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  • Day 60

    Phong Nha Tag 2

    March 6, 2019 in Vietnam ⋅ ⛅ 30 °C

    Um 8 Uhr wurde ich zur Tour abgeholt. Wir waren acht Leute in der Gruppe, was ziemlich angenehm war. Darunter zwei Schweizerinnen, die eine etwa in meinem Alter. Unser Tourguide Lana war super cool.
    Sie war eine kleine zierliche Person mit einer riesigen Persönlichkeit(Im guten Sinne).
    Da wir eine kleine Gruppe waren, mussten sich alle kurz vorstellen und dann ging es zu unserem ersten Stop: der Paradise Cave. Die Paradise Cave wurde erst 2005 durch Zufall entdeckt und wird noch immer erforscht und erschlossen. Sie gehört zu den längsten Höhlen in Asien und kann eine Höhe von bis zu 80 Metern erreichen. Mit ihren gewaltigen Stalagmiten und Stalagtiten hält die Höhle, was ihr Name verspricht.

    Als wir die Höhle betraten war ich überwältigt. Ich hätte sie mir nicht so gross vorgestellt und habe noch nie so etwas Grosses unter der Erde gesehen. Es war fast schon etwas unheimlich. Wir konnten dann einen guten Kilometer rein „wandern“. Weiter sind sie mit dem Bauen des Weges noch nicht gekommen, aber sie sind dran.

    Wir fuhren weiter und machten ein Stop bei den 8 Ladies Caves. Hier erfuhren wir mehr über den Vietnamkrieg. In dieser Höhle wurden während des Krieges 5 Leute eingeschüttet und konnten nicht mehr gerettet werden. Eight Ladies Cave heisst sie, da acht Frauen in der Kriegszeit in dieser Höhle gewohnt haben und die verwundeten Männer versorgt haben. Eine Höhle- zwei Geschichten.
    Die Höhle war aber sehr sehr klein.
    Nach dieser Höhle ging es mit einer kleinen Wanderung durch den Dschungel weiter. Nicht selten hatte jemand Kontakt mit einem Blutegel oder Spinnen.
    Schliesslich kamen wir an einen schönen kleinen Fluss. Dort wimmelte es nur so von Schmetterlingen. Wunderschön. Und an diesem schönen Ort gab es dann auch unser Mittagessen.
    Es war super lecker und bestand aus Reisblättern, Fleisch, Reis, Gemüse und Tofu für die Vegetarier.
    Die Idee bestand nun darin, dass jeder sich die Reisblättern füllen konnte mit den Zutaten, die er oder sie wollte, und die dann zu Rollen rollen, konnte. Ich freue mich schon dieses eigentlich einfache Gericht Zuhause auszuprobieren.
    Nachdem wir alle fertig gegessen hatten, folgte der spannendste Teil der Tour. Die Besichtigung der Tra Ang Cave. Diese Höhle kann man nur geführt besichtigen, da sie dunkel ist und man eine Ausrüstung etc. dafür benötigt.
    Ich fand das Essen so gut, dass ich so voll war, dass ich die Höhle am liebsten erst in ein paar Stunden erkundigt hätte. Doch es gab nur 10Minuten Zeit um zu verdauen.
    Danach mussten alle ihre Badesachen anziehen (die Höhle ist im Wasser). Wir bekamen Badeschuhe, Helm mit Tschenlampen, Handschuhe und Schwimmwesten.
    Wir starteten damit,an einem Seil, den Fluss zu überqueren. Es folgte ein Teil, bei dem wir über Felsen und Steine klettern mussten, um den Eingang zur Höhle zu finden. (Ich musste wirklich noch nie in meinem Leben so klettern und war seh froh um die Handschuhe etc.) . Als man dann den Eingang zur Höhle sehen konnte, wollte ich am liebsten wieder umdrehen. Ich möchte ja über mich hinauswachsen und auch neue Dinge ausprobiere, sehen etc., aber die Höhle war stockfinster und ein grosser Freund vom Schwimmen in unbekannten Gewässern bin ich nicht. Aber ein Freund von Rückziehern bin ich auch nicht, also rein da!!

    Das Wasser war arschkalt! Wirklich! Etwa 17 -18 Grad!

    Und dann begannen wir zu schwimmen. Rein und Raus hatten wir 600 Meter zu schwimmen. Als wir dann die ersten 300 Meter hatten, kam unsere Tourguide auf die Idee, dass wir ja alle unsere Taschenlampen ausmachen könnten.
    Gesagt, getan.
    Ich konnte nichts mehr sehen. Pure Dunkelheit.
    Auf drei sollten wir dann alle zusammen unheimliche Geräusche machen, was dazu führte, dass die Fledermäuse nun auch heftig in der Höhle herumflatterten. Sehen konnte ich immer noch nichts.
    Es wurden noch einige Schauermärchen erzählt und dann kam der Vorschlag, dass wir in der Dunkelheit zurückschwimmen könnten.
    Haha ich redete fleissig mit allen, um meine kleine Angst ein wenig zu überspielen.
    Los ging es mit dem Zurückschwimmen in der Dunkelheit. Ich hatte keine Ahnung wie weite ich von der nächsten Person, geschweige denn vom Rand der Höhle entfernt war, es war so dunkel.
    Ein italienisches Paar war auch Teil der Gruppe und die fanden das Ganze glaub überhaupt nicht mehr lustig. Alle 5Sekunden ging ihre Taschenlampe an. Leider waren sie so weit hinten, dass ich nicht so viel von ihrem Licht mitbekam.
    Ich meine, mir war es auch nicht ganz wohlig in der Höhle, aber gleichzeitig fand ich es amüsant und trotzdem irgendwie cool. Die Italiener konnten der Erfahrung in der Tra Ang Cave aber glaub nichts Positives mehr abgewinnen. (Ihre Gesichter sprachen Bände :D)
    Das Ende und somit das Tageslicht kam in Sicht und es war magisch.
    Die ganze Überwindung etc. hatte sich in diesem Moment mehr als gelohnt und ich muss sagen, dass ich ein wenig stolz auf mich war. :P

    Wir kletterten zurück. Ich lief noch in ein Spinnennetz (juhu.) und dann gab es warmen Kaffee und Tee für alle. Wir wanderten durch den Dschungel zurück und stiegen wieder in den Van, der uns zu den Hostels brachte.
    Auf der Rückfahrt gab es für alle ein Belohnungsbierchen.
    Ich war richtig müde und machte deshalb nicht mehr viel an diesem Tag.
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