• Uvita nach 13h & kann es Zufall sein?

    5–8 Feb 2024, Costa Rica ⋅ 🌙 25 °C

    Klar schaffen wir es einmal quer durchs Land an einem Tag. Warum auch nicht. Die Alternative wäre eine Zwischennacht in der uncharmanten Hauptstadt San José. Außerdem sagt das Internet: Erster Bus 4 Stunden, zweiter Bus 4 Stunden. Easy.

    Stimmte nicht. Eine kurze Google Maps Eingabe hätte uns das ganz schnell gezeigt. 7h (immerhin klimatisierter Reisebus mit WiFi!), 1.5h warten (Pommes und Eis bei KFC) und dann 4.5h nach Uvita. Da hält der Bus leider nicht so nah an der Unterkunft wie erhofft, kein Taxi in Sicht.

    Dafür 2 Deutsche, die von einem dritten abgeholt werden. Ohne lange zu zögern, bitte ich sie darum, uns ein Stück mitzunehmen. Und was für ein Zufall: Auf der 7-minütigen Fahrt erfahre ich, dass beide für Earthrace arbeiten, die sich ähnlich wie die Sea Shepards für den Schutz der Meere einsetzen. (Nach jedem Film über die Sea Shepards will ich ja bekanntlich meinen Job kündigen und bei denen an Bord gehen. Nur weiß ich nie, womit ich dort helfen kann.)

    Direkt frage ich, ob sie Content Support brauchen. Brauchen sie. Aber nicht nur das: In 10 Tagen startet ein 2-wöchiger Trip zu den Cocos Islands. (Die stehen seit Jahren auf der Bucket List, weil man dort mit ganz vielen Tiger - und Hammerhaien tauchen kann. Leider muss man dafür eine 12-tägige Tauchreise buchen und das war mir immer zu lang.) Und für diesen Trip werden noch Freiwillige gesucht...

    12 Stunden habe ich mir ordentlich Gedanken und Gefühle gemacht und schließlich doch dagegen entschieden. So sehr mich die Idee, etwas Sinnvolles zu tun, auch begeistert hat, war die Mission (neue Ranger auf die Insel zu bringen, andere abzuholen, eine Sonarstation zu installieren) doch nicht das richtige, um die Reise hier abzubrechen, viel und hart auf einem Schiff zu arbeiten (bei möglicher Seekrankheit), dafür viel Geld zu bezahlen und keine Garantie fürs Tauchen zu haben.

    Zurück zu Uvita: Soooo heiß. Selbst der Pool hatte Körpertemperatur. Bei Fieber. Wenigstens hatten wir hier ein Zimmer mit A/C. Und ein sehr schönes noch dazu. Am Pool konnten wir trotzdem schön chillen. Für 24 Stunden haben uns einen Roller gemietet und gleich 2 Wasserfälle besucht (die skippe ich eigentlich seit Jahren nach dem totalen Overkill in Asien). Und sie waren es wirklich wert. Egal wie viele Menschen dort sind, wenn das Wasserrauschen laut genug ist und man die Augen zu macht, ist es, als wäre man alleine dort. Sehr meditativ.

    Abends noch den Strandabschnitt Whale Tail besucht, gleichzeitig ein Nationalpark. Wunderschöne Natur. Brooke zieht es hier weg vom Meer in den Dschungel. Sie hatte sich vorgenommen, auf den Trampelpfaden Faultiere und Waschbären zu finden. Um 17 Uhr... 17:40 geht die Sonne unter, 18 Uhr schließt der Park. Für letzteres hatte sie eine Lösung: laut Karte konnten wir den Park auch an einem Fluss entlang verlassen, ohne den offiziellen Eingang nehmen zu müssen. (Am Fluss am Eingang wurde vor Krokodilen gewarnt, aber ok).

    Der baldige Sonnenuntergang beunruhigte nur mich. Sie rechnete sich höhere Chancen auf nachtaktive Tiere aus. (Ich hatte weder Brille noch Taschenlampe dabei, das war für mich also eher schwierig). Ohne Sonne ist es im Dschungel dann allerdings sehr schnell sehr dunkel. Und dann mussten wir uns doch sehr beeilen, um zumindest noch den Fluss zu finden, an dem wir dann noch eine Weile entlang laufen mussten. Ihr könnt es euch denken, wir haben kein einziges Tier gesehen. Vielleicht zum Glück.
    Baca lagi