• Ja, nein, ja, nein....

    June 28, 2024 in China ⋅ ☀️ 31 °C

    Wie geheissen, standen wir, ausser diejenigen, welche bereits ihren chinesischen Führerschein hatten, überpünktlich vor 10.00 Uhr auf dem TÜV-Gelände. Hoffnung stieg auf, als Adrian und Dima ins bereits vertraute Polizeibüro gerufen wurden. Nach vielleicht einer Stunde zog es Edith zu ihrem Sohn hin. 😅
    Sie kam etwas desillusioniert mit der Nachricht zurück, dass die bereits von der Polizei vorbereiteten Papiere nicht mehr auffindbar seien. Die Warterei ging weiter bis Ziangh sich um 12.00h mit drei "guten Nachrichten" an uns wendete: Wir durften zurück auf das Holiday-Inn Gelände inkl. einem Duschzimmer. Die Agentur lud uns auf 19.00h zu einem 8 gängigen Nachtessen ein. Für den morgigen Tag gehe es unter Polizeiescorte 420 Kilometer durch die chinesische Schweiz, auf der Autobahn weiter in Richtung Mongolei. Dies ohne gültigen Fahrausweise. Das Problem lag an unserem Alter und der Länge des Fahrzeuges. Ab 60 Jahren darf man in China kein Fahrzeug führen das über 6 Meter Länge aufweist. Ohne zu murren, haben wir diese Neuigkeiten aufgenommen. Als Alternative wäre wohl die Rückkehr nach Kasachstan gewesen. Am 3. Juli gehts durch die Mongolei für 23 Tage. Danach gibts eine zweite Einreise nach China, für 39 Tage. Für Abenteuer-Touren spielen wir eine Pionier-Rolle. Dieser Grenzübergang und die Route ins autonome Gebiet Xinjiang / Uigurien im Nordwesten Chinas wurde neu gewählt. Grund dazu ist der Boykott Deutschlands gegenüber Russland. Als Deutscher Reiseanbieter ist russisches Territorium ein Tabu. Vor der Pandemie und dem Ukrainekrieg führte der Weg ins Reich der Mitte über Russland. Dies klappte ohne grossen Probleme bereits 15 Mal.
    Die Uiguren sind eine ethnische Gruppe. Sie sprechen eine eigene Sprache, die zur türkischen Sprachfamilie gehört. Sie pflegen reiche kulturelle Traditionen, wie ihre Musik, Tänze und Handwerkskunst die stark vom Islam geprägt sind. Ihre Geschichte in der Region reicht Jahrhunderte zurück. Sie haben eine bedeutende Rolle in der Entwicklung der Seidenstrasse gespielt. Die Region ist reich an Erdöl und Erdgas und deckt 20% des gesamten Verbrauchs in China ab. Die restlichen 80% importiert China aus Russland, dem Iran, Turkmenistan und Saudi-Arabien. Obwohl das wichtige "Energie-Gold" aus Xinjiang kommt, ist es die ärmste Region in China. In der Tukai Wüste gibt es eine Sträflingskolonie ohne Sicherheitszäune. Die Natur gebe genug Sicherheit....Hitze, kein Wasser keine Häuser und Strassen... In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Aufstände der Uiguren, welche sich von China ablösen wollten. Die ganze Region wird deshalb strengstens überwacht. Bei Widerstand ruft die Wüste.
    Den Nachmittag verbrachten wir einmal mehr mit dösen, malen, lesen und Wäsche waschen. Dies sogar kostenlos im Hotel.
    Um 19.00h versammelten wir uns für das anstehende Nachtessen in einem einfachen lokalen Restaurant. Es stellte sich heraus, dass es das beste chinesische Essen war, das ich je gegessen habe. Und das mit Stäbchen, unter sachkundiger Anleitung von Hi-Suk. Sie stammt ursprünglich aus Süd-Korea.
    PS: Am Abend zuvor erhielten wir pro Wagen einen ungefähr 2 Kilo schweren China Atlas als Ersatz für unsere konfiszierten Strassenkarten. Leider alles auf chinesisch....aber mit integriertem Taiwan....
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