Satellite
Show on map
  • Day 2

    „Ausgerechnet Bananen!“

    January 31 in Spain ⋅ 🌙 17 °C

    La Caleta de Interián, Mittwoch, 31. Januar 2024

    Heute ist nach den gestrigen “Strapazen“ Ausschlafen angesagt. Mit Freude stellen wir fest, dass wir schon um 10 Uhr Sonne auf unserem Balkon haben; genau das Richtige für Regine und weniger geeignet für ihr iPhone (Es überhitzt bekanntlich sehr schnell,) - Martin zieht sich schon in den Schatten zurück.
    Zuerst kümmern wir uns um unseren Reiseblog und dessen Publikation im Internet, sodass wir am frühen Nachmittag unsere Familie sowie Freunde und Bekannte mit unseren Erlebnissen und Fotos beglücken können, indem wir ihnen den Link mitteilen.
    Martin plant noch einen ersten Ausflug mit Wanderung vom Nachbarort Garachico hoch hinauf zum Dorf San Juan del Reparo, wobei wir einen Weg mit dem Bus machen wollen (entweder hoch oder runter) - der ÖV ist hier sehr gut ausgebaut.
    Es kommt aber wieder einmal anders als gedacht. Wir inspizieren den Strand, telefonieren, geniessen die hochsommerlichen Temperaturen auf dem Balkon und stellen fest, dass es für einen längeren Ausflug schon ein bisschen zu spät ist.
    Und plötzlich - sonnenbetankt - möchte sich Regine in die Fluten stürzen, nachdem sie am Vormittag die Kältestarre bekam, als sie nur einen Fuss ins Wasser gehalten hatte! Regine zieht ihren Badeanzug an und Martin begleitet sie. Aber schon auf dem Weg zum Strand besinnt sie sich eines Besseren (Es weht ein kühles Lüftchen und „Es ist doch zu kalt“) und wir drehen um.
    Dann halt ein Ausflug mit unserem Suzuki und zwar nach Garachico, 4 Kilometer entfernt. Der Ort ist - wie zigtausend andere auch - Teil des UNESCO-Weltkulturerbes, worauf das Dorf mächtig stolz ist: Die Einwohner bezeichnen Garachico als „das schönste Dorf in ganz Spanien“!
    Leider finden wir in diesem Juwel keinen einzigen freien Parkplatz und fahren gezwungenermassen einige Kilometer weiter nach Icod de los Vinos, wo wir den Wagen etwas gewagt, aber durchaus legal abstellen. Wieso der Ort schon im Namen mit Wein in Verbindung gebracht wird, entzieht sich unserer Kenntnis, denn wir sehen weit und breit nur eines: Bananen! Später lesen wir, dass sich in der Gegend um Icod das Weinanbaugebiet Ycoden-Daute-Isora befindet.
    Aber heute interessieren uns die Bananen mehr als der Wein. Wir schlendern durch das attraktive Ortszentrum und suchen DEN Baum der Insel, einen (angeblich) über 1000 Jahre alten Drachenbaum. Neben dem Teide ist er eines der bekanntesten Symbole der Insel. Zuerst glauben wir ihn gefunden zu haben, aber dann stellt sich dieser als der Falsche heraus. Der Richtige befindet sich in einem kostenpflichtigen Areal und laut Wikipedia etwa 300 bis 800 Jahre alt - trotzdem ein Methusalem. Von einer Anhöhe aus erhaschen wir dann einen - kostenfreien :-) - Blick auf das Prachtexemplar.
    Überall gibt es Werbung für die „Casa del Plátano“ (Haus der Banane), das laut Google eine Art Bananenmuseum ist. Wir zweifeln zwar am pädagogischen Wert eines Besuchs, aber wenn wir schon mal hier sind, sollten wir uns das auf DER Bananeninsel Spaniens nicht entgehen lassen: Teneriffa hat im Jahr 2022 über 175 Millionen Kilo Bananen produziert, wovon über 50% auf das spanische Festland verschifft wurden. Der Eintritt kostet 5 Euro pro Person und die Empfangsdame lässt sich auch durch Martins Flirten nicht für eine Senioren-Reduktion erweichen…
    Das wirklich Spannende sind dann nicht die vielen Informationen rund um die Banane (die hier plátano heisst, weil die ersten Entdecker in Asien sie für eine Platane hielten!), sondern das Wachstum der Pflanze in ihren verschiedenen Stadien. Diese sehen wir „in echt“ im grossen Garten des Museums und lesen dazu die entsprechenden Erklärungen.
    Die Bananenpflanze braucht vom Setzling bis zur Bananenreife circa ein halbes Jahr. Sie produziert genau einmal ein Büschel Bananen mit einem Gesamtgewicht von 30-60 Kilos. Dann stirbt die Pflanze ab, hinterlässt aber einen „Sohn“, der wiederum innerhalb eines knappen halben Jahres ein weiteres Büschel produziert. Dann - so haben wir es verstanden - stirbt die ganze Pflanze und muss durch eine neue ersetzt werden. Regine plant, das alles nochmals auf YouTube genauer anzuschauen; ganz Lehrerin halt… !
    Wen es interessiert, hier der Link dazu:

    https://youtu.be/sg_AN7FDrTc?si=5t4av9NrgfBZPYaY

    Jetzt - es ist 18 Uhr - wird es uns mangels Sonne etwas zu kühl und wir streben zum Auto. Als wir näher kommen, sehen wir, dass wir die Lichter nicht ausgeschaltet haben! Wir hoffen, dass der Motor trotzdem noch anspringt - was er tatsächlich tut, obwohl die Anzeige sagt: „Low battery!“
    Nun fahren wir zurück nach Garachico, wo wir nun, zu später Stunde, leicht einen Parkplatz finden. Regine macht im Auto sitzend einen kompletten Kleiderwechsel, sozusagen vom Sommer in den Winter :-). Jetzt schlendern wir der Uferpromenade entlang und hoffen, die berühmten Steintreppen und natürlichen Wasserbecken besichtigen zu können. Daraus wird wieder einmal nichts, weil die ganze Anlage ohne klaren Grund gesperrt ist! Argentinien lässt grüssen :-)
    Ein kleiner Rundgang durch das historische Zentrum entschädigt uns für den Verzicht auf den Strand: Es gibt schöne alte Kirchen und wie in Icod de los Vinos äusserst schmucke alte Häuser mit sehr schön renovierten Holzbalkonen.
    Nun knurrt Martins Magen aber bereits bedrohlich und wir fahren (ohne Navi!) zurück zu unserer Unterkunft… und verpassen die Abzweigung! Nach zwei Kilometern können wir endlich wenden und parken das Auto bei “unserem” Supermercado an einem Abhang - damit wir ihn am Morgen hinunterrollen lassen können, falls er nicht mehr anspringt. Sicher ist sicher!
    Noch ein paar Einkäufe gemacht und dann zu Fuss ab nach Hause, wo Martin im Handumdrehen leckere Bratkartoffeln mit gebratenen Zucchini und dazu einen gemischten Salat mit Ei auf den Tisch zaubert. Wie immer kümmert er sich um die Zubereitung (Gekonnt ist gekonnt!) und Regine auf das „Danach“.
    Mit einem Glas Wein stossen wir auf unseren zweiten Teneriffa-Tag an.
    Read more