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  • Day 55

    Von kleinen und grossen Ganoven

    February 27, 2023 in Morocco ⋅ 🌬 16 °C

    Freudig stellen wir fest, dass entgegen den eher schlechten, regnerischen Wetterprognosen uns bereits beim Frühstück die Sonne ins Gesicht lacht. Es soll ein sehr entspannter Tag werden. Wir haben uns keine grossen Unternehmungen vorgenommen und leben etwas in den Tag hinein. So darf ein guter Kaffee und frisch gepresster Orangensaft im bereits bewährten Hotel Omeya nicht fehlen. Auf der windgeschützten Terrasse lassen wir uns die Sonne ins Gesicht scheinen. Ein gutes WiFi erlaubt es die neusten News von einem bekannten Youtuberpaar, welchem wir auf unserer Reise bei der Plage Bhibah und in Essaouira begegnet sind anzuschauen. Sie berichten über Eisglätte die sie beinahe ins Verderben gebracht hat und anschliessendem kleinen Crash mit einem parkierten marokkanischen PW. Geschehen im Mittleren Atlas auf ihrer Fahrt in Richtung Meknès. Wir sind zum Glück von solchen unangenehmen Herausforderungen verschont geblieben. Cross fingers... und touch wood!
    Die lange Strandpromenade lockt nun zu einem ausgedehnten Spaziergang. Verglichen mit gestern Abend sind relativ wenig Menschen unterwegs. Mit starkem, böigen Rückenwind läuft es sich leichtfüssig.
    Interessant zu beobachten sind die jungen Männer mit ihrem gelben Schlauchboot und dem Fischernetz. Bekannte Gesichter...gestern von der Polizei verwarnt worden, wollen sie es heute erneut wagen. Vielleicht haben sie ja mehr Glück. Ein Katz- und Mausspiel...
    Auf dem Rückweg dem Meer entlang, der definitiv anstrengender ist, bemerken wir, dass die jungen, sehr fitten, illegalen Fischer bereits ihr Netz wieder schön zusammengelegt haben. Der Fang schien diesmal erfolgreicher gewesen zu sein. Wir beobachten einen älteren Herrn, wie er verstohlen den Jugendlichen ein paar Dirhamscheine auszahlt. Es scheint sich um eines der kleinen Ganovengeschäfte zu handeln, welches vorallem von den Möwen besonders im Auge gehalten wird.
    Aufgefallen sind uns um Tétouan und Martil am Strassenrand immer wieder eher junge Männer, welche mit ihrem Schlüsselbund in der Hand spielen, sobald jüngere Personen an ihnen vorbei laufen. Sie wechseln ein paar Worte und gehen wieder getrennte Wege. Ein Erkennungszeichen?
    Ich beobachte sehr gerne Menschen. Manchmal juckt es mich sehr, gewisse Fragen zu stellen. Aber in diesem Fall würde ich wahrscheinlich nicht eine ehrliche Antwort erhalten...
    Als Touristen der Generation Silberlocke werden wir vorallem von Bettlern, selbsternannten Guides und Händlern mit "legaler" Ware angesprochen. Wie bereits früher erwähnt fühlen wir uns sehr sicher hier in Marokko. Die zum Teil etwas befremdlichen Warnungen der diversen ausländischen Ämtern können wir nicht in vollem Umfang nachvollziehen. Zum Beispiel grössere Menschenansammlungen zu meiden...ein Ding der Unmöglichkeit wenn man sich in einer Medina aufhält. Wegen Terror, IS und Drogenhandel ist sehr viel Polizei und Militär im ganzen Land präsent.
    Mit der sehr mächtigen und weltweit tätigen Moroc Mafia werden wir ja sicherlich nicht konfrontiert werden. Die haben andere "Fische" im Visier.
    ...und wir lassen unseren gesunden und erfahrenen Instinkt wahren!
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