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  • Day 66

    Pingüinera & der Atlantik

    December 8, 2022 in Argentina ⋅ 🌬 29 °C

    Gestern mit der Winterjacke Pinguine beobachtet und heute bei über 30 Grad im eisigen 🥶 Atlantik gebadet. So abwechslungsreich und gegensätzlich gestaltet sich der patagonische Sommer und unsere Tage hier. Und wir geniessen (fast 😜) jede Minute davon.

    Unser Morgen gestern begann mit einem gemütlichen Frühstück in unserer kleinen Cabaña. Vom Tisch aus hatte man direkten Blick aufs Meer 😍👌. Über die "Ripio"-Piste fuhren wir den unzähligen Stränden der Küste entlang, bis wir schliesslich zum Reservat Cabo dos Bahías gelangten. Bereits am Eingang begrüsste uns gleich eine ganze Horde Guanacos. Diese sonst sehr scheuen Tiere scheinen sich hier in der Abgeschiedenheit ziemlich wohl zu fühlen und lassen Autos und sogar Fussgänger ziemlich nah ran. Unser eigentliches Ziel war jedoch die Pinguinkolonie am Ende der Strasse. Über einen langen Steg gelangt man mitten in die Brutstätte der lustigen schwarz-weissen Vögel. Wir waren die einzigen Besucher und konnten so die neugierigen Tiere ungestört beobachten. Der Wahnsinn 😍🥰! Tiere in der freien Wildbahn zu sehen ist nochmal etwas komplett anderes, als sie z.B. im Zoo zu sehen. In meinen Gedanken lebten Pinguine nur in Schnee und Eis, was natürlich nicht stimmt 😄🤷‍♀️.

    🤓 Die Magellan-Pinguine gehören zu den sogenannten Brillenpinguinen und kommen nur im Süden Südamerikas vor. Die Vögel werden bis zu 70cm gross und etwa 4kg schwer, wobei die Männchen schwerer sind als die Weibchen. An den Küsten Argentiniens brüten über 650'000 Paare. Insgesamt wird die Population auf etwa 1,3 Millionem Brutpaare 🐧🐧 geschätzt. Besonders die Ölverschmutzung des Meerwassers gefährdet die flinken Taucher. Zum Brüten graben die Pinguine (sofern möglich) ein Loch in den Boden. Es werden zwei gleich grosse Eier, im Abstand von 4 Tagen gelegt und etwa 40 Tage lang gebrütet. Das Weibchen brütet zuerst, während das Männchen bis zu 500km vom Brutplatz entfernt jagt. Nach etwa 15 bis 20 Tagen wird gewechselt und das Weibchen geht auf die Jagd, während das Männchen brütet (fortschrittlich, hm😁?). Auch nach dem Schlupf werden die Rollen (Jagd oder Babysitting) täglich gewechselt.🤓

    Da die Brutzeit im Oktober beginnt, hatten wir das Glück, viele viele Baby-Pinguine (flauschige Bällchen in den Bruthöhlen) zu sehen 😍. Diese Tiere sind einfach symphatisch. An Land wirken sie fast etwas tollpatschig mit ihren fürs Wasser gemachten Körpern. Pinguine sind nämlich äusserst gute Schwimmer und Taucher. Sie jagen in einer Wassertiefe von etwa 50m, können aber bis 100 Meter in die Tiefe tauchen. Die Pinguine, die in der Cabo dos Bahías brüten, wandern 6'000 Meilen an die brasilianische Küste im Sommer. Sie gehen nur an Land, wenn sie krank sind oder ihr Gefieder mit Öl verschmutzt wurde.

    Am Ende des Stegs hörten wir plötzlich - nebst den Rufen der Pinguine - noch ein anderes Geräusch. Ein richtiges Gebrüll. Weiter draussen, auf einer kleinen Insel im Wasser sahen wir die Urheber dieses Lärms: ein ganzer Haufen Seelöwen 🦭. Leider ziemlich weit weg und nur mit dem Feldstecher gut erkennbar. Aber das Röhren hat uns definitiv bereits von Weitem beeindruckt 😅👌. Was das Reservat sonst noch so besonders macht: hier leben Pinguine, Guanacos und Ñandus alle auf einem Haufen. Und natürlich Vögel, Nagetiere, Füchse usw. Und obwohl wir in Ushuaia wirklich am Ende der Welt waren, fühlte es sich in Camarones ziemlich genau so an. Einsam, ruhig, wild, unberührt und wunderschön 😍.

    Heute sind wir nach Puerto Madryn gefahren, nachdem etwa gegen 05:00 Uhr morgens der Wind zu heulen begonnen hatte 😅. Es hat uns ziemlich verwundert, dass wir nicht samt Cabaña davongeflogen sind 😂🤷‍♀️. Die letzten Reiseetappen waren vergleichsweise kurz und wir geniessen es, bereits am frühen Nachmittag irgendwo anzukommen. Das blaue Wasser und die warmen Temperaturen (an Land) heute luden zum Baden ein. Die Wassertemperatur beträgt allerdings nur etwa 17 Grad Celcius 🥶🥶. Da wir aber schon laaaaange davon sprechen, haben wirs heute endlich getan: ein Schwumm im eisigen Wasser. Aber nur ganz kurz 😂. Es ist wirklich saukalt!

    Danach haben wir unsere Wäscheberge in einen Waschsalon gebracht, bereits 3h später wieder frisch gewaschen abgeholt, den Reifendruck beim Auto - finally - kontrolliert (und massiv aufgefüllt 😁🙈) und in der Cerveceria neben unserem Hotel lecker zu Abend gegessen. Morgen machen wir uns erneut auf, um die eindrucksvolle Tierwelt hier zu erleben 🥰👌. Davon können wir kaum genug bekommen.

    😴 Jetzt ist es zwar erst halb elf (für die Argentinier*innen gerade mal Zeit fürs Abendessen), aber wir liegen bereits im Bett. Gute Nacht 🤗.
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