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  • Day 41

    Circuito Chico Bariloche

    November 13, 2022 in Argentina ⋅ ⛅ 11 °C

    Von Villa Pehuenia gings gestern Morgen über die Routa Provincial 23, am Río Aluminé entlang, nach Junín de los Andes. Zu Beginn warnte uns direkt ein Schild: ⚠️ Strasse in sehr schlechtem Zustand / grosse Schlaglöcher ⚠️. 😂🤷‍♀️ Tja, danke für die Warnung, aber wie wärs mit Reparieren?
    Wir sind mittlerweile jedoch ziemlich geübte "Serruchito-Fahrer" und haben die Fahrt am wilden Fluss entlang, vorbei an blühendem Ginster 🏵🌼 und auf der Fahrbahn spazierenden Kühen sehr genossen. In San Martín de los Andes haben wir eine kurze Mittagspause gemacht und sind im Anschluss direkt nach San Carlos de Bariloche weitergefahren. Die Strecke zwischen den beiden Bergdörfern wird "Routa de los siete Lagos" - also Strasse der sieben Seen - genannt. Entgegen ihrem Namen führt die Route nicht nur an 7, sondern an rund 40 (🤯) Seen vorbei, sie wurde jedoch nach den 7 grössten und wichtigsten benannt. Dementsprechend malerisch war die Fahrt nach Bariloche 🏞😍: blaue Seen, verschneite Vulkane und uralte Wälder. Hier haben wir wieder ein kleines Ferienhäuschen gebucht für die nächsten Tage. Bariloche liegt am Nahuel Huapi, einem grossen Gletschersee inmitten der Anden. Die Stadt ist bekannt für seine alpenländische Architektur und seine Schockolade. Deshalb wird die Region auch "die Schweiz Argentiniens" genannt (davon werden wir noch mehr sehen und hören 😅).
    Da uns das Kochen doch ganz schön fehlt, freuen wir uns immer über Airbnb's mit vollausgestatteter Küche. Zum Z'Nacht gabs Penne all'Arrabbiata 🍝. Und natürlich mussten wir Rolo's Geschenk an uns probieren 😁🚬.

    Die geplante Velotour 🚲 von heute auf dem "Circuito Chico" (kleiner Rundweg) fiel buchstäblich ins Wasser. Zum ersten Mal hat das Wetter heute wirklich gar nicht mitgespielt 🌧. Schade 😔. Also mussten wir uns mit der Alternative zufrieden geben: den Rundweg mit dem Auto fahren. Der Circuito Chico führt entlang des Lago Nahuel Huapi. Neben Aussichtspunkten laden viele kleine Wanderwege und Dörfer zum Anhalten ein. Unser erster Stopp: das Llao Llao Hotel, Golf & Spa auf einem Hügel mit mega Ausblick über die Seen. Leider dürfen Touris (oder - wie Manuel sagt, das Pöbel 😂), die kein Mittagessen oder eine Teegesellschaft im Luxushotel gebucht haben, nicht mehr ins Innere des Hauses um sich umzuschauen. Also war der zweite Stopp ziemlich schnell erreicht: der Lago Escondido. Hier liefen wir durch den naturbelassenen Wald und staunten über die riesigen Bäume und die Wildheit des Waldes🌲. Eine Baumart die hier wächst nennt sich Arrayánes, die Rinde ist fast lachsfarben (haben wir noch nirgends sonst gesehen).

    Am nächsten Abzweiger bogen wir nach rechts ab und erreichten ein paar Minuten später die Colonia Suiza. Verrückt 😅. Was wir uns vorgestellt haben: ein kleines Bergdorf mit Holzhäusern und ein paar Schweizer Fähnchen 🇨🇭. Vielleicht ein Café mit typischen Kuche oder so. Wie man die kleine Siedlung unserer Meinung nach am besten beschreiben kann: ungefähr genau so wie die Zwischennutzung in Altstätten 😄🤷‍♀️. Kleine, farbige Häuschen, geschmückt mit farbigen Girlanden und Lichterketten, dazu Handwerkskunst, Livemusik und unzählige Essensstände (und noch viel mehr Touris). Gemäss Google (Stand 2010) leben in Colonia Suiza 150 Menschen. Viel mehr sind es heute bestimmt nicht 😁. Die ersten Einwanderer waren wohl Familie Goye inkl. 4 Kinder aus dem Kanton Wallis im Jahr 1833. Warum sie ausgewandert sind? Keine Ahnung. Aber überall im Dorf ist der Name der Familie zu lesen. Was ihre Heldentat war? Auch keine Ahnung. Vielleicht reichte es auch einfach, dass sie hier eine Siedlung errichteten 🤷‍♀️. Unter den vielen Essensständen gibt es aber einen, der hervorsticht: Hier wird eine Mahlzeit namens "Curanto" zubereitet. Bei dieser Zubereitungsart aus dem Süden Argentiniens und Chiles wird das Essen in einem mit heissen Steinen gefüllten Loch gekocht. What!? Das mussten wir natürlich probieren. Das Walliser Bier das hier gebraut wird natürlich auch 🍺. Es gab sogar Bier mit Himbeeren (nicht so unser Geschmack). 100 Portionen (zum Teilen für 2 Personen) werden in dem Loch aufs Mal gekocht. Es gab - natürlich - Fleisch, aber auch Kartoffeln, Karotten, Süsskartoffeln und Kürbis 👌. Einfach spannend, was man auf Reisen so alles kennenlernt 😍 - lieben wir!
    Ein weiterer Stopp in der Brauerei Berlina musste natürlich auch sein. Hier haben wir noch mehr Bier probiert (2 Dunkle: ein Starkbier und eins mit Kaffee- und Schockoladennoten). Trotz der vielen Touris war die Colonia Suiza definitiv ein Besuch wert!

    Auf dem Rückweg haben wir fürs Abendessen eingekauft und jetzt haben wir es uns auf der Couch gemütlich gemacht (lesen, dösen, Tagebuch schreiben). Wir hoffen, dass das Wetter morgen besser wird und ein Ausflug mit dem Fahrrad trotzdem noch drinliegt. Aber jetzt lassen wir den Abend erstmal entspannt ausklingen 🤗.
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