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  • Day 4

    Es hat doch jeder Augen im Kopf

    September 11, 2019 in Latvia ⋅ ⛅ 14 °C

    Heute ist es etwas kälter, als die letzten Tage. Der Blick aus dem Fenster versprach eigentlich Sonne und etwa die gleichen Temperaturen wie die letzten Tage, jedoch hab nicht nur ich den Wind draußen zu spüren bekommen. Wir konnten zur Stadtführung erst 15 Minuten später aufbrechen, da fast jeder nochmal auf sein Zimmer eilte, um sich eine wärmere Jacke zu holen.
    Als es dann endlich losging, ist das Erste, wovor wir gewarnt werden, die unebene Straße. Hier gelte die Regel, wenn ein Schachtdeckel fehlt oder ein Stein aus dem Boden ragt, dass doch jeder Augen im Kopf habe...
    Die Altstadt und die Neustadt Rigas vereinen so viel Baukunst aus 800 Jahren Geschichte, dass Riga 1997 zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt wurde. Unser Weg führte uns durch ein Einkaufszentrum zu zwei Kirchen. Doch bevor wir diesen überhaupt Beachtung schenken konnten, wurde unser Blick von den Bremer Stadtmusikanten eingefangen. Tatsächlich steht auf dem Platz zwischen den Kirchen eine Statue der Bremer Stadtmusikanten!
    Dann konnten wir unsere Aufmerksamkeit aber den Kirchen widmen. Eine der Kirchen (Petrikirche) wurde zerstört und beim Wiederaufbau wurde ein Lift in den Glockenturm integriert. Jedoch kostet eine Fahrt hinauf 11 Euro (früher nur 1,50€!!!), weswegen wir uns gleich weiter zum Rathausplatz bewegten.
    Der Rathausplatz der Stadt Riga wurde neu aufgebaut, denn im Zweiten Weltkrieg wurden der alte Rathausplatz und seine historische Bebauung zerstört. Nicht nur der Nachbau des geschichtsträchtigen Schwarzhäupterhauses erfreut dabei die Besucher von Riga, sondern auch das moderne, rekonstruierte Rathaus und andere Gebäude. Gerade hier auf dem Rathausplatz wurde vor rund 500 Jahren der erste Weihnachtsbaum der Stadt erleuchtet. Jetzt befindet sich an dieser Stelle eine Gedenktafel und jedes Jahr wird hier ein neuer Christbaum geschmückt.
    Wir kamen ebenfalls an den "drei Brüdern" vorbei. Das sind drei Giebelhäuser aus verschiedenen Jahrhunderten und somit auch mit verschiedenen Stilen.
    Das letzte Ziel der Führung ist das Freiheitsdenkmal - das nationalen Wahrzeichen.
    Eine Mädchengestalt reckt drei goldene Sterne auf einer 42 Meter hohen Säule in den Himmel. Sie symbolisieren die Provinzen Latgale, Kurzeme und Vidzeme - Lettlands nationale Einheit. Eine stündlich wechselnde Ehrenwache schützt heute die Würde des Ortes.
    Wie wir erfuhren sind weniger als fünf Prozent der Bewohner Rigas Letten. Der größte Teil sind Russen, sogar der Bürgermeister Rigas ist Russe.
    Als wir dann zum Orgelkonzert im Dom St. Marien aufbrechen, kommen wir noch an einem Haus vorbei, auf welchem alle Wappen der Städte Lettlands abgebildet sind.
    Vor dem Dom trennen sich dann unsere Wege und nur ein Teil kommt mit zum Konzert, da man es freiwillig zur Reise dazu buchen konnte.
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