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  • Im bayr. Wald mit vielen 1000er-Gipfeln

    May 10, 2021 in Germany ⋅ ☀️ 17 °C

    Ein herzliches Servus aus Niederbayern!

    Nachdem ich am Donnerstag Abend noch rechtzeitig mein Zelt aufstellen konnte, war die Nacht von Donnerstag auf Freitag einmal ein Dichtheitscheck für mein Zelt, der überwiegend erfolgreich war - mein Drybag mit dem Essen darin hat glücklicherweise dicht gehalten (Danke Benji!) und so hat nur meine Isomatte ein bisschen was abbekommen.- alles andere ist gar nicht der Rede wert.

    In der Früh hab ich mir ein bisschen Zeit gelassen mit dem Aufstehen, hab ich doch gehofft, dass der Regen aufhört und das Zelt auftrocknen könnt. Schlussendlich hab ich's nass eingepackt und bin ausgestattet in meiner vollen Regenmontur mit Regenjacke, Regenponcho, Regenhose und Plastiksackerln über meinen Socken (Danke Leo, das hat relativ gut geklappt) in den regnerischen Tag gestartet.

    Von Haidmühle bin ich über Obergrainet auf den Haidel (1166 m) weiter nach Philippsreut und über den Almberg (1139 m) nach Mauth, wo ich auch übernachten wollte.
    In einem öffentlichen WC hab ich mich mal ein wenig gewaschen und mir frische Sachen angezogen. Da hab ich mich dann gleich wieder viel frischer und besser gefühlt. In einem kleinen Geschäft hab ich dann noch Vorräte gekauft, bevor ich dann meine Unterkunft für die Nacht gefunden hab. Ein wunderbarer Gartenpavillon mit einem Heizstrahler (!!!) darin - Es war so schön warm!
    Im Garten hab ich dann noch mein Zelt zum Trocknen aufgestellt und alles war gut!

    Am nächsten Morgen nach Porridge, Kaffee, Torte und einem Plausch mit meinen Unterkunftgebern startete ich bei traumhaftem Wetter in den Nationalpark Bayerischer Wald in Richtung Lusen (1373 m) und weiter über den Rachelsee auf den gr. Rachel (1453 m).
    Das war ein sehr intensiver Tag mit vielen Kilometern und Höhenmeter und ich musste mich dann noch beeilen, um rechtzeitig vor Geschäftsschluss in Frauenau Essen zu kaufen.
    Bei der Suche nach einem Zeltplatz hatte ich dann zweimal keinen Erfolg - ehe ich dann bei Fam. Armer anläutete - was für ein Glücksgriff. Hab ich doch gleich von Nicole eine Brotzeit bekommen mit belegten Brot, Eierspeis, Melonenstücke, Nektarine, Kaffee und Keks - das hat richtig gut geschmeckt.
    Nach zwei Bier mit Manuel und dem Kennenlernen, der beiden Kids - Chiara und Tim - durfte ich schließlich bei ihnen im Heizungsraum übernachten. Nicole bot mir sogar an meine Kleidung zu waschen, was ich dankend annahm.
    Am nächsten Morgen lud mich die Familie noch zum Frühstück ein - wir hatten so einiges gemeinsam zu lachen.
    Ich hab mich dangleich sehr heimisch gefühlt bei euch.
    Dann packte ich wieder meine Sachen und nach einem gemeinsamen Foto verabschiedete ich mich - Chiara, die mir zur Erinnerung die Initialen von allen auf die Hand schrieb, war so lieb und begleitete mich noch ein kleines Stück meines Weges!
    Liebe Familie Armer, danke für eure offenherzige Gastfreundschaft - ich wünsch' euch alles, alles Gute!
    Und wer weiß vielleicht klappt es mit dem therapeutischen Reiten ja doch noch mal - ich hab mir ja auch vor einem Jahr nicht vorstellen können, dass ich tatsächlich mal so eine Reise mach.

    Gestern bin ich's dann gemütlicher angegangen. Ich wollte nur eine kleine Etappe gehen, machte viele Pausen, genoss das schöne Wetter in der Stadt Zwiesel und stärkte mich mit Pizza und Salat. Zwischendrin traf ich auf eine lustige Frauengruppe, die mich prompt auf ein "Wegschnackserl" (gemeint war ein "Wegschnapserl") einlud und ja es gab da noch so einiges zu lachen.
    Gegen Abend hin machte ich mich dann langsam Richtung meines nächsten Berges auf. Einheimische haben mir einen netten Zeltplatz im Wald mit Feuerstelle empfohlen, wo ich die Nacht verbracht hab.

    Heute bin ich gerade auf meiner letzten bergigen Etappe unterwegs, der den höchsten Punkt meiner Tour bis Bergen (Norwegen) beinhaltet - der große Arber (1456 m) - die höchste Erhebung im bayrischen Wald. Er bietet einen wunderbaren Ausblick über die gesamte böhmische Masse, im Süden lässt sich noch ganz leicht die Alpenkette erkennen, wo an schönen Tagen Dachstein, Watzmann, Großglockner, ... zu sehen sind. Im Norden und Osten kann ich schon sehen wie die Landschaft zunehmend flacher wird, was ich dann in der nächsten Zeit erkunden werd.
    Jetzt bin ich gerade auf der 12 Tausender-Tour unterwegs einem Bergkamm mit vielen Erhebungen, die mich dann morgen nach Bad Kötzting ins Tal führen.
    Ich wünsch' euch einen schönen Start in die Woche!
    Bis bald,
    Bernhard
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