Marokko

May - June 2018
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  • Day 1

    Los geht's!

    May 8, 2018 in Italy ⋅ ⛅ 22 °C

    Es verspricht ein schöner Tag zu werden, als wir morgens starten. Und wirklich, bis kurz vor Trento in Südtirol beschert uns das Wetter eine entspannte Fahrt. Eine dicke Regenwolke hängt über dieser Stadt und noch bevor wir eine Autobahnausfahrt erreichen, schüttet es, was das Zeug hält. Das Navi bringt uns gleich zu einem tadellosen Quartier, alles ok.Read more

  • Day 3

    Fähre Grande Navi Veloci

    May 10, 2018 in Italy ⋅ ⛅ 15 °C

    Heute um 13:00 Uhr soll unsere Fähre nach Tanger ablegen. Zum Check-in für eine Fahrt nach Marokko muß man  (weil außerhalb der EU) schon 4 Stunden vorher vor Ort sein. Ganz brav stehen wir also um ½ 9 inmitten vieler Motorräder und noch mehr hoch aufgepackter Autos vor der Ladeluke und da stehen wir nach 4 Stunden noch immer in der Sonne (bei Regen wär's noch viel schlimmer gewesen). Erst 20 vor Eins geht es plötzlich blitzschnell und wir finden uns auf der Fähre wieder. Und wieder rührt und bewegt sich nichts. Erst um 17:00 Uhr läuft das Schiff aus. Angeblich hatte man solange auf  ein fehlendes Papier gewartet. Wahrscheinlich kommen wir deshalb viel später in Tanger an.Read more

  • Day 4

    Barcelona

    May 11, 2018 in Spain ⋅ 🌙 16 °C

    Gegen 10 Uhr legen wir in Barcelona an. Das Wetter hier ist angenehm warm und sonnig. Vom Schiff aus können wir die Kathedrale und die Gondelbahn sehen. Im Hafen reiht sich ein Kreuzfahrtschiff ans Nächste und das Meer ist postkartenblau.
    Zurzeit haben wir keinen blassen Schimmer, wieviel zu spät wir sind und wie lange wir hier bleiben. An der Rezeption sagt man uns, wir würden um 12 Uhr ablegen, das Schiff sei soweit fertig geladen. Nun, knapp vor 14 Uhr war's dann doch soweit.
    Wieder einmal fragen wir uns, um wieviel sich unsere Ankunft in Tanger verschieben wird.
    Wir haben hier Vollpension gebucht. Das Essen ist zwar ausreichend, aber wenig schmackhaft. Man muss sich dafür auch noch jedesmal in einer langen Schlange anstellen. Zweimal gehen wir heute Mittag erst Mal schauen, wieviel Leute anstehen und verschieben das Essen lieber auf später. Kurz vor 2 ist die Schlange noch immer nicht kürzer, aber wer weiß wie lange es noch was gibt. Wir stellen uns also hinten an und um 3/4 3 haben wir das Mittagessen hinter uns.
    Am späten Nachmittag gibt's plötzlich Alarm. Über den Bordlautsprecher wird eine Rettungsübung angekündigt. Also suchen wir mal Rettungswesten in unserer Kabine. Wir werden nicht fündig und gehen auf den Gang. Dort finden wir an allen Ecken Mitglieder der Crew positioniert. Eigentlich hatten wir erwartet von denen strikte Anweisungen zu bekommen, aber nichts dergleichen. Die meisten Passagiere laufen planlos herum und ein ganzer Tisch voll Marokkaner spielt einfach weiter Karten. Wir gehen noch bis zu den Rettungsinseln rauf, doch da ist auch Keiner. Vor der Rezeption stehen dann zwei von der Crew und zeigen ein paar Passagieren wie man eine Schwimmweste handhabt. Dass war's dann schon und wir wissen noch immer nicht wo die Rettungswesten für uns sind. Gott bewahre uns vor dem Ernstfall!
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  • Day 5

    Ankunft in Tanger - Casablanca

    May 12, 2018 in Morocco ⋅ 🌙 17 °C

    Gegen 14 Uhr ( marokkanische Zeit - 2 h) legt die Fähre mit immerhin nur mehr 2 ½ stündiger Verspätung in Tanger an. Es dauert eine gute Stunde bis wir zum Motorrad kommen und sich der ganze Tumult etwas auflöst. Als wir den Zoll erreichen, stürzt sich dort gleich eine Schar Männer auf die Ankommenden, um ihre Dienste anzubieten. Einer von Ihnen leitet uns bis ganz nach vorne zum Checkpoint, das kostet natürlich 10 €. Gewollt hätte er mehr. Das Geschäft lohnt sich sicher. Wir haben uns gut vorbereitet, alle Papiere sind perfekt und die Passkontrolle fand schon auf dem Schiff in der Höhe von Ibiza statt. Trotzdem: Karl’s neuer Pass wird sicherheitshalber noch um zweimal öfter kontrolliert als meiner, weil ich laut Pass schon Mal in Marokko war und er nicht. Karl bleibt hartnäckig dran und so fahren wir trotz  all dem Chaos an dieser Grenze um 5 Uhr als die Ersten vom Checkpoint.

    Wir möchten noch so viel Strecke hinter uns bringen wie nur irgend möglich. Es läuft richtig gut, die Autobahn ist toll ausgebaut und es ist wenig los und die Tankstellen haben europäischen Standard. Die Gegend wirkt  überhaupt nicht marokkanisch. Die Landschaft ist grün, baumlos und flach. Nach riesengroßen plastikgedeckten Bananenplantagen folgen wieder weite Flächen Weideland. Richtig in die Landschaft hineingepflanzt stehen oft dicht aneinandergereiht moderne, ca. 6 stöckige

    Wohnblöcke. Schätzungsweise sind das meistens bis an die 100 identische. Es wirkt komplett unnatürlich.

    Um 8 h sind wir vor Casablanca. Wir beschließen, unser Navi zu beauftragen, uns ein Quartier zu suchen. Das hat ja in Europa ganz super funktioniert. Nun, das Erste war ausgebucht und die nächsten Zwei nicht vorhanden. Als wir beim vierten erfolglosen Versuch und trotz nachfragen nichts erreichen, wenden wir uns an einen Taxifahrer. Der fährt mit uns endlos durch Casablanca. Es ist nicht einfach ihm zu folgen. Er ist flott im dichten Verkehr unterwegs, manchmal blinkt er, öfters nicht, manchmal  fährt er bei rot über die Kreuzungen, manchmal nicht. Mal überfährt er Stopptafeln, mal nicht, und das bei sehr mangelhaft funktionierenden Bremsleuchten. Zwischendurch nimmt er im Vorbeifahren noch einen Fahrgast auf und setzt ihn wieder ab. Schon etwas unerwartet stoppen wir vorm Hotel Majestic, das sich diesen großen Namen irgendwann mal verdient hat. Der Taxifahrer verlangt unerwarteterweise nicht viel. Es ist ½ 12 Uhr nachts. Ein ziemlich alter Hotelbediensteter setzt sich zu Karl aufs Motorrad. Er dirigiert ihn mehrere hundert Meter weit zu einem alten verfallenen Hinterhof. Das große, verzogene Eisentor läßt sich nur schwer öffnen und schließen. Zwischen hohem Unkraut verbringt unsere BMW einsam ihre Nacht im so berühmten Casablanca.
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  • Day 6

    Marrakesch

    May 13, 2018 in Morocco ⋅ ⛅ 23 °C

    Um 8 h machen wir uns auf den Weg nach Marrakesch. Bald haben wir wieder die Autobahn unter den Rädern. Die Gegend wird hügeliger, die Erde rot und bis an den Horizont steht das Korn. Dazwischen weit verstreut stehen die typischen Lehmbauten der Bauern. Von der Ferne sehen wir schon die Ausläufer des Atlasgebirges. Kurz nach zehn haben wir die 240 km hinter uns und bewegen uns auf die Stadtmauer von Marrakesch zu. Hier draußen wird mit allem gehandelt, was sich für den Basar nicht so gut eignet: Fahrzeugteile, Fahrzeuge, Möbel usw. Es herrscht ein unglaubliches Chaos und Karl muss höllisch aufpassen. Wir fahren durch die Stadtmauer in Richtung des berühmten Nachtmarktes Djemaa El Fna. Der liegt mitten in der Medina. Die Gassen werden enger und enger. Autos gibt es da nicht mehr. Wir wissen, das wir schon ziemlich nahe bei unserem Riad sind und fragen nach. Und noch ein Stück geht es Schritttempo durch das Menschengewühle im Basar. Dann leitet uns ein junger Marokkaner durch ein Tor und ein paar hundert Meter durch ganz schmale winkelige Gassen zu unserem Riad. Wird interessant, wie wir da das Motorrad wieder umdrehen!

    Das Riad selbst ist ein Hammer. Man fühlt sich hier sofort wohl und wie in Tausendundeinernacht. Während gar nicht weit weg in den Souks die Händler um die Wette schreien, ist es hier angenehm ruhig. Sogar die Vögel zwitschern schon in der Früh. Oben gibt es eine Dachterrasse und einen kleinen Swimmingpool
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  • Day 7

    Riad Lila

    May 14, 2018 in Morocco

    Für heute gibt's keine exakten Pläne. Wir wollen einen entspannten Tag. Am späten Vormittag gehen wir auf die Gasse beim Riad. Jemand weist uns auf den Ledermarkt und die Gerbereien hin und schon haben wir einen Führer. Er bringt uns zu einer Gerberei. Ein Beschäftigter empfängt uns mit Büscheln grüner Minze. Die ist für mich auch notwendig, den drinnen im Hof stinkt es erbärmlich. Nach der Führung in der Gerberei werden wir von einem anderen Guide in ein Leder- und Teppichgeschäft geführt, aber wir brauchen nichts und kaufen nichts.

    Um ½ 6 Uhr abends kommen Charlie und Andi an. Mit den Beiden zusammen werden wir morgen zu unserem Trip durch Südmarokko aufbrechen.
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  • Day 8

    Ait Ben Haddou

    May 15, 2018 in Morocco ⋅ 🌙 22 °C

    Die Jungs haben sich von zu Hause aus schon ihre Motorräder organisiert und die werden zur Frühstückszeit gebracht. Es sind zwei 250er Honda Tournado. Während die Motorräder aufgepackt werden, wird es in unserem Gässchen ganz schön eng.

    Schließlich sind wir alle startbereit und fahren los. Wir wenden uns nach Osten Richtung Quarzazate. Die Straße, die auf den hohen Atlas führt ist toll ausgebaut, ziemlich leer und das Wetter angenehm. Alles bestens! Von oben haben wir einen ganz tollen Ausblick. Kurz nach der Passhöhe biegen wir auf eine Nebenstraße ab, die direkt nach Ait Ben Haddou führt. Die Strecke soll zu den schönsten Marokkos gehören. Die ersten 20 km bis Telouet sind leider durchgehend Baustelle in den verschiedensten Stadien. Wir kommen zu einer ca. 1 ½ km langen Strecke, auf dem eine hohe Schicht  loser, grober Schotter aufgebracht wurde. Besonders zu zweit ist sie furchtbar schlecht zu fahren. Der Schotter driftet unter den Rädern weg und die BMW schlingert wie wild auf dem instabilen Untergrund. Nach ca. einem Kilometer passiert es: wir liegen auf der Piste. Gott sei Dank ohne Folgen. Die Maschine und wir sind vollkommen in Ordnung. Die letzten 500 Meter auf dem vermaledeiten Schotter lege ich lieber zu Fuß zurück. Charlie und Andi haben es da auf ihren 250er Enduros und solo schon leichter.

    Von Telouet an wird die Landschaft traumhaft schön. Das satte Grün entlang der Bachläufe hebt sich dramatisch von den rotbraunen, kahlen Bergen ab. Wir sehen in tiefe Schluchten und auf weite Täler mit den hier so typischen Lehmdörfern. In Ait Ben Haddou angekommen, schauen wir uns noch das berühmte Ksar an. Berühmt deshalb, weil es als Filmkulisse für mehrere bekannte Filme wie zum Beispiel Jesus von Nazareth und Lawrence von Arabien gedient hat. Ein Ksar ist ein befestigter Dorf. Dieses hier hat nur mehr wenige Einwohner, von denen einige gegen Bakschisch ihr Heim herzeigen. Ein paar Händler verkaufen ihren Krimskrams an Touristen. Das Ksar wurde auf einem Hügel gebaut, von dem man eine fantastische Aussicht auf die Landschaft und das neuere Dorf am anderen Ufer hat. Es ist Abend geworden, es war ein wunderschöner Tag.
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  • Day 9

    M'hamid

    May 16, 2018 in Morocco

    Wir wollen heute bis nach M’hamid, das ist das letzte Dorf vor der algerischen Grenze am Rande der Sahara. Wir durchqueren Quarzazate, eine Stadt mit Filmstudios und viel Tourismus. Die Straße bis M’hamid ist fast durchgehend neu. Sie windet sich über ein paar Berge und verläuft dann entlang des Draa Tales. Links von uns haben wir über lange Zeit Palmenhaine und rechts die Steinwüste. Von Zagora sind es noch knapp 100 km bis M’hamid. Der Wind weht fast ununterbrochen den Saharasand über die Straße. Die Luft ist grau vor Sand. Sogar die Sonne verschwindet hinter einem Grauschleier. Der Seitenwind bringt uns kilometerweise in Schräglage. In M'hamid kommt uns unser Gastgeber Mohamed und sein Cousin schon entgegen und bringt uns zu unserem Quartier. Das wäre nicht zu finden gewesen, weil es sich in einer ganz kleinen, sandverwehten Gasse ohne Asphalt befindet. Es ist ein Lehmhaus mit einem kleinen Innenhof und 5 vermietbaren Zimmern mit Dusche und WC. Wir 4 sind die einzigen Gäste. Die Beiden machen uns Salat und eine schmackhafte Tajine. Zum Abschluss gibt's Melonen. Wir vereinbaren einen Trip mit einer Nacht in den Dünen.Read more

  • Day 10

    Sahara

    May 17, 2018 in Morocco ⋅ 🌙 23 °C

    Wir bekommen unser Frühstück im Hof serviert. Es gibt Brot, Eckerlkäse, Kaffee oder Tee und Marmelade. Das ist unser Standardfrühstück seit wir in Marokko sind. Danach geht's ab in die Wüste. Karl, Andi und ich fahren mit dem Jeep mit. Charlie möchte es unbedingt mit dem Motorrad probieren. Wir fahren über 50 km westwärts in die Sahara hinein. Ständig wechselt Untergrund unter unseren Rädern. Mal ist es steinharter Untergrund, dann wieder Schotter oder tiefer Sand indem sogar der Jeep heftig hin und her schlingert. Das wäre für unsere BMW nichts gewesen. Die bockte schon in der Sandwehe vor Mohameds Haus und Karl’s Knie ist auch noch immer nicht in Ordnung. Charlie hingegen kommt immer besser in Fahrt, er hat die Honda sehr gut im Griff. Man merkt ihm seine Freude am Fahren richtig an. Er flitzt querfeldein davon, dreht wieder um, umrundet uns und fährt wieder voraus, als hätte er nie was anderes gemacht. Dann kommen wir in einer Oase an, wo uns Salat, Brot, Tajine, Melonen und natürlich Tee  serviert werden. Nach einer sehr ausgiebigen Mittagsrast geht es weiter zum Camp in den Dünen. Mehrere Zelte stehen hier im Kreis. In dessen Mitte sind Teppiche ausgelegt auf denen Matratzen liegen oder Sitzgruppen stehen. Wir gehen rauf zu den Dünen und Charlie fährt ein paarmal mit dem Snowboard runter. Es ist so traumhaft schön hier. Die Landschaft wirkt richtig entspannend. Bis zum Sonnenuntergang spazieren wir barfuss im weichen Sand herum und machen vor Begeisterung hunderte Fotos. Später holen uns die Beiden zu einem gedeckten Tisch mit brennenden Kerzen und servieren uns Suppe und Tajine. Es ist total ruhig. Wir sitzen noch lange und genießen die außergewöhnliche Atmosphäre und den klaren Sternenhimmel. Erst nach Mitternacht gehen wir zu unseren Zelten. Charlie schläft eingewickelt in seine Decken im Freien.Read more