Himmelstrasse oder Rummelplatz
29 июля 2024 г., Китай ⋅ ☁️ 26 °C
In ländlicher Idylle, umgeben von neugierigen Schafen und Menschen starteten wir einen neuen Tag. Peter stand nackt im Bad, während ich das Frühstücksgeschirr bei geöffneter Tür abwusch. Ein älterer Mann trat fröhlich schwatzend direkt ins Wohnmobil. Zum Glück können wir mit einer Schiebetür das Bad und Schlafzimmer bei Bedarf abtrennen.
Der heutige Weg führte uns über die vielversprechende Himmelstrasse. Besonders schöne Ausblicke in eine wunderbare Bergwelt wurde uns angekündigt. Aber auch viel Verkehr.
Kaum bogen wir in den "Östlichen Himmelsweg" X001 ab, stockte der Verkehr. Seit langer Zeit standen wir wieder einmal in einem Verkehrsstau.
Am Strassenrand wurden Street Food und Souvenirs angeboten. Riesige Blumenfelder dienten zum Teil als Spielplätze. Ein Rummelplatz nach dem anderen säumte die landschaftlich schöne Panoramastrasse. Gross und Klein schien sich zu amüsieren. Zwischendurch schalteten wir Fotostops ein. Irgendwann trafen wir auf Gerd. Er wurde zu Ziegenfleisch am Spiess eingeladen. Unkompliziert wie die Chinesen sind, erhielten wir Plastikhandschuhe und durften uns ebenfalls an der Ziege bedienen. Aus Anstand ass ich ein kleines Stück. Peter war tapferer....
Auf den Rummelplätzen wurden auch diverse militärische Vergnügungen angeboten. So zum Beispiel auf einem Panzer durch die Landschaft fahren.
Aufgefallen sind uns hunderte von Windkrafträder. Ein Teil davon wurde extra für die Olympiade 2022 in Peking installiert. Hochspannungsleitungen sind über mehr als 300 Kilometer errichtet worden. China will immer mehr weg von der Kohle und auf saubere Energie umsteigen. Deswegen wurden die Kohlenwerke rund um Peking abgestellt.
Nach einem langen Fahrtag erreichten wir unser Ziel in der Nähe von Zang
Jia Kou Shi. Mitten auf einer Wiese eines aufgegebenen Bauernhofbetriebes. Viele junge Chinesen zieht es weg vom Land in die Stadt. Die grossen landwirtschaftlichen Felder wurden von Firmen aufgekauft, die nun durch Wanderarbeiter bewirtschaftet werden. Diese verdienen sehr wenig und haben keinen festen Wohnsitz. Die Kinder dürfen deswegen nicht in eine öffentliche Schule gehen. Wenn es die finanziellen Mittel erlauben sind private Schulen für die Bildung dieser Kinder zuständig. 20% der chinesischen Bevölkerung sind als Wanderarbeiter unterwegs. Die Schere zwischen arm und reich dementsprechend weit geöffnet.Читать далее




















