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  • Day 12

    Jerewan

    May 14, 2019 in Armenia ⋅ ☀️ 22 °C

    Gyumri liegt auf einer Hochebene mit einer Seehöhe von 1500 m. Es ist entsprechend kühl. Uns gefällt es hier überhaupt nicht. Es sieht richtig runtergekommen aus, aber wer weiß, vielleicht haben wir ja auch ausgerechnet das Glasscherbenviertel erwischt (?) Gestern war ich im Supermarkt einkaufen. Das Kühlregal für Getränke war ca. 10 Meter lang, davon waren etwa eineinhalb Meter mit Limonaden bestückt, ein kleines Regal mit Bier und der Rest mit sämtlichen Wodkasorten dieser Welt! Unser Einkauf bestand aus zwei Äpfeln, 1 l Sprite, Gervais, zwei Würsten, Keksen, Waffeln und zwei Dosen Bier und kostete 3710 Dram, das sind umgerechnet 6,80 €! Gleich hinter dem Hotel scheint am Abend in einer windschiefen "Gartenhütte" aus Blech, Eternit und Autoteilen den Geräuschen nach eine wilde Party abzugehen.
    Wir verlassen unser Quartier am frühen Morgen in Richtung Jerewan.
    Zur Zeit wird gerade an der Autobahn von Gyumri in die Hauptstadt Armeniens gebaut. Nach dem gestrigen Erlebnis ist es wunderschön, kurz vor Jerewan wieder eine zivilisierte Autobahn unter den Rädern zu spüren.
    In Jerewan ist alles ganz anders. Der Unterschied zu den Bergdörfern könnte krasser nicht sein. Krass positiver! Unser Hotel befindet sich im Zentrum der Stadt direkt vor dem Freiheitspark. Ganz in der Nähe sind die Kaskaden. Das Monument ist eine riesige Treppenanlage, in deren Innerem 7 Rolltreppen nach oben führen. Überall gibt es Skulpturen, Kunstgalerien und Springbrunnen. Von ganz oben hat man einen traumhaften Ausblick auf die Stadt und den mächtigen, über 5100 m hohen Ararat. Das ist ein ruhender Vulkan und der höchste Berg der Türkei. Angeblich soll dort Noah mit seiner Arche gestrandet sein, was allerdings wissenschaftlich dementiert wird.
    Vor dem Völkermord im Jahr 1915 waren viele Armenier rund um den Vulkan angesiedelt. Schon damals war der Ararat das Wahrzeichen der Armenier und er befindet sich deshalb auch auf dem Wappen Armeniens. Wogegen die Türkei heftig protestierte, weil sich der Ararat jetzt auf türkischen Staatsgebiet befindet. Der damalige sowjetische Außenminister Gromyko konterte, dass ja auch die Türkei die Mondsichel auf der Flagge hätte, obwohl der Mond nicht zur Türkei gehört.
    Irgendwie ist Armenien wie eine Sackgasse. Zumindest für Motorradfahrer. Die Grenze zur Türkei ist aus verständlichen Gründen geschlossen, die Grenze zu Aserbaidschan ist wegen des Berg Karabach Konflikts geschlossen und die Iraner lassen Motorradfahrer seit Anfang März nicht mehr einreisen. Bleibt für uns nur die Nordgrenze nach Georgien.
    Wir jedenfalls finden es schön in Jerewan. Im Restaurant neben unserem Hotel gibt's ein gutes Abendessen samt Getränken für uns beide für 5 Euro. Wir machen noch einen Spaziergang zum Opernhaus und durch die Parks mit ihren vielen Lokalen und Pavillons. Es ist ein richtig schöner Sommerabend mit total angenehmen Temperaturen.
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