wir das Schiff verlassen.
    Der Hafen liegt zum Glück ziemlich nahe am Stadtzentrum, genau dort, wo der Landstreifen zwischen der Bucht und dem offenen Meer am schmalsten ist. Wir können bequem zu Fuss zum Strand von „Las Canteras“ spazieren, der sich mit drei Kilometern fast über den gesamten Küstenbereich der Stadt erstreckt und mit Recht zu den schönsten Stadtstränden Spaniens zählt.
    Auch das Wetter, welches wir noch auf dem Schiff für kritisch hielten (da dichter Nebel uns den gesamten Morgen umhüllte), spielt mit. Bei angenehmen Temperaturen (in der Sonne 30 Grad) und nur leichtem Wind wandern wir „Las Canteras“ in südlicher Richtung entlang und staunen über die vielen (sonnen)badenden Touristen: Das muss wohl an den noch andauernden Osterferien liegen!
    Es gibt jede Menge an verlockenden kulinarischen Angeboten, aber wir bleiben hart.
    Nur beim Eis werden wir schwach und suchen eine Grido-ähnliche Einrichtung. Davon gibt es nur eine, die aber ausschliesslich Joghurt-Eis anbietet. Etwas weiter finden wir dann eine „Pastelería“ mit einer Eistheke und bestellen Capuccino (Regine) und Turón (Martin), beides je in einem Cucurucho (Waffeltüte), wie wir das in Argentinien immer gemacht haben. Leider können sich weder Geschmack noch Menge mit Argentinien messen, dafür ist der Preis mit 2,30 Euro europäisch hoch (aber doch nicht so hoch wie von Martin - an Schweizer Franken gewöhnt - befürchtet).
    Ganz am nördlichen Ende von Las Canteras steht ein riesiges Gebäude, das „Auditorio Alfredo Kraus“, das von weitem aussieht wie eine arabische Moschee oder ein Schloss. Es ist jedoch ein Konzertgebäude! Dort zieht es uns hin und es ist wahrlich ein prächtiger Bau mit einer grossen Kuppel (die an einen Leuchtturm erinnert) und einem riesengrossen Glasfenster (100 Quadratmeter), durch das die Konzertbesucher einen einmaligen Blick auf den Atlantik haben.
    Direkt vor diesem Prachtbau verweilen wir lange bei den Surfern (in Neoprenanzügen) und bestaunen ihr Können, das sie in meterhohen Wellen unter Beweis stellen. Da aber bekanntlich noch kein Meister vom Himmel gefallen ist, sichten wir einige hundert Meter weiter vorne und auch näher am Ufer viele Schüler einer Surf-Schule, für die vermutlich die „Cracks“ ein echtes Vorbild sind.
    Schweren Herzens reissen wir uns von den Surfern los, denn es ist schon gegen 17:30 Uhr und wir müssen spätestens um 19:30 Uhr auf dem Schiff sein. Zudem plagt uns ein dringendes Bedürfnis! Wir haben auf dem Hinweg schon entsprechende Hinweisschilder gesehen, den Ort selber aber nicht gefunden. Mit etwas Spürsinn und viel Hartnäckigkeit findet Regine dann öffentliche Toiletten direkt am Strand in einem Gebäude, in welchem auch die „Touristen-Polizei“ residiert. Die Örtlichkeit ist modern und sauber und es hat auf den Toiletten sogar Papier - ein Umstand, der uns nach fünf Monaten Südamerika in Staunen versetzt! :-)
    Wir machen uns auf den Weg zurück zum Hafen und sehen schon von weitem, dass wir nicht die Einzigen sind, die etwas früher zurückkommen: Ganze Trauben von Kreuzfahrern streben der „Fantasia“ zu und etliche Busse mit Tagesausflüglern überholen uns. Das Resultat ist dann eine endlos erscheinende Menschenschlange, die sich vor den beiden Gangways staut. Wir halten diese zuerst für den Engpass, stellen aber später fest, dass der Rückstau darauf zurückzuführen ist, dass alle Eintreffenden peinlichst genau kontrolliert und ihr Gepäck (wie im Flugzeug) auf unerlaubte Flüssigkeiten (Alkohol!) durchleuchtet wird. Martin hat - wie immer - sein Schweizer Armeemesser in der Hosentasche, was (Oh je!) die Alarmglocken schrillen lässt. Er muss es aber nur zur Kontrolle abgeben und darf es danach wieder einstecken…
    Der nächste Stau entsteht an den Aufzügen - für uns als Treppensteiger jedoch kein Problem. Nun hoffen wir, das Manöver des Ablegens miterleben zu können. Dies verzögert sich jedoch, weil laut Durchsage noch irgendetwas „am Bunker“ geregelt werden muss. Wir verstehen nur „Bahnhof“ und erst unser Abendkellner löst auf Nachfrage das Rätsel auf: Wir mussten noch mehr Treibstoff tanken oder dieser konnte nicht rechtzeitig geliefert werden, oder so ähnlich…
    Auf jeden Fall - so verspricht es der Kapitän - werden wir am nächsten Morgen ohne Verspätung um 8 Uhr in Santa Cruz de Tenerife anlegen. Es ist ja auch nur 70 Seemeilen entfernt - eigentlich ein Katzensprung!
    Read more