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  • Day 51

    Eine Arbeiter- und Hafenstadt

    June 15, 2023 in Sweden ⋅ ⛅ 26 °C

    Der gestrige Abend rundeten wir mit einem Spaziergang über den Campingplatz ab. Mitten in den Felsen stehen Ferienhäuschen, Wohnmobile und manchmal sogar ein Zelt. Uns zieht es in die Badebucht. Eine wunderschöne Abendstimmung liegt über dem Meer und den kleinen vorgelagerten Inselchen.
    Zum Frühstück geniessen wir nochmals den paradiesisch friedvollen Ausblick über die Bucht.
    Die Fahrt geht heute weiter nach Göteborg. Punkt 12.00 Uhr gibt der Automat das Checkin frei für unseren Stellplatz. Den Platz mussten wir im voraus reservieren. Am kommenden Samstag warten die Rockband Metallica mit einem Konzert auf. Deshalb können wir nur für eine Nacht buchen. Der Platz ist ab Freitag über das gesamte Wochenende ausgebucht.
    Um in die Stadt zu gelangen nehmen wir den Bus. Einmal umsteigen ist angesagt. Nach ungefähr 20 Minuten Fahrt kommen wir beim Zentralbahnhof an. Etwas unsicher, wohin des Weges lassen wir uns vorerst mit der Menschenmenge mitziehen. Moderne Geschäftspassagen bekannter Modehausketten reihen sich aneinander. Nordstan ist ein Eldorado für alle Shoppingliebhaber.
    Am Kungstorget erreichen wir die Stora Saluhallen, Göteborgs Markthalle. In der Markthalle findet man u.a. Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch, Brot, usw. und viele Delikatessen aus der ganzen Welt. Insgesamt 40 Geschäfte und kleine Lokale sind heute unter ihrem Dach vereint. Die Saluhallen wurde 1889 eingeweiht.
    Unser Mittagessen nehmen wir in einem der Restaurants ein, die der Halle angegliedert sind.
    Die Sonne heizt heute wieder unerbittlich, für eine Stadtbesichtigung eine Spur zu heiss für mich. Deshalb entscheiden wir uns für eine Stadtrundfahrt mit einem Amphibienbus. Zu Land und zu Wasser erfahren wir einiges über diese Arbeiter- und Hafenstadt. Hier mischen sich Maloche und internationale Handelskultur. Göteborg ist umtriebig. Grosse Messen, Kongresse, Sportereignisse und Konzerte finden hier statt. Leider hat Göteborg einen Komplex. Die Stadt ist nicht die Hauptstadt, sie ist nur die Nummer zwei in Schweden. Deshalb eifert Göteborg den Städten Stockholm und Malmö nach. Und das muss nach Möglichkeit besser, höher, teurer sein. Schwedens und Skandinaviens höchstes Hochhaus (Karlatornet, 246 m hoch) wird wahrscheinlich ein Erfolg werden. Noch steht es im Bau. In der Stadt wird überall gebaut, als gäbe es kein morgen mehr.
    Nach der einstündigen Sightseeingfahrt geht es für uns wieder zu Fuss weiter. Wir durchqueren den Slottsskogan, Göteborgs grüne Lunge, um uns in Haga wieder in die Menschenmenge zu stürzen. Haga wurde als Göteborgs erste Vorstadt angelegt. Das war vor über 350 Jahren. Zunächst standen hier niedrige Holzhäuser. Später wurden sie durch sogenannte "landshövdingehus" ersetzt - sie sind unten aus Stein und oben aus Holz gebaut. Diese Bebauung ist typisch für Göteborg. Man findet sie an vielen Stellen der Stadt. Das älteste Haus in Haga stammt aus dem Jahr 1790.
    Im Café Husaren gibt es wohl die grössten Zimtschnecken Schwedens. Dieser Schmaus wollen wir uns nicht entgehen lassen. So teilen wir das riesige Hefegebäckstück und trinken dazu Kaffee und Wasser. Riesig ist es...aber wir haben schon bessere Kanelbullar genossen auf dieser Reise.
    Gegen Abend sieht man viele junge herausgeputzte Schwedinnen und Schweden. Fröhlich und übermütig stürzen sie sich ins Nachtleben.
    Wir hingegen besteigen den Bus X1. Steigen in Partille Centrum um in Bus 512. Bei der Haltestelle Fritidsvägen gehts noch ein paar Minuten zu Fuss, bis wir unser Hüttli erreichen. Die Stadt Göteborg hat uns nicht so in Begeisterung versetzt. Es braucht noch einen Effort, damit sie Stockholm ebenbürdig ist...in unseren Augen. Ist sicher Geschmacksache.
    Sie hat aber alleweil unsere Reise durch Skandinavien bereichert.
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