• Ankunft in Tanger - Casablanca

    12 мая 2018 г., Марокко ⋅ 🌙 17 °C

    Gegen 14 Uhr ( marokkanische Zeit - 2 h) legt die Fähre mit immerhin nur mehr 2 ½ stündiger Verspätung in Tanger an. Es dauert eine gute Stunde bis wir zum Motorrad kommen und sich der ganze Tumult etwas auflöst. Als wir den Zoll erreichen, stürzt sich dort gleich eine Schar Männer auf die Ankommenden, um ihre Dienste anzubieten. Einer von Ihnen leitet uns bis ganz nach vorne zum Checkpoint, das kostet natürlich 10 €. Gewollt hätte er mehr. Das Geschäft lohnt sich sicher. Wir haben uns gut vorbereitet, alle Papiere sind perfekt und die Passkontrolle fand schon auf dem Schiff in der Höhe von Ibiza statt. Trotzdem: Karl’s neuer Pass wird sicherheitshalber noch um zweimal öfter kontrolliert als meiner, weil ich laut Pass schon Mal in Marokko war und er nicht. Karl bleibt hartnäckig dran und so fahren wir trotz  all dem Chaos an dieser Grenze um 5 Uhr als die Ersten vom Checkpoint.

    Wir möchten noch so viel Strecke hinter uns bringen wie nur irgend möglich. Es läuft richtig gut, die Autobahn ist toll ausgebaut und es ist wenig los und die Tankstellen haben europäischen Standard. Die Gegend wirkt  überhaupt nicht marokkanisch. Die Landschaft ist grün, baumlos und flach. Nach riesengroßen plastikgedeckten Bananenplantagen folgen wieder weite Flächen Weideland. Richtig in die Landschaft hineingepflanzt stehen oft dicht aneinandergereiht moderne, ca. 6 stöckige

    Wohnblöcke. Schätzungsweise sind das meistens bis an die 100 identische. Es wirkt komplett unnatürlich.

    Um 8 h sind wir vor Casablanca. Wir beschließen, unser Navi zu beauftragen, uns ein Quartier zu suchen. Das hat ja in Europa ganz super funktioniert. Nun, das Erste war ausgebucht und die nächsten Zwei nicht vorhanden. Als wir beim vierten erfolglosen Versuch und trotz nachfragen nichts erreichen, wenden wir uns an einen Taxifahrer. Der fährt mit uns endlos durch Casablanca. Es ist nicht einfach ihm zu folgen. Er ist flott im dichten Verkehr unterwegs, manchmal blinkt er, öfters nicht, manchmal  fährt er bei rot über die Kreuzungen, manchmal nicht. Mal überfährt er Stopptafeln, mal nicht, und das bei sehr mangelhaft funktionierenden Bremsleuchten. Zwischendurch nimmt er im Vorbeifahren noch einen Fahrgast auf und setzt ihn wieder ab. Schon etwas unerwartet stoppen wir vorm Hotel Majestic, das sich diesen großen Namen irgendwann mal verdient hat. Der Taxifahrer verlangt unerwarteterweise nicht viel. Es ist ½ 12 Uhr nachts. Ein ziemlich alter Hotelbediensteter setzt sich zu Karl aufs Motorrad. Er dirigiert ihn mehrere hundert Meter weit zu einem alten verfallenen Hinterhof. Das große, verzogene Eisentor läßt sich nur schwer öffnen und schließen. Zwischen hohem Unkraut verbringt unsere BMW einsam ihre Nacht im so berühmten Casablanca.
    Читать далее