• Der letzte Wechsel - nach Tigalate

    20. maaliskuuta, Espanja ⋅ 🌙 15 °C

    Tigalate, Donnerstag, 20. März 2025

    Die Nacht war erneut sehr stürmisch mit starken Niederschlägen und unsere einzige Hoffnung am Morgen besteht darin, dass wir uns einen möglichst trockenen Wechsel an unseren neuen - und letzten - Wohnort in Tigalate wünschen.
    Der Wunsch geht auch in Erfüllung: es weht zwar weiterhin ein eisiger Wind aus Nordwesten, aber die am Morgen noch schwarzen Wolken machen zunehmend einem blauen Himmel Platz. Wir bleiben 12 Uhr in der Unterkunft in Los Quemados und begeben uns dann zur Bushaltestelle, wo uns der Bus (fahrplanmässig) um 12:15 nach Fuencaliente bringen soll. Dort würde es dann nach einem 30-minütigen Aufenthalt, den wir für Einkäufe nutzen wollen, mit einem anderen Bus weitergehen nach Tigalate. Denn dort, das haben wir bereits geklärt, gibt es weit und breit keinerlei Einkaufsmöglichkeiten…
    Es kommt aber wieder einmal alles anders als geplant: der Bus hat in Los Quemados fast 20 Minuten Verspätung, womit uns - nach Adam Riese - nur noch 10 Minuten für den Grosseinkauf bleiben würde. Den Anschluss wollen wir aber auf keinen Fall verpassen, weil wir nur alle 2 Stunden eine. Verbindung nach Tigalate haben. Also verzichten wir vorläufig auf das Shopping und beschliessen, das am Nachmittag verbunden mit einer Wanderung nachzuholen. Die Detailplanung gestaltet sich allerdings äusserst schwierig, weil wir ja sowohl die Hinfahrt, die Wanderung und die Rückfahrt irgendwie synchronisieren müssen; endlich hat Regine die zündende Idee: Wir besichtigen in Fuencaliente den Vulkan San Antonio, der erstmals 1677 ausgebrochen war und seit 2022 ein modernes Besucherzentrum besitzt.
    Zuerst nehmen wir aber die Unterkunft in Besitz; sie gehört einem holländischen (!) Ehepaar, das weder Spanisch noch Deutsch und nur sehr mangelhaft Englisch spricht; und das nach 6 Jahren hier! Der Mann verrät uns dann, dass sie das Anwesen bereits wieder an Amerikaner verkauft hätten und in 2 Monaten abreisen würden… Vielleicht ist das ein Grund dafür, dass die teure Hütte ( unsere teuerste Unterkunft auf La Palma überhaupt!) äusserst spartanisch eingerichtet ist. So ist zB. die einzige Bratpfanne so klein, dass kaum ein einzelnes Ei darin Platz hat. Und im Gegensatz zur Wohnung in Los Quemados finden wir in der Küche nur 2 Beutelchen Zucker und ein wenig Salz. Sonst herrscht gähnende Leere!
    Martin entscheidet darum, eine grosse Reispfanne mit Gemüse und Thunfisch zu kochen, weil dies auch ohne Einsatz einer Bratpfanne geht. Mit dieser Idee geht es nach 1 Wartestunde auf den Bus wieder zurück nach Fuencaliente, wo wir neben der Vulkanbesichtigung also auch den Einkauf erledigen wollen, alles in weniger als 2 Stunden!
    Wir haben nach eingehenden Berechnungen also nur circa 45 Minuten für die Besichtigung und als wir im Besucherzentrum ankommen erscheinen uns dafür 8 Euro/Person eine zu hohe Investition. Wir verzichten darum auf einen Eintritt, den wir - je nach Wetterlage - auf morgen oder übermorgen legen werden. Dafür setzen wir uns etwas windgeschützt und hoch über unserer ehemaligen Unterkunft in Los Quemados, die türkisblau herauf leuchtet, auf eine Steinmauer, geniessen die Sonne und bewundern die - meist älteren - deutschen Paare, die tapfer auf dem steilen Wanderweg hoch von den Salinen an uns vorbei marschieren.
    Dann machen wir uns auf zum SuperDino Supermarkt, wo wir in einer konzertierten Aktion - Regine hat sogar einen detaillierten Einkaufszettel vorbereitet - in 20 Minuten Essensvorräte für die letzten 3 Tage samt Reiseproviant für die Rückreise am Sonntag einkaufen. Wir sind so zackig, dass es am Schluss zeitlich sogar noch für ein Eis reicht…
    Zurück in Tigalate kocht Martin wie versprochen eine grosse Reispfanne - die noch mindestens 3 Tage reichen wird :-) - und dazu einen grossen gemischten Salat.
    Das alles mundet uns gut, aber vor allem Regine ist es viel zu kalt in der Wohnung, sodass Martin beim holländischen Vermieter einen kleinen Heizofen borgt. Damit setzen wir uns in das circa 2m2 „grosse“ Wohnzimmer, schauen die Schweizer und die Deutsche Tagesschau und hoffen für morgen auf gutes und etwas wärmeres Wetter.
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