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  • Day 44

    Kunst aus Mora

    June 8, 2023 in Sweden ⋅ ☀️ 15 °C

    Dass Mora eine so geschichtsträchtige Vergangenheit hat wird uns erst richtig vor Ort bewusst. Wir verlängern den Aufenthalt um eine Nacht. Den Morgen gehen wir sehr gemütlich an. Die vergangenen intensiven Wochen immer auf Achse haben eine gewisse Müdigkeit hervorgeholt. Das Wetter ist frühsommerlich herrlich! Die Luft ist von Fliederduft durchtränkt. Es zieht uns ins Zornmuseum. Dabei handelt es sich nicht um eine Ausstellung zum Thema Ärger, Aufgebrachtheit, Empörung, Entrüstung oder einem heftigen, leidenschaftlichen Unwille über etwas als Unrecht Empfundenes...
    Es geht hier um Anders Leonard Zorn (1860 - 1920), einer der bedeutensten schwedischen Kunstmaler, Radierer, Grafiker und Bildhauer. Im Jahr 1860 wurde Anders Zorn in Mora geboren. Hier wuchs er in einfachen Verhältnissen auf. Bereits in jungen Jahren wurde er unter Anderem durch seine Porträtmalerei bekannt. Einige seiner Werke, darunter auch Aquarelle, Akte und Skulpturen, werden heute im Zornmuseum ausgestellt. Trotz internationaler Karriere, die ihn zu einem der berühmtesten schwedischen Künstlern machte, blieb er seiner Heimat immer treu. Zusammen mit seiner Ehefrau Emma kehrte er nach Mora zurück und machte den Zorngården zu seinem Zuhause. Das Ehepaar Zorn war für seine Gastfreundschaft bekannt und hatte seiner Zeit oft Künstler, Autoren und andere bedeutende Personen zu Gast.
    Anders und Emma Zorn hinterliessen ihr gesamtes Vermögen dem schwedischen Staat.
    Da gerade eine Führung durch Zorngården angeboten wird, entscheiden wir uns für diese, anstelle des Besuches im Zornmuseum.
    Beim Betreten des Hauses fühlen wir uns um 100 Jahre in der Zeit zurück versetzt. Kunst und Kunsthandwerk vermischt sich mit Alltäglichem und Exklusivem.
    Nach der einstündigen interessanten Führung lassen wir es uns kulinarisch bei Räkmacka (Krabbenbrötchen) im angrenzenden Café Zorn gut gehen.
    Um etwas Ausgleich zu schaffen ob dieser eher geistigen und kulinarischen Kost wollen wir noch etwas in die Pedale treten. Es soll nach Färnäs etwas ausserhalb von Mora gehen. In diesem verträumten Dorf werden die bekannten Dalahäst von Hand gefertigt. Das Dalapferd (Dalahäst) ist eine aus Holz gefertigte Figur in Pferdeform, die in der schwedischen Landschaft Dalarna, in welcher wir uns gerade aufhalten, gefertigt wird. Von hier kommt auch die typische rote Farbe der nordischen Häuser. Die hölzernen Pferde, die in der Regel ebenfalls rot bemalt sind, gelten mittlerweile als typisches Symbol für Schweden. Die Werkstatt in Färnäs scheint bereits Feierabend gemacht zu haben. Die kleine Fahrradtour durch dieses typische Dalarnadorf lohnt sich trotzdem.
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