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  • Day 16

    Mondlandschaft an den Cañadas del Teide

    February 14 in Spain ⋅ ⛅ 22 °C

    Montaña Blanca, Mittwoch, 14. Februar 2024

    Heute ist „frühes“ Aufstehen um 08:30 Uhr angesagt, denn wir wollen spätestens um 09:30 Uhr zu unserer Tageswanderung am Teide aufbrechen. Wir haben vor, einen weiteren (oder DEN) touristischen Hotspot, die Südausläufer des 3715 Meter hohen Vulkans Teide, zu Fuss zu erkunden. Martin hat hierfür eine knapp zehn Kilometer lange Wanderung ausgesucht, bei der wir mit dem Bus zum Ausgangspunkt zurückkommen können. Wir werden heute nur eine Höhendifferenz von zweihundert Metern zurücklegen; dazu noch abwärts, von 2200 Metern hinunter bis 2000 Meter.
    Die Fahrt über La Ortava bis zum Start bei „Montaña Blanca“, einem der vielen Seitenkrater des Teide, dauert fast zwei Stunden und als wir den Parkplatz erreichen, sind alle Stellplätze belegt! An der Strasse selbst gibt es nur ganz wenige Nischen, in denen man mit viel Geschick parken kann - und auch diese sind alle besetzt!
    Wir fahren einige hundert Meter weiter Richtung Seilbahn, dann wieder zurück, auch talwärts, und haben beim dritten Anlauf unverhofft Glück: Ein Fiat 500 fährt gerade weg und wir übernehmen seinen Platz; zehn Sekunden später hätte ihn schon ein anderes Fahrzeug belegt, denn die Plätze sind hier rar, der Wanderfreudigen aber viele.

    Auch hier oben sind die Wege gut ausgeschildert, aber Martin checkt nochmals mit dem Navi, ob wir auch auf dem richtigen Trail sind, denn es gibt doch viele Varianten. Nun geht es los zwischen uraltem, älterem und teils jüngerem Lavagestein: Der gesamte Vulkankomplex ist vor circa acht Millionen Jahren entstanden, worauf in grossen Zeitabständen immer wieder neue Eruptionen weitere Schichten hinterlassen haben. Der letzte Ausbruch am Teide fand im Jahr 1798 statt, allerdings etwas weiter Richtung Nordwesten; seither ist es ruhig.
    Die Ausblicke beim Wandern sind fantastisch! Wären da nicht die zahlreichen Pionierpflanzen, die offenbar mit fast nichts auskommen, könnte man meinen, man bewege sich auf dem Mond oder Mars: Fels- und Steinformationen in den verschiedensten Farben und Formen, nach Süden der Blick zum fast zehn Kilometer entfernten Kraterrand und hinter uns der hoch aufragende Gipfel des Teide.
    Dort hinauf gibt es auch eine Seilbahn bis auf eine Höhe von 3600 Metern. Wir sehen die Tal- und Bergstation aus der Ferne und schauen immer wieder hoch, um einen Blick auf eine Kabine zu erhaschen. Wir sehen aber nie eine und Regine mutmasst, es könne am starken Wind liegen. Nach gut zwei Stunden, in denen sich nichts tut, plagt Regine die Neugierde so heftig, dass sie die Internetseite der Seilbahn aufruft. Und tatsächlich: Regine hat recht! Die Bahn fährt heute wegen des starken Windes nicht!
    Wir kommen zunächst - sprichwörtlich über „Stock und Stein“ - nur mässig voran und Martin sieht seinen ambitionierten Zeitplan in Gefahr. Er treibt zum Missfallen von Regine, die leicht erkältet und deswegen nicht in Höchstform ist, zur Eile an. Denn wir müssen spätestens um 16 Uhr am Ziel beim „Parador del Teide“ sein, von wo uns der letzte Bus zu unserem Mietauto bringen soll.
    Bald merken wir aber, dass der Weg jetzt viel besser und einfacher wird: Es geht ziemlich schnurstracks geradeaus und immer leicht abfallend voran. Dies erlaubt uns eine weitere Essenspause (Banane, Orange und Brot :-) und am Schluss sind wir sogar eine halbe Stunde früher als geplant beim Parador!
    Der Bus steht seit unserer Ankunft bereit, aber einsteigen kann man noch nicht. Trotzdem hat sich schon eine beträchtliche Warteschlange gebildet und wir hoffen Platz zu finden. Martin versichert sich bei der Busfahrerin, ob der Bus auch wirklich bei „La Montaña Blanca“ hält. Dann steigen wir ein und sind - nach nur zwei Haltestellen - wieder beim Auto angelangt.
    Auf Vorschlag von Regine wählen wir für den Rückweg die Route über Chío und Santiago del Teide, was eine sehr gute Idee ist: Einerseits ist dies (bis Santiago del Teide) eine Strecke, die wir noch nie gefahren sind und anderseits werden wir mit prächtigen Ausblicken belohnt - auf weitere Vulkanlandschaften und hinunter aufs Meer und hinüber zur Insel La Gomera, die wir hinter dem wolkenverhangenen Himmel ausmachen können.
    Dann geht es auf bekannten Wegen und mit unzähligen Haarnadelkurven hinauf zur Passhöhe „Puerto de Erjos“ und später wieder hinunter über Icod und Garachico „heim“ nach La Caleta de Interián.
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